Handbuch für das Reparatur- und Instand- haltungsschweißen - Esab
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Hartbeschichten<br />
Allgemeines<br />
Hartbeschichten bedeutet, Bauteile zu schützen, die verschiedenen Typen von Verschleiß<br />
ausgesetzt sind, um ihnen eine gewisse spezifische Widerstandsfähigkeit gegen Verschleiß<br />
zu verleihen.<br />
Obwohl <strong>das</strong> Hartbeschichten primär benutzt wird, um verschlissene Bauteile in einen<br />
wiederverwendbaren Zustand zu versetzen <strong>und</strong> so ihre Standzeit zu erhöhen, wird jedoch<br />
mittlerweile diese Technik auch <strong>für</strong> neue Produkte eingesetzt. Das Bauteil selbst kann<br />
aus einem preiswerteren Werkstoff hergestellt werden, die Oberflächeneigenschaften<br />
aber werden dadurch optimiert, daß <strong>das</strong> Bauteil mit einem geeigneten Werkstoff<br />
beschichtet wird.<br />
Das Beschichten kann mit allen Schweißprozessen erfolgen.<br />
Eine erhöhte Härte bedeutet nicht notwendigerweise immer eine bessere Verschleißfestigkeit<br />
oder eine längere Standzeit. Viele Legierungen können den gleichen Härtegrad<br />
besitzen, unterscheiden sich aber erheblich in ihrer Fähigkeit, Verschleiß zu ertragen.<br />
Die Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, die Einsatzbedingungen der Bauteile zu kennen,<br />
um die beste Beschichtungslegierung auszuwählen.<br />
Um also eine geeignete Hartbeschichtungslegierung <strong>für</strong> eine spezielle Anwendung<br />
auszuwählen, sind die folgenden Informationen notwendig:<br />
– Verschleißfaktoren<br />
– Gr<strong>und</strong>werkstoff<br />
– bevorzugter Schweißprozeß<br />
– erforderliche Oberflächenqualität<br />
Verschleißfaktoren<br />
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Verschleißfaktoren, die allein oder in Kombination<br />
wirken. Demzufolge muß ein Schweißgut mit geeigneten Eigenschaften sorgfältig<br />
ausgewählt werden, um Effizienz <strong>und</strong> Sicherheit zu garantieren.<br />
Eine Beschichtungslegierung sollte darum als ein Kompromiß zwischen jedem Verschleißfaktor<br />
angesehen werden. Zum Beispiel: bei der Prüfung eines verschlissenen<br />
Bauteils wird festgestellt, daß der vorherrschende Verschleißfaktor Abrieb (Abrasion)<br />
<strong>und</strong> in zweiter Linie leichte Schlagbeanspruchung darstellt. Die dann gewählte Hartbeschichtungslegierung<br />
sollte darum einen sehr guten Abrasionswiderstand bieten, aber<br />
ebenso einen gewissen Grad an Schlagfestigkeit zeigen.<br />
Um <strong>das</strong> Konzept der Verschleißfaktoren zu vereinfachen, können sie in getrennte<br />
Klassen mit jeweils sehr unterschiedlichen Eigenschaften aufgeteilt werden.