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Stadtmarketing- und Entwicklungskonzept - Stadt Lohmar

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Zentralität, Einzelhandel <strong>und</strong> Gastronomie<br />

Entwicklung des Einzelhandels<br />

Die Situation des Einzelhandels in <strong>Lohmar</strong> ist einerseits<br />

durch eine Kaufkraft der Bevölkerung, die über<br />

dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt liegt, andererseits durch<br />

eine extrem niedrige Kaufkraftbindung gekennzeichnet.<br />

So beträgt die einzelhandelsrelevante Kaufkraft je<br />

Einwohner im Jahr 2001 (Zahlen aus GfK-Regionalforschung,<br />

Nürnberg 2001) in <strong>Lohmar</strong> 5.829 €<br />

(Vergleich: Rhein-Sieg-Kreis 5.627 €) <strong>und</strong> liegt mit<br />

107,6 Punkten relativ deutlich über dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt,<br />

die Umsatzkennziffer beträgt jedoch<br />

nur 52,3 %-Punkte. Das heißt, daß ca. nur die Hälfte<br />

der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft der <strong>Lohmar</strong>er<br />

Bevölkerung (im Saldo) auch in <strong>Lohmar</strong> ausgegeben<br />

wird. In den letzten Jahren ist ein eindeutiger Trend<br />

nicht erkennbar. Betrug die Umsatzkennziffer im<br />

Jahr 1994 noch 51,8%, sank sie danach im Jahr<br />

1997 auf 45,9%, um dann wiederum auf 48,5%<br />

(1999) <strong>und</strong> 52,3% (2001) anzusteigen. Im Vergleich<br />

zu anderen Städten <strong>und</strong> unter Berücksichtigung der<br />

Größe <strong>Lohmar</strong>s ist dieser Wert äußerst gering (vgl.<br />

auch Zwischenbericht zum <strong><strong>Stadt</strong>marketing</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lohmar</strong>-Ort).<br />

In konkreten Zahlen bedeutet dies, daß von der einzelhandelsrelevanten<br />

Kaufkraft der <strong>Lohmar</strong>er<br />

Bevölkerung von 177,6 Mio. € tatsächlich nur<br />

82,4 Mio. € (<strong>und</strong> das auch noch im Saldowert unter<br />

Berücksichtigung der Zuflüsse) auch in <strong>Lohmar</strong><br />

umgesetzt werden. Sicherlich spielen dabei die<br />

Nähe zu Siegburg <strong>und</strong> die strukturellen Probleme<br />

<strong>Lohmar</strong>s mit einem Zentrum in Randlage eine Rolle,<br />

aber mit der derzeitigen Bindungsquote kann niemand<br />

in <strong>Lohmar</strong> zufrieden sein.<br />

Mit dem Bau der Umgehungsstraße <strong>und</strong> der damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Reduzierung des Durchgangsverkehrs<br />

(vgl. Verkehrsuntersuchung Büro R+T) bieten sich<br />

Chancen zu einer Umgestaltung der Hauptstraße,<br />

die die Attraktivität des Zentrums für K<strong>und</strong>en<br />

erhöhen wird.<br />

Ziel der Bemühungen muß eine weitere Steigerung<br />

der Kaufkraftbindung sein. Dabei sind jedoch nicht<br />

nur allein quantitative Aspekte zu berücksichtigen,<br />

sondern auch qualitative. Die hohe Kaufkraftbindungsquote<br />

von 123,1% in St. Augustin ist durch die<br />

große Anzahl großflächiger Märkte ein markantes<br />

Beispiel hierfür. (vgl. auch Diskussionsbeitrag zur<br />

Veranstaltung zur Entwicklung des Einzelhandels am<br />

8.Mai 2000 in der Veröffentlichung "Planungen <strong>und</strong><br />

Ergebnisse der Workshops <strong>und</strong> Diskussionsveranstaltungen<br />

vom Juni 2000").<br />

Für die Entscheidungsfindung über die Entwicklung<br />

des Einzelhandels ist neben der Attraktivitätssteigerung<br />

im Zentrum vor allem die künftige Entwicklung<br />

des großflächigen Einzelhandels u.a. im Gewerbegebiet<br />

Auelsweg von Bedeutung. So ist eine<br />

Versorgung mit Lebensmitteln im Zentrum wichtig für<br />

dessen Attraktivität. Eine Ansiedlung weiterer<br />

Lebensmittelmärkte im Gewerbegebiet oder an<br />

anderen nicht integrierten Standorten würde zwar<br />

die Kaufkraftbindung erhöhen, aber aufgr<strong>und</strong> der<br />

dort vorhandenen Standortvorteile die Sicherung von<br />

Lebensmittelangeboten im Zentrum oder gar deren<br />

Erweiterung deutlich erschweren bzw. für die nächste<br />

Zeit unmöglich machen. Dies gilt in besonderer<br />

Weise für die Ansiedlung anderer Branchen mit zentrenrelevanten<br />

Warengruppen im Gewerbegebiet.<br />

Diese würden ebenfalls aufgr<strong>und</strong> ihrer Standortvorteile<br />

eine nachhaltige Entwicklung im Zentrum mit<br />

neuen attraktiven Angeboten zumindest mittelfristig<br />

verhindern <strong>und</strong> damit den bestehenden Handel weiter<br />

schwächen <strong>und</strong> auf Dauer keine nennenswerte<br />

Erhöhung der Kaufkraftbindung bewirken.<br />

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