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Sommer Magazin 2012

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1<br />

2<br />

Kärnten magazin 26<br />

3798 m<br />

Großglockner<br />

Lienz<br />

ALPEN-ADRIA-TRAIL<br />

Steinmandln markieren<br />

den Wanderweg auf der<br />

Gerlitzen Alpe.<br />

Kärntner Almkost in der<br />

Lammersdorfer Hütte mit<br />

herrlichem Rundblick auf die<br />

Millstätter Alpe als Dessert.<br />

Heiligenblut<br />

Großkirchheim Mallnitz<br />

Innerfragant<br />

Obervellach<br />

Kolbnitz<br />

Oberdrauburg Greifenburg<br />

Kötschach Mauthen<br />

Gemona del Friuli<br />

Udine<br />

I<br />

Mühldorf<br />

Spittal<br />

Hermagor<br />

Cividale del Friuli<br />

Cormons<br />

Gradisca d?Isonzo<br />

Grado<br />

Bovec<br />

Gmünd<br />

Kobarid<br />

Millstatt Bad<br />

Kleinkirchheim<br />

Radenthein<br />

Dobrovo<br />

Gorizia<br />

Arnoldstein<br />

Tarvisio<br />

Duino<br />

Arriach<br />

Landskron<br />

Villach<br />

Trenta<br />

Tolmin<br />

Nova Gorizia<br />

Gerlitzen<br />

Kranjska Gora<br />

Prosecco<br />

3 5<br />

4<br />

Triest<br />

Muggia<br />

Atempause am Ufer des<br />

Ossiacher Sees, eingebettet<br />

zwischen der Gerlitzen Alpe<br />

im Norden und den Ossiacher<br />

Tauern im Süden.<br />

Ossiach<br />

Velden<br />

Rosegg<br />

Faak<br />

am See<br />

SLO<br />

Lipica<br />

Feldkirchen<br />

Feistritz im<br />

Rosental<br />

Sankt Veit<br />

Klagenfurt<br />

Ferlach<br />

Kranj<br />

Friesach<br />

A<br />

Ljubljana<br />

Die 500 Jahre alte<br />

Kandelaberfichte in Arriach.<br />

Bad Eisenkapel<br />

Bad Sankt Leonhard<br />

Völkermarkt<br />

Wolfsberg<br />

Griffen St.Paul<br />

Bleiburg<br />

Lavamünd<br />

6<br />

7<br />

Das nächtliche Velden<br />

mit dem legendären Schloss<br />

am Wörthersee.<br />

Es klappert die Apriacher<br />

Stockmühle nahe dem fast<br />

400 Jahre alten Bauernhof<br />

?Mentlhof?.<br />

Etappe im<br />

Nationalpark Nockberge ?<br />

Nassbodensee.<br />

Der Trail besteht aus unzähligen Fußund<br />

Wanderwegen zwischen dem<br />

Großglockner und dem Ort Muggia,<br />

südlich von Triest. Er folgt dem Wasser<br />

in seinen unterschiedlichsten Formen,<br />

vom ewigen Eis des Glockners über<br />

Flüsse und Seen bis hin zum Meer. Die<br />

Wege hat es eigentlich immer schon<br />

gegeben, noch nie jedoch wurden sie<br />

in ihrer Gesamtheit kartografisch<br />

erfasst, geschweige denn vermarktet.<br />

Bis jetzt! Ein ehrgeiziges, weil länderübergreifendes<br />

Unterfangen.<br />

170 km in der Luft<br />

= 550 km am Boden.<br />

Und doch ist der Trail Wirklichkeit geworden.<br />

Touristiker, Wanderexperten<br />

und Kartografen sind ihn abgegangen,<br />

haben gezeichnet, berechnet, inszeniert<br />

und fantasiert. In 32 Etappen hat<br />

man ihn zerlegt, jede von ihnen mit<br />

einer Wegstrecke um die 17 Kilometer.<br />

Macht in Summe 550 km. Oder: 26.000<br />

Höhenmeter bergauf, 26.000 Höhenmeter<br />

bergab!<br />

?Wandern im Garten Eden?.<br />

Genug der Zahlen! Denn Sinn und<br />

Zweck dieses Alpen-Adria-Trails ist<br />

nicht, ihn in möglichst wenigen Tagesmärschen<br />

von oben bis unten abzustiefeln.<br />

Nein, seine Etappen verstehen<br />

sich vielmehr als Angebot für den<br />

Wanderer. Ob er nun eine oder mehrere<br />

absolviert, ob er sie auf ein paar<br />

Urlaube aufteilt, bleibt ihm überlassen.<br />

Der Weg ist das Ziel, nicht der Gipfelsieg!<br />

Seine ?Erfinder? hatten den Begriff<br />

vom ?Wandern im Garten Eden?<br />

geprägt, und dabei wohl die paradiesischen<br />

Ausblicke, herrlichen Naturschauspiele,<br />

glitzernden Badeseen und<br />

majestätischen Berggipfel vor Augen.<br />

Ein schönes Bild und absolut zutreffend,<br />

wie folgender Tiefflug über den<br />

Alpen-Adria-Trail beweist:<br />

Es klappern die Stockmühlen.<br />

Eine der ersten Etappen führt von<br />

Heiligenblut nach Großkirchheim.<br />

12 km lang, 507 Meter nach oben, 802<br />

bergab. Auf dieser Etappe passiert<br />

man die Apriacher Stockmühlen, die<br />

über das entbehrungsreiche Leben der<br />

bäuerlichen Bevölkerung vom 17. bis ins<br />

vorige Jahrhundert erzählen. Damals<br />

wurde da oben auf 1.400 m Seehöhe<br />

noch Getreide angebaut und in eben<br />

diesen Stockmühlen vermahlen. Unglaublich,<br />

wie es den Menschen gelungen<br />

sein mag, in diesem steilen<br />

Gelände solche Mühlen zu erbauen und<br />

so das natürliche Gefälle des Wassers<br />

bestmöglich auszunützen. Der Name<br />

Stockmühlen rührt nicht von der stockwerkartigen<br />

Anordnung der Mühlen im<br />

steilen Hang her, sondern von der<br />

hölzernen Antriebsachse des Mühlsteins,<br />

die eben im Volksmund ?Stock?<br />

genannt wurde.<br />

Granat oder Speckpfandl.<br />

Zu den schönsten Wandergebieten<br />

Kärntens zählt die Millstätter Alpe. Das<br />

liegt einmal an ihren sanften Rundungen<br />

? immerhin zählt sie zu den Nockbergen<br />

?, und zum zweiten am herrlichen<br />

Ausblick auf den darunter liegenden<br />

Millstätter See, den drittgrößten<br />

Kärntner Badesee. Mit ein wenig Glück<br />

findet man dort oben sogar einen Granat,<br />

ein Halbedelstein, der in seiner geschliffenen<br />

Form eine dunkelrote Farbe<br />

annimmt. Sollte es mit dem schnellen<br />

Reichtum nichts werden, spenden die<br />

Wirte der Alexanderhütte, Lammersdorfer-Hütte<br />

und des Erlacher-Hauses<br />

Trost, und kredenzen Produkte aus der<br />

eigenen Sennerei. Oder das ?Hüttenpfandl?,<br />

eine deftige Speise aus Ei,<br />

Speck und Brot. Solcherart gestärkt, ist<br />

der Granat schnell vergessen und es<br />

geht wieder talwärts, wo die Sonne die<br />

Wasseroberfläche des Millstätter Sees<br />

wie einen riesigen Diamantschatz funkeln<br />

lässt.<br />

Mittelpunkt mit Kandelaberfichte.<br />

Arriach rühmt sich der Tatsache, geografischer<br />

Mittelpunkt ? nein, nicht des<br />

Universums aber zumindest doch ?<br />

Kärntens zu sein. Und es ist Ausgangspunkt<br />

jener Etappe, die auf die<br />

Gerlitzen Alpe in 1911 m Seehöhe führt.<br />

Unweit des errechneten geografischen<br />

Mittelpunktes steht die sogenannte<br />

Kandelaberfichte. Ein riesiger 500<br />

Jahre alter Baum, dessen Stamm sich<br />

etwa zwei Meter über dem Boden<br />

mehrfach teilt, was ihm das Aussehen<br />

eines siebenarmigen Leuchters gibt.<br />

Unbestreitbar ein Ort der Kraft, an dem<br />

jeder Wanderer gerne verweilt, ><br />

Kärnten magazin 27

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