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Kärnten magazin 26<br />
3798 m<br />
Großglockner<br />
Lienz<br />
ALPEN-ADRIA-TRAIL<br />
Steinmandln markieren<br />
den Wanderweg auf der<br />
Gerlitzen Alpe.<br />
Kärntner Almkost in der<br />
Lammersdorfer Hütte mit<br />
herrlichem Rundblick auf die<br />
Millstätter Alpe als Dessert.<br />
Heiligenblut<br />
Großkirchheim Mallnitz<br />
Innerfragant<br />
Obervellach<br />
Kolbnitz<br />
Oberdrauburg Greifenburg<br />
Kötschach Mauthen<br />
Gemona del Friuli<br />
Udine<br />
I<br />
Mühldorf<br />
Spittal<br />
Hermagor<br />
Cividale del Friuli<br />
Cormons<br />
Gradisca d?Isonzo<br />
Grado<br />
Bovec<br />
Gmünd<br />
Kobarid<br />
Millstatt Bad<br />
Kleinkirchheim<br />
Radenthein<br />
Dobrovo<br />
Gorizia<br />
Arnoldstein<br />
Tarvisio<br />
Duino<br />
Arriach<br />
Landskron<br />
Villach<br />
Trenta<br />
Tolmin<br />
Nova Gorizia<br />
Gerlitzen<br />
Kranjska Gora<br />
Prosecco<br />
3 5<br />
4<br />
Triest<br />
Muggia<br />
Atempause am Ufer des<br />
Ossiacher Sees, eingebettet<br />
zwischen der Gerlitzen Alpe<br />
im Norden und den Ossiacher<br />
Tauern im Süden.<br />
Ossiach<br />
Velden<br />
Rosegg<br />
Faak<br />
am See<br />
SLO<br />
Lipica<br />
Feldkirchen<br />
Feistritz im<br />
Rosental<br />
Sankt Veit<br />
Klagenfurt<br />
Ferlach<br />
Kranj<br />
Friesach<br />
A<br />
Ljubljana<br />
Die 500 Jahre alte<br />
Kandelaberfichte in Arriach.<br />
Bad Eisenkapel<br />
Bad Sankt Leonhard<br />
Völkermarkt<br />
Wolfsberg<br />
Griffen St.Paul<br />
Bleiburg<br />
Lavamünd<br />
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7<br />
Das nächtliche Velden<br />
mit dem legendären Schloss<br />
am Wörthersee.<br />
Es klappert die Apriacher<br />
Stockmühle nahe dem fast<br />
400 Jahre alten Bauernhof<br />
?Mentlhof?.<br />
Etappe im<br />
Nationalpark Nockberge ?<br />
Nassbodensee.<br />
Der Trail besteht aus unzähligen Fußund<br />
Wanderwegen zwischen dem<br />
Großglockner und dem Ort Muggia,<br />
südlich von Triest. Er folgt dem Wasser<br />
in seinen unterschiedlichsten Formen,<br />
vom ewigen Eis des Glockners über<br />
Flüsse und Seen bis hin zum Meer. Die<br />
Wege hat es eigentlich immer schon<br />
gegeben, noch nie jedoch wurden sie<br />
in ihrer Gesamtheit kartografisch<br />
erfasst, geschweige denn vermarktet.<br />
Bis jetzt! Ein ehrgeiziges, weil länderübergreifendes<br />
Unterfangen.<br />
170 km in der Luft<br />
= 550 km am Boden.<br />
Und doch ist der Trail Wirklichkeit geworden.<br />
Touristiker, Wanderexperten<br />
und Kartografen sind ihn abgegangen,<br />
haben gezeichnet, berechnet, inszeniert<br />
und fantasiert. In 32 Etappen hat<br />
man ihn zerlegt, jede von ihnen mit<br />
einer Wegstrecke um die 17 Kilometer.<br />
Macht in Summe 550 km. Oder: 26.000<br />
Höhenmeter bergauf, 26.000 Höhenmeter<br />
bergab!<br />
?Wandern im Garten Eden?.<br />
Genug der Zahlen! Denn Sinn und<br />
Zweck dieses Alpen-Adria-Trails ist<br />
nicht, ihn in möglichst wenigen Tagesmärschen<br />
von oben bis unten abzustiefeln.<br />
Nein, seine Etappen verstehen<br />
sich vielmehr als Angebot für den<br />
Wanderer. Ob er nun eine oder mehrere<br />
absolviert, ob er sie auf ein paar<br />
Urlaube aufteilt, bleibt ihm überlassen.<br />
Der Weg ist das Ziel, nicht der Gipfelsieg!<br />
Seine ?Erfinder? hatten den Begriff<br />
vom ?Wandern im Garten Eden?<br />
geprägt, und dabei wohl die paradiesischen<br />
Ausblicke, herrlichen Naturschauspiele,<br />
glitzernden Badeseen und<br />
majestätischen Berggipfel vor Augen.<br />
Ein schönes Bild und absolut zutreffend,<br />
wie folgender Tiefflug über den<br />
Alpen-Adria-Trail beweist:<br />
Es klappern die Stockmühlen.<br />
Eine der ersten Etappen führt von<br />
Heiligenblut nach Großkirchheim.<br />
12 km lang, 507 Meter nach oben, 802<br />
bergab. Auf dieser Etappe passiert<br />
man die Apriacher Stockmühlen, die<br />
über das entbehrungsreiche Leben der<br />
bäuerlichen Bevölkerung vom 17. bis ins<br />
vorige Jahrhundert erzählen. Damals<br />
wurde da oben auf 1.400 m Seehöhe<br />
noch Getreide angebaut und in eben<br />
diesen Stockmühlen vermahlen. Unglaublich,<br />
wie es den Menschen gelungen<br />
sein mag, in diesem steilen<br />
Gelände solche Mühlen zu erbauen und<br />
so das natürliche Gefälle des Wassers<br />
bestmöglich auszunützen. Der Name<br />
Stockmühlen rührt nicht von der stockwerkartigen<br />
Anordnung der Mühlen im<br />
steilen Hang her, sondern von der<br />
hölzernen Antriebsachse des Mühlsteins,<br />
die eben im Volksmund ?Stock?<br />
genannt wurde.<br />
Granat oder Speckpfandl.<br />
Zu den schönsten Wandergebieten<br />
Kärntens zählt die Millstätter Alpe. Das<br />
liegt einmal an ihren sanften Rundungen<br />
? immerhin zählt sie zu den Nockbergen<br />
?, und zum zweiten am herrlichen<br />
Ausblick auf den darunter liegenden<br />
Millstätter See, den drittgrößten<br />
Kärntner Badesee. Mit ein wenig Glück<br />
findet man dort oben sogar einen Granat,<br />
ein Halbedelstein, der in seiner geschliffenen<br />
Form eine dunkelrote Farbe<br />
annimmt. Sollte es mit dem schnellen<br />
Reichtum nichts werden, spenden die<br />
Wirte der Alexanderhütte, Lammersdorfer-Hütte<br />
und des Erlacher-Hauses<br />
Trost, und kredenzen Produkte aus der<br />
eigenen Sennerei. Oder das ?Hüttenpfandl?,<br />
eine deftige Speise aus Ei,<br />
Speck und Brot. Solcherart gestärkt, ist<br />
der Granat schnell vergessen und es<br />
geht wieder talwärts, wo die Sonne die<br />
Wasseroberfläche des Millstätter Sees<br />
wie einen riesigen Diamantschatz funkeln<br />
lässt.<br />
Mittelpunkt mit Kandelaberfichte.<br />
Arriach rühmt sich der Tatsache, geografischer<br />
Mittelpunkt ? nein, nicht des<br />
Universums aber zumindest doch ?<br />
Kärntens zu sein. Und es ist Ausgangspunkt<br />
jener Etappe, die auf die<br />
Gerlitzen Alpe in 1911 m Seehöhe führt.<br />
Unweit des errechneten geografischen<br />
Mittelpunktes steht die sogenannte<br />
Kandelaberfichte. Ein riesiger 500<br />
Jahre alter Baum, dessen Stamm sich<br />
etwa zwei Meter über dem Boden<br />
mehrfach teilt, was ihm das Aussehen<br />
eines siebenarmigen Leuchters gibt.<br />
Unbestreitbar ein Ort der Kraft, an dem<br />
jeder Wanderer gerne verweilt, ><br />
Kärnten magazin 27