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Phänomene auf Reisen:<br />
Am (flexiblen) Stundenplan<br />
für wissbegierige<br />
Familien stehen<br />
Geschichte, Physik,<br />
Biologie und ... Spaß!<br />
Text Barbara Kuttnig<br />
Kommet und staunet: Wir versetzen<br />
uns in die Vergangenheit und besuchen<br />
Friesach, die älteste Stadt Kärntens,<br />
wo mit mittelalterlicher Technik<br />
und mittelalterlichen Arbeitsmethoden<br />
eine Burg gebaut wird. Auf technische<br />
Hilfsmittel und moderne Baustoffe wird<br />
bei diesem historischen Experiment<br />
gänzlich verzichtet, nicht aber auf eine<br />
gute Portion Leidenschaft, die den Gesichtern<br />
der Heinzelmännchen in Großbuchstaben<br />
ablesbar ist. Wir haben<br />
den Schmieden, Zimmerleuten, Holzfällern,<br />
Maurern und Korbflechtern erstaunt<br />
auf die Finger geschaut und<br />
beobachtet, wie sie sich geduldig Zentimeter<br />
für Zentimeter vorarbeiten und<br />
dabei ausschließlich natürliche Materialien<br />
wie Holz, Stein und Kalk verbauen.<br />
Sie werden wohl einen langen Atem<br />
brauchen, immerhin sind 40 Jahre Bauzeit<br />
für die gesamte Burganlage mit<br />
Bergfried, Wohn- und Wirtschaftsgebäude,<br />
Kapelle, Garten, Ringmauer und<br />
Toranlage vorgesehen! Ziel ist das Lernen<br />
aus der Vergangenheit, und zwar<br />
von Grund auf, von der Planung bis<br />
zum Dachziegel. Was sich zu Beginn<br />
als verrückte Idee darstellte, wird<br />
Realität, langsam aber beeindruckend<br />
beharrlich.<br />
www.burg-friesach.at<br />
Wir drehen das Rad der Zeit noch weiter<br />
zurück: Vor 500 Millionen Jahren<br />
lagen die ältesten Gesteine der heutigen<br />
Bergketten am Nassfeld bei Hermagor<br />
noch auf der anderen Seiten der<br />
Weltkugel. Ihre Odyssee, die sie um den<br />
halben Globus durch kühle, gemäßigte<br />
und tropischen Breiten führte, fand im<br />
GeoPark ihr vorläufiges Ende. Das<br />
macht uns neugierig und wir entdecken<br />
in der Erlebniswoche ?Abenteuer<br />
Kärnten magazin 46<br />
Erdgeschichte?, begleitet von Naturexperten<br />
wie Geologen, Geografen und<br />
erfahrenen Bergführern steinerne Zeugen<br />
in Form von Fossilien, Schluchten<br />
und eigenartig anmutenden Felsverwerfungen.<br />
Höhepunkt ist die Expedition<br />
zum Eiskar, dem südlichsten Gletscher<br />
Österreichs. Schon der Aufstieg über<br />
mit Orchideen übersäte Almen und<br />
vom Gletscher aufgetürmte Gesteinsmassen<br />
besticht durch sein Naturschauspiel.<br />
Die kleinen Forscher warten<br />
schon ungeduldig darauf, ihre Fundstücke<br />
im Besucherzentrum in Dellach<br />
mit der Lupe zu untersuchen.<br />
www.naturarena.com<br />
Auch im Lavanttal haben wandernde<br />
Kontinente, tiefe Ozeane, flache Meeresbuchten,<br />
rauchende Vulkane, tropische<br />
Korallenriffe, schlammgefüllte<br />
Seen, blaues Gletschereis und schwere<br />
Erdbeben Spuren hinterlassen. Spuren,<br />
die Familien auf ihrer Reise durch<br />
GROSSE<br />
EXPEDITIONEN<br />
MIT KLEINEN<br />
SPÜRNASEN.<br />
Geschichten und Geheimnisse des Lavanttales<br />
entdecken, im Museum im<br />
Lavanthaus, in Wolfsberg. Kinder und<br />
Jugendliche forschen sich spielerisch<br />
in Form eines Quiz durch das Museum.<br />
Der vielfältige Mix aus interaktiv aufbereiteten<br />
Themen spannt den Bogen<br />
von den Urzeiten und Bergschätzen<br />
des Tales bis hin zu multimedialen Stationen<br />
mit humorvollem Dialekterlebnis:<br />
Vieles hört sich im Norden des<br />
Tales ganz anders an als im Süden, der<br />
regionale Dialekt ist deutlich unterscheidbar<br />
vom Kärntner und steirischen.<br />
Beleuchtet werden auch bedeutende<br />
Persönlichkeiten wie die Künstlerfamilie<br />
Schell, für die ihr Wohnsitz<br />
auf der Hebalm im Lavanttal schon seit<br />
Generationen Rückzugsort und Kraftquelle<br />
ist, Landschaftsmaler Markus<br />
Pernhart, der großartige Lavanttal-<br />
Panoramen schuf, und Künstlerin und<br />
Schriftstellerin Christine Lavant.<br />
www.museum-lavanthaus.at ><br />
1 2<br />
1) Schmieden anno dazumal:<br />
beim Burgbau in Friesach.<br />
2) Im Null-Komma-Nix von 15 auf<br />
0 Meter in der Walderlebniswelt<br />
Klopeiner See.<br />
3) Spielerisch durch das<br />
Museum im Lavanthaus.<br />
4) Visuell-akustische Wunderwelt<br />
im Pankratium in Gmünd.<br />
3<br />
4<br />
Kärnten magazin 47