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Sommer Magazin 2012

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SOMMERLUST<br />

REISEMAGAZIN <strong>2012</strong><br />

LUST AM LEBEN<br />

Sieben besondere KärntnerInnen im Portrait.<br />

ALPEN-ADRIA-TRAIL<br />

Wandererlebnis vom Großglockner bis nach Triest.<br />

EINFACH KÖSTLICH<br />

Inspirierende Alpen-Adria-Kulinarik.


Kärnten magazin 2<br />

VORWORT<br />

Urlaub, Zeit ohne Ziel, selbst für Nietzsche ein<br />

Gedanke, dem wir alle in unserer kostbaren Freizeit<br />

nachstreben. Endlich nicht von einem Terminkalender<br />

getrieben, ständig über das Handy erreichbar<br />

zu sein und täglich das Gefühl zu haben, es muss<br />

alles noch schneller werden. Lassen Sie doch<br />

einfach los und leben Sie so richtig auf!<br />

Die Lust, den Urlaub in einem außergewöhnlichen<br />

Land, losgelöst vom Alltag, einfach zu genießen. In<br />

Kärnten versteht man es genau, dieses Lebensgefühl<br />

zu verkörpern und die Gäste daran teilhaben<br />

zu lassen. Einfach zusammen ?huckn?, wie es die<br />

Einheimischen so trefflich ausdrücken, gemeinsam<br />

die ?Leichtigkeit des Seins? erleben. Die besonderen<br />

Menschen des Alpen-Adria-Raums, geprägt<br />

durch eine unglaublich vielschichtige Kultur mit<br />

germanischen, romanischen und slawischen Einflüssen,<br />

stehen genau für diese Werte, die unsere<br />

Gäste so sehr schätzen.<br />

Das Kärnten Alpen-Adria-Kulinarium lädt zum genussvollen<br />

Entdecken des Landes ein, unsere zahlreichen<br />

Angebote im Natur Aktiv Park Kärnten<br />

bieten die traumhafte Kulisse den eigenen Körper<br />

neu zu erfahren, sich selbst zu verwirklichen und<br />

sich etwas Gutes tun.<br />

In unserem aktuellen <strong>Sommer</strong>magazin möchten wir<br />

Ihnen besondere Menschen, viele kleine Anregungen<br />

und Urlaubstipps aus Kärnten etwas näherbringen.<br />

Lassen Sie sich von unserer Kärntner<br />

Lebenslust inspirieren. Das Team der Kärnten<br />

Werbung und unsere Gastgeber sind Ihnen sehr<br />

gerne bei Ihrer persönlichen Urlaubsplanung behilflich.<br />

Ich freue mich, Sie in Kärnten begrüßen zu dürfen,<br />

und wünsche Ihnen Tage voller Lebensfreude.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Christian Kresse<br />

Geschäftsführer der Kärnten Werbung<br />

Kärnten magazin 3


IMPRESSUM<br />

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Kärnten Werbung GmbH, Casinoplatz 1, 9220 Velden, Austria, Tel.: +43(0)4274/52100,<br />

Fax: +43(0) 4274/52100-50, E-Mail: info@kaernten.at, www.kaernten.at. Ein Unternehmen der KÄRNTNER LANDESHOLDING GRUPPE (KLH-GRUPPE)<br />

Redaktion: Barbara Kuttnig, Karlheinz Fessl, Dr. Mike Diwald, Romana Kanzian, Martin Amanshauser, Blacky Neubauer, Heiko Mandl, Ulrich Pramann,<br />

Stefan Zoltan, Julia Kospach, Dr. Erika Schuster, Hannes Mösslacher, Christina Kastner, Wolfgang Kofler, Cornelia Mathis-Haider, Cornelia Schulze,<br />

Elisabeth Tschernitz-Berger<br />

Konzeption und Gestaltung: Werbeagentur Mautendorfer, www.mautendorfer.at<br />

Druck: a-Print Bogen- und Rollenoffsetdruck GmbH<br />

Bildnachweise und Fotografen: Titelbild: Edward Gröger; Seite 2: Daniel Zupanc; Seite 3: Archiv Kärnten Werbung; Seite 4: Edward Gröger; Seite 5:<br />

1) Karlheinz Fessl, 2) Edwin Stranner; Seite 6: Karlheinz Fessl; Seite 7: Edward Gröger; Seite 8?9: Martin Steinthaler; Seite 10?23: Karlheinz Fessl; Seite<br />

24?25: 1) Edwin Stranner, 2) Franz Gerdl, 3) NP Region Hohe Tauern, 4) Kaerntenphoto, 5) Edwin Stranner, 6) Martin Steinthaler, 7) Archivio Turismo<br />

FVG; Seite 26?27: 1) Franz Gerdl, 2) Edwin Stranner, 3) Franz Gerdl, 4) Daniel Zupanc, 5) Schlosshotel Velden, 6) Kärnten wasser.reich, 7) Franz Gerdl;<br />

Seite 28?29: 1) Edwin Stranner, 2?3) Matevz Lenarcic, 4) Agenzia Turismo Friuli Venezia Giulia, Milani; Seite 30?31: Daniel Zupanc; Seite 32?33: 1) Franz<br />

Gerdl, 2) Daniel Zupanc; Seite 34?35: Franz Gerdl, 1?2) Franz Gerdl, 3) Daniel Zupanc, 4) Franz Gerdl, 5) Daniel Zupanc, 6) Martin Steinthaler;<br />

Seite 36?37: 1) Kaerntenphoto, 2) Franz Gerdl, 3) Blacky Neubauer; Seite 38?39: 1) Archiv Kärnten Werbung, 2) Kaerntenphoto, 3) Stadtarchiv Friesach,<br />

4) Franz Gerdl; Seite 40?41: 1?2) Uwe Geissler, 3) Heiko Mandl, 4) Uwe Geissler; Seite 42?43: Franz Gerdl; Seite 44?45: Kaerntenphoto; Seite 46?47:<br />

1) Burg Friesach Errichtungs GmbH, 2) Walderlebniswelt Klopeiner See, 3) Museum im Lavanthaus, 4) Pankratium; Seite 48?49: 1) Geopark Karnische<br />

Alpen, 2) Verbund Tourismus GmbH, 3) Expi, 4) Bios, 5) Granatium; Seite 50?51: 1) Lavanthaus, 2) Burgenstadt Friesach, 3) Sagamundo, 4) MMKK;<br />

Seite 52?53: Martin Steinthaler, 1) Kärnten Werbung, 2) Wolfgang Dörfler, 3) Obir Tropfsteinhöhlen, 4) Millstätter See Schifffahrt; Seite 54?55: Heinrich<br />

Harrer Museumsarchiv; Seite 56?57: Edward Gröger; Seite 58?59: Ferdinand Neumüller; Seite 60?61: 1) Carnica Region Rosental, 2) Hofer, 3) Carnica<br />

Region Rosental, 4) Sissy Sonnleitner; Seite 62?63: Franz Gerdl: 1?2) Zogglhof; Seite 64?65: 1) Echt Kärnten, 2) Ferdinand Neumüller, 3) Hans Guggenberger,<br />

4) Franz Gerdl: Seite 66?67: 1) Therme St. Kathrein, 2?3) Bad Kleinkirchheim Tourismus, 4) Kärnten Therme, 5) Therme St. Kathrein, 6) Therme<br />

Warmbad-Villach, 7) Bad Kleinkirchheim Tourismus, 8) Therme Bad Bleiberg; Seite 68: 1?2) Künstlerstadt Gmünd; Seite 69: Martin Steinthaler; Seite<br />

70: Franz Neumann; Seite 71: Werner Berg Museum Bleiburg; Seite 72?74: Stefan Zoltan; Seite 75: 1) Warmbaderhof, 2) art-lodge; Seite 76: Richard<br />

Togneti Festival, Dejan Bulut; Seite 77: Maribor Puppet Theatre, Bos?tjan Lah; Seite 78?79: Böhringer; Seite 80?81: Urlaub am Bauernhof; Seite 82?83:<br />

1) Kärnten Werbung (Horst), 2?3) Martin Steinthaler, 4) Birgit Morelli; Seite 84?85: 1) Franz Gerdl, 2) Martin Steinthaler, 3) Edward Gröger, 4) Daniel<br />

Zupanc; Seite 88: Martin Steinthaler; Seite 89: 1) Golfanlage Millstätter See; 2) Martin Steinthaler; Seite 90: Acts, Horst; Seite 91: 1?2) Franz Gerdl,<br />

3) Hotel Kollers, 4) Franz Gerdl, 5?6) Ferdinand Neumüller, 7) Karlheinz Fessl; Seite 92: Franz Gerdl<br />

Kärnten-Karte: Kartographie Moser<br />

Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren<br />

Lesbarkeit nur die männliche Form angeführt ist. Dieses <strong>Magazin</strong> stellt im Ganzen und auch in seinen Teilen ein urheberrechtlich geschütztes Werk<br />

dar. Eine Nutzung und/oder Bearbeitung dieses <strong>Magazin</strong>s im Ganzen und/oder in seinen Teilen auf eine, mehrere oder alle nach dem Urheberrechtsgesetz<br />

dem Urheber (bzw. dem Rechteinhaber) vorbehaltenen Arten ist ohne Zustimmung der/des Urheber/s bzw. der/des Rechteinhaber/s unzulässig.<br />

Für allfällige Rückfragen kontaktieren Sie bitte Sonja.Widerstroem@kaernten.at.<br />

Die Kärnten Werbung kann für allfällige Fehler keine Haftung übernehmen. Sämtliche Rechte und Änderungen vorbehalten.<br />

Alle Angaben Stand Dezember 2011. Das Kärnten <strong>Magazin</strong> erscheint zweimal jährlich. Erscheinungstermin: Jänner <strong>2012</strong><br />

Kärnten magazin 4<br />

1 2<br />

10?23<br />

Lust am Leben.<br />

LUST AM LEBEN.<br />

10?23<br />

Sieben Tage ? sieben Kärntner.<br />

Der Illustrator, die Galleristinnen, der Forellenwirt,<br />

der Bogenbauer, die Essigbäuerin und der Jazzsaxofinist<br />

im Portrait. Wir halten eine Reise fest.<br />

ALPEN-ADRIA-TRAIL.<br />

24?29<br />

Vom Großglockner ans Meer ...<br />

Länderübergreifend wandern vom ewigen Eis des<br />

Gletschers über Flüsse und Seen bis hin zum Meer.<br />

SEEN & PERSPEKTIVEN.<br />

30?35<br />

Mit allen Wassern gewaschen.<br />

Wanderungen rund um die schönsten Kärntner Seen<br />

vervollständigen ein sommerliches Gesamtbild.<br />

RAD & GENUSS.<br />

36?37<br />

Der Drauradweg. Genuss im Überfluss.<br />

222 km Genussradeln von kulinarischer Versuchung<br />

zu kulinarischer Versuchung.<br />

38?39<br />

Kultur-Genuss und Raderlebnis auf einem Weg.<br />

Radvergnügen und geschichtliche Höhepunkte<br />

auf dem Mittelkärntner Kultur.Rad.Weg.<br />

40?41<br />

Auf der Sonnenseite des Lebens.<br />

Majestätische Königsetappen<br />

für Aktivurlauber auf zwei Rädern.<br />

24?29<br />

Alpen-Adria-Trail.<br />

NATUR & AKTIV.<br />

42?43<br />

Rendezvous mit der Natur.<br />

Persönliche Grenzerfahrungen bei der Moorhead Kärnten<br />

Outdoor Challenge mit Paddeln, Klettern, Speedhiking,<br />

Walking und Mountainbiking.<br />

FAMILIE & SOMMER.<br />

44?45<br />

Wasser marsch!<br />

Lust auf das größte Abenteuerland südlich der Alpen.<br />

46?49<br />

Große Expeditionen mit kleinen Spürnasen.<br />

Kärnten hat für wissbegierige Familien viel zu bieten.<br />

Am Stundenplan stehen geschichtliche, physikalische<br />

und biologische Experimente, die staunen lassen.<br />

50?51<br />

Kulturabenteuer für Kinder und Jugendliche.<br />

Museen & Märchentage, Zeitreisen & Musikfestivals<br />

zwischen Ober- und Unterkärnten.<br />

52?53<br />

Kärnten à la carte.<br />

Mit der Kärnten Card über 100 x freien Eintritt<br />

in Kärntens schönste Ausflugziele.<br />

54?55<br />

Die Träume der Kindheit.<br />

Auf den Spuren des wohl weltweit berühmtesten<br />

Kärntners des letzten Jahrhunderts, Prof. Heinrich Harrer,<br />

der am 6. Juli <strong>2012</strong> seinen hundertsten Geburtstag<br />

gefeiert hätte.<br />

80?81<br />

Wo Erinnerungen wach werden.<br />

Bei ?Urlaub am Bauernhof? blüht den<br />

Gästen qualitätsgeprüfte, echt bäuerliche<br />

und unkomplizierte Auszeit wie anno dazumal.<br />

Kärnten magazin 5


Kärnten magazin 6<br />

ALPEN-ADRIA-KULINARIK.<br />

56?57<br />

Einfach köstlich!<br />

Frische Zutaten aus den Regionen verschmelzen<br />

mit der Leichtigkeit des Südens zu einem reizvollen<br />

und inspirierenden Erlebnis.<br />

58?59<br />

Fischreigen.<br />

In Kärnten weiß man besser als anderswo,<br />

wie man die feinsten Fische aus den blitzsauberen Seen<br />

und Flüssen fängt, sie züchtet und verarbeitet.<br />

60?61<br />

Auf den Spuren des Genusses.<br />

Das kulinarische Kärnten lässt sich mit allen Sinnen<br />

erleben. Von Verkostungen, ?Krendlkursen? und<br />

kulinarischen Ausflugszielen.<br />

62?65<br />

Kärntner Köstlichkeiten.<br />

Ein typischer kulinarischer Streifzug. In den Hauptrollen<br />

Äpfel, Honig, Bröseltopfen, Brot und Schafskäse.<br />

THERMEN & QUELLEN.<br />

66?67<br />

Sprudelnde Paradiese.<br />

In Kärntens Thermen ein- und abtauchen und<br />

saunieren wie einst die alten Römer und Bergleute.<br />

STÄDTEPORTRAITS.<br />

56?65<br />

Alpen-Adria-Kulinarik.<br />

68<br />

Künstlerstadt Gmünd.<br />

Eine ganze Stadt lebt die Kunst ?<br />

European Destination of Excellence 2011.<br />

69<br />

Auf den Spuren der Löwalan.<br />

Bislang unbekannte Seiten der 800 Jahre<br />

alten Renaissancestadt Klagenfurt am Wörthersee.<br />

KULTUR & BEGEGNUNGEN.<br />

70?71<br />

Orte der Inspiration.<br />

Moderne und zeitgenössische KünstlerInnen,<br />

die das südliche Licht und die liebreizende Landschaft<br />

in ihren Werken verewigt haben, im Fokus.<br />

72?74<br />

Drei Unsterbliche im Interview.<br />

Ein (fiktives) Treffen mit den weltberühmten<br />

Komponisten der klassischen Musik: Gustav Mahler,<br />

Johannes Brahms und Alban Berg, die viele <strong>Sommer</strong> am<br />

Wörthersee verbrachten und hier auch komponierten.<br />

75<br />

Kunst im Hotel.<br />

Kärntens ?Galerien zum Übernachten? für<br />

reisende Kulturinteressierte haben viel zu bieten.<br />

76?77<br />

Stippvisite in Marburg.<br />

Europäische Kulturhauptstadt <strong>2012</strong>.<br />

Kulturbotschaften von unserem südlichen Nachbarn.<br />

SPORT & KULISSE.<br />

78?79<br />

Foah?rn to be wild.<br />

Kärnten ist wie geschaffen für Genuss-Biker.<br />

Wir heben die linke Hand zum Bikergruß und starten.<br />

82?83<br />

Die Eisernen vom Wörthersee.<br />

Ironman & Marathon: Finisher auf<br />

der schönsten Laufstrecke der Welt.<br />

89<br />

Golflust ist südlich.<br />

Golfer setzen in Kärnten alles auf eine Karte.<br />

90<br />

Wo Beautys baggern.<br />

Der Beachvolleyball Grand Slam in der Klagenfurter<br />

Ostbucht des Wörthersees mit VIP-Faktor.<br />

EXTRAS.<br />

84?85<br />

Kärnten Kompass.<br />

Ihr Wegweiser in den sonnigen Süden der Alpen.<br />

86?87<br />

Kärntens Urlaubsregionen.<br />

Übersichtskarte mit allen 13 Kärntner Regionen.<br />

91<br />

Vorschau Wintermagazin <strong>2012</strong>/13.<br />

Themen, die Lust auf Winterurlaub im Süden machen.<br />

Kärnten magazin 7


Kärnten magazin 8<br />

Blick vom Faaker See auf die<br />

Karawanken und den Mittagskogel.<br />

WEIL DER WEG<br />

DAS ZIEL IST.<br />

Leinen los. Das Paradies liegt uns zu Füßen. Und ein grandioser Tag.<br />

Ein Tag zwischen beeindruckenden Bergen und glasklaren, warmen<br />

Badeseen. Auf der sonnigen Südseite der Alpen. Dort, wo die Lust<br />

geweckt wird. Die Lust auf Entdeckungen und Begegnungen.<br />

Folge ihr. Und der Einladung zum Leben.<br />

Kärnten magazin 9


Robert Rottensteiner.<br />

Der Illustrator.<br />

Kärnten magazin 10<br />

Carolin Walker.<br />

Die Galeristin.<br />

Judith Walker.<br />

Die Galeristin.<br />

Lust am Leben:<br />

Sieben Tage -<br />

Hannes Müller.<br />

Der Forellenwirt.<br />

sieben Kärntner<br />

Micha Wolf.<br />

Der Bogenbauer.<br />

Johanna Gritsch.<br />

Die Essigbäuerin.<br />

In sieben Tagen habe ich<br />

sieben besondere, zugleich<br />

stille Kärntner getroffen.<br />

Einen, der Ausnahmeschauspieler<br />

Klaus Kinski<br />

mit einem Flacon zu beglücken<br />

vermochte, zwei<br />

Galeristinnen, die unsere<br />

Gäste und uns Kärntner in<br />

die schillerndsten Kunstwelten<br />

einzutauchen helfen,<br />

den Fischwirt vom Weißensee,<br />

der mir den Artenreichtum<br />

dieses glasklaren<br />

Gewässers näherbrachte.<br />

Am dritten Tag begegnete<br />

ich Micha, mit dessen<br />

Bogen geübte Schützen<br />

sogar einen Grizzly erlegen<br />

könnten. Bei Johanna lernte<br />

ich, dass Essig das einzige<br />

Lebensmittel ist, das niemals<br />

verdirbt. Am siebenten Tag<br />

ruhte ich mich mit Michael<br />

am Kircherl von St. Filippen<br />

aus und ließ mich von seinem<br />

subtilen Jazz betören ...<br />

Eindrücke von einer lustvollen<br />

Reise durch Kärnten.<br />

Text und Fotos Karlheinz Fessl<br />

Michael Erian.<br />

Der Jazzsaxofonist.<br />

Kärnten magazin 11


Reinanken und Saiblinge,<br />

Forellen und Hechte,<br />

Karpfen und Zander.<br />

Auch Barsche schwimmen<br />

im Weißensee. Hannes<br />

Müller bekocht als Wirt<br />

der ?Forelle? in Techendorf<br />

seine Gäste mit<br />

feinsten regionalen<br />

Fischen und bester<br />

bodenständiger Küche.<br />

Zwar verrät Hannes Müller auf der Website seines kleinen Hotels auch<br />

nicht das ersehnte Rezept der famosen Kaspressknödel seiner Frau,<br />

aber viele Details vom Weissensee. Unter anderem auch alle regionalen<br />

Lieferanten sämtlicher Genüsse, die bei ihm auf den Tisch kommen:<br />

www.forellemueller.at. Ein Müller-Rezept pro Woche ist irgendwie die Mindestdosis,<br />

die wir uns verdient haben. Hier zu finden: www.facebook.com/dieforelle<br />

Kärnten magazin 12<br />

EIN MÜLLER<br />

ZWISCHEN FISCHEN.<br />

Noch liegt der frühmorgendliche Nebel fast<br />

verschämt über dem Weißensee. Es wird nicht<br />

mehr lange dauern, bis sich die ersten Sonnenstrahlen<br />

durchsetzen. Martin Müller und Stefan<br />

Traar haben zu dieser Zeit ihr Tagewerk schon<br />

fast hinter sich gebracht. Sie sind die beiden<br />

Berufsfischer vom Weißensee. In ihrem<br />

kleinen Betrieb, direkt am glasklaren Wasser,<br />

räuchern die beiden Jungunternehmer, was<br />

sie täglich in gesunden Mengen dem See<br />

entnehmen, legen die Fische auch sauer ein,<br />

verkaufen sie direkt und frisch.<br />

Da kommt ein anderer Müller, Hannes mit Vornamen,<br />

das schmale Sträßchen herangefahren.<br />

Hannes Müller kauft täglich um die sechs<br />

Kilo Reinanken, Wildfang, Saiblinge, Forellen,<br />

Hechte, Karpfen, Zander oder Barsche.<br />

?Alles aus dem Weißensee, alles vor der Haustür!?,<br />

gerät er ins Schwärmen. Hannes Müller<br />

ist der Forellenwirt in Techendorf. An der<br />

Rezeption steht, mit einer uralten Schreibmaschine<br />

getippt: ?Wer nicht genießt, wird<br />

ungenießbar!? Dabei ist das wohl nicht<br />

Hannes? einziges Credo. Ein zweites könnte<br />

lauten: ?Nur was hier hergestellt wird, kommt<br />

auf den Tisch!?<br />

Hannes, der seine Gäste ausschließlich persönlich<br />

bekocht, kennt keinen Tag, an dem nicht<br />

Fischgerichte auf der Speisekarte stehen würden.<br />

Vor zwei Jahren hat er ?Die Forelle? vom<br />

Vater übernommen und seither versucht er<br />

die hundertprozentige Regionalität. ?Bis auf<br />

ein paar Südfrüchte ist uns das schon gelungen?,<br />

ist er stolz. Seine Gesellenjahre verbrachte<br />

er in Reinhard Gehrers ?Korso? in Wien.<br />

Während eines zusätzlichen Lehrjahrs in den<br />

USA kam er zur Erkenntnis, dass man von amerikanischen<br />

Köchen kaum was lernen könne:<br />

?Egal was auf der Karten steht, die machen<br />

letztlich doch immer a Semmele mit Fleisch!?<br />

Auch Hannes? Idiom atmet Regionalität.<br />

Die Zeit ist zwar knapp, aber als zweifachem<br />

Staatsmeister im Eisschnelllauf über die Doppel-Marathon-Distanz<br />

bedeutet Sport Hannes<br />

sehr viel. Er schwingt sich immer noch gerne<br />

aufs Mountainbike und ist den See entlang<br />

und auf den umliegenden Bergwegen unterwegs.<br />

Was er seinen Gästen in die Maschine<br />

getippt hat, versucht er auch selbst zu beherzigen:<br />

Genießen, um nicht ungenießbar zu<br />

werden. Zum Beispiel, wenn er sich von seiner<br />

Frau, die die Rezeption schaukelt, mit deren<br />

großartigen Kaspressknödeln bekochen lässt.<br />

?Vor vielen Jahrzehnten ham die Weißenseeba<br />

verhindert, dass wir hier eine Durchzugsstraßn<br />

entlang des Sees bekommen ham?, ist das<br />

33-jährige Energie- und Ideenbündel noch heute<br />

auf seine Nachbarn aus der Gemeinde stolz.<br />

So hat sich vieles entwickelt. Hannes? Vater,<br />

dessen Wald die Voraussetzung für die saubere<br />

Hackschnitzelheizung war, kannte lange<br />

Jahre, wenn?s um Wein ging, nur rot oder<br />

weiß. Heute ist er der Sommelier des Hauses.<br />

150 Sorten liegen im Weinkeller. Aber auch<br />

hier gibt?s nur Österreicher, dazu Whisky aus<br />

dem Waldviertel und Wodka aus Wien.<br />

Hannes ist mutig: ?Wenn du gegen die Strömung<br />

schwimmst und in allem ehrlich bist,<br />

was du tust, musst halt ein bissl mehr verlangen!?,<br />

sagt er, während er aus einem seiner<br />

Gastzimmer auf den Weißensee blinzelt.<br />

?Aber meine Gäste haben?s akzeptiert!?, fühlt<br />

er sich belohnt. Hannes geht?s auch um Kleinigkeiten.<br />

Wer seinen Kaffee mit Milchschaum<br />

will, bekommt ihn im nächsten Jahr ungefragt<br />

wieder mit Milchschaum. Wer einen kleinen<br />

Polster will, bekommt einen kleinen. Und jeder<br />

Gast darf sich, was kaum noch wo üblich ist,<br />

in luftgetrockente Bettwäsche fallen lassen.<br />

Der dreifache Papa kann auch im Urlaub nicht<br />

tagelang am Strand liegen. Hannes ist ständig<br />

in Bewegung. Vor Jahren hat er mit dem Rad<br />

Tibet durchquert und hatte Zeit zum Träumen.<br />

Wovon? Vielleicht von seinem nächsten<br />

Streich, einem Delikatessenladen, den er am<br />

200 Jahre alten Hof einrichten will ...<br />

Kärnten magazin 13


Kärnten magazin 14<br />

SAURES VON<br />

JOHANNA.<br />

Wenn sie im roten Top, im schwarzen<br />

Mini, mit perfekt manikürten Nägeln<br />

und ihren Flip-Flops, begleitet von ihrer<br />

Hündin Bella, den fruchtbaren Hügel<br />

zum Lenzbauern hinaufspaziert, wo<br />

Wein und Äpfel gedeihen, wirkt sie<br />

eher wie ein süßes Schulmädel aus der<br />

Stadt, das sich aufs Land verirrt hat.<br />

Klischees passen nicht auf Johanna<br />

Gritsch. Sie ist schon 24, hat keine<br />

Angst ?vor Dreck?, liebt das Leben auf<br />

dem Bergrücken über Wolfsberg und<br />

liefert im Jahr 250.000 Flaschen feinsten<br />

Essigs aus. Die besten Lavanttaler<br />

?Apfalan? sind der feine Rohstoff für<br />

Johannas Produkt, und die Lieferungen<br />

erreichen über die größten Handelsketten,<br />

die wir kennen, selbst Norddeutschland.<br />

2007, als sich ihr Vater immer mehr mit<br />

dem Weinbau zu beschäftigen begann,<br />

hat Johanna die Frage gestellt bekommen,<br />

ob sie die Essigproduktion übernehmen<br />

würde. Sie hat kurz nachgedacht<br />

und ?Ja!? gesagt. Die Wabnig-<br />

Mutti, ihre 91-jährige Großmutter, hört<br />

seither nicht auf, ihre Enkelin zu fragen:<br />

?Meinst, Johanna, ist das wohl das<br />

Richtige für dich??<br />

Die fesche Lavanttalerin wird manchmal<br />

zwar richtig schmutzig, muss immer<br />

wieder in den riesigen Tank steigen, um<br />

ihn zu reinigen, duftet schon einmal<br />

streng nach Essig. Dennoch: Sie hat<br />

einen lieben Freund gefunden, mit dem<br />

sie bald ein Haus zu bauen beginnen<br />

will, sie macht ihre Sache mit großer<br />

Leidenschaft, beschreibt sich als Frau<br />

der Praxis, hasst die Arbeit am Laptop<br />

und geht völlig auf, wenn sie den neuesten<br />

Jahrgang beurteilt. Wie sehr sie<br />

ihren Essig wertschätzt, erkennt man<br />

schon daran, dass sie ihn aus denselben<br />

Gläsern verkostet, aus dem Gäste<br />

des Lenzbauern den famosen Schlehdorn-<br />

oder Vogelbeerschnaps kredenzt<br />

bekommen, den ihr Vater brennt.<br />

?Meine Leidenschaft heißt Essig!?, sagt<br />

sie. Man nimmt Johanna ihre Passion<br />

auch ab, sieht man sie strahlen, wenn<br />

sie die Milde schmeckt und die schöne<br />

Farbe ihres Bioprodukts im Schein des<br />

Gegenlichts funkeln lässt. ?Essig ist das<br />

einzige Lebensmittel, das mit zunehmendem<br />

Alter nur besser wird ...?,<br />

schwärmt sie, ?... und obendrein eines,<br />

das schon in der Bibel erwähnt wird!?,<br />

ergänzt der stolze Papa. Johanna<br />

lächelt, als hielte sie das für eine Übertreibung.<br />

Wie sie das, was sie tut, gelernt hätte?<br />

?Durch mein Papa, durch?s Internet und<br />

durchs Lästigsein beim Nachfragen bei<br />

allen, die sich auskennen?, schmunzelt<br />

sie.<br />

Acht Katzenfindelkinder, zwei Pfaue,<br />

Dolce und Gianni, zwei Igel, Fred und<br />

Wilma mit Namen, Frösche, Kröten und<br />

natürlich der Berner Sennenhund Bella<br />

fleuchen über den Hof. Johanna ist fast<br />

ein weiblicher Dr. Dolittle. Sie genießt<br />

das Landleben sehr, wie sie sich auch<br />

ins Zeug wirft, tischt die Mama ihre<br />

himmlischen faschierten ?Labalan? mit<br />

dem würzigen Erdäpfelpüree auf. ?Hier<br />

heroben kann ich machen, was ich will.<br />

Hier geht?s mir einfach gut.? Zwar liebt<br />

sie Housemusik, geht aber auch einmal<br />

auf ein Zucchero-Konzert. Sie fährt<br />

ihren schwer aufpolierten Golf mit der<br />

gleichen Selbstverständlichkeit, mit der<br />

sie ihren über zumindest zweieinhalb<br />

Jahre im Holzfass gereiften Apfelessig<br />

mit Blütenhonig mittwochs auf dem<br />

Reifnitzer Bauernmarkt am Wörthersee<br />

feilbietet.<br />

Wenn nach der Apfelernte im Herbst<br />

der Ertrag von vier Hektar Bio-Plantage<br />

aussortiert wird, legt Johanna<br />

selbst Hand an, und die Maniküre muss<br />

zuweilen ein wenig warten. ?Gepresst<br />

werden nur die besten Äpfel!?, ist sie<br />

streng. Unlängst wurde ein neues<br />

Flaschenlager im Tal gebaut. Immerhin<br />

stehen ständig drei- bis vierhunderttausend<br />

Liter Essig in Holzfässern zur<br />

Abfüllung bereit.<br />

Die Spätsommersonne flutet den Südhang.<br />

Johanna beißt in einen Apfel. Sie<br />

lächelt ihr süßestes Lächeln und freut<br />

sich auf die nächste Ernte. Es wird<br />

wieder feinen sauren Essig geben ...<br />

Wenn einem Johanna Gritsch, die Lenzbäuerin,<br />

Saures verspricht, so ist das keine Drohung.<br />

Im Gegenteil, dann kann man sich auf feinsten,<br />

mit Honig veredelten Essig aus Kärntens<br />

Apfelregion, dem Lavanttal, freuen. Begegnung<br />

mit einer Frau, die aus dem Klischee kippt.<br />

Johanna Gritsch verkauft ihre herrlich ehrlichen Essigprodukte und die Weine<br />

und Schnäpse ihres Vaters auch ab Hof und sommers auf dem wöchentlichen Markt<br />

in Reifnitz am Wörthersee. Da ist die charmante Essigbäuerin persönlich<br />

anwesend. Für einen ersten Überblick reicht ein Klick: www.lenzbauer.com<br />

Kärnten magazin 15


MIT LANGMUT INS ZIEL.<br />

Vor über dreißig Jahren<br />

wuchsen noch die Brennnesseln<br />

aus dem Boden des Liedl-Hofs<br />

in den Wimitzer Bergen. Heute<br />

lebt hier Micha Wolf, Österreichs<br />

einziger professioneller Bogenbauer,<br />

der bis in die Mongolei<br />

reiste, auf der Suche nach<br />

der Wahrheit über die alten,<br />

traditionellen Reiterbogen.<br />

Kärnten magazin 16<br />

Wer mit Micha Wolf zu tun haben will,<br />

sollte sich Zeit nehmen und achtsam<br />

sein. Wer den kleinen, verrosteten Pfeil<br />

übersieht, der aussieht, als wäre er ein<br />

Relikt aus alten Tagen, das schon oft<br />

durch die Lüfte geflogen ist, wird<br />

Micha nicht finden. Fünf Wege treffen<br />

sich auf der Wegscheide. Nur einer<br />

führt zum Liedl-Hof in den Wimitzer<br />

Bergen.<br />

Kurz nach Belgrad, als Micha auf dem<br />

Weg nach Griechenland war, lief ihm<br />

Maria aus Unterkärnten über den Weg.<br />

Und er wusste: Das ist meine Frau. Sie<br />

ist es heute noch. Vor 31 Jahren suchten<br />

die beiden ein Plätzchen für sich<br />

und fanden einen verlassenen Hof, aus<br />

dessen Küchenboden die Brennnesseln<br />

wuchsen. Kaum jemand würde sich<br />

über ein solches Stück Land wagen.<br />

Der Micha tat?s. Er ist mit Langmut gesegnet.<br />

Wenn Maria zu Mittag die Eierschwammerln<br />

putzt, wirkt die Idylle, als<br />

hätte sie immer schon bestanden. Und<br />

doch sagt der Micha: ?Wir haben halt<br />

alles hergerichtet und richten immer<br />

noch!? In drei Jahrzehnten wuchs, was<br />

schöner, beruhigender, gewachsener<br />

nicht vorstellbar ist. Im alten Stadel hat<br />

Micha vor Jahren seine Werkstätte bezogen.<br />

Sein Großvater war Schwede<br />

und er hat seinem Enkel einen klassischen<br />

Langbogen geschenkt. Der Bruch<br />

dieses Bogens stellt sich heute als das<br />

große Glück des Micha Wolf dar. ?Den<br />

bau? ich mir jetzt einfach nach!?, sagte<br />

er sich, wie er kaum einmal verzagt,<br />

wenn sich neue Aufgaben stellen.<br />

?Ich hab ka Angst.? Michas Sätze klingen<br />

wie aus Holz geschnitzt.<br />

Seit zwölf Jahren ist der gleichermaßen<br />

liebevolle wie geliebte Vater dreier Kinder<br />

Österreichs einziger professioneller<br />

Bogenbauer.<br />

?Mit den Bogen begann?s, als meine<br />

beiden Töchter noch, wie Pipi Langstrumpf,<br />

mit dem Pferd zur Schule<br />

ritten, weil?s zum Liedl noch gar keine<br />

Straße und keinen Strom gab?, erinnert<br />

er sich. Er hat viel gelesen, viel studiert<br />

und noch mehr selbst gebaut. Heute<br />

weiß er alles über Bogen. Seit zwölf<br />

Jahren lebt er davon. Alles, was davor<br />

war, nennt er seine Lehrzeit.<br />

Wer www.bogenbau.at eintippt, gelangt treffsicher in Micha Wolfs wundervolle Welt<br />

des Bogenbaus. So mancher ist da schon länger hängen geblieben und schliesslich<br />

bei einem von Michas Workshop, hoch oben in den Metnitzer Bergen, gelandet.<br />

Seit 20.000 Jahren werden Bogen<br />

gebaut. Kaum etwas ist bereichernder,<br />

als mit Micha in die alten Welten der<br />

subtilen Holzverarbeitung einzutauchen.<br />

Viele seiner Kunden tun das<br />

mit ihm und lernen an einem langen<br />

Wochenende, bei einem seiner Lehrgänge,<br />

einen einfachen klassischen<br />

Bogen zu bauen. Die olympischen<br />

Bogen, für die Karbon, Epoxydharze<br />

und Laminate verwendet werden,<br />

sagen Micha nicht viel. Er arbeitet<br />

heute mit bedeutenden Museen als<br />

Experte zusammen, weiß von der genauen<br />

Beschaffenheit des englischen<br />

Langbogens, wie ihn Robin Hood verwendete,<br />

gleich viel, wie von den osmanischen<br />

Reiterbogen aus Horn, Holz<br />

und Sehnen. Micha baut ausschließlich<br />

klassische Bogen und verarbeitet die<br />

traditionellen Bogenhölzer wie Ulme,<br />

Robinie, Eibe und auch das Holz, das<br />

die Ureinwohner Amerikas verwendeten,<br />

Osage Orange, das nur in den Vereinigten<br />

Staaten und in Ungarn wächst.<br />

Dass seine Bogen zuweilen auch in die<br />

Hände betuchter Manager gelangen,<br />

die stets am Burnout entlangschrammen,<br />

stört den Micha nicht. Im Gegenteil:<br />

?Überarbeitet sind?s halt!?, sagt er<br />

und freut sich, dass er vor Jahren auch<br />

einen Kunden kennenlernte, der sich<br />

mit einem seiner Bogen nach Kanada<br />

zurückzog, um auf Entspannung zu<br />

zielen.<br />

Zu seinem fünfzigsten Geburtstag hat<br />

sich Micha, der stets den Wurzeln des<br />

Bogenbaus, den alten Techniken und<br />

den großen Meistern dieses Fachs<br />

nachspürt, selbst beschenkt. Der<br />

Vielgereiste, dessen Mutter schwedische<br />

Jugendmeisterin im Bogenschießen<br />

und dessen Vater Kunstmaler war,<br />

verließ für einen <strong>Sommer</strong> die Wimitzer<br />

Berge, um mit seiner Tochter Lisa<br />

durch zwei Provinzen der Mongolei zu<br />

reiten. Immer auf der Suche nach<br />

einem steinalten Bogenbauer, der noch<br />

die alten Techniken beherrscht, die<br />

nötig sind, um den berühmt-berüchtigten<br />

Reiterbogen der Mongolen zu<br />

rekonstruieren. Sie fanden ihn.<br />

Mit Michas Langmut scheint man stets<br />

ins Ziel zu treffen.<br />

Kärnten magazin 17


EIN SCHLOSS<br />

FÜR ALLE SINNE.<br />

Judith und Carolin Walker sind sich<br />

für nichts zu gut: Sie pflanzen neue<br />

Bäume in ihrem Schlossgarten,<br />

hängen Kunstwerke selbst an die<br />

alten Wände, bewirten ihre Gäste<br />

bei einem Jazzfrühstück ... die<br />

Belohnung dafür sind Begegnungen<br />

mit nahezu allen bedeutenden<br />

Künstlern dieses Landes. Zwei<br />

Frauen, die für die Kunst brennen.<br />

Judith hat sich in Francis verliebt.<br />

Carolin in Max.<br />

So simpel könnte man es herunterbrechen,<br />

was mit zwei Frauen aus<br />

Kärnten geschah. Sich Judith Walker<br />

und deren Tochter Carolin zu nähern,<br />

bedarf allerdings größeren Einfühlungsvermögens.<br />

Um das gleichzeitig<br />

dynamische wie sensible Galeristinnen-Duo<br />

zu begreifen, ist schon eine<br />

Fahrt ins schlummernde Rosental notwendig<br />

und noch weiter zurück:<br />

Die schon seit Jugendtagen kunstaffine<br />

Judith begann vor Jahrzehnten<br />

am Pressegger See, in der heimatlichen<br />

Umgebung ihres Ehemanns Erich, der<br />

im Gailtal einen Holzbetrieb führte,<br />

mit Bildhauersymposien. Sie übersetzte<br />

Kunstartikel ins Italienische, verbrachte<br />

ein Jahr in Rom, ein weiteres in England.<br />

Und dabei geschah?s, sie verliebte<br />

sich in Francis. In die kraftvolle Pranke<br />

des großen Francis Bacon. Sie wollte<br />

selbst malen oder wenigstens irgendetwas<br />

mit Kunst zu tun haben. Die<br />

Kunstakademie wurde es dann nicht.<br />

Ihr Vater, ein Kaufmann, entschied:<br />

?Das ist ja doch nur ein Hungerleiderjob!?<br />

Judith besuchte gemeinsam mit<br />

Manfred Lukas-Luderer die Schauspielschule.<br />

Eine Galerie in Klagenfurt entstand,<br />

Ausstellungen auf der Hollenburg<br />

und in Reifnitz belebten die<br />

Kärntner <strong>Sommer</strong>. 1995/96 küssten ihr<br />

Mann und sie die im Rosental vor sich<br />

Kärnten magazin 18<br />

hin dämmernde ehemalige <strong>Sommer</strong>residenz<br />

der Äbte von Viktring wach.<br />

Und kauften sich mit dem Schloss<br />

Ebenau eine Menge Arbeit. Die im<br />

Übrigen auch noch für Carolin, deren<br />

Tochter reicht, die nicht unwesentlich<br />

dazu beigetragen hat, dass Ebenau im<br />

Laufe von eineinhalb Jahrzehnten zu<br />

einem innen- wie außenarchitektonisches<br />

Juwel wuchs, umgeben von<br />

einer Parklandschaft, die schon unwirklich<br />

sensibel Altes bewahrt, um gleichzeitig<br />

stets neuer Kunst Platz zu geben.<br />

Das Schloss ist heute durchtränkt von<br />

Skulpturen, Bildern, sommers auch von<br />

Musik und kulinarischen Genüssen.<br />

Großzügige Ausstellungen internationaler<br />

Künstler und nahezu aller bedeutenden<br />

Kärntner, von Bischoffshausen<br />

bis Oman, von Gironcoli bis Hofmeister,<br />

von Kiki Kogelnik bis Meina Schellander,<br />

von Krawagna bis Janu? bereichern<br />

die <strong>Sommer</strong> in Kärnten. Die große<br />

Metnitztalerin Maria Lassnig ?heimzuholen?<br />

gelang den Walkers bis heute<br />

nicht. Und das schmerzt Judith wie<br />

Carolin gleichermaßen. Wenn Judith<br />

auch keineswegs laut ist, eher atemlos<br />

von ihrem Elan, die leisere der beiden<br />

ist Carolin, die wie ihre Mutter kaum<br />

einen Urlaub kennt, immer wieder<br />

davon träumt, einmal einfach ins Blaue<br />

zu fahren. Es kann einen betroffen<br />

machen, hört man sie erzählen, wie<br />

fordernd und vereinnahmend Künstler<br />

sein können. Kein Wunder, dass sie die<br />

Gesellschaft von Menschen, die keine<br />

Erwartungen an sie stellen, schätzen.<br />

Sie liebt Freundschaften, die zweckfrei<br />

sind. Carolin, die es als Privileg empfindet,<br />

inmitten von Kunstwerken aufgewachsen<br />

zu sein, und mit strahlenden<br />

Augen zu erzählen weiß, wie schön<br />

eine Jugend war neben Bildern von<br />

Maria Lassnig und Max Weiler, der<br />

Kunst muss man persönlich sehen und erfahren, um sie zu begreifen. Was es jeweils in Judith Walkers Schloss Ebenau und in<br />

Carolines Kunstraum in Klagenfurt zu bestaunen gibt und wie man optimal hinfindet, gibt deren webseite preis: www.galerie-walker.at<br />

neben Paul Klee zu ihren Lieblingsmalern<br />

zählt, kommt auch ins Schwärmen,<br />

wenn sie sich erinnert, wie<br />

ihre Mutter, beschallt von Mahler-<br />

und Richard-Strauss-Konzerten, das<br />

Mittagessen bereitete. Nicht ganz kongruent<br />

scheint es da, dass die leidenschaftliche<br />

Pasta-Esserin Deutsch und<br />

Italienisch studiert und das Fremdenverkehrskolleg<br />

in Bad Hofgastein absolviert<br />

hat. Der Sprung zurück zur<br />

Kunst war für sie aber nur ein Hopser.<br />

Sie hat sich mit den Jahren ein eigenes<br />

Profil erarbeitet. Carolin reist zu Kunstmessen,<br />

betreibt im alten Lebensmittelgeschäft<br />

ihres Großvaters ihren<br />

eigenen Kunstraum, den sie mit ihren<br />

Künstlern bespielt, und hat die Vormittage<br />

entwickelt, zu denen <strong>Sommer</strong> für<br />

<strong>Sommer</strong> eine große Schar von Kunstgenießern<br />

pilgert, um das opulente<br />

Ebenauer Jazzfrühstück im Schlossgarten<br />

zu genießen. Wer nur im Geringsten<br />

für Romantik anfällig ist, fühlt<br />

sich hier in Klein-Glyndbourne.<br />

Kein Wunder also, wenn Judith, die behauptet,<br />

intuitiv zu erkennen, was passt<br />

und was nicht, was also Kunst wäre<br />

und was nicht, sich auch über das Einfühlungsvermögen<br />

ihrer Tochter freut:<br />

?Ich bin stolz auf sie.? Sagt?s, setzt sich<br />

in ihr Auto, düst das schmale Sträßchen,<br />

das vom Schloss weg führt, von<br />

dannen ... ?Wenn du mit Kunst überleben<br />

willst, musst du fleißig sein!?<br />

Kärnten magazin 19


Er hat Rennautos<br />

für Red Bull designt,<br />

aber auch dem Kinderhelden<br />

Tom Turbo sein Aussehen<br />

verliehen. Das neue Kärntner<br />

Bier ?Wimitz-Bräu? trägt sein<br />

Etikett und der Ausnahmeschauspieler<br />

Klaus Kinski war<br />

von Robert Rottensteiners<br />

Parfumflacon angetan:<br />

?Der Junge ist ja besser<br />

als dieser tote Spanier!?<br />

?WER WILL, MUSS NICHT.?<br />

Robert Rottensteiner weiß, wovon er<br />

spricht: So wie heute hatte er?s nicht<br />

immer: ?Die Stille und Weite des Sörger<br />

Bergs ist Aus- und Einatmen gleichzeitig.<br />

Die Zeit zum Reflektieren ist mir<br />

wichtig!?<br />

Er war ein wilder Hund, der Robert. Ein<br />

Freidenker seit frühen Tagen. Die HTL<br />

in Graz hat er abgebrochen. Der Schulpsychologe<br />

attestiert ihm Talent zum<br />

Zeichnen. Seine Kreativität ließ ihn in<br />

jungen Jahren beinah bersten. Nach<br />

zwei Jahren pfeift er auch auf die<br />

Kunstgewerbeschule und auf jegliche<br />

Autorität. Er ist ein Späthippie, lebt<br />

vom Straßenmalen, haut nach Griechenland<br />

ab, ist Türsteher eines Nachtklubs.<br />

Roberts Haare sind damals rot, er trägt<br />

Ohrring, Kajal um die Augen, eine<br />

palästinensiche Kufija um den Hals,<br />

riecht nach Patschuli.<br />

Als seine Mutter schwer erkrankt,<br />

kommt er zur Besinnung. Er wird Lithograf,<br />

bringt sich selbst das Airbrushen<br />

bei. Seit er 24 ist, arbeitet er als Grafiker<br />

und Illustrator. Zuerst zeichnet er<br />

rund hundert verschiedene Schneemankerln<br />

als Sympathieträger für ein<br />

Schigebiet. Bald heißen seine Kunden<br />

Deutsche Bahn, Agrana oder Porsche-<br />

Design. Er entwirft Snowboards, eröffnet<br />

die erste eigene Werbeagentur. Für<br />

Thomas Brezina illustriert er 36 Tom-<br />

Turbo-Bücher. Spielwaren entstehen<br />

aus seiner Hand, Illustrationen für<br />

Schul- und Sparbücher, und irgendwie<br />

findet ihn dann auch der verrückte Klaus<br />

Kinski. Der obsessive Schauspieler<br />

arbeitet zu dieser Zeit gerade an seinem<br />

letzten Film, seinem Lebenswerk:<br />

Paganini. Nicht nur einen Film sollte<br />

diese Opus magnum umfassen, auch<br />

ein Buch und ein Parfum gleichen<br />

Namens sollten entstehen. Und Robert<br />

erhielt den Auftrag, den Flacon zum<br />

Duft zu entwickeln. Wer um die Persönlichkeit<br />

Kinskis nur ein wenig weiß,<br />

dem ist auch klar, dass das ein Himmelfahrtskommando<br />

war. Es ging gut.<br />

Robert fuhr zu Kinski nach Paris und<br />

der Meister verglich den Kärntner<br />

Buabn mit Dali: ?Der Junge ist ja besser<br />

als dieser tote Spanier!? Der Duft kam<br />

nie auf den Markt. Kinski starb eher.<br />

Robert ist so etwas wie ein völliger<br />

Fantast mit gleichzeitiger Bodenhaftung.<br />

Das klingt wie ein Paradoxon und<br />

gelang ihm doch. Möglich wurde dieser<br />

Spagat erst, als er gemeinsam mit<br />

seiner Frau Karin zum ersten Mal die<br />

wenigen Serpentinen hinauffuhr zum<br />

Sörger Berg und einen alten Stadel<br />

ausfindig machte. Während Robert<br />

sich aus dem Baustaub machte, um im<br />

Formel-1-Tross von Red Bull den Erdball<br />

zu umkreisen, sich um das Design<br />

des Rennstalls kümmerte, übernahm<br />

Karin die sensible Umbau-Leitung auf<br />

dem Berg. Wie immer tat Robert, was<br />

er grad tat, bis zur völligen Erschöpfung.<br />

Als er zurückkam, war sein<br />

anheimelndes Atelier auf dem Berg fertig.<br />

Er konnte sich fallen lassen.<br />

?Es war so etwas wie nur sein?, erinnert<br />

er sich. ?Es war Ankommen. Es war<br />

Ausschnaufen. Es war Zeit!?<br />

Auf dem Berg begann er ein wenig<br />

langsamer zu werden. Und mit guten,<br />

engen, gleichgesinnten Freunden zusammenzuarbeiten:<br />

Für Hubert von<br />

Goisern illustrierte er dessen letzte<br />

CD-Hülle: ?entwederundoder?. Für drei<br />

Kärntner das Etikett zum neuen regionalen<br />

Bier ?Wimitz Bräu?.<br />

Vor gut drei Jahren hat Robert auch<br />

das Schreiben erobert und arbeitet an<br />

seinem Fantasyfiction-Roman, der freilich<br />

von extrem anspruchsvollen Illustrationen<br />

lebt.<br />

Robert Rottensteiner, obwohl ständig<br />

auch in seinen fantastischen Parallelwelten<br />

unterwegs, scheint angekommen<br />

auf dem Sörger Berg und ein<br />

wenig zum Philosophen geworden. An<br />

warmen Tagen steht er oft auf dem<br />

Balkon neben seinem Atelier am<br />

Zeichenbrett und schaut hinüber auf<br />

die Karawanken. Er schaut hinaus und<br />

sagt vier Worte, die dichter nicht sein<br />

könnten:<br />

?Wer will, muss nicht.?<br />

Achtung: sehr gefährlich! Wer sich in Robert<br />

Rottensteiners Seite www.urstein.net einloggt,<br />

läuft Gefahr, völlig in dessen Fantasiewelten<br />

abzutauchen. Also: Lassen sie?s sein, oder<br />

aber: Nehmen sie sich viel Zeit!<br />

Kärnten magazin 21


LILITHS TAUFE ODER:<br />

VOM WAHREN JAZZ.<br />

?Ich überlasse es dem Moment, in dem meine Musik entsteht,<br />

wohin es geht!?, sagt einer der bedeutendsten Jazzsaxofonisten<br />

Kärntens. Während unserer Fahrt ins Gurktal, seine Heimat,<br />

machten wir Halt auf der Hochebene von St. Filippen.<br />

Es schien mir, als suchten sich Michael Erians<br />

subtile Töne den Weg bis hinein in die Nockberge ...<br />

Lilith ist heute acht. Vor sechs Jahren<br />

wurde sie hier heroben getauft. In dieser<br />

Kirche. St. Filippen. Droben über Pisweg,<br />

auf einer Hochebene, von der aus man<br />

bis hinüber zu den Nockbergen sieht.<br />

Das Gegenlicht eines Spätsommernachmittags.<br />

Michael packt sein Selmer-<br />

Saxophon aus, das er eines Tages in<br />

Köln gebraucht gefunden hat und das<br />

ihn seither begleitet. Er spielt nur einen<br />

Titel an. Ein paar beiläufige Fingerübungen<br />

auf dem Sax. Es sind diese<br />

heißesten Tage eines Kärntner <strong>Sommer</strong>s<br />

und doch spüre ich, wie mir die<br />

Gänsehaut aufsteigt. Michael Erian gehört<br />

zu den drei ganz großen Saxofonisten<br />

dieses Landes. Er, in seiner<br />

Bescheidenheit, würde sich nie laut an<br />

die Seite Wolfgang Puschnigs und<br />

Karlheinz Miklins stellen. Er würde zumindest<br />

noch drei, vier Kollegen aufzählen<br />

und vor allem auf den ?ganz<br />

großartigen Nachwuchs? hinweisen,<br />

der heranwächst: Dennis Brandner aus<br />

Wolfsberg, Lukas Gabri? und Felician<br />

Honsig-Erlenburg aus Villach ... Michi<br />

Erian, wie ihn seine engeren Freunde<br />

nennen, hat den Überblick: Er ist nicht<br />

nur ein begnadeter Jazzer. Seit sich<br />

das Klagenfurter Konservatorium zu<br />

einem Schmelztiegel für Jazztalentierte<br />

aus dem Alpen-Adria-Raum profiliert<br />

hat, unterrichtet er auch. Und es<br />

macht ihm Freude. ?Man muss nur das<br />

Gleichgewicht zwischen Unterrichten<br />

und Spielen halten!?, sagt er, und erinnert<br />

sich noch einmal an die Taufe<br />

seiner bezaubernden Tochter:<br />

Kärnten magazin 22<br />

?Ich hatte damals ein paar Musiker hierher<br />

eingeladen. Und plötzlich kommt<br />

der Bauer von daneben mit seiner<br />

Quetschn daher und wir haben es laufen<br />

lassen bis spät in den Abend ...?<br />

Von Pisweg lassen wir uns die Bergstraße<br />

hinunterfallen nach Gurk, wo<br />

Michael groß wurde. Fast noch im<br />

Schatten des Doms steht der Gasthof<br />

Erian, den, als Michael noch Kind war,<br />

dessen Vater dem Onkel übergeben<br />

hat. ?Mein Vater ist immer hinter mir<br />

gestanden?, sagt einer, den die Musik<br />

von klein auf angezogen hat. Mit zwölf,<br />

dreizehn Jahren spielte er Klarinette<br />

in der Bauernkapelle Isopp. ?Das war<br />

der wahre Jazz?, schmunzelt er, ?die<br />

haben vielfach keine Noten gekannt<br />

und gespielt wie die Götter. Das ist die<br />

urwüchsige Form der Volksmusik.?<br />

Michaels ?Jugendsünde? war eine<br />

Bluesband mit dem sinnigen Namen<br />

?Delirium tremens?.<br />

Erian ging hinaus in die Welt: von Gurk<br />

nach Straßburg in die Hauptschule.<br />

Von Straßburg nach Klagenfurt. Von<br />

Klagenfurt nach Graz zum Studieren.<br />

Von Graz nach Den Haag ins Königliche<br />

Konservatorium. Zu Auftritten nach<br />

Mexiko, New York, Montreaux, in die<br />

Türkei, nach Jordanien, nach Moskau ...<br />

Er kam aber immer wieder zurück und<br />

lebt heute in Klagenfurt. Und er spürt,<br />

welches musikalische Potenzial immer<br />

noch in Kärnten liegt. Mit dem Pianisten<br />

Ton? Feinig hat er slowenische<br />

Volkslieder aufgenommen. Erian geht<br />

mit der Tradition kreativ um. ?Wenn<br />

sich etwas zu Tode bewährt, so ist das<br />

das Schlimmste. Weil es nicht mehr<br />

lebendig ist!?, mahnt er. Schon sein<br />

über alles geschätzter Lehrer in Holland,<br />

der Italo-Amerikaner John Ruocco,<br />

trug ihm auf: ?Vergiss nicht, wo du<br />

herkommst und was du in dir trägst!?<br />

Das Michael diesen Auftrag erfüllt,<br />

erkennt man bald, hört man ihn spielen:<br />

Ob als Solist, im ?Couch-Ensemble?, im<br />

?Alpe-Adria-Jazz-Ensemble? in ?Johnson<br />

3? oder in jeder anderen Formation.<br />

Michi Erian sagt zum Abschied<br />

noch zwei einfache Sätze, so einfach<br />

und gewichtig wie sein Spiel:<br />

Der eine Satz: ?Ich versuche die Musik<br />

organisch zu halten? ? und der andere<br />

Satz: ?Spielt man mit anderen guten<br />

Musikern, so ist das sehr spannend:<br />

Man kann sich selbst überraschen!?<br />

Eine großartige Definition von Jazz.<br />

Michael Erian verrät auf seiner Website sogar seine Telefonnummer. Das hat was Gutes. Ganz Musiker, ist er nicht immer völlig verlässlich,<br />

wenn?s darum geht, alle seine zahlreichen Konzerttermine publik zu machen. Im Zweifelsfall kann man Michael ja anrufen ;-) www.erian.org<br />

Kärnten magazin 23


1<br />

2<br />

ALPEN-ADRIA-TRAIL:<br />

Kärnten magazin 24<br />

Auf der Gerlitzen Alpe<br />

den Ossiacher See zu Füßen.<br />

VOM GROSSGLOCKNER<br />

... genau gesagt nach Muggia, etwas<br />

südlich der alten k. u. k. Hafenstadt Triest,<br />

sind es exakt 170 Kilometer. Luftlinie!<br />

Oder salopper formuliert: Die Bergwelt<br />

der Alpen liegt vor der Haustür der (ober)adriatischen<br />

Strände. Gemeinsam bilden<br />

sie den Alpen-Adria-Raum. Und trotz ihrer<br />

geografischen Unterschiede ergeben<br />

diese Regionen gemeinsam doch einen<br />

historisch verbundenen Kulturkreis, dem<br />

selbst die Irrungen und Wirrungen der<br />

Geschichte nichts anzuhaben vermochten.<br />

Mit dem Alpen-Adria-Trail lässt sich dieser<br />

Kulturraum nun auch erwandern.<br />

Text Mike Diwald<br />

Den majestätischen Großglockner,<br />

den höchsten Berg Österreichs, im Visier.<br />

3<br />

4<br />

Die markante spätgotische<br />

Pfarrkirche von Heiligenblut.<br />

ANS MEER ...<br />

Energieplatz hoch<br />

über dem Millstätter See.<br />

?Buon giorno? Castello Duino:<br />

Karst trifft auf Meer.<br />

Kärnten magazin 25<br />

5<br />

6<br />

Der Mittagskogel<br />

am Faaker See,<br />

mit 2.145 m einer<br />

der höchsten Berge<br />

der westlichen<br />

Karawanken.<br />

7


1<br />

2<br />

Kärnten magazin 26<br />

3798 m<br />

Großglockner<br />

Lienz<br />

ALPEN-ADRIA-TRAIL<br />

Steinmandln markieren<br />

den Wanderweg auf der<br />

Gerlitzen Alpe.<br />

Kärntner Almkost in der<br />

Lammersdorfer Hütte mit<br />

herrlichem Rundblick auf die<br />

Millstätter Alpe als Dessert.<br />

Heiligenblut<br />

Großkirchheim Mallnitz<br />

Innerfragant<br />

Obervellach<br />

Kolbnitz<br />

Oberdrauburg Greifenburg<br />

Kötschach Mauthen<br />

Gemona del Friuli<br />

Udine<br />

I<br />

Mühldorf<br />

Spittal<br />

Hermagor<br />

Cividale del Friuli<br />

Cormons<br />

Gradisca d?Isonzo<br />

Grado<br />

Bovec<br />

Gmünd<br />

Kobarid<br />

Millstatt Bad<br />

Kleinkirchheim<br />

Radenthein<br />

Dobrovo<br />

Gorizia<br />

Arnoldstein<br />

Tarvisio<br />

Duino<br />

Arriach<br />

Landskron<br />

Villach<br />

Trenta<br />

Tolmin<br />

Nova Gorizia<br />

Gerlitzen<br />

Kranjska Gora<br />

Prosecco<br />

3 5<br />

4<br />

Triest<br />

Muggia<br />

Atempause am Ufer des<br />

Ossiacher Sees, eingebettet<br />

zwischen der Gerlitzen Alpe<br />

im Norden und den Ossiacher<br />

Tauern im Süden.<br />

Ossiach<br />

Velden<br />

Rosegg<br />

Faak<br />

am See<br />

SLO<br />

Lipica<br />

Feldkirchen<br />

Feistritz im<br />

Rosental<br />

Sankt Veit<br />

Klagenfurt<br />

Ferlach<br />

Kranj<br />

Friesach<br />

A<br />

Ljubljana<br />

Die 500 Jahre alte<br />

Kandelaberfichte in Arriach.<br />

Bad Eisenkapel<br />

Bad Sankt Leonhard<br />

Völkermarkt<br />

Wolfsberg<br />

Griffen St.Paul<br />

Bleiburg<br />

Lavamünd<br />

6<br />

7<br />

Das nächtliche Velden<br />

mit dem legendären Schloss<br />

am Wörthersee.<br />

Es klappert die Apriacher<br />

Stockmühle nahe dem fast<br />

400 Jahre alten Bauernhof<br />

?Mentlhof?.<br />

Etappe im<br />

Nationalpark Nockberge ?<br />

Nassbodensee.<br />

Der Trail besteht aus unzähligen Fußund<br />

Wanderwegen zwischen dem<br />

Großglockner und dem Ort Muggia,<br />

südlich von Triest. Er folgt dem Wasser<br />

in seinen unterschiedlichsten Formen,<br />

vom ewigen Eis des Glockners über<br />

Flüsse und Seen bis hin zum Meer. Die<br />

Wege hat es eigentlich immer schon<br />

gegeben, noch nie jedoch wurden sie<br />

in ihrer Gesamtheit kartografisch<br />

erfasst, geschweige denn vermarktet.<br />

Bis jetzt! Ein ehrgeiziges, weil länderübergreifendes<br />

Unterfangen.<br />

170 km in der Luft<br />

= 550 km am Boden.<br />

Und doch ist der Trail Wirklichkeit geworden.<br />

Touristiker, Wanderexperten<br />

und Kartografen sind ihn abgegangen,<br />

haben gezeichnet, berechnet, inszeniert<br />

und fantasiert. In 32 Etappen hat<br />

man ihn zerlegt, jede von ihnen mit<br />

einer Wegstrecke um die 17 Kilometer.<br />

Macht in Summe 550 km. Oder: 26.000<br />

Höhenmeter bergauf, 26.000 Höhenmeter<br />

bergab!<br />

?Wandern im Garten Eden?.<br />

Genug der Zahlen! Denn Sinn und<br />

Zweck dieses Alpen-Adria-Trails ist<br />

nicht, ihn in möglichst wenigen Tagesmärschen<br />

von oben bis unten abzustiefeln.<br />

Nein, seine Etappen verstehen<br />

sich vielmehr als Angebot für den<br />

Wanderer. Ob er nun eine oder mehrere<br />

absolviert, ob er sie auf ein paar<br />

Urlaube aufteilt, bleibt ihm überlassen.<br />

Der Weg ist das Ziel, nicht der Gipfelsieg!<br />

Seine ?Erfinder? hatten den Begriff<br />

vom ?Wandern im Garten Eden?<br />

geprägt, und dabei wohl die paradiesischen<br />

Ausblicke, herrlichen Naturschauspiele,<br />

glitzernden Badeseen und<br />

majestätischen Berggipfel vor Augen.<br />

Ein schönes Bild und absolut zutreffend,<br />

wie folgender Tiefflug über den<br />

Alpen-Adria-Trail beweist:<br />

Es klappern die Stockmühlen.<br />

Eine der ersten Etappen führt von<br />

Heiligenblut nach Großkirchheim.<br />

12 km lang, 507 Meter nach oben, 802<br />

bergab. Auf dieser Etappe passiert<br />

man die Apriacher Stockmühlen, die<br />

über das entbehrungsreiche Leben der<br />

bäuerlichen Bevölkerung vom 17. bis ins<br />

vorige Jahrhundert erzählen. Damals<br />

wurde da oben auf 1.400 m Seehöhe<br />

noch Getreide angebaut und in eben<br />

diesen Stockmühlen vermahlen. Unglaublich,<br />

wie es den Menschen gelungen<br />

sein mag, in diesem steilen<br />

Gelände solche Mühlen zu erbauen und<br />

so das natürliche Gefälle des Wassers<br />

bestmöglich auszunützen. Der Name<br />

Stockmühlen rührt nicht von der stockwerkartigen<br />

Anordnung der Mühlen im<br />

steilen Hang her, sondern von der<br />

hölzernen Antriebsachse des Mühlsteins,<br />

die eben im Volksmund ?Stock?<br />

genannt wurde.<br />

Granat oder Speckpfandl.<br />

Zu den schönsten Wandergebieten<br />

Kärntens zählt die Millstätter Alpe. Das<br />

liegt einmal an ihren sanften Rundungen<br />

? immerhin zählt sie zu den Nockbergen<br />

?, und zum zweiten am herrlichen<br />

Ausblick auf den darunter liegenden<br />

Millstätter See, den drittgrößten<br />

Kärntner Badesee. Mit ein wenig Glück<br />

findet man dort oben sogar einen Granat,<br />

ein Halbedelstein, der in seiner geschliffenen<br />

Form eine dunkelrote Farbe<br />

annimmt. Sollte es mit dem schnellen<br />

Reichtum nichts werden, spenden die<br />

Wirte der Alexanderhütte, Lammersdorfer-Hütte<br />

und des Erlacher-Hauses<br />

Trost, und kredenzen Produkte aus der<br />

eigenen Sennerei. Oder das ?Hüttenpfandl?,<br />

eine deftige Speise aus Ei,<br />

Speck und Brot. Solcherart gestärkt, ist<br />

der Granat schnell vergessen und es<br />

geht wieder talwärts, wo die Sonne die<br />

Wasseroberfläche des Millstätter Sees<br />

wie einen riesigen Diamantschatz funkeln<br />

lässt.<br />

Mittelpunkt mit Kandelaberfichte.<br />

Arriach rühmt sich der Tatsache, geografischer<br />

Mittelpunkt ? nein, nicht des<br />

Universums aber zumindest doch ?<br />

Kärntens zu sein. Und es ist Ausgangspunkt<br />

jener Etappe, die auf die<br />

Gerlitzen Alpe in 1911 m Seehöhe führt.<br />

Unweit des errechneten geografischen<br />

Mittelpunktes steht die sogenannte<br />

Kandelaberfichte. Ein riesiger 500<br />

Jahre alter Baum, dessen Stamm sich<br />

etwa zwei Meter über dem Boden<br />

mehrfach teilt, was ihm das Aussehen<br />

eines siebenarmigen Leuchters gibt.<br />

Unbestreitbar ein Ort der Kraft, an dem<br />

jeder Wanderer gerne verweilt, ><br />

Kärnten magazin 27


Kärnten magazin 28<br />

1 2<br />

ehe er den Anstieg auf die Gerlitzen Alpe<br />

in Angriff nimmt. 1.200 Höhenmeter gilt<br />

es zu überwinden, aber der Weg verläuft<br />

gemächlich und auf der Bergkuppe warten<br />

etliche gemütliche Hütten mit ihren<br />

sogenannten ?Kostalan?, wie kulinarische<br />

Häppchen auf Kärntnerisch genannt werden:<br />

ein kleines Almochsensteak im Neugartenstüberl,<br />

Kärntner Kasnudeln im<br />

Gipfelhaus, und zum Dessert sollte man<br />

einen Abstecher in die Pöllingerhütte unternehmen.<br />

Im Vergleich zu den meisten<br />

anderen Bergen am Alpen-Adria-Trail hat<br />

die Gerlitzen Alpe einen unbestreitbaren<br />

Vorteil: Direkt von Annenheim am Nordufer<br />

des Ossiacher Sees führt die Kanzelbahn<br />

zum Gipfel. Nur der Vollständigkeit<br />

halber sei?s hier erwähnt, es könnte ja sein,<br />

dass die vielen Häppchen im Sitzen doch<br />

leichter zu verdauen sind. Außerdem lässt<br />

sich der Blick über den Ossiacher See und<br />

zu den Julischen Alpen im Süden aus den<br />

Gondeln viel entspannter genießen.<br />

Finkenstein: von Caballé bis Crawford.<br />

Die letzte Etappe, die zur Gänze auf<br />

Kärntner Boden verläuft, führt von Velden<br />

am Wörthersee zur Baumgartnerhöhe unweit<br />

des Faaker Sees. Kurz vor dem Ziel<br />

gelangt man zur Burgruine Finkenstein,<br />

die 1142 erstmals urkundliche Erwähnung<br />

findet. Die damaligen Besitzer, die Herzöge<br />

von Kärnten, wussten jedenfalls um<br />

die schönsten Plätze in ihrer Heimat. Denn<br />

an einem solchen wurde die Burg errichtet:<br />

Die Ausblicke ins Gailtal Richtung<br />

Westen, über das ganze Rosental im<br />

Osten und auf den türkisblau glitzernden<br />

Faaker See tief unterhalb der Nordseite<br />

der Burg sind atemberaubend.<br />

Der heutige Burgherr ist kein Herzog, sondern<br />

ein Bürgerlicher. Er setzte sich in den<br />

80er Jahren in den Kopf, aus der Ruine<br />

eine Konzertarena zu machen. Ein dazumal<br />

von vielen belächelter Plan, der dennoch<br />

aufgehen sollte. Seit den bescheidenen<br />

Anfängen vor gut 30 Jahren treffen<br />

sich die Stars aus Klassik, Comedy<br />

und Pop in der Arena: Montserrat Caballé<br />

und Agnes Baltsa waren ebenso hier wie<br />

Otto Schenk, der unvergessene Falco, Al<br />

Jarreau, Randy Crawford oder Konstantin<br />

Wecker. Viele der Stars sind ?Wiederholungstäter?,<br />

weil es ? wie sie übereinstimmend<br />

bemerken ? auf der ganzen Welt<br />

wenig Vergleichbares gebe. Stimmt!<br />

Dabei sehen die Künstler den besten Teil<br />

gar nicht: Die Sonne geht nämlich hinter<br />

der Bühne unter, ein nur von den Zuschauerrängen<br />

einsehbares Naturschauspiel.<br />

Mit einer besseren Lichtshow<br />

können auch Madison Square Garden<br />

oder Royal Albert Hall nicht dienen!<br />

Wildwasser und Wein.<br />

Auf den nächsten Etappen des Alpen-<br />

Adria-Trails verlassen die Wanderer Österreich<br />

und begeben sich auf slowenisches<br />

bzw. italienisches Staatsgebiet. Hier folgt<br />

die Wegstrecke im Großen und Ganzen<br />

der So?a, die auf italienischem Hoheitsgebiet<br />

zum Isonzo wird. Dieses So?atal bis<br />

zum Örtchen Kobarid muss auch der begeistertste<br />

Kärntner neidlos als Naturjuwel<br />

anerkennen, was vor allem dem<br />

türkisblauen Wasser des wilden Flusses<br />

zu verdanken ist. Ein großartiges<br />

Revier für Wildwassersportler und Angler,<br />

die so manche Marmorataforelle aus dem<br />

kühlen Nass ziehen.<br />

Je weiter man entlang der So?a in Richtung<br />

Süden vordringt, umso lieblicher<br />

wird die Landschaft. Auf Etappe 26 überschreitet<br />

man erstmals die Grenze zu Italien<br />

und stößt westlich nach Cividale vor.<br />

Und schon befindet man sich inmitten der<br />

berühmten Gegend der Colli Udine, also<br />

der Hügel rund um die friulanische Hauptstadt<br />

Udine, die für ihren Weinbau bekannt<br />

ist. Wer sich für diese Etappe<br />

entscheidet, sollte unbedingt auch einen<br />

der zahlreichen Kulinarikführer im Gepäck<br />

haben. Die friulanische Küche wird nicht<br />

umsonst weithin gerühmt; die meisten Tavernen,<br />

Ristorante und Osterien versprühen<br />

diesen einzigartigen Charme, der ein<br />

unvergessenes kulinarisches Erlebnis erst<br />

richtig perfekt macht.<br />

Muggia in der Triestiner Bucht.<br />

Wenige Etappen später erreicht man das<br />

Meer und überblickt die pittoreske Triestiner<br />

Bucht vom Zielort Muggia aus. Der<br />

Wanderer ist dem Wasser gefolgt, vom<br />

Gletscher entlang kleiner Bächlein, reißender<br />

Flüsse und tiefblauer Badeseen, bis<br />

zum Adriatischen Meer, in das alles Wasser<br />

letztlich mündet. Hier schließt sich der<br />

Gedanke des Alpen-Adria-Trails, einem<br />

perfekten Kreis gleich, wie sich das für<br />

einen Garten Eden gehört!<br />

Weitere Infos ab März <strong>2012</strong> unter<br />

www.alpen-adria-trail.com<br />

3<br />

Der 140 km lange Fluss<br />

So?a entspringt aus einer<br />

Karstquelle im Nordwesten<br />

Sloweniens und mündet<br />

in den Golf von Triest.<br />

4<br />

Das prunkvolle Schloss<br />

Miramare, die Residenz<br />

von Erzherzog Ferdinand<br />

Maximilian von Habsburg in<br />

Grignano, 5 km vor Triest.<br />

Renaissanceschloss Dobrovo in<br />

der slowenischen Gori?ka Brda.<br />

Kärnten magazin 29


Kärnten magazin 30<br />

In Kärnten wahrlich keine Seltenheit:<br />

Die blühenden Naturschönheiten, die genügend Raum<br />

für Romantik bieten. Und Lebenslust.<br />

Wie hier am Millstätter See.<br />

Kärnten magazin 31


MIT ALLEN<br />

WASSERN<br />

GEWASCHEN.<br />

Eine Kärntner Seentour kann schon mal<br />

zur Tour de Force werden. Empfohlen sei<br />

daher ein gemächlicherer Rhythmus. Eine<br />

Wanderung aus verschiedenen Perspektiven.<br />

Text Romana Kanzian und Martin Amanshauser<br />

?Badewanne Österreichs? ist zwar ein Begriff aus der schnöden<br />

Society-Reportage, doch ganz so unrecht haben die Adabeis nicht.<br />

Denn Kärnten verfügt über 200 zum größten Teil trinkwasserreine<br />

Seen. Auf einer Gesamtfläche von 60 Quadratkilometern erstreckt<br />

sich die ?Kärntner Riviera?, mal bacherlwarm und idyllisch, mal mondän<br />

und laut, meist aber entrückt, tausend Meter über dem Meeresspiegel,<br />

ein Paradies für Fauna und Flora. Vereinzelt auch Zufluchtsort<br />

für Wanderer, Reisende, gestählte Schwimmer, Fischer, Segler<br />

und jene auf der Suche nach Kontemplation und Regeneration.<br />

Die großen Drei: Wörthersee, Millstätter See, Ossiacher See.<br />

Der Wörthersee trumpft bereits mehr als ein Jahrhundert mit<br />

Promidichte, behaglichen Villen, einem Schloss, mehreren Schlösschen<br />

und jeder Menge Skandalen en miniature und en gros auf.<br />

Offenbar gibt es von Augsburg bis Zingst keinen Pensionär, der mit<br />

Kärntens größtem See nicht eine Urlaubsliebe oder schlicht Kindheitserinnerungen<br />

verbindet.<br />

Ein wenig Vergangenheitsverklärung hat hier Tradition. Besonders<br />

Musiker waren und sind von dem fast mediterran wirkenden See angezogen.<br />

Gustav Mahler hatte in Maiernigg am Südufer sein Komponierhäuschen,<br />

Johannes Brahms weilte zwei <strong>Sommer</strong> lang in<br />

Schloss Leonstein. Udo Jürgens verbrachte am Wörthersee seine<br />

Kindheit, Peter Alexander seine letzten Lebensjahre. In den 60er<br />

Jahren verließ sogar der internationale Jet-Set seine Urlaubsenklave<br />

an der französischen Riviera, man kühlte Party- und Lampenfieber<br />

im süßen Wörthersee ab. Bis in die 90er Jahre gaben sich Filmcrews,<br />

Stars und Starlets dem Kärntner Charme hin. In der Gegenwart<br />

angekommen, wird in Alpe-Adria-Manier geflirtet, italienisch-<br />

frech, slowenisch-ambitioniert und österreichisch-gemütlich.<br />

Kärnten magazin 32<br />

Liebreizende<br />

Grande Dame im Stil<br />

der Wörthersee-Architektur:<br />

Das charmante Bootshaus Villa<br />

Schnür in Pörtschach, Baujahr 1926.<br />

1<br />

2<br />

Nomen est omen: Turnersee in St. Kanzian.<br />

Perspektivenwechsel.<br />

Kärntner Seen kann man auch von<br />

oben betrachten, Berge und Gebirgsketten<br />

bieten die idealen Logenplätze<br />

dafür. Viel Applaus bekommt der Millstätter<br />

See. Oben im Drautal, wo sich<br />

Kärntens tiefstes Wasser erstreckt, und<br />

geomantische Energielinien sich vom<br />

Mirnock bis an das Ufer des Millstätter<br />

Sees ziehen, herrscht Zurückhaltung.<br />

Fischerboote sind populärer als PSstarke<br />

Motorboote, am Ufer urlaubt der<br />

Industrieadel. Vom Millstätter See berichtet<br />

keine Klatschpresse, dafür internationale<br />

Hochglanzmagazine und Intellektuellen-Blätter.<br />

Gelobt wird die<br />

teils spektakuläre Architektur, die sich<br />

am Seeufer versteckt, und die wanderbare<br />

Bergarena ringsum.<br />

Gestelztheit hat in der Kärntner ?Lei<br />

losn?-Attitüde nichts zu suchen. Stelzen<br />

baut man ins Wasser, und die<br />

Kärntner sind bodenständig. Ebenso<br />

unprätentiös geben sich der Ossiacher<br />

See und das an seinen Gestaden stattfindende<br />

bedeutendste Musikfestivals<br />

des Landes: der Carinthische <strong>Sommer</strong>.<br />

Hier werden Kirchenoper und klassische<br />

Musik zelebriert.<br />

Klein, fein und bacherlwarm.<br />

Zum kleineren, aber nicht weniger populären<br />

Trio gehören der Faaker See,<br />

der Keutschacher See und der Klopeiner<br />

See. Ersteren schätzen Gourmets<br />

wegen des jährlich stattfindenden Genussfestivals.<br />

Die Dichte an Gasthöfen,<br />

die den Reisenden mit lokaler Kochkunst<br />

versorgen, erfreut den Magen.<br />

Ganz ohne unnötiges Brimborium<br />

kommt der Keutschacher See aus, dort<br />

nämlich lautet die Devise: Freikörperkultur.<br />

Der Klopeiner See ist das Rolemodel<br />

unter den Kärntner Badeseen: volksnah,<br />

bunt, schillernd, vor allem aber ist<br />

er total warm. Wer die Zehe in den<br />

wärmsten Badesee Österreichs gesteckt<br />

hat, weiß, was gemeint ist. ><br />

Kärnten magazin 33


Weil sommerlicher Badespaß nur einen<br />

Teil des Kärntner Seenpuzzles bildet,<br />

und das Drumherum das ganze Jahr über<br />

anspricht, vervollständigen Wanderungen<br />

um die Gewässer erst das Gesamtbild.<br />

Wandern mit 360°-<br />

Seeblick am Millstätter See.<br />

Aussichten<br />

auf den Klopeiner<br />

See, den mit 28 °C<br />

wärmsten Badesee<br />

Europas.<br />

Kärnten magazin 34<br />

Die erholsamsten<br />

Seiten des Wörthersees.<br />

3<br />

Buchtipp: MEIN SEE.<br />

33 Autorinnen und Autoren über<br />

ihren jeweils ganz speziellen Kärntner<br />

Lieblingssee. Ausgewählte Fotos von<br />

Johannes Puch. Herausgeberin Gabi<br />

Russwurm-Biro. www.drava.at<br />

1<br />

2<br />

Wörthersee ? mehr als flanieren.<br />

Für Wanderer ist der Wörthersee ein<br />

Handicap unbestimmten Grades. Ohne<br />

Rundweg am Ufer, wohl aber mit Promenaden<br />

für laue <strong>Sommer</strong>nächste (u. a.<br />

in Pörtschach) und einer Rundwanderung<br />

die in ihrer Gesamtlänge (65 km)<br />

einiges an Kondition erfordert. Dafür<br />

wird der Wanderer auch reichlich belohnt:<br />

Ein Blick auf den See und die Karawanken<br />

eröffnet Einblicke, die den<br />

Horizont erweitern. Wer den Abstieg<br />

bevorzugt, dem sei der Weg vom<br />

Forstsee zur Schiffsanlegestelle in Velden<br />

am Wörthersee empfohlen. Dazwischen<br />

bleibt Zeit zum Verweilen und<br />

sich bei einer zünftigen Kärntner Jausn<br />

zu stärken.<br />

www.woerthersee.com<br />

Millstätter See ? Hochgefühle.<br />

Am Millstätter See schlägt das Herz<br />

des Wanderers höher: Wege und<br />

Steige führen bis auf 2.600 Meter. Auf<br />

900 Metern Seehöhe erreicht man das<br />

Hochplateau, das sich vom Ost- bis<br />

zum Westufer erstreckt. Wer noch<br />

höher hinaufsteigt, berührt bereits die<br />

Berge. Auf den Spuren der Hirten und<br />

Senner marschiert der Wanderer entlang<br />

des 200 km langen ?Millstätter<br />

See Höhensteigs?. Die Wanderwelt verbindet<br />

die Berge rund um den See in<br />

acht Etappen, teils gemächlich, teils<br />

führt der Weg durch anspruchsvolles<br />

und felsiges Gelände. Dort oben begleitet<br />

den Wanderer die Geschichte<br />

der Berge und der Region. Adleraugen<br />

entdecken unter dem Glimmerschiefer<br />

verdeckt rubinrote Edelsteine.<br />

www.millstaettersee.com<br />

Ossiacher See ? bewegte Landschaft.<br />

Am Nordufer ragt die Gerlitzen mit<br />

1.911 Meter in die Höhe, entlang des<br />

Südufers ziehen sich die Ossiacher<br />

Tauern. Der schönste Wanderweg beginnt<br />

in St. Andrä entlang des Slatinweges,<br />

zum Strandbad Lido, durch<br />

einen idyllischen Wald nach Ossiach.<br />

Dann über den Dammweg nach<br />

Steindorf, zu Günter Domenigs vielverschachteltem<br />

Steinhaus. Entlang<br />

der Promenade zurück nach St. Andrä.<br />

www.ossiachersee.net<br />

Faaker See ? Alpendämmerung.<br />

Der Faaker See bietet die perfekte<br />

Ausgangslage für Wander- und Bergtouren<br />

in der Region. Verlockend sind<br />

die Themenwanderwege, um Kräuter<br />

und Wiesenblumen kennen und riechen<br />

zu lernen. Der Weg auf die Taborhöhe<br />

von Drobollach aus verspricht<br />

eine Aussicht auf das gesamte Gailtal.<br />

Und kulturell? Ein Abstecher zur Burgruine<br />

Finkenstein verspricht Abenddämmerungs-Konzerte.<br />

www.region-villach.at<br />

Im Seental.<br />

Sanfte Hügel und markierte Wege im<br />

Vier-Seen-Tal Keutschach. Neben dem<br />

Keutschacher See drängen sich Rauschelesee,<br />

Bassgeigensee und Hafnersee<br />

in die Landschaft. Alle vier befinden<br />

sich in einem Schutzgebiet: unverbaute<br />

Uferlandschaften. Teilweise mit<br />

unberührten Moorlandschaften.<br />

www.keutschach.at<br />

Reif für die Insel<br />

mitten im türkisen Faaker See.<br />

Motorboote sucht man am<br />

idyllischen Weissensee vergeblich.<br />

Klopeiner See ?<br />

von Gespenstern und Wunschglocken.<br />

Zunächst wäre da der Promenadenweg,<br />

mit knapp fünf Kilometern Seerundlauf.<br />

Natürlich kann man den Weg<br />

auch gehen, bundesdeutsch ?laufen?,<br />

oder auf gut Kärntnerisch ?marschieren?.<br />

Eine Verlängerung der Route bietet<br />

der Wanderweg um den nahe<br />

gelegenen Kleinsee, wie schon der<br />

Name sagt, kleiner, etwas rätselhafter<br />

und wunderschön einsam. Die mittelhohen<br />

Berge ringsherum erlauben den<br />

Wanderern unkomplizierte Gipfelerlebnisse.<br />

An das Südufer schmiegt sich die<br />

676 Meter hohe Gracarca, mit einem<br />

Fossilienfundort, wo am sogenannten<br />

?Gespensterwegsattel? die legendäre<br />

vorrömische Hauptstadt Noreia vermutet<br />

wird. An dieser Seite geht die Gracarca<br />

ins Georgibergl über, wo seit<br />

dem 11. Jahrhundert eine Kirche mit<br />

Wunschglocke steht, die von Frauen<br />

auf Partnersuche geläutet wird. Der<br />

Kitzelberg-Wanderweg bietet Vogelperspektiv-Blicke<br />

auf die Seen.<br />

www.klopeinersee.at<br />

6<br />

4<br />

Begegnungen<br />

am verträumten, gut<br />

eingebetteten Ossiacher See.<br />

Hochzeiten am Weißensee.<br />

Stramme Wadeln holt man sich im sonnigsten<br />

Teil Österreichs vor allem am<br />

Weißensee. Mit seinen 930 Metern<br />

über dem Meeresspiegel stellt er den<br />

Gipfel der alpinen Badeseen dar. Durch<br />

seine zum Großteil unverbaute Uferlandschaft<br />

finden Wanderer auf schmalen<br />

und teils steilen Pfaden idyllische<br />

?Platzerln?. Im Norden und Süden zeigt<br />

der Gebirgssee seinen skandinavischen<br />

Charakter, erinnert an die abgeschiedenen<br />

Fjordlandschaften Norwegens. Im<br />

Osten steigen die Berge direkt aus dem<br />

Wasser. Mehrere Hundert Kilometer<br />

ziehen sich die Wanderwege unterschiedlichster<br />

Schwierigkeitsgrade in<br />

die Höhe. Über satte Almen hinauf zu<br />

den Gipfeln von Latschur, Golz und<br />

Reißkofel. Die besten Wegweiser und<br />

Begleiter sind nicht Kartenmaterial und<br />

GPS, sondern die Einheimischen ? denn<br />

rund um den Weißensee lebt ein Menschenschlag,<br />

der mit Gastfreundschaft<br />

nicht geizt.<br />

www.weissensee.com<br />

Kärnten magazin 35<br />

5


Der Drauradweg führt im romantischen Rosental nicht nur entlang der Drau, er überquert sie auch.<br />

DER DRAURADWEG.<br />

GENUSS IM<br />

ÜBERFLUSS.<br />

Auf dem Radweg entlang der Drau fühlt man<br />

sich wie im Schlaraffenland. Am Flussufer, in den<br />

idyllischen Seitentälern ? überall locken Gasthöfe<br />

mit Spezialitäten, die es nur in Österreichs südlichstem<br />

Bundesland gibt. Da wird Radeln zum Genuss.<br />

Text Blacky Neubauer<br />

Kärnten magazin 36<br />

Für den Drauradweg sollte man ruhig<br />

ein paar Tage mehr einplanen. Nicht<br />

weil die körperlichen Strapazen nach<br />

mehr Ruhepausen verlangen, sondern<br />

weil am Wegesrand fast hinter jeder<br />

Flussbiegung eine neue Versuchung<br />

lauert, meist lukullischer Art. Klar<br />

könnte man die 222 Kilometer, die sich<br />

die Drau vom Westen in Richtung<br />

Osten gemütlich durch die herrliche<br />

Kärntner Landschaft schlängelt, locker<br />

auch in vier Tagen schaffen. Doch was<br />

würde man dann alles verpassen.<br />

Zum Beispiel das Kräuterdorf Irschen,<br />

das auf einer sonnenüberfluteten Terrasse<br />

hoch über dem Oberen Drautal<br />

sitzt. Es ist ein verborgenes Naturjuwel,<br />

das man sehen, lauschen, riechen und<br />

schmecken muss. Hier ist gegen alles<br />

ein Kraut gewachsen. Knie-Probleme?<br />

Da empfehlen die Irschener Beinwell.<br />

Mit der Tinktur aus der Wurzel der<br />

lila blühenden Pflanze läufts beim Radeln<br />

dann wieder wie geschmiert. Gesund<br />

sind auch die Schnäpse, die<br />

1 2 3<br />

Zuckersüßen Versuchungen, wie der des Reindlings,<br />

darf man durchaus auch beim Radfahren erliegen.<br />

Walter Heregger im Keller seine Gasthofs<br />

aus Kalmus, Meisterwurz und<br />

Steinraute zaubert. Die Kräuter dazu<br />

holt er aus den Bergen der 2000 Meter<br />

hohen Kreuzeckgruppe.<br />

Begleitet von den bewaldeten Hängen<br />

der Gaitaler Alpen mit ihren markanten<br />

Felsgipfeln radelt man genussvoll Richtung<br />

Spittal, wo schon die nächste Versuchung<br />

zu einem längeren Stopp<br />

verlockt. Café Moser heißt der süße<br />

Torten-Tempel, der die Radler mit Apfelstrudel<br />

und Eisreindling verwöhnt.<br />

Das Café gehört zu den über 50 Drauradwegwirten,<br />

in denen die Radler mit<br />

Kärntner Kasnudeln, Bauernspeck und<br />

Fischen aus der Drau bestens versorgt<br />

werden. Sie bieten Unterkunft für eine<br />

Nacht, haben sichere Radabstellplätze<br />

und Trockenmöglichkeiten für nasse<br />

Kleidung.<br />

Auf dem Drauradweg sollte man immer<br />

zu einem Seitensprung bereit sein.<br />

Zum Beispiel hinauf zum Faaker See,<br />

dieser bezaubernden Badewanne, die<br />

Türkisblau in der südlichen Sonne<br />

schimmert, und wo man blitzartig<br />

Seensüchtig wird. Süchtig machen<br />

auch die sagenumwobenen Cremeschnitten<br />

und die stundenlang geschmorte<br />

Festtagsente, mit denen das<br />

Gasthaus Tschebull in Egg am Faaker<br />

See seit Jahren Feinschmecker aller<br />

Nationen verwöhnt. Langen Sie ruhig<br />

kräftig zu. Was man sich im Tschebull<br />

angefuttert hat, ist auf einer Extra-<br />

runde um den Faaker See schnell wieder<br />

abgestrampelt.<br />

Auf dem Weg nach Villach sollte man<br />

auf fröhlich-bunte Vogelscheuchen<br />

achten. Sie sind die Wegweiser für ein<br />

Fest der besonderen Art. Denn wenn<br />

die Kärntner ?Ackern? sagen, meinen<br />

sie feiern, und zwar heftig ? den ganzen<br />

<strong>Sommer</strong> lang unter freiem Himmel,<br />

in einem blühenden Meer aus 200.000<br />

Sonnenblumen.<br />

Dann raus aus den Feten-Feldern, rauf<br />

aufs Rad, an der Drau entlang nach<br />

Villach, diesem quirligen Städtchen, in<br />

dem man den mediterranen Einfluss<br />

besonders spürt. Wer Glück hat, kommt<br />

zum jährlichen Kirchtag (29.7.?5.8.<strong>2012</strong>).<br />

Heiliger Bimbam ? ist das ein Fest!<br />

Toblach<br />

Sillian<br />

Leisach<br />

Abfaltersbach<br />

3798 m<br />

Großglockner<br />

Lienz<br />

Heiligenblut<br />

Mallnitz<br />

Obervellach<br />

Gmünd<br />

Millstatt<br />

Oberdrauburg<br />

Dellach<br />

Spittal<br />

Feistritz<br />

Greifenburg<br />

Nikolsdorf<br />

Sachsenburg<br />

Obergottesfeld Lendorf<br />

Kleblach<br />

Irschen<br />

Paternion<br />

Kötschach Mauthen<br />

I<br />

Hermagor<br />

Tarvisio<br />

Von der Wurzel bis zur Flasche:<br />

Im Kräuterdorf Irschen ist gegen<br />

alles ein Kraut gewachsen.<br />

Acht Tage lang verwandelt sich die<br />

Stadt in eine einzige Theke, gibt es<br />

alpenländische Volksmusik am laufenden<br />

Band. Bevor man sich wieder beschwingt<br />

aufs Rad schwingt, sollte man<br />

noch die Kirchtagssuppe probieren.<br />

Eine ?saure Suppe?, die aufwändig mit<br />

Rahm, Gewürzen und Fleisch gekocht<br />

wird und zu der man gern einen Reindling<br />

isst, diesen leckeren Hefe-Gugelhupf<br />

mit zarter Füllung aus Zimt und<br />

Nuss. Noch so ein typisches Kärntner<br />

Schmankerl, mit dem Radeln entlang<br />

der Drau zum Hochgenuss wird.<br />

Tipp!<br />

Kärnten Radreisen ? Ihr Spezialist<br />

für organisierte Radreisen in Kärnten<br />

unter www.kaernten-radreisen.at<br />

Weitere Informationen zum Thema<br />

Radfahren gibt es auch unter<br />

www.drauradweg.com<br />

www.rad.kaernten.at<br />

www.touren.kaernten.at<br />

Arnoldstein<br />

Bad<br />

Kleinkirchheim<br />

Villach<br />

Feldkirchen<br />

Ossiach<br />

Landskron Velden<br />

Faak<br />

am See<br />

Kranjska Gora<br />

Rosegg<br />

SLO<br />

Sankt Jakob<br />

Feistritz im<br />

Rosental<br />

Sankt Veit<br />

Klagenfurt<br />

Ferlach<br />

Friesach<br />

A<br />

Gallizien<br />

Bad Eisenkapel<br />

Bad Sankt Leonhard<br />

Völkermarkt<br />

St. Kanzian<br />

Wolfsberg<br />

Griffen St.Paul<br />

Bleiburg<br />

Neuhaus<br />

Lavamünd<br />

Kärnten magazin 37


KULTUR-<br />

GENUSS UND<br />

RADERLEBNIS<br />

AUF EINEM WEG.<br />

Unzählbar sind die mannigfaltigen Radtouren<br />

durch Kärnten. Ob Stollenbiken am Klopeiner<br />

See, Familienradeln am Drauradweg oder der<br />

Kulturradweg in Südkärnten. Die Liste könnte<br />

unendlich fortführt werden. Zu einem der<br />

vielseitigsten gehört der Mittelkärntner<br />

Kultur.Rad.Weg. Die einladende Landschaft,<br />

die historischen Denkmäler und sakralen<br />

Bauten bieten pures Radvergnügen und<br />

einzigartige Kulturerlebnisse.<br />

Text Cornelia Mathis-Haider<br />

Kärnten magazin 38<br />

Orientierung und Leitsystem.<br />

Der Mittelkärntner Kultur.Rad.Weg mit<br />

seinen knapp 65 km ist ein Teilabschnitt<br />

des überregionalen Radweges ?R7?. Er<br />

führt von Klagenfurt am Wörthersee<br />

bis nach Dürnstein entlang der schönsten<br />

?Kulturjuwele? der ?Erlebnisregion<br />

Hochosterwitz ? Kärntenmitte?. Die amtlichen<br />

grünen Schilder des Radweges<br />

?R7? sowie eigens für den Kultur.Rad.-<br />

Weg geschaffene blaue Schilder weisen<br />

den Weg. Eine handliche Landkarte<br />

gibt Orientierung und erleichtert<br />

die Streckenführung. Eine Reihe radfahrfreundlicher<br />

Betriebe und Servicestellen<br />

runden das Angebot für die<br />

Kultur- und Radsportbegeisterten ab.<br />

Höhepunkte der Geschichte.<br />

Freudvoll ist schon manch einer weitergeradelt,<br />

da der Weg einladend und<br />

die Landschaft sich abwechslungsreich<br />

gibt. Dennoch lohnt es sich, ab und an<br />

seinem besten Freund, dem ?Drahtesel?,<br />

den Rücken zu kehren. Gleich zu<br />

Beginn in der Landeshauptstadt Klagenfurt<br />

darf der große Wappensaal im<br />

Landhaushof mit seinen 665 Wappen<br />

nicht versäumt werden. Die von J. F.<br />

1 2<br />

Fromiller, einem bekannten Barockmaler, gestalteten Wappen<br />

und Fresken sind Zeugnis großer Kärntner Geschichte. Einen<br />

Blick von oben auf die Landeshauptstadt mit ihren vielen Türmen<br />

und Innenhöfen erhält man nach 225 Stufen auf den Stadtpfarrturm<br />

hinauf. Unmittelbar nördlich von Klagenfurt erblickt man<br />

den mächtigen Maria Saaler Dom mit seinen Doppeltürmen. Hier<br />

im Zollfeld wird Geschichte lebendig. Ob beim Herzogstuhl, der<br />

Pfalzkirche Karnburg, der römischen Provinzhauptstadt Virunum<br />

mit ihrem freigelegten Amphitheater oder dem archäologischen<br />

Park am Magdalensberg.<br />

Blumenreichtum und Burgtore.<br />

Zeit für einen Bummel durch die mit Blumen reich geschmückte<br />

Herzogstadt St. Veit, mit ihrem historischen Hauptplatz und dem<br />

alten Rathaus, den einladenden Galerien und netten Cafés, sollte<br />

man sich jedenfalls gönnen. Nur wenige Kilometer in Richtung<br />

Osten erreicht man mit einem kleinen Abstecher das 1.000 Jahre<br />

alte Stift St. Georgen am Längsee. Durch eine kleine Erhebung<br />

getrennt, erblickt man die atemberaubende Burg Hochosterwitz.<br />

Stolz thront die uneingenommene Burg mit ihren 14 Festungstoren<br />

hoch oben auf einem Felskegel.<br />

Schauplatz Mittelalter.<br />

Am Radweg weiter grüßt das liebliche Althofen, wo sich unter<br />

anderem das Auer von Welsbach Museum mit dem original nachgestellten<br />

Labor befindet. Bald erreicht man die historische Burgenstadt<br />

Friesach mit ihrem wasserführenden Stadtgraben. Das<br />

Motto ?Schauplatz Mittelalter? ist in der ganzen Stadt spürbar.<br />

Aktuell wurde mit dem Burgenbau Friesach begonnen. Mit ausschließlich<br />

mittelalterlichen Methoden soll binnen 30 Jahren eine<br />

authentische Hochburg entstehen. Besucher werden eingeladen<br />

mitzuarbeiten, altes Handwerk zu erleben, und können der mittelalterlichen<br />

Sprache frönen. Nach Friesach endet an der Grenze<br />

zur Steiermark der Kultur.Rad.Weg. Auf den vielen weiteren Seitenzweigen<br />

kann der Kulturradler noch weitere Kulturschauplätze<br />

aufsuchen.<br />

Zwischen den kulturellen Hochgenüssen kommen die lukullischen<br />

Genüsse am Kultur.Rad.Weg nicht zu kurz. Viele Gasthöfe, Buschenschenken<br />

und Restaurants verwöhnen die hungrigen Radler mit<br />

ihren hauseigenen Schmankerln. Ein Rundumerlebnis für Sportler,<br />

Familien, Genießer und Kulturfreunde bietet somit der Mittelkärntner<br />

Kultur.Rad.Weg.<br />

Auszug aus den Sehenswürdigkeiten:<br />

Wallfahrts- und Stiftskirche Maria Saal www.mariasaal.at<br />

Burg Hochosterwitz www.burg-hochosterwitz.or.at<br />

Besichtigung der Altstadt St. Veit www.sv.or.at<br />

Virtuelle Mythenwelt Friesach www.friesach.at<br />

Auer von Welsbachmuseum www.althofen.at/welsbach.htm<br />

Stiftgärten St. Georgen/Längsee www.bildungshaus.at<br />

Aktuelle Infos unter www.kulturradweg.at<br />

3<br />

4<br />

1) Auf einem steil aufragenden Felsen gelegen,<br />

eine der auffälligsten und meistbesuchten<br />

Burgen des gesamten deutschen<br />

Sprachraums: Burg Hochosterwitz.<br />

2) Die herrliche Kulisse radelt<br />

am Drauradweg immer mit!<br />

3) Friesach feiert im Jahr 2015 sein<br />

800-Jahr-Jubilläum.<br />

4) Südliches Flair in der Renaissance- und<br />

Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee.<br />

Kärnten magazin 39


AUF DER<br />

SONNENSEITE<br />

DES LEBENS.<br />

Ganz gleich ob Rennradfahrer<br />

oder Mountainbiker,<br />

die Kärntner<br />

Radregion bietet mit<br />

einem gut ausgebauten<br />

Straßen- und Wegenetz,<br />

gemischt mit den vielen<br />

Sonnenstunden, die<br />

perfekten Rahmenbedingungen<br />

für einen<br />

einmaligen Aktivurlaub<br />

auf zwei Rädern.<br />

Text Heiko Mandl<br />

Kärnten magazin 40<br />

2 3 4<br />

1<br />

1) Die ?Königsetappe?, die Großglockner-Hochalpenstraße,<br />

zählt zu den Traumrouten vieler Radfahrer.<br />

2) Die Radtour um den Millstätter See ist in zwei Stunden zu bewältigen.<br />

3) Innehalten am Weissensee, dem Spielplatz der Natur.<br />

4) Die Nockalmstraße führt 35 km lang sanft durch ein grünes Paradies.<br />

Tritt für Tritt geht es Richtung Gipfel<br />

hoch. Der Schweiß rinnt von der Stirn<br />

und die ?Wadeln? stehen auf Hochbetrieb.<br />

Die Gipfel der Dreitausender umringen<br />

die Großglockner-Hochalpenstraße<br />

schützend und geben uns Radfahrern<br />

das Gefühl, nur ein kleiner<br />

Punkt in der hochalpinen Bergkulisse<br />

zu sein. Das Hochtor, so heißt das Ziel<br />

der Tour, und wie der Name erahnen<br />

lässt, liegt unsere ?Bergankunft? auf<br />

2.504 Meter.<br />

Perfektes Wegenetz<br />

durch das Seengebiet.<br />

Kärnten hat viel mehr zu bieten als<br />

steile Alpenpässe. Wer sich lieber auf<br />

flacheren Strecken bewegen möchte,<br />

der ist mit dem Kärntner Seengebiet<br />

vom Faaker See bis zum Klopeiner See<br />

gut bedient. Auf dem perfekt ausgebauten<br />

Wegenetz findet sich jeder<br />

Rennradfahrer seine Strecke ? sei es<br />

eine gemütliche Seenrunde oder eine<br />

größere Tour, gespickt mit dem einen<br />

oder anderen längeren Anstieg. Ganz<br />

gleich! Eines ist im Kärntner Seenland<br />

Pflicht: eine ausgiebige Pause am Ufer<br />

der kristallklaren Gewässer mit einer<br />

erfrischenden Badeeinlage im wohltemperierten<br />

Nass.<br />

Sonne rund um die Uhr.<br />

Die guten klimatischen Bedingungen<br />

erlauben bereits Anfang Mai die ersten<br />

langen Radausflüge auf Kärntens Radwegenetz.<br />

Tipp: Auf www.touren.kaernten.at<br />

kann man sich die GPS-Daten der<br />

Touren downloaden.<br />

Es kann dann schon vorkommen, dass<br />

man den einen oder anderen bekannten<br />

Radfahrer am Weg trifft. Viele<br />

(ehemalige) Radprofis haben Kärnten<br />

als Trainingsrevier ausgewählt und<br />

holen sich ihre Ausdauer für die lange<br />

und harte Saison.<br />

Für Hobbyradler steht aber doch der<br />

Genuss im Vordergrund, und so kann<br />

man sich mit dem Rad recht einfach<br />

und schnell von Sehenswürdigkeit zu<br />

Sehenswürdigkeit bewegen und die<br />

Region ohne Probleme erkunden.<br />

Kärntner Radmarathon:<br />

Fixpunkt der Radsaison.<br />

Seit 2009 trifft sich im Mai die nationale<br />

und internationale Rad-Szene in<br />

Kärnten. Beim Kärntner Radmarathon<br />

messen sich mittlerweile über 1.000<br />

Teilnehmer auf den beiden Strecken<br />

über 65 km und 105 km mit der Stoppuhr.<br />

Dabei geht es durch das Herz der<br />

Nockberge. Dort, wo auch die Mountainbiker<br />

gerne ihre Reifen über die<br />

Trails rollen lassen. Über 700 Kilometer<br />

umfasst das Wegenetz der Mountainbikeregion<br />

?Nockbike?, von leichten<br />

Forststraßen bis hin zu knackigen<br />

Trails.<br />

Nur einen Steinwurf von den Nockbergen<br />

entfernt findet man mit der<br />

Naturarena Kärnten ein weiteres Mountainbike-Eldorado<br />

vor. Rund um den<br />

Weißensee und das Gailtal sind 22<br />

offizielle Routen eingerichtet und es<br />

werden von Jahr zu Jahr mehr. Durch<br />

das milde Klima kann man auch mit<br />

dem Bike ab Mai die ersten Touren<br />

unternehmen.<br />

Informationen zu<br />

den Touren, den<br />

36 Radspezialisten,<br />

Bilder und interaktive<br />

Karten finden Sie auf<br />

www.kaernten.at<br />

Kärnten magazin 41


Outdoor-Paradies Kärnten:<br />

Paddeln und Klettern in der<br />

Kulisse des Millstätter Sees,<br />

Speedhiking in den schattigen<br />

Wäldern der Nockberge, Nordic<br />

Walking, Mountainbiking und<br />

jede Menge Spaß ? die<br />

Teilnehmer der Moorhead<br />

Kärnten Outdoor Challenge<br />

gehen mitunter bis an ihre<br />

persönlichen Grenzen ? und<br />

genießen das Abenteuer.<br />

Kärnten magazin 42<br />

RENDEZVOUS<br />

MIT DER NATUR.<br />

Fünf Tage spannende Erfahrungen im Team: Bei<br />

der Moorhead Kärnten Outdoor Challenge können<br />

die Teilnehmer Kärntens sportliches Angebot jedes<br />

Jahr auf Neue ganz besonders intensiv erleben.<br />

Text Ulrich Pramann | Fotos Franz Gerdl<br />

Hinterher waren alle richtig happy. Julia<br />

zum Beispiel, sie hatte die heftigen<br />

500 Höhenmeter gleich auf ihrer ersten<br />

Mountainbike-Tour tatsächlich geschafft,<br />

ohne absteigen zu müssen.<br />

Beim Downhill allerdings rutschte der<br />

Studentin ein ums andere Mal das Herz<br />

in die Hose. Oder Norbert aus dem<br />

flachen Münsterland, der sich mit<br />

seinen 60 Jahren sogar erste Single<br />

Trails zutraute und ein jetzt überschwängliches<br />

Fazit zog: ?Geile Sache.?<br />

Oder Miriam. Sie war mit ?viel Berliner<br />

Wirrwarr im Kopf? angereist, wollte<br />

innerlich erst mal durchlüften. Nach<br />

ereignisreichen Tagen schwärmte sie:<br />

?Ein unvergessliches Abenteuer.?<br />

Oder Horst. Nein, der pensionierte Lehrer<br />

hatte nie zuvor draußen auf einer<br />

Isomatte geschlafen. Ja, sein Missfallen,<br />

auf gewohnten Komfort verzichten zu<br />

müssen, stand dem 67-Jährigen im Gesicht.<br />

Er liebäugelte anfangs mit einem<br />

bequemen Pensionsbett, widerstand<br />

aber der Versuchung. Schließlich fand<br />

Horst sogar Gefallen an seinem ?Landsknechtleben?.<br />

Nachts kroch er aus dem<br />

Zelt, um die große Stille, den überwältigenden<br />

Sternenhimmel und ?die Dunkelheit,<br />

die so sanft geheimnisvoll war?,<br />

zu genießen. Wie gut, dass ein, zwei<br />

Schnarcher zu hören waren und dadurch<br />

diesen überirdischen Momenten<br />

einen Rest Realität gaben.<br />

Am letzten Abend saßen alle am Lagerfeuer,<br />

beim echten Kärntner Holzfälleressen,<br />

der ?Frigga? (besteht vorwiegend<br />

aus EU-geschützten Produkten<br />

wie Gailtaler Speck und Gailtaler<br />

Almkäse), und ?Kärntner Kaltschale?,<br />

also Alkoholischem. Über dem Brennsee<br />

wieder ein klarer Sternenhimmel<br />

und die Teilnehmer riefen sich noch<br />

einmal Details der letzten Tage in Erinnerung.<br />

Christian zum Beispiel, ein Programmierer<br />

aus Hamburg, hatte keine<br />

Ahnung, was ihn hier bei der Outdoor<br />

Challenge in Kärnten erwartete. Er<br />

kannte das Land der vielen Seen und<br />

der malerischen Bergkulissen bislang<br />

nur aus Prospekten. Jetzt rekapitulierte<br />

er beseelt seine intensiven Stunden. Im<br />

Sattel über die Nockberge, am Kletterseil,<br />

im Kajak auf dem Millstätter See,<br />

die Speedhiking-Tour, der Abend in der<br />

Berghütte und die Zeltnächte ? er war<br />

Teil von einem ungewöhnlichen Gruppenerlebnis<br />

geworden, eine großartige<br />

Natur wurde seine natürliche Arena.<br />

Kärntens imposante Kulisse und das<br />

sportliche Pensum förderten den Zusammenhalt<br />

rasch.<br />

Florian Finkl weiß, wie positive Gruppendynamik<br />

entsteht. Als Brand Manager<br />

der Marke Moorhead (Exklusivmarke<br />

von Karstadt Sports) freut er<br />

sich jedes Jahr darauf, die ?Moorhead<br />

Kärnten Outdoor Challenge? vor Ort zu<br />

betreuen. Vor 12 Jahren beschlossen<br />

Karstadt Sports und das Bundesland<br />

Kärnten eine Kooperation: Neben einer<br />

breit angelegten Marketing-Kampagne<br />

werden in einem Gewinnspiel Outdoor-<br />

Erlebnisreisen verlost. Jedes Jahr bewerben<br />

sich Tausende. Zehn Auserwählte<br />

dürfen Kärnten sportlich entdecken.<br />

Es wird also gewandert und geklettert,<br />

gesegelt und gesurft, Mountainbiking<br />

und Speedhiking stehen auf<br />

dem Programm ? alles was diese Region<br />

zu bieten hat. Der Krainer Wolfi<br />

und Guides seiner Sportschule Krainer<br />

(Feld am See) sorgen für professionelle<br />

Organisation, kundige Begleitung und<br />

spontane Gaudi.<br />

Gaudi? Nicole, eine muntere Mediengestalterin<br />

aus Schwäbisch Hall, hatte<br />

wirklich Gaudi, vor allem beim Mountainbiking.<br />

Aber da stieß sie auch an<br />

ihre Grenzen. Immer beim Downhill. Sie<br />

litt vor Angst und Stress, sie fluchte<br />

(?Ich hasse Abfahrten?), haderte und<br />

war am Ende froh, dass sie doch nicht<br />

aufgegeben hatte. Am vorletzten Nachmittag<br />

konnte sie es gar nicht erwarten,<br />

in den Brennsee zu springen und<br />

danach auf einer Liege die Seele baumeln<br />

zu lassen. ?In dem Moment hätte<br />

ich vor Glück platzen können. Einerseits<br />

wegen der vielen schönen Eindrücke<br />

und der netten Menschen, die ich<br />

hier getroffen habe. Und andererseits<br />

machte es mich stolz, dass ich all das<br />

geschafft, jeden Meter aus eigener Körperkraft<br />

zurückgelegt habe. Ein wahnsinnig<br />

gutes Gefühl.? Sie würde das<br />

gerne wieder erleben. Am liebsten in<br />

Kärnten.<br />

Info unter www.sportschule.at<br />

Kärnten magazin 43


WASSER MARSCH!<br />

Die Natur entdecken und Spaß haben. Ausprobieren,<br />

was nur im Urlaub erlaubt ist. Im größten Abenteuerland<br />

auf der Südseite der Alpen. Seen spüren, die so<br />

warm sind wie Badewannen. Sonnenstunden erleben,<br />

die sich so anfühlen wie damals. Erinnerungen an<br />

früher. Unbeschwert und schwerelos. Familien<br />

lieben es eben, abzuheben.<br />

Kärnten magazin 44<br />

Kärnten magazin 45


Phänomene auf Reisen:<br />

Am (flexiblen) Stundenplan<br />

für wissbegierige<br />

Familien stehen<br />

Geschichte, Physik,<br />

Biologie und ... Spaß!<br />

Text Barbara Kuttnig<br />

Kommet und staunet: Wir versetzen<br />

uns in die Vergangenheit und besuchen<br />

Friesach, die älteste Stadt Kärntens,<br />

wo mit mittelalterlicher Technik<br />

und mittelalterlichen Arbeitsmethoden<br />

eine Burg gebaut wird. Auf technische<br />

Hilfsmittel und moderne Baustoffe wird<br />

bei diesem historischen Experiment<br />

gänzlich verzichtet, nicht aber auf eine<br />

gute Portion Leidenschaft, die den Gesichtern<br />

der Heinzelmännchen in Großbuchstaben<br />

ablesbar ist. Wir haben<br />

den Schmieden, Zimmerleuten, Holzfällern,<br />

Maurern und Korbflechtern erstaunt<br />

auf die Finger geschaut und<br />

beobachtet, wie sie sich geduldig Zentimeter<br />

für Zentimeter vorarbeiten und<br />

dabei ausschließlich natürliche Materialien<br />

wie Holz, Stein und Kalk verbauen.<br />

Sie werden wohl einen langen Atem<br />

brauchen, immerhin sind 40 Jahre Bauzeit<br />

für die gesamte Burganlage mit<br />

Bergfried, Wohn- und Wirtschaftsgebäude,<br />

Kapelle, Garten, Ringmauer und<br />

Toranlage vorgesehen! Ziel ist das Lernen<br />

aus der Vergangenheit, und zwar<br />

von Grund auf, von der Planung bis<br />

zum Dachziegel. Was sich zu Beginn<br />

als verrückte Idee darstellte, wird<br />

Realität, langsam aber beeindruckend<br />

beharrlich.<br />

www.burg-friesach.at<br />

Wir drehen das Rad der Zeit noch weiter<br />

zurück: Vor 500 Millionen Jahren<br />

lagen die ältesten Gesteine der heutigen<br />

Bergketten am Nassfeld bei Hermagor<br />

noch auf der anderen Seiten der<br />

Weltkugel. Ihre Odyssee, die sie um den<br />

halben Globus durch kühle, gemäßigte<br />

und tropischen Breiten führte, fand im<br />

GeoPark ihr vorläufiges Ende. Das<br />

macht uns neugierig und wir entdecken<br />

in der Erlebniswoche ?Abenteuer<br />

Kärnten magazin 46<br />

Erdgeschichte?, begleitet von Naturexperten<br />

wie Geologen, Geografen und<br />

erfahrenen Bergführern steinerne Zeugen<br />

in Form von Fossilien, Schluchten<br />

und eigenartig anmutenden Felsverwerfungen.<br />

Höhepunkt ist die Expedition<br />

zum Eiskar, dem südlichsten Gletscher<br />

Österreichs. Schon der Aufstieg über<br />

mit Orchideen übersäte Almen und<br />

vom Gletscher aufgetürmte Gesteinsmassen<br />

besticht durch sein Naturschauspiel.<br />

Die kleinen Forscher warten<br />

schon ungeduldig darauf, ihre Fundstücke<br />

im Besucherzentrum in Dellach<br />

mit der Lupe zu untersuchen.<br />

www.naturarena.com<br />

Auch im Lavanttal haben wandernde<br />

Kontinente, tiefe Ozeane, flache Meeresbuchten,<br />

rauchende Vulkane, tropische<br />

Korallenriffe, schlammgefüllte<br />

Seen, blaues Gletschereis und schwere<br />

Erdbeben Spuren hinterlassen. Spuren,<br />

die Familien auf ihrer Reise durch<br />

GROSSE<br />

EXPEDITIONEN<br />

MIT KLEINEN<br />

SPÜRNASEN.<br />

Geschichten und Geheimnisse des Lavanttales<br />

entdecken, im Museum im<br />

Lavanthaus, in Wolfsberg. Kinder und<br />

Jugendliche forschen sich spielerisch<br />

in Form eines Quiz durch das Museum.<br />

Der vielfältige Mix aus interaktiv aufbereiteten<br />

Themen spannt den Bogen<br />

von den Urzeiten und Bergschätzen<br />

des Tales bis hin zu multimedialen Stationen<br />

mit humorvollem Dialekterlebnis:<br />

Vieles hört sich im Norden des<br />

Tales ganz anders an als im Süden, der<br />

regionale Dialekt ist deutlich unterscheidbar<br />

vom Kärntner und steirischen.<br />

Beleuchtet werden auch bedeutende<br />

Persönlichkeiten wie die Künstlerfamilie<br />

Schell, für die ihr Wohnsitz<br />

auf der Hebalm im Lavanttal schon seit<br />

Generationen Rückzugsort und Kraftquelle<br />

ist, Landschaftsmaler Markus<br />

Pernhart, der großartige Lavanttal-<br />

Panoramen schuf, und Künstlerin und<br />

Schriftstellerin Christine Lavant.<br />

www.museum-lavanthaus.at ><br />

1 2<br />

1) Schmieden anno dazumal:<br />

beim Burgbau in Friesach.<br />

2) Im Null-Komma-Nix von 15 auf<br />

0 Meter in der Walderlebniswelt<br />

Klopeiner See.<br />

3) Spielerisch durch das<br />

Museum im Lavanthaus.<br />

4) Visuell-akustische Wunderwelt<br />

im Pankratium in Gmünd.<br />

3<br />

4<br />

Kärnten magazin 47


1 2 3 4<br />

Schon fast jeder Elternteil war zumindest<br />

einmal in der Verlegenheit, eine<br />

Frage seines Nachwuchses nicht beantworten<br />

zu können. Im EXPI ? hands<br />

on Science Center in St. Margareten im<br />

Rosental wird dem ? mit Spaß ? vorgebeugt:<br />

Gemeinsam geht es zu 40 Experimentierstationen,<br />

wo lustige und<br />

lehrreiche Phänomene spielerisch erkundet<br />

werden. Das haben auch wir<br />

versucht. Und so standen uns die Haare<br />

zu Berge, wir berührten einen Tornado,<br />

schrumpften im Ames-Raum wie einst<br />

Alice im Wunderland, machten Töne<br />

sichtbar und wunderten uns über optische<br />

Täuschungen.<br />

www.expi.at<br />

Kulinarischer Tipp<br />

Gelassenheit, Ambiente in einem 450<br />

Jahre alten Gebäude und frische Köstlichkeiten<br />

sind die Eckdaten für Genuss<br />

im ?Strau 11? am Fuße des Singerbergs<br />

in ? genau ? Strau 11.<br />

www.strau11.at<br />

Nicht weit von St. Margareten entfernt,<br />

schwingen wir uns auf den Baumwipfelpfad<br />

in der Walderlebniswelt Klopeiner<br />

See. Das Panorama ist grandios, es<br />

reicht von der Saualpe bis zu den Karawanken.<br />

Zumindest dann, wenn man<br />

sich erst einmal auf eine Höhe von 25<br />

Metern traut. Wieder sicheren Waldboden<br />

unter den Füßen, balancierten wir,<br />

streichelten bretonische Quessantschafe,<br />

und afrikanische Kamerunschafe und<br />

Zwergziegen, verloren uns im Riesenlabyrinth<br />

und erkundeten den Fuchsbau.<br />

www.walderlebniswelt.at<br />

Kärnten magazin 48<br />

Dass es ein Bärtierchen gibt, war uns<br />

neu. Auch haben wir noch nie einem<br />

Wasserfloh ins Auge geschaut. Im<br />

BIOS Nationalparkzentrum in Mallnitz<br />

entführten uns zahlreiche interaktive<br />

Stationen, Experimente und Multimediashows<br />

in eine andere Welt, vom<br />

Kleinsten bis zum Größten. Die Sonderausstellung<br />

von März bis Mitte September<br />

<strong>2012</strong> ?Der Steinbock, ein wunderlich,<br />

verwegenes Tier? blickt auf<br />

100 Jahre Freisetzung der ersten Steinböcke<br />

im Jahre 1911 zurück.<br />

www.bios-hohetauern.at<br />

Über die 14,4 km lange Malta-Hochalmstraße<br />

gelangt man durch das ?Tal der<br />

stürzenden Wasser? zu Österreichs<br />

höchster Staumauer in Malta. Schwindelfrei<br />

sollte man sein, obwohl, selbst<br />

wenn man an Höhenangst leidet, das<br />

Gefühl von Weite und Freiheit auf der<br />

Aussichtsplattform, dem Skywalk ?Bella<br />

Vista?, ist einzigartig. Die Besucher<br />

steigen dem rund 200 m tiefen<br />

Abgrund und einer atemberaubenden<br />

Perspektive entgegen. Nicht nur die<br />

Gedanken beginnen zu schweben, man<br />

glaubt, man hebt jeden Moment ab.<br />

Anschließend erkundeten wir das<br />

Innere der mächtigen Staumauer, denn<br />

dieses monumentale Bauwerk kann<br />

man bei einer ?energiegeladenen Führung?<br />

besichtigen.<br />

www.verbund.com/tourismus<br />

5<br />

Im Granatium in Radenthein fanden<br />

wir zwar nicht den Stein der Weisen,<br />

aber wir schürften selbst kleine, feine<br />

Edelsteine, die begehrten Granaten.<br />

Die Wasserkraft des Naturbaches zaubert<br />

den ?Stein der Liebe und Leidenschaft?<br />

immer wieder aus dem Inneren<br />

der Erde, haben wir uns sagen lassen.<br />

Auf den ersten Blick wirkt der Granat<br />

unscheinbar, seine ganze Pracht und<br />

Eleganz präsentierte er erst nach sorgfältigem,<br />

? auf Wunsch ? eigenhändigem<br />

Schleifen.<br />

www.granatium.at<br />

Vom Granatium geht es weiter in das<br />

Pankratium, das Haus des Staunens,<br />

eines der ältesten Gebäude in Gmünd.<br />

Die Welt ist recht laut geworden und<br />

die leisen Töne gehen nur allzu leicht<br />

unter! Genau dem will man hier entgegenwirken.<br />

In einer inszenierten Reise<br />

durch eine visuell-akustische Wunderwelt<br />

tauchten wir in ein Universum der<br />

sinnlichen Wahrnehmung ein. Alles<br />

dreht sich, bewegt sich, fließt, rinnt, es<br />

klingt aus Rohren und Trichtern. Klang-<br />

Maschinen wie die Pendelgeige, die<br />

Bogenharfe oder das Klangfahrrad<br />

regen zum Ausprobieren, Entdecken<br />

und Spielen an.<br />

www.pankratium.at<br />

1) Fundstück des ?Abenteuers Erdgeschichte?<br />

im GeoPark Karnische Alpen.<br />

2) Grandioser Ausblick: Skywalk ?Bella Vista?<br />

auf Österreichs höchster Staumauer.<br />

3) EXPI-Effekt: Im Rosental stehen einem schon einmal die Haare zu Berge.<br />

4) Eine der interaktiven Stationen im BIOS Nationalparkzentrum in Mallnitz.<br />

5) Auf Edelstein-Expedition im Granatium in Radenthein.<br />

Kärnten magazin 49


Auf kultureller Spurensuche im Museum im Lavanthaus. Friesach, die älteste Stadt Kärntens,<br />

entführt ins Mittelalter.<br />

KULTURABENTEUER<br />

FÜR KINDER UND<br />

JUGENDLICHE.<br />

In Kärnten gehört die Begegnung mit der Kunst zum<br />

Alltag. Ein reiches Kinder- und Jugendprogramm findet<br />

sich von Ober- bis Unterkärnten. Die Museen bieten<br />

spannende und neue Wege, sich mit Kunst und Kultur,<br />

Geschichte und Geografie auseinanderzusetzen.<br />

Musikfestivals laden Kinder ein, aktiv mitzugestalten,<br />

Märchentage regen die Fantasie an, Zeitreisen ins<br />

Mittelalter vermitteln lebendig Geschichte. Kinder<br />

sind allerorts willkommen, mit allen Sinnen die Welt<br />

der Kunst und Kultur zu entdecken und Freude<br />

dabei zu erleben.<br />

Kärnten magazin 50<br />

Text Cornelia Mathis-Haider<br />

1 2 3<br />

Spirituelle Reise durch sagenhafte Themenwelten im Sagamundo,<br />

dem Haus des Erzählens.<br />

Interaktiv durchs Museum.<br />

Ein wahrer Klassiker unter den interaktiven<br />

Museen in Kärnten ist das<br />

Museum für Volkskultur in Spittal an<br />

der Drau. Ein Regionalmuseum, in dem<br />

sich ständig was tut, und Neuheiten ein<br />

Wiederkommen garantieren. Seit 1989<br />

erkunden junge Besucher im Alter von<br />

6 bis 12 Jahren auf spielerisch-informative<br />

Weise das Museum. Ausgesuchte<br />

Themen werden in Form von Bastelarbeiten,<br />

Malen und Rollenspielen kreativ<br />

erarbeitet. Ein bewährtes Team unterstützt<br />

die Kinder mit Rat und Tat. Wer<br />

das Museum für Volkskultur selber<br />

erkunden will, wird dennoch aktiv. Der<br />

3-D-Flug über das Land fasziniert<br />

jeden Besucher, oder das überdimensionale<br />

Kärnten-Panorama, bei dem<br />

man das Gefühl hat, nur einige Zentimeter<br />

ober der grandiosen Berg- und<br />

Seelandschaft Kärntens zu schweben.<br />

Eine spannende Reise durch den Kosmos<br />

Lavanttal verspricht das kürzlich<br />

eröffnete Museum im Lavanthaus in<br />

Wolfsberg. Das Regionalmuseum ist<br />

ein ästhetischer Erlebnisraum für alle<br />

Altersstufen. Der Mix aus multimedial<br />

und interaktiv aufbereiteten Themen<br />

wie beispielsweise dem farbenprächtigen<br />

digitalen Blumenbuch schafft<br />

Abwechslung. Eine eigene Spurensuche<br />

für Kinder bringt die Vielfalt des<br />

Lavanttals feinfühlig näher.<br />

Malen und Staunen.<br />

Begeisterte Rückmeldungen für das<br />

Kunstvermittlungsprogramm erhält die<br />

Künstlerstadt Gmünd. Unter dem Titel<br />

?Kunst erleben in Gmünd? wurde eine<br />

eigene ?Kindermalwerkstätte? im Herzen<br />

der vielen Galerien, Kunsthandwerksstätten<br />

und Künstlerateliers eingerichtet.<br />

Eigens geschulte Kunstvermittler,<br />

die es nicht nur verstehen, Interesse<br />

an Kunst und Kunstgeschehen zu<br />

wecken, sondern auch die Freude an<br />

eigenständiger schöpferischer Arbeit<br />

vermitteln können, begleiten die Kinder<br />

und Jugendlichen durch einen erlebnisreichen<br />

Tag. Alles rund um Farbe,<br />

Bilder, Formensprache dreht sich auch<br />

bei den Cre.Art.iv-Workshops im Museum<br />

Moderner Kunst Kärnten (MMKK)<br />

in Klagenfurt. Eine Kunstvermittlerin<br />

ermöglicht den jungen Museumsbesuchern<br />

eine unterhaltsame Auseinandersetzung<br />

mit moderner Kunst. Anschließend<br />

geht es zum eigenen Gestalten<br />

ins offene Atelier. Auch das<br />

Werner Berg Museum in Bleiburg bietet<br />

derartige Kinderführungen mit anschließendem<br />

Malen.<br />

Handwerk und Musik.<br />

Die Burgenstadt Friesach hat sich auf<br />

mehreren Ebenen auf Kinder eingestellt.<br />

Sei es das Sonntagsmärchen, der<br />

Burgenbau Friesach, das Spectaculum<br />

oder die lebendigen Führungen durchs<br />

Mittelalter, bei denen neben Verkleiden<br />

und Musizieren auch Handwerkliches<br />

aus vergangenen Tagen wie Wachsziehen<br />

und Specksteinschleifen ausprobiert<br />

wird. Wer mit Klang, Ton, Sprache<br />

und Rhythmus experimentieren möchte,<br />

ist bei den etablierten MusikTheaterTagen<br />

des Carinthischen <strong>Sommer</strong>s<br />

an der richtigen Stelle. Seit drei Jahrzehnten<br />

bemühen sich die Organisatoren<br />

des Musikfestivals, junge Menschen<br />

professionell an Kunst heranzuführen.<br />

Eigene Kinder, und Jugendkonzerte bei<br />

freiem Eintritt bietet das Festival Kultur.Raum.Kirche,<br />

die Konzerte finden<br />

durchwegs in historischen und sakralen<br />

Bauten statt.<br />

In Kärnten wird für Kinder und Jugendliche<br />

ein vielfältiges, qualitativ wertvolles<br />

Kulturangebot dargeboten. In einer<br />

Zeit, in der ein ständiger Zugang zu<br />

Massenmedien und passiver ?Berieselung?<br />

zum Alltag gehört, erscheint es<br />

umso wertvoller, den Kindern Begegnungen<br />

zu schaffen, in denen sie aktiv<br />

forschen, spielen und etwas entdecken<br />

können. Staunen, Begreifen und die<br />

Freude am schöpferischen Tun stellt<br />

sich dann von ganz alleine ein.<br />

Museum Moderner Kunst Kärnten ? Ort<br />

der Präsentation und Begegnung mit<br />

moderner und zeitgenössischer Kunst.<br />

Veranstaltungstipp<br />

Mittelalterwochen 22.07.?29.07.<strong>2012</strong><br />

mit ?Spectaculum zu Friesach?.<br />

4<br />

Kärnten magazin 51


Alles inklusive von A bis Z.<br />

Von A wie Aquarena in Kötschach-Mauthen<br />

bis Z wie Zwergenpark Gurktal.<br />

Jeder Gast lässt sich inspirieren und<br />

kombiniert je nach Lust und Laune<br />

seine favorisierten Ausflugsziele zu<br />

einer oder mehreren Touren. Die vollständige<br />

Auflistung aller Ausflugsziele<br />

finden Sie unter<br />

www.kaerntencard.at.<br />

Kärnten Card ?Berg-See-Tour?.<br />

Wir sitzen entspannt in der Panorama-<br />

Kanzelbahn, mit der wir von Annenheim<br />

aus auf die Gerlitzen entschweben.<br />

Der Blick auf den Ossiacher See<br />

und die Boote, die sich zusehends verkleinern,<br />

steigert die Vorfreude auf die<br />

familienfreundliche und aussichtsreiche<br />

Seeumrundung mit dem Fahrrad,<br />

die wir hier noch im Laufe unseres Urlaubes<br />

erleben werden. Mit der Seilbahn<br />

oben angekommen, geht es erst<br />

einmal über den Alm- und Forstlehrpfad<br />

zum Berg- und Almmuseum<br />

Pöllingerhütte in einer bewirtschafteten<br />

Sennhütte. Große Kinderaugen entdecken<br />

das bäuerliche Brauchtum um<br />

1900 und bestaunen längst vergessene<br />

Werkzeuge, die die Bauern zur Milchwirtschaft<br />

und Käseerzeugung benötigten.<br />

Es weht uns ein herrlicher Duft<br />

um die Wander- und Entdeckernasen.<br />

Sind wir etwa so tief in Kärntens Geschichte<br />

eingetaucht, dass wir die kulinarischen<br />

Stärkungen der Bauernküche<br />

Alles auf Schiene bei den<br />

Nostalgiebahnen in Ferlach.<br />

Kärnten magazin 52<br />

erschnuppern können? Der wahre<br />

Grund ist eher das unbewusste Duftmarketing<br />

aus der nahen Küche und<br />

Backstube der Pöllingerhütte, einer der<br />

ältesten Hütten auf der Gerlitzen. Von<br />

der Sonnenterrasse aus hat man einen<br />

herrlichen Blick auf Mittelkärnten, die<br />

Karawanken und den Dobratsch. Unser<br />

Tipp: Hier sollte man aber nicht nur den<br />

Ausblick genießen, sondern auch unbedingt<br />

die Gerlitzentorte von Hüttenwirtin<br />

und Konditorin Erika Peternell.<br />

Gestärkt sind wir schnell wieder bei der<br />

Bergstation der Panorama-Kanzelbahn<br />

und es geht flott nach unten, ob das<br />

wohl an den noch nicht verbrannten<br />

Kalorien liegt? Noch eine Führung<br />

durch den Affenpark in Landskron, und<br />

wir sinken erschöpft aber glücklich in<br />

unsere Betten.<br />

Morgen ist ja auch noch ein Tag und wir<br />

werden fleißig wie die Bienchen in Südkärnten<br />

das Carnica Bienenerlebnismuseum<br />

in Kirschentheuer besuchen, im<br />

Erlebnisbad Bad Eisenkappel abtauchen<br />

und eine historische Fahrt mit<br />

dem Rosentaler Dampfzug in Ferlach<br />

unternehmen. Übermorgen stechen wir<br />

mit der MS Kärnten in den paradiesischen<br />

Millstätter See, beenden die Rundfahrt<br />

mit einem Sprung in das kühle<br />

Nass und lassen uns im Foltermuseum<br />

auf Burg <strong>Sommer</strong>egg an den Pranger<br />

stellen. Aber das ist eine andere Geschichte<br />

à la carte.<br />

Obir Tropfsteinhöhlen:<br />

200 Millionen Jahre alte<br />

Erdgeschichte mit 800 m langem<br />

unterirdischen Erlebnispark.<br />

Dom zu Gurk, zwischen 1140 und<br />

1200 im hochromanischen Stil<br />

erbaute Pfeilerbasilika.<br />

Preise Kärnten Card <strong>2012</strong>.<br />

15. April bis 26. Oktober <strong>2012</strong>.<br />

Erwachsene Kinder<br />

1 Woche 35,00 15,00<br />

2 Wochen 43,00 19,00<br />

5 Wochen 54,00 27,00<br />

Die Kinderkarte gilt für alle Kinder mit<br />

den Jahrgängen 1997?2005. Für Kinder<br />

ab Jahrgang 2006 ist die Kärnten Card<br />

gratis.<br />

Wo gibt?s die Karte?<br />

Die Kärnten Card gibt es bei über 140<br />

Verkaufsstellen in ganz Kärnten, z. B. in<br />

Tourismusbüros. Bei vielen Beherbergungsbetrieben<br />

erhalten Sie die Kärnten<br />

Card für die Dauer Ihres Urlaubs<br />

gratis dazu!<br />

2 3 4<br />

Schifffahrt auf dem<br />

Millstätter See ? vom eigenen<br />

Kindersteuerstand aus!<br />

1<br />

KÄRNTEN<br />

À LA CARTE.<br />

Es ist angerichtet: Weil der Süden<br />

Österreichs alles auf eine Karte<br />

setzt, bekommen die Gäste über<br />

100 x freien Eintritt in Kärntens<br />

schönste und ausgewählte Ausflugsziele<br />

und tolle Ermäßigungen<br />

bei den sogenannten Bonus-<br />

Partnern serviert.<br />

Text Barbara Kuttnig<br />

Kärnten magazin 53


DIE TRÄUME<br />

DER KINDHEIT.<br />

Aus Sand gefertigtes Mandala ? ein Highlight des Museums.<br />

Der wohl weltweit<br />

berühmteste Kärntner<br />

des letzten Jahrhunderts,<br />

Prof. Heinrich Harrer,<br />

hätte am 6. Juli <strong>2012</strong><br />

seinen hundertsten<br />

Geburtstag gefeiert.<br />

Text Stefan Zoltan<br />

Kärnten magazin 54<br />

?Truth is always stranger than fiction?,<br />

beliebte Heinrich Harrer stets zu sagen,<br />

wenn er auf seine fantastischen und<br />

doch auf realem Hintergrund beruhenden<br />

Erzählungen als Weltbestsellerautor<br />

angesprochen worden war. Wie<br />

recht er doch hatte. Die besten Geschichten<br />

schreibt nun mal das Leben.<br />

Es gibt wohl kaum mehr etwas,<br />

worüber im Zusammenhang mit dem<br />

berühmten Bergsteiger, Autor und Forschungsreisenden<br />

noch nicht geschrieben<br />

worden ist. Sogar Hollywood hat<br />

1997 mit ?Seven Years in Tibet? dem<br />

Kärntner ein unauslöschliches Denkmal<br />

gesetzt, und das nicht nur, weil kein<br />

Geringerer als Brad Pitt ihn in diesem<br />

Streifen verkörpert hat. Heinrich Harrer<br />

knapp zu beschreiben, ist ein unmögliches<br />

Unterfangen. Zu viele Facetten ergeben,<br />

wie bei einem Brillanten, zu<br />

viele Bilder und Eindrücke, vor allem<br />

aber ein Funkeln und Schimmern, welches<br />

unmöglich zu beschreiben ist.<br />

Alles, was er getan hat, ist bemerkenswert<br />

und allzu oft begleitet von Superlativen,<br />

angefangen von Erstbesteigungen<br />

bis hin zu vielen Erstentdeckungen.<br />

Ich wage nun eine persönliche<br />

Annäherung an ein Phänomen, an<br />

den Menschen, weniger an die weltberühmte<br />

Persönlichkeit, indem ich von<br />

unserer allerersten Begegnung berichte.<br />

Schmunzeln, das konnte er wie<br />

kein anderer. Er stand damals im Garten,<br />

mitten in einer unvorstellbaren<br />

Blütenpracht, und wies mich an, den<br />

Wagen hereinzustellen. ?Schließlich<br />

wollen wir nicht gestört werden, weil Sie<br />

einem Traktor den Weg versperren.?<br />

Hinter dem Haus erstreckte sich ein<br />

dichter, dunkler Fichtenwald, vor ihm<br />

stapelte sich eine Unmenge Brennholz,<br />

stand ein beschaulich plätschernder<br />

Brunnen. ?Zusperren brauchen Sie<br />

nicht.? Auf meinen Hinweis, dass ich es<br />

so gewohnt sei, schließlich wurden mir<br />

schon mehrmals Autos ausgeräumt,<br />

Der Zeremoniensaal ? außerhalb Tibets einzigartig.<br />

meinte er bloß: ?Vielleicht gerade deshalb,<br />

weil Sie sie versperrt hatten. Alles,<br />

was man zu verbergen trachtet, macht<br />

andere neugierig. Wenn Sie zum Beispiel<br />

etwas nicht verzollen möchten,<br />

dann lassen Sie es an der Grenze für<br />

alle sichtbar am Rücksitz liegen. Und<br />

wenn Sie sich von Ihrem Auto entfernen,<br />

dann schauen Sie niemals zurück<br />

und sperren Sie es auch gar nicht ab.?<br />

Ehefrau Carina, bildhübsch und ein<br />

Mädchen aus bestem Hause, empfing<br />

uns zum Tee und feinstem Gebäck.<br />

Während sie das verkörperte, was man<br />

gemeinhin unter höchst kultiviert verstand,<br />

verzauberte er durch seine<br />

Spitzbübigkeit, die er sich bis zu seinem<br />

Tod bewahren sollte. Small Talk<br />

konnte man es nicht nennen, diese Ouvertüre<br />

gegenseitigen Kennenlernens.<br />

Ich tauchte ein in eine mir bis dahin unbekannte,<br />

höchst faszinierende Welt,<br />

und ich begegnete offenen, gebildeten<br />

und charmanten Menschen, wie man<br />

sie eher in einer Weltmetropole vermutet<br />

hätte, weniger auf einer über 1.000<br />

Meter hoch gelegenen Alm am Waldesrand.<br />

Demut und Bescheidenheit<br />

erfuhren durch ihn eine neue Dimension<br />

in meinem Leben, die zu erfahren<br />

ich danach nur noch selten das Vergnügen<br />

hatte. Nie werde ich vergessen,<br />

dass er mir damals nicht den leisesten<br />

Vorwurf gemacht hatte, keines seiner<br />

Bücher gelesen und keine seiner Filmdokumentationen<br />

gesehen zu haben.<br />

?Sie gehören ja auch einer anderen Generation<br />

an ??, meinte er bloß, als er<br />

mir eine Ausgabe von ?7 Jahre in Tibet?<br />

überreichte, ?? Wenn Sie mal Lust<br />

haben, dann können Sie es ja lesen.? Ein<br />

knappes Jahr später war ich Direktor<br />

seines neu errichteten Museums in Hüttenberg.<br />

Wenn die Bezeichnung Cosmopolit<br />

auf jemanden genau zutraf,<br />

dann auf ihn, den Weltreisenden. Sein<br />

Museum ist ein Geschenk an die<br />

Menschheit, ein einzigartiges Denkmal<br />

Freunde für?s Leben: Heinrich Harrer<br />

und der 14. Dalai Lama.<br />

Mit König Leopold von<br />

Belgien im Dschungel.<br />

für Verständnis und Toleranz. Mir persönlich<br />

hat er die Erkenntnis vermacht,<br />

nichts als selbstverständlich zu betrachten,<br />

dankbar zu sein und vor allem<br />

darauf zu vertrauen, dass es sich immer<br />

lohnt, den Träumen der Kindheit zu folgen.<br />

Im Erwachsenenalter entsprechen<br />

diese kaum mehr einem selbst, sondern<br />

eher der Gesellschaft, in der man<br />

lebt. Damals, bei unserer ersten Begegnung,<br />

verabschiedete er mich vor dem<br />

Haus und meinte noch lapidar: ?Wissen<br />

Sie, das Holz zum Heizen, das Wasser<br />

zum Trinken, ich erhalte sie gratis von<br />

der Gemeinde. Das weiß ich mehr zu<br />

schätzen als alles andere.? Und bis<br />

heute gab es keinen Moment, an dem<br />

ich dies je bezweifelt hätte.<br />

Heinrich-Harrer-Museum Hüttenberg<br />

geöffnet von April bis Oktober<br />

www.harrermuseum.at<br />

Kärnten magazin 55


EINFACH KÖSTLICH!<br />

In Kärntens Alpen-Adria-Kulinarik verschmelzen frische<br />

Zutaten aus den Regionen mit der Leichtigkeit des Südens<br />

zu einem reizvollen und inspirierenden Erlebnis.<br />

Text Christina Kastner<br />

Kärnten magazin 56<br />

Beeinflusst von den Esskulturen dreier Länder ? Österreich, Italien und Slowenien ? werden in Kärnten vor allem<br />

frische und regionale Produkte zu besonderen Speisen verarbeitet. Gerade in der warmen Jahreszeit haben unsere<br />

Seen, Wiesen und Wälder einiges zu bieten: Egal ob man fangfrischen Fisch, Topfen aus der Milch von heimischen<br />

Kühen, hochwertigen Carnica Bienenhonig oder auch frisch geerntetes Obst und Gemüse aus den Beeten und Gärten<br />

unserer Bauern genießt, Kärntner Köstlichkeiten sind so vielfältig und abwechslungsreich wie das Land selbst.<br />

In Kärnten hat auch das gemeinsame Essen und Feiern seit jeher eine wichtige Bedeutung. Genießer erfahren nicht<br />

nur Geschichten über die Herstellung und die Zubereitung der Speisen, sondern lernen gleichzeitig auch Land und<br />

Leute kennen.<br />

Übrigens: Die Kärntner Alpen-Adria-Kulinarik hat auch ihre ganz besonderen Schauplätze. Überzeugen Sie sich davon<br />

und entdecken Sie wunderschöne Terrassen am See oder am Berg, urige Wirtshäuser, Kärntens zahlreiche <strong>Sommer</strong>bühnen<br />

wie jene des Carinthischen <strong>Sommer</strong>s oder eines unserer Genussfeste wie das Fischfest.<br />

Kärnten magazin 57


Kärnten ist eine Landschaft, gemacht<br />

aus Bergen und Flüssen, aus Tälern und<br />

Seen. Das Wasser ist sauber, der Fischreichtum<br />

groß. Kein Wunder, dass<br />

Fischerei und Fischzucht hier große<br />

Tradition haben. Die Kärntner wissen,<br />

was sie an ihren Gewässern haben, und<br />

hegen sie mit Umsicht. Natürlich hat<br />

unter solchen idealen Bedingungen<br />

auch die Fischküche zu wahren Höhenflügen<br />

angesetzt. Ob Reinanke oder<br />

Saibling, Forelle oder Zander, Huchen<br />

oder Karpfen: Regionale Fischer und<br />

Fischzüchter beliefern die Restaurants<br />

mit fangfrischem Fisch von bester<br />

Qualität. Die heimische Seeforelle,<br />

mittlerweile sehr viel besser bekannt<br />

als Kärntner Lax?n, gilt als wichtigste<br />

Botschafterin dieser Kärntner Erfolgsgeschichte<br />

in Sachen Fisch-Kulinarik.<br />

Andreas Hofers ?Kärnten Fisch? in Feld<br />

am See ist einer von nur drei Betrieben,<br />

in denen der Lax?n ? zu erkennen an<br />

seinem silbrigen Körper mit den<br />

schwarzen Punkten ? gezüchtet wird.<br />

Feld am See hat sich mittlerweile zu<br />

einer Art Mekka für Freunde des Kärntner<br />

Fischs entwickelt. Mitte August findet<br />

hier das von Andreas Hofer mitinitiierte<br />

?Fischfest? statt, auf dem sich<br />

jedes Jahr über 8.000 Menschen mit<br />

Fisch-Schmankerln verwöhnen lassen.<br />

Etwas weiter westlich, an Kärntens<br />

höchstgelegenem Badesee, dem<br />

Weissensee, geht Martin Müller dem<br />

Fischerhandwerk nach. Sein Fischereibetrieb<br />

?Weissensee-Fisch? steht für<br />

eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung,<br />

die die Ökologie des Sees im<br />

Blick hat. Die Nachfrage nach den<br />

fangfrischen Wildfischen, die Martin<br />

Müller frühmorgens lebend aus dem<br />

Netz holt und sofort auf Crash-Eis<br />

lagert, ist groß. Auch die Qualität seiner<br />

Zuchtfische ist vom Feinsten. In<br />

seinem Fischhaus direkt am Seeufer<br />

kann man außer Frischfisch und Köstlichkeiten<br />

wie heiß geräucherten Reinanken,<br />

kalt geräucherten Seeforellen<br />

oder gebeizten Saiblingen mit Dill und<br />

Pfeffer auch gleich den passenden<br />

Wein oder ein feines Öl fürs Kochen erstehen.<br />

Müllers besondere Spezialität:<br />

mit Zwiebelringen in Apfelessig sauer<br />

eingelegte Filets von Karpfen, Rotauge,<br />

Seeforelle und Reinanke.<br />

Kärnten magazin 58<br />

Nur einen Steinwurf entfernt liegt ein<br />

Restaurant, das Martin Müller beliefert<br />

und das inzwischen längst weit über<br />

die Kärntner Landesgrenzen hinaus als<br />

Spitzenadresse für feine Fischküche<br />

bekannt ist: ?Die Forelle? in Techendorf.<br />

Der Blick von der Restaurantterrasse<br />

des Familienhotels auf den Weißensee<br />

ist zauberhaft, der junge Küchenchef<br />

Hannes Müller hat sich mit seiner kreativen,<br />

auf naturbelassenen Geschmack<br />

und regionale Produkte ausgerichteten<br />

Küche inzwischen schon zwei Hauben<br />

erkocht. Zwei seiner Klassiker: marinierte<br />

Forelle mit Honig-Senf-Crèpe<br />

und Ofenkartoffel mit Saiblingskaviar<br />

und Seefischen.<br />

Der einzigartige Saiblingskaviar ist<br />

eines der berühmtesten Produkte rund<br />

um den Kärntner Fisch. Unter dem<br />

Markennamen ?Sicher Kaernten Kaviar?<br />

haben ihn die Brüder Michael und<br />

Wolfgang Sicher aus Tainach als fixe<br />

Größe in der internationalen Spitzenküche<br />

etabliert. Geerntet wird er im<br />

Herbst. Die eigenen Fischbecken am<br />

Tainacher Bach, die eigene Landwirtschaft<br />

und regionale bäuerliche Betriebe<br />

liefern auch die Grundprodukte<br />

für das ?Fischrestaurant Sicher?, in<br />

dem Küchenchef Michael Sicher auf<br />

Drei-Hauben-Niveau Menüs rund um<br />

Forelle, Saibling und Flusskrebse zaubert.<br />

Das Haus gilt als Eldorado für alle<br />

Freunde der Fischküche.<br />

Wer seinen Fisch am liebsten direkt am<br />

Wasser verspeist, ist in Gerhard Satrans<br />

?Stiftsschmiede? in Ossiach bestens<br />

aufgehoben. Hier dreht sich alles um<br />

die Kärntner Süßwasserfische und man<br />

isst man auf einer wunderschönen Seeterrasse<br />

und in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zum Stift Ossiach, dem zentralen<br />

Ort des wichtigen Kärntner Musikund<br />

Kulturfestivals des ?Carinthischen<br />

<strong>Sommer</strong>s?. Schon längst zur Institution<br />

geworden ist ?Der Tschebull? der Familie<br />

Tschemernjak in Egg am Faaker See,<br />

der sich ?als kulinarisches Heimatwerk?<br />

versteht. Neben einer breiten Palette<br />

bester Produkte aus der Alpen-Adria-<br />

Region wird hier auch der Kärntner<br />

Lax?n serviert: im Ganzen, mit Rosmarin-Zweigerl<br />

in Olivenöl gebraten. Auf<br />

den feinen Eigengeschmack des Kärntner<br />

Fischs ist nämlich Verlass.<br />

Die jährlichen Fangmengen ?<br />

wie hier bei den Reinanken ?<br />

richten sich bei Martin Müller<br />

nach den Fischbeständen am<br />

Weissensee. Und nicht nach<br />

der Nachfrage. Gut so!<br />

FISCHREIGEN.<br />

In den blitzsauberen Kärntner Seen und Flüssen<br />

tummeln sich die feinsten Fische. Wie man sie fängt,<br />

züchtet und verarbeitet, weiß man hier besser als<br />

anderswo.<br />

Text Julia Kospach | Foto Ferdinand Neumüller<br />

PRODUZENTEN:<br />

weissen-see-fisch<br />

Fischereibetrieb Martin Müller<br />

Neusach 106, 9762 Weissensee<br />

Tel.: +43(0)676/5013674<br />

www.weissenseefisch.at<br />

Fischhaus Juni?Okt, Dez?März<br />

oder gegen tel. Voranmeldung<br />

Kärnten Fisch ? Andreas Hofer<br />

Millstätterstraße 77, 9544 Feld am See<br />

Tel.: +43(0)4246/2345<br />

www.kaerntenfisch.at<br />

FISCHRESTAURANTS:<br />

Genießerhotel ?Die Forelle?<br />

Techendorf 80, 9762 Weißensee<br />

Tel.: +43(0)4713/2356<br />

www.forellemueller.at<br />

Hotel ganzjährig geöffnet,<br />

Restaurant 1.5.?15.10. und 15.12.?15.3.,<br />

Di?Sa ab 18 Uhr.<br />

Fischrestaurant Sicher<br />

Mühlenweg 2, 9121 Tainach<br />

Tel.: +43(0)4239/2638<br />

www.sicherrestaurant.at<br />

Di?Sa 11.30?14 Uhr und 18?21.30 Uhr<br />

Der Tschebull<br />

Egger-Seeuferstraße 26<br />

9580 Egg am See<br />

Tel.: +43(0)4254/2191<br />

www.tschebull.com<br />

Stiftsschmiede<br />

9570 Ossiach 4<br />

Tel.: +43(0)4243/45554<br />

www.stiftsschmiede.at<br />

Familientipp:<br />

Fischfest in Feld am See<br />

Kirchenplatz, 9544 Feld am See<br />

Tel.: +43(0)4246/2273<br />

www.fischfest.at<br />

Alles rund um Fisch: von Fischsuppe<br />

und Fischnudeln, Kärntner Flusskrebsen<br />

und Kärntner Lax?n in Salzkruste<br />

bis zum Steckerlfisch.<br />

Kulturtipp:<br />

Kärntner Fischerei-Museum<br />

Fischerweg 1, 9871 Seeboden<br />

Tel.: +43(0)4762/81255-12<br />

April-Oktober 10?18 Uhr<br />

Das Museum zeigt historische Gerätschaften<br />

rund um Fischen und Fischverarbeitung<br />

und ein Aquarium mit<br />

den Fischarten des Millstätter Sees.<br />

Kärnten magazin 59


AUF DEN SPUREN<br />

DES GENUSSES.<br />

Ob ?Krendlkurse? bei der Haubenköchin oder das<br />

Angeln des eigenen Abendessens ? das kulinarische<br />

Kärnten lässt sich mit allen Sinnen erleben. Hier kann<br />

man heimische Produkte verkosten, Selbstgemachtes<br />

kaufen und lernen, wie es die Spezialisten machen.<br />

Kulinarische Ausflugsziele für die ganze Familie.<br />

Text Elisabeth Tschernitz-Berger<br />

Heiratszertifikat<br />

von der Haubenköchin.<br />

Sissy Sonnleitner ist nicht nur eine der<br />

begnadetsten Köchinnen Kärntens, die<br />

Haubenköchin aus Mauthen im Gailtal<br />

stellt neuerdings auch Hochzeitszertifikate<br />

aus. So ein Zertifikat bekommt<br />

jedes Mädchen, das bei Sissy Sonnleitner<br />

und Tochter Stefanie einen ?Krendlkurs?<br />

mit ausgezeichnetem Erfolg absolviert<br />

hat. Eine alte Kärntner Weisheit<br />

besagt nämlich: ?A Diandle, das nit<br />

krendln kann, kriagt kan Mann.? Und<br />

das wäre doch schade, bei den feschen<br />

Kärntner Burschen.<br />

Spätestens jetzt fragt sich der unbedarfte<br />

Nichtkärntner, um welch hohe<br />

Küchen-Kunst es sich beim Krendln<br />

handelt? Nun, es ist das kreative Verschließen<br />

des Teigrandes einer Kärntner<br />

Nudel, damit die köstliche Fülle aus<br />

Topfen, Erdäpfeln und Minze beim<br />

Kochen nicht austritt. Es braucht schon<br />

einige Fingerfertigkeit, um so einen<br />

kunstvollen Rand hinzukriegen. Nebenbei<br />

erlernt man die originale Zubereitung<br />

der Kärntner National-Nudel.<br />

Kärnten magazin 60<br />

Einen Tag lang unter den Fittichen der<br />

Haubenköchin, und die Heiratschancen<br />

steigen enorm.<br />

Aber nicht nur Krendlkurse kann man<br />

in der Sonnleitner?schen Haubenküche<br />

belegen, auch jahreszeitlich bezogene<br />

Kochkurse. Im Herbst dominieren Wild<br />

und Pilze, im Frühjahr die mediterrane<br />

Küche. ?Wir kochen ein Menü und jeder<br />

übernimmt dabei einen Part?, fordert<br />

Sonnleitner ihre Schüler, darunter<br />

immer mehr Männer, zum aktiven Mitkochen<br />

auf. Neben vielen guten Tipps<br />

und Basiswissen haben die Kochschüler<br />

viel Spaß und Genuss bei der anschließenden<br />

Verkostung des Menüs<br />

mit Weinbegleitung.<br />

Die besten Termine:<br />

22.04.<strong>2012</strong> Krendln<br />

11.05.<strong>2012</strong> Antipasti und Brotbacken<br />

19.05.<strong>2012</strong> Mediterran<br />

mit Spargel und Kräutern<br />

22.09.<strong>2012</strong> Kürbis, Maroni<br />

und Radicchio ? Köstliches<br />

ohne Fisch und Fleisch<br />

www.sissy-sonnleitner.at<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Fischfang-Garantie.<br />

Jeder, der einmal geduldig mit der<br />

Angel am Ufer saß, weiß um die Tricks<br />

der Fischlein, sich dem Haken zu entziehen.<br />

Anders bei Andreas Hofer in<br />

Feld am See. Beim Fischzüchter gibt es<br />

eine Fischfang-Garantie. Da muss es<br />

schon sehr blöd zugehen, wenn der<br />

Köder keinem der Fische schmeckt.<br />

Regenbogen-, Bachforellen, Kärntner<br />

Saibling, Kärntner Lax?n, Huchen und<br />

Äschen gehen bei Andreas Hofer an<br />

die Angel. In den Teichen wuselt es von<br />

Mini-Fischen und ausgewachsenen Exemplaren<br />

? schon das ist einen Besuch<br />

wert. Ausgerüstet mit Köder und Angel<br />

(auch zum Ausleihen) fischt man sich<br />

sein eigenes Mittag- oder Abendessen.<br />

Ein Riesenspaß für die ganze Familie.<br />

Hofer und sein Team nehmen den Fisch<br />

fachgerecht aus und entschuppen ihn,<br />

nur grillen oder braten muss man ihn<br />

selbst, oder der Koch des Beherbergungsbetriebes.<br />

Übrigens: Die Fische<br />

kann man dort auch kaufen.<br />

www.kaerntenfisch.at<br />

4<br />

Alles Käse oder was?<br />

In der Schaukäserei Kasereck am Fuße des Großglockners tanzt die Milch. So kommt es jedenfalls den Kindern vor, wenn<br />

sie mit großen Augen beobachten, wie die Milch erhitzt wird und im großen Bottich herumwirbelt. Auf der Alm vor der<br />

Hütte weiden die Kühe und vor der Schaukäserei Kasereck sitzt man auf groben Holztischen, verkostet den gereiften oder<br />

den frischen Käse, trinkt Buttermilch oder saure Milch dazu und genießt das frisch gebackene Brot auf 1.900 Meter Höhe.<br />

Hüttenwirt Hans Motschnig bereitet auch köstliche Käsesuppe zu und hat so manchen Witz auf Lager.<br />

www.kasereck.at<br />

Ähnlich spannend geht es auf der Treßdorfer Alm im Gailtal zu, wo der echte Gailtaler Almkäse reift. Bei Vorträgen und in<br />

der Schaukäserei erzählt Hüttenwirt Rudi Dollinger von den Geheimnissen der Käseproduktion. ?Im <strong>Sommer</strong> kommen oft<br />

täglich drei bis vier Busse. Alle wollen den raren Gailtaler Almkäse kosten?, ist Dollinger stolz auf seinen Käse, der von der<br />

EU als besondere regionale Eigenheit ausgelobt wurde. ?Die Kräuter, die nur hier auf der Alm wachsen, machen den Käse<br />

so besonders?, sagt der Hüttenwirt, und lädt alle dazu ein, sich ein Stück Käse abzuschneiden, Buttermilch und saure Milch<br />

zu probieren. Schon die halbstündige Wanderung über Almen und die Fahrt mit dem Millennium-Express sind ein Erlebnis.<br />

www.tressdorferalm-kaeserei.at<br />

1) Auf der Treßdorfer Alm gibt?s sündigen Käse.<br />

2) Das Anglerglück ist in Feld am See garantiert.<br />

3) Eine Käserei ist auch für Kinder spannend.<br />

4) Kochkurse bei Sissy Sonnleitner in Mauthen sind<br />

ein Erlebnis. Man erfährt nicht nur Tipps und<br />

Tricks von der Haubenköchin, das gemeinsame<br />

Kochen ist eine heitere Erfahrung.<br />

Kärnten magazin 61


Geschmacks- und Klettererlebnisse<br />

im Zogglhof.<br />

Kärnten magazin 62<br />

1<br />

Zug fährt ab auf die<br />

Mostbarkeiten im Lavanttal.<br />

2<br />

KÄRNTNER<br />

KÖSTLICHKEITEN.<br />

Von Äpfeln, Honig und Bröseltopfen, Brot und<br />

Schafskäse ? ein Streifzug durch das Genussland<br />

Kärnten und seine feinen Spezialitäten.<br />

Text Julia Kospach<br />

Kärntner Äpfel.<br />

Weite Wiesen und Felder, Obstbaumwiesen<br />

und jede Menge Sonnenschein.<br />

Das ist das Kärntner Lavanttal. Hier<br />

gibt es sie noch, die Streuobstwiesen<br />

mit den großen, alten Apfelbäumen,<br />

auf denen köstliche traditionelle Sorten<br />

wie der mostige, säurebetonte Bohnapfel,<br />

die fruchtig-milde Lavantaler Banane<br />

oder der frisch-spritzige Schmidberger<br />

wachsen. In der Gegend rund<br />

um das imposante Benediktinerstift St.<br />

Paul, die Schatzkammer Kärntens, hat<br />

der Obstbau lange Tradition. In einem<br />

weitläufigen früheren Stall des Stifts,<br />

dem Zogglhof, ist die Galerie der Mostbarkeiten<br />

untergebracht, wo 25 Produzenten<br />

aus der Region zeigen, welche<br />

Köstlichkeiten die Früchte des reichen<br />

Lavantaler Bodens hergeben. Allen<br />

voran der Apfel.<br />

Seit Kurzem wird im Lavanttal Europas<br />

erster sortenreiner Apfelwein mit<br />

kontrollierter Herkunftsbezeichnung<br />

produziert: Vinum ex malis carinthia<br />

controllatum ? kurz VMCC ? heißt das<br />

Gütesiegel, das die charakterstarken<br />

Apfelweine nach strenger Prüfung<br />

durch das Bundesamt für Weinbau tragen<br />

dürfen. Die große Überraschung:<br />

Obwohl sie nur 6 bis 7,5 Prozent Alkohol<br />

haben, stehen sie in puncto Fruchtigkeit<br />

den Rebensäften um nichts<br />

nach. In einer zweiten Gärung im Tank<br />

entsteht daraus fein moussierender<br />

Apfelschaumwein ? die obstige Unterkärntner<br />

Antwort auf den italienischen<br />

Frizzante.<br />

Natürlich spielt auch der Apfelsaft,<br />

egal ob klar oder naturtrüb, eine große<br />

Rolle. Er ist so fein und fruchtig, dass<br />

bei den regionalen Wirten und Restaurants<br />

kaum mehr andere Limonaden<br />

bestellt werden. Kaufen kann man<br />

die Apfelprodukte ? von Apfelwein,<br />

-schaumwein und -most über Apfelsaft<br />

bis zu Apfelessig ? ab Hof oder in der<br />

Galerie des Zogglhofs. Die ganz<br />

Schlauen besteigen den St. Pauler<br />

Mostlandexpress, einen flotten Traktor<br />

mit mehreren Anhängern, und lassen<br />

sich quer durch die schöne Landschaft<br />

des Lavanttals von Hof zu Hof und von<br />

Verkostung zu Verkostung kutschieren.<br />

Galerie der Mostbarkeiten/Zogglhof<br />

Hundsdorf 2<br />

9470 St. Paul im Lavanttal<br />

Tel.: +43(0)4357/3141<br />

www.mostbarkeiten.at<br />

Familien-Tipp:<br />

St. Pauler Mostlandexpress<br />

Markus Schober, Gasthaus Gößnitzer<br />

Granitztal/St.Paul 9,<br />

9470 St. Paul im Lavanttal<br />

Tel.:+43(0)4357/ 2197<br />

www.mostlandexpress.at<br />

Mit dem Mostlandexpress bequem<br />

durchs Paradies des Lavantals gondeln<br />

? inklusive Most-Reindling, Mostlandjause,<br />

Buschenschankbesuch und Verkostungen.<br />

Kärnten magazin 63


Fleißiges Carnica-Bienchen<br />

bei der Arbeit.<br />

Rosentaler Carnica Honig.<br />

Schon um 1900 wurden Tausende Bienenvölker<br />

aus dem Rosental in die Welt<br />

exportiert und begründeten so den<br />

Ruhm der sanftmütigen, arbeitsamen<br />

Carnica-Bienen. Heute ist es der Rosentaler<br />

Carnica Honig, der einer der 13<br />

Kärntner Genussregionen ihren Namen<br />

gibt. Qualität entsteht hier aus dem Zusammenspiel<br />

von Bienenfleiß, geduldigen<br />

Imkern und einer intakten Natur.<br />

Genauso wie weiter östlich im Familienbetrieb<br />

der Czerniaks in Brückl<br />

zwischen Völkermarkt und St. Veit an<br />

der Glan. Wenn die Wald- und Blütentracht<br />

im Tal zu Ende ist, wandern die<br />

Czerniaks mit ihren Bienen bis auf<br />

1.200 bis 1.400 Meter Höhe, wo der<br />

würzig-süße Alpenrosenhonig und der<br />

Nockalmhonig gesammelt werden.<br />

Dort, wo die Natur noch in Ordnung ist.<br />

Imkerei Czerniak<br />

Klein St. Veit 64, 9371 Brückl<br />

Tel.: +43(0)4214/2172<br />

www.kaerntnerhonig.at<br />

Kulturtipp:<br />

Carnica Bienen-Erlebnis-Museum<br />

9162 Kirschentheuer 6<br />

Tel.:+43(0)4227/ 2328<br />

Lebendige Kultur- und Naturgeschichte:<br />

die faszinierende Welt der<br />

Bienen an lebenden Tieren beobachten,<br />

historisches Imkerwerkzeug anschauen<br />

und über die lange Geschichte<br />

der Bienenzucht lernen.<br />

Kärnten magazin 64<br />

1<br />

BUCHTIPP!<br />

Kulinarische Geheimtipps<br />

Die besten Adressen rund um die<br />

Kärntner Alpen-Adria-Kulinarik.<br />

Erscheinungstermin <strong>Sommer</strong> <strong>2012</strong>.<br />

Familie Nuart nimmt die<br />

Verantwortung für Mensch,<br />

Tier und Umwelt ernst.<br />

Schafskäse.<br />

In der Hofkäserei Nuart in Mittertrixen<br />

werden Bio-Käse aus reiner Schafmilch<br />

gemacht. Vom sämigen Schafcremetopfen<br />

über gebrühten Schaffrischkäse<br />

à la Mozzarella und Frischkäse, der mit<br />

Kräutern und Gewürzen verfeinert wird<br />

oder in der Holzasche reift, bis zu geräuchertem<br />

Schafweichkäse und kellergereiftem<br />

Schafschnittkäse: Immer ist<br />

rohe Schafmilch die Basis. So bleiben<br />

Geschmack und Inhaltsstoffe erhalten.<br />

Man schmeckt?s!<br />

Familie Nuart vulgo Hafner<br />

Waisenberg 6, 9102 Mittertrixen<br />

Tel.: +43(0)4231/ 2043<br />

www.nuart.at<br />

2<br />

Lesachtaler Brot.<br />

Als ?Tal der hundert Mühlen? kennt man<br />

das Lesachtal. So tief verwurzelt und<br />

prägend sind hier das schonende Getreidemahlen<br />

mit Naturstein und das<br />

Handwerk des Brotbackens, dass die<br />

Lesachtaler Brotherstellung als immaterielles<br />

Kulturerbe unter UNESCO-<br />

Schutz gestellt wurde. Gefeiert wird<br />

das Wissen ?vom Korn bis zum Brot?<br />

jährlich am ersten Septemberwochenende<br />

beim Lesachtaler Dorf- und Brotfest<br />

in Liesing.<br />

Lesachtaler Dorf- und Brotfest<br />

Info: Hans Guggenberger,<br />

9653 Liesing, Tel.: +43(0)4716/549<br />

1. Wochenende im September<br />

www.brotfest.at<br />

Buchtipp:<br />

Eiko Funada: Brot ? Teil des Lebens.<br />

Mitteldeutscher Verlag 2009,<br />

160 Seiten, ? 16,00.<br />

Die Geschichte von 10.000 Jahren<br />

Brotkultur, garniert mit Brot-Hausrezepten<br />

aus dem Lesachtal.<br />

In Kärntner Käsnudeln dürfen<br />

nur Kartoffeln, Bröseltopfen,<br />

Zwiebel, Kräuter, Salz und<br />

eine Portion Liebe.<br />

4<br />

Das Getreide wird in den<br />

Lesachtaler Mühlen besonders<br />

schonend gemahlen.<br />

Bröseltopfen.<br />

Was wäre die Kärntner Küche ohne<br />

Kärntnernudeln und was wiederum<br />

wären die ohne Bröseltopfen? Denn bei<br />

der Kärntnernudel, die nichts anderes<br />

ist als eine gefüllte Nudelteigtasche,<br />

steht und fällt alles mit der Fülle. Die<br />

Füllungs-Vielfalt ist unerschöpflich, die<br />

ganz klassische Kärntnernudel aber ist<br />

mit gewürztem Bröseltopfen gefüllt.<br />

Womit wir bei der historisch so bedeutsamen<br />

Milchwirtschaft Kärntens<br />

wären: Mehr über traditionelle Milchverarbeitung<br />

erfährt man in der ?gläsernen<br />

Molkerei? der Sonnenalm-Milcherlebniswelt<br />

in Klein St. Paul.<br />

Sonnenalm Bäuerlicher Milchhof<br />

9372 Klein St. Paul<br />

Tel.: +43(0)4264/2716-0<br />

www.milcherlebniswelt.at<br />

3<br />

Kärnten magazin 65


1<br />

2<br />

SPRUDELNDE<br />

PARADIESE.<br />

Eine Zeitenreise zu Kärntner Quellen<br />

von heute, die aufgrund unsittlichen<br />

Badevergnügens früher sogar Bestandteil<br />

von Kirchenpredigten waren.<br />

Text Barbara Kuttnig<br />

Kärnten magazin 66<br />

Genügend Freiraum<br />

für Wellnessträume:<br />

Therme St. Kathrein.<br />

Berge ante portas. Das Thermal<br />

Römerbad harmoniert mit der<br />

Landschaft der Nockberge.<br />

3<br />

4<br />

?Wasser marsch? ab Juli <strong>2012</strong><br />

in der brandneuen Kärnten<br />

Therme in Warmbad-Villach.<br />

Saunieren wie schon einst die<br />

alten Römer. Im Thermal Römerbad<br />

in Bad Kleinkirchheim.<br />

Gar nicht bedeckt hielten sich die Baumeister<br />

der neuen Kärnten Therme in<br />

Warmbad-Villach. Monatelang konnten<br />

sich Interessierte über den Baufortschritt<br />

über die Webcam informieren,<br />

die verriet, dass der futuristisch anmutende<br />

Baufortschritte wie im Zeitraffer<br />

macht. Im Juli <strong>2012</strong> heißt es für<br />

Ungeduldige endlich ?Wasser marsch!?,<br />

wenn Österreichs modernste und<br />

vielfältigste Erlebniswelt ihre Pforten<br />

öffnet und auf drei Ebenen Thermenspaß,<br />

exklusiven Spa-Genuss und pures<br />

Fitnessvergnügen verspricht. Inspiriert<br />

von zerklüfteten Felsen des Dobratsch<br />

samt Höhlen, Quellen und Spalten, entwickelt<br />

sich Raum für Raum und Becken<br />

für Becken eine faszinierende<br />

horizontale und vertikale Erlebniswelt,<br />

von der sich Rutschentester und Badefreudige<br />

selbst überzeugen können.<br />

5<br />

6<br />

Großzügige 1.200 Quadratmeter Wasseroberfläche<br />

in der Therme St. Kathrein in<br />

Bad Kleinkirchheim laden zum Genießen ein.<br />

Kärnten Therme.<br />

FUN KärntenTherme FAMILY: Spaßbecken,<br />

Thermal-Whirlpool mit Massagedüsen,<br />

einzigartige Röhren- und Panoramarutschen<br />

mit Zeitnehmung, Soundund<br />

Lichteffekten, Lazy River, ganzjähriges<br />

Außenschwimmbecken, interaktive<br />

Wasserlandschaft, wettkampftaugliches<br />

25-m-Sportbecken, Kleinkinderbecken.<br />

FIT KärntenTherme MEMBER: Indoor<br />

und überdachte Terrasse, Medical Fit<br />

Test, Leistungsdiagnostik, individuelle<br />

Trainingsberatung, modernste Fitnessgeräte,<br />

Personal Coaching.<br />

SPA KärntenTherme PREMIUM: finnische<br />

Außensauna mit Terrasse und Eisbecken,<br />

Dampfbäder, Wasserlandschaft,<br />

Hamam und Treatment-Area<br />

mit 10 Behandlungsräumen.<br />

Ganz schön Frau: eigener DamenSPAbereich<br />

mit finnischer Sauna und<br />

Dampfbad, Ruheräume.<br />

www.kaerntentherme.at<br />

Die Quelle gesunden<br />

Lebens: ThermenResort<br />

Warmbad-Villach.<br />

Römische Lebenskunst<br />

ins Heute übersetzt.<br />

In Bad Kleinkirchheim.<br />

Dass Wasser Wunder wirkt, davon<br />

muss Bad Kleinkirchheim nicht mehr<br />

überzeugen. Hier wird dem Wasser<br />

schon seit dem 15. Jahrhundert heilende<br />

Wirkung nachsagt, besonders<br />

bei Augenleiden. Als damals eine<br />

neben der Kathreinkirche entspringende<br />

Quelle gefasst und in Rohrleitungen<br />

aus Holz in ein ?Badhäusl?<br />

unterhalb der Kathreinkirche geleitet<br />

wurde, wo hölzerne Badwannen bereitstanden,<br />

begann der örtliche Pfarrer<br />

täglich eine Messe zu lesen. Immerhin<br />

hielten sich Badeherren und -frauen im<br />

selben Bad auf!<br />

Das Thermal Römerbad mit 13 Saunen<br />

auf 3 Ebenen, Erlebnisbereich für Kinder<br />

und vielen Rückzugsgebieten und<br />

die Therme St. Kathrein mit 2 Thermal-<br />

Freibädern, 2 Thermal-Innenbecken sowie<br />

vielen Gesundheitsanwendungen<br />

lassen keine Wünsche offen.<br />

www.badkleinkirchheim.at<br />

7<br />

8<br />

Therme Bad Bleiberg: Wohlfühlen<br />

in einer der höchstgelegenen<br />

Thermen Österreichs.<br />

Die Therme Bad Bleiberg birgt nicht<br />

nur Erlebnis und Erholung, sondern<br />

auch Wohlbefinden für Geist und Körper,<br />

und zwar im gesündesten Hochtal<br />

auf 920 Meter Seehöhe. Das Heilwasser<br />

des Thermalhochbades soll aus einem<br />

geheimnisumwitterten unterirdischen<br />

See stammen.<br />

www.bad-bleiberg.at<br />

Wenn es um individuelle Beauty-Treatments<br />

und Verwöhn- und Gesundheitspakete<br />

unter 4 oder 5 Sternen geht,<br />

sind Kärntens Wellnesshotels die ersten<br />

Adressen. Mit speziellen Diäten,<br />

ungewöhnlichen Behandlungsmethoden<br />

und alten Heilmitteln werden Sie in<br />

Form gebracht.<br />

www.kaernten.at<br />

Kärnten magazin 67


1<br />

Kärnten magazin 68<br />

KÜNSTLERSTADT<br />

GMÜND.<br />

Eine ganze Stadt lebt die Kunst ?<br />

European Destination of Excellence 2011.<br />

Text Dr. Erika Schuster<br />

Erleben Sie eine der lebendigsten und<br />

vielfältigsten Kleinstädte Österreichs!<br />

Die kleine mittelalterliche Stadt Gmünd<br />

in Kärnten setzt seit 20 Jahren konsequent<br />

auf Kunst und Kultur und gilt in<br />

Österreich als Musterbeispiel für Stadtentwicklung<br />

durch kulturelles Engagement.<br />

Ausstellungen, Künstlerateliers,<br />

Galerien, Museen, Werkstätten, Internationale<br />

Gastateliers und wunderbare<br />

Skulpturengärten laden zum Flanieren<br />

in die reizvollen mittelalterlichen Gassen<br />

und Plätze ein. Mittlerweile ist es<br />

gelungen, 16 vormals leer gestandene<br />

Gebäude in der historischen Altstadt<br />

erfolgreich zu revitalisieren, in Kunstorte<br />

zu verwandeln und dem interessierten<br />

Publikum zu öffnen. Die hohe<br />

Lebensqualität und die lebendige,<br />

offene Atmosphäre im Ort übertragen<br />

sich auch auf die Besucher, die Gmünd<br />

als einen Hotspot der Gegenwartskunst<br />

erleben.<br />

Professionelle Kulturarbeit und intelligente<br />

Marketinginitiativen waren denn<br />

auch ausschlaggebend für den Sieg<br />

beim europäischen Tourismuspreis<br />

EDEN AWARD 2011. EDEN steht für<br />

European Destinations of Excellence<br />

und ist eine Initiative der Europäischen<br />

Union, in deren Rahmen jedes Jahr pro<br />

Mitgliedsstaat eine beispielhafte Destination<br />

gekürt wird.<br />

Die Stadt bietet mittlerweile das umfangreichste<br />

Kulturangebot in Oberkärnten<br />

und zählt zu den Ausflugszielen<br />

des Landes, die man gesehen<br />

haben sollte. Kommen Sie und staunen<br />

Sie über Vielfalt und Qualität des<br />

Kulturangebotes in Gmünd! Die Lebendigkeit<br />

dieser kleinen Stadt wird Sie<br />

begeistern!<br />

Tipp!<br />

Erleben Sie einen der schönsten<br />

und qualitätsvollsten Kunsthandwerksmärkte<br />

Österreichs am ersten Augustwochenende<br />

in Gmünd. Und fordern<br />

Sie unseren großen Kunst-Kultur-<br />

Kalender mit allen Kulturterminen <strong>2012</strong><br />

der Künstlerstadt Gmünd an.<br />

Informationen<br />

zum Kulturprogramm <strong>2012</strong>:<br />

www.stadt-gmuend.at<br />

2<br />

AUF DEN SPUREN<br />

DER LÖWALAN.<br />

Bei unserer Stadtführung durch Klagenfurt<br />

am Wörthersee mit dem begeisterten<br />

Hobbyhistoriker und Buchautor Reinhold<br />

Gasper entdecken wir ? selbst uns<br />

Klagenfurtern ? bislang unbekannte<br />

Seiten der über 800 Jahre alten<br />

Renaissancestadt.<br />

Text Barbara Kuttnig<br />

Der Lindwurm, Klagenfurts beliebtestes Postkartenmotiv und Wahrzeichen.<br />

Seinen ?kleinen Bruder? findet man auf der Drachenbrücke in der slowenischen Hauptstadt Laibach.<br />

Reinhold Gasper lebt und liebt das<br />

Motto ?Warum in die Ferne schweifen.<br />

Sieh das Gute liegt so nah!? und so sind<br />

die Archive von und rund um Klagenfurt<br />

mittlerweile zur zweiten Heimat<br />

des Hobbyhistorikers geworden. Während<br />

er uns zu drei historischen Kunstwerken<br />

Klagenfurts führt, werden wir<br />

vom südlichen Flair, das Klagenfurt<br />

nicht nur dem milden Klima, sondern<br />

auch den italienischen Baumeistern zu<br />

verdanken hat, begleitet. Es geht durch<br />

einen Teil der insgesamt achtzig liebevoll<br />

renovierten, aus dem 16. Jahrhundert<br />

stammenden Arkadenhöfe, über<br />

den Alten Platz, der uns ob der vielen<br />

Kaffeedüfte das Gefühl vermittelt, über<br />

eine italienische Piazza zu flanieren.<br />

Und durch die erste Fußgängerzone<br />

Österreichs, immer untermalt von Gaspers<br />

bildreichen Erzählungen:<br />

?Schon am 750 Jahre alten Kärntnerwappen<br />

sind drei Löwen dargestellt. Im<br />

Zuge der Fertigstellung und künstlerischen<br />

Gestaltung der Stadttore<br />

wurden die ?Löwalan?, wie sie von den<br />

KlagenfurterInnen liebevoll genannt<br />

werden, aus Kreuzberglschiefer als<br />

steinerne Torwächter vor die Eingänge<br />

gestellt. Insgesamt 15 des einstmals viel<br />

reicheren Bestandes ? zum Teil aus der<br />

Römerzeit ? an Löwen aus Marmor und<br />

Kreuzberglschiefer, die zwischen 1.800<br />

und 300 Jahre alt sind, sind noch vorhanden.?<br />

Eines von Gaspers Lieblingsexemplaren<br />

ist der mächtige Löwe mit<br />

Brezelschwanz, der vermutlich von<br />

einem überdimensionalen Kärntner<br />

Wappen stammt.<br />

Es geht beeindruckend weiter: ?Als ich<br />

bei einem meiner Streifzüge nach Bauteilen<br />

von abgetragenen Denkmälern<br />

war, entdeckte ich ? ausgerechnet im<br />

Minimundus, der kleinen Welt am<br />

Wörthersee ? einen imposanten, künstlerisch<br />

hochwertigen Wappenstein aus<br />

Marmor. Voll mit kleinen Wappen zog<br />

er mich in seinen Bann. Es handelte<br />

sich um den Wappenstein des St. Veiter<br />

Tores bzw. ursprünglich Karlstores,<br />

des ständischen Steinmetzes Ulrich<br />

Vogelsang, und damit um den seit 1785<br />

bedeutendsten Fund in Klagenfurt am<br />

Wörthersee. Die Kopie ist am Heuplatz<br />

zu besichtigen.? Auch ein anderes<br />

berühmtes Meisterwerk, das man am<br />

Neuen Platz antrifft, wird Meister<br />

Vogelsang zugeschrieben, der Lindwurm,<br />

das selbst- bewusste Wahrzeichen<br />

Klagenfurts. Der Neue Platz<br />

wurde übrigens erst 2008 vom internationalen<br />

Architekten Boris Podrecca<br />

neu gestaltet.<br />

Eine magische Anziehungskraft geht<br />

auch von der für Gasper schönsten,<br />

realistischsten und aufwändigsten Darstellung<br />

des Fürstensteins in Mosaikform<br />

aus, die in den Hinterhof des<br />

Hermagoras-Heimes übertragen wurde<br />

(Eingang 10.-Oktober-Straße bzw.<br />

Karfreitstraße).<br />

www.klagenfurt.at<br />

Mehr über Klagenfurts historische<br />

Bauwerke in Reinhold Gaspers<br />

Büchern: ?Klagenfurter Geschichte<br />

und Geschichten?, Band 1 und 2,<br />

Verlag Hermagoras.<br />

Kärnten magazin 69


Das südliche Licht,<br />

die liebreizende<br />

Landschaft und<br />

der Einfluss dreier<br />

Kulturen hat immer<br />

schon KünstlerInnen<br />

in Kärnten inspiriert.<br />

Auf die Spuren der<br />

modernen und zeitgenössischenKünstlerInnen<br />

wie beispielsweise<br />

Rainer,<br />

Hoke, Oman,<br />

Bischoffshausen,<br />

Schellander,<br />

Staudacher oder<br />

Kogelnik begibt<br />

man sich in Kärntens<br />

Kunstmuseen.<br />

Text Cornelia Mathis-Haider<br />

Kärnten magazin 70<br />

ORTE DER<br />

INSPIRATION.<br />

Bühne frei für Kärntens Kultursommerveranstalter: Auszug einiger musikalischer Höhepunkte <strong>2012</strong><br />

März?Juni Kulturfrühling der Carinthischen Musikakademie im Stift Ossiach www.die-cma.at<br />

April?Dezember Kultur.Raum.Kirche www.kultur-raum-kirche.com<br />

26. Mai?10. August St. Pauler Kultursommer www.kuso-stpaul.at<br />

Mai Wörthersee Classics in Klagenfurt www.woertherseeclassics.com<br />

Mai?Oktober Int. Musikwochen Millstatt www.musikwochen.com<br />

Ende Juni 36. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt http://bachmannpreis.eu<br />

Juni?August Friesacher Burghofspiele am Petersberg www.burghofspiele.com<br />

Juli Musikforum Viktring-Klagenfurt www.musikforum.at<br />

Juli?August Komödienspiele Porcia in Spittal/Drau www.komoedienspiele-porcia.at<br />

24. Juli?31. Juli Mittelalterwochen Friesach mit Spectaculum www.friesach.at<br />

26. Juli?18. August West Side Story im Klagenfurter Stadttheater www.stadttheater-klagenfurt.at<br />

Juli?August Carinthischer <strong>Sommer</strong> Ossiach/Villach www.carinthischersommer.at<br />

Albecker Schlosstheater www.schloss-albeck.at<br />

<strong>Sommer</strong>abend im Stift Millstatt www.millstatt.at<br />

Nightwalks V in Millstatt www.millstatt.at<br />

Südkärntner <strong>Sommer</strong>spiele im Stift Eberndorf www.sks-eberndorf.at<br />

August Int. Gitarrenfestival ? La Guitarra esencial www.laguitarraesencial.com<br />

Musikalischer Spätsommer in Gurk www.musikalischerspaertsommergurk.at<br />

September 9. Trigonale-Festival der Alten Musik www.trigonale.com<br />

1.9. September 19. Int. Brahmswettbewerb in Pörtschach www. brahmscompetition.org<br />

Informationen unter www.kaernten.at<br />

Franz Wiegele<br />

Sitzender Frauenakt, 1943<br />

Museum Moderner<br />

Kunst Kärnten ? MMKK.<br />

Das MMKK in Klagenfurts versteht sich<br />

als Ort der Begegnung mit Kunst. Ein<br />

reges Vermittlungsprogramm begleitet<br />

die Ausstellungen. Anregend ist ein<br />

Besuch der hauseigenen Burgkapelle,<br />

die KünstlerInnen als Projektraum<br />

zur Verfügung steht. Im <strong>Sommer</strong><br />

<strong>2012</strong> finden zwei bedeutende Ausstellungen<br />

statt. Den Auftakt macht<br />

Hermann Nitsch, gefolgt von ?fokus<br />

sammlung 03?, bei der Kärntner KünstlerInnen<br />

des 19., 20. und 21. Jh.s gegenübergestellt<br />

werden.<br />

Ausstellungen:<br />

Hermann Nitsch: 21.7.?9.9.<strong>2012</strong><br />

fokus sammlung 3: 27.9.?25.11.<strong>2012</strong><br />

Adresse:<br />

Museum Moderner Kunst Kärnten<br />

Burggasse 8, 9021 Klagenfurt<br />

www.mmkk.at<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di?So: 10?18 Uhr<br />

Do: 10?20 Uhr, feiertags: 10?18 Uhr<br />

Eintritt:<br />

Freier Eintritt bis 19 Jahre!<br />

Erwachsene: ? 5,00<br />

Museum des Nötscher Kreis.<br />

Unter dem Begriff Nötscher Kreis fand<br />

der Malerzirkel aus dem kleinen Ort<br />

am Fuß des Dobratsch internationale<br />

Anerkennung: Sebastian Isepp, Franz<br />

Wiegele und Anton Kolig wurden neben<br />

Schiele und Kokoschka zu den Begründern<br />

der modernen Malerei in<br />

Österreich. Anton Mahringer stieß als<br />

Schüler Koligs später dazu. Bis auf<br />

Isepp, der auswanderte, ließen sie sich<br />

in Nötsch nieder, wo heute im Wiegelehaus<br />

ein Museum ihr Andenken bewahrt.<br />

<strong>2012</strong> wird eine generationsüberschreitende<br />

Gegenüberstellung<br />

der Werke Maria Lassnigs und Franz<br />

Wiegeles, der in Briefen seine Meinung<br />

zu einigen ihrer gezeichneten Akte<br />

kundtat, dargestellt.<br />

Ausstellung:<br />

Maria Lassnig. Franz Wiegele.<br />

Ein Briefwechsel und der Glaube<br />

an die Kunst.<br />

Adresse:<br />

Museum des Nötscher Kreises<br />

Haus Wiegele, 9611 Nötsch im Gailtal<br />

Öffnungszeiten:<br />

Eröffnung: 22.4. <strong>2012</strong>,<br />

23.4.?28.10.<strong>2012</strong>: Mi?So<br />

und feiertags 14?18 Uhr,<br />

geführte Kulturspaziergänge<br />

finden donnerstags um 15 Uhr statt!<br />

Eintritt:<br />

Erwachsene: ? 4,00<br />

Werner Berg<br />

Der Nachbar, 1954<br />

Werner Berg Museum.<br />

Das Museum des Malers Werner Berg,<br />

einem der bedeutendsten österreichischen<br />

Künstler des 20. Jh.s, ist zu<br />

einem Anziehungspunkt für Kunstliebhaber<br />

aus ganz Europa geworden. Sein<br />

Werk, dessen Wurzeln im deutschen<br />

Expressionismus liegen, ist auch ein<br />

einmaliges Dokument seiner Wahlheimat<br />

Südkärnten. Das Arbeiten in<br />

Regionen abseits der Kunstzentren ist<br />

das verbindende Thema des gemeinsamen<br />

Ausstellungsprojektes <strong>2012</strong> des<br />

Museums Schloss Bruck, des Stadtmuseums<br />

Kitzbühel und des Werner<br />

Berg Museums Bleiburg. Gezeigt werden<br />

Werke der österreichischen Maler<br />

Egger-Lienz, Walde und Berg.<br />

Ausstellung:<br />

Egger-Lienz, Walde, Berg<br />

Adresse:<br />

Werner Berg Museum<br />

10.-Oktober-Platz 4<br />

9150 Bleiburg<br />

www.wernerberg.museum<br />

Öffnungszeiten:<br />

1.5.?31.10.<strong>2012</strong>: Di?So 10?18 Uhr<br />

Eintritt:<br />

Erwachsene: ? 7,00<br />

Kostenlose Audioguides.<br />

Kärnten magazin 71


DREI<br />

UNSTERBLICHE<br />

IM INTERVIEW.<br />

Drei so unterschiedliche Charaktere und<br />

weltberühmte Komponisten der klassischen Musik<br />

wie Gustav Mahler, Johannes Brahms und Alban Berg<br />

verbrachten nicht nur viele <strong>Sommer</strong> am Wörthersee,<br />

hier komponierten sie auch.<br />

Text und Fotos Stefan Zoltan<br />

Kärnten magazin 72<br />

Ein Interview mit Unsterblichen zu führen,<br />

war eine auch für mich neue Erfahrung.<br />

Ich traf mich nämlich unlängst<br />

mit drei Persönlichkeiten, die sich nicht<br />

dafür halten, sondern es erwiesenermaßen<br />

auch sind. Es war schwer, ein<br />

gemeinsames Treffen zu arrangieren,<br />

nicht so sehr wegen des Zeitpunkts,<br />

denn die Herren pflegen nach wie vor<br />

auf <strong>Sommer</strong>frische und nicht in den Urlaub<br />

zu fahren und zählen zudem ihre<br />

Zeit am Wörthersee nicht in Tagen,<br />

stattdessen in Wochen, sondern wegen<br />

ihrer unterschiedlichen Wohnorte. Da<br />

man letztendlich einen neutralen<br />

Ort bevorzugte, der von allen<br />

eine Anreise erforderte,<br />

fiel die Entscheidung<br />

auf die Halbinsel Loretto<br />

in der Klagenfurter Bucht, auf<br />

das zauberhafte Restaurant direkt<br />

am See. Und da saß ich nun, eine<br />

knappe viertel Stunde zu früh, auf dem<br />

schönsten Balkon der einzigartigen<br />

Bühne des Sees und betrachtete in<br />

mich versunken das Blau des Himmels<br />

und das Türkis des Wassers, als der<br />

österreichischste (und damit wienerischste)<br />

Oberkellner Kärntens völlig<br />

untypisch, da in Manier des ergebensten<br />

Dieners vorgebeugt, vertraulich<br />

flüsternd verkündete: ?Herr Stefan, der<br />

Hofoperndirektor Gustav Mahler wäre<br />

jetzt da.? Jetzt schon? Es war doch viel<br />

zu früh! Um mir die Peinlichkeit, ihn<br />

vielleicht doch nicht auf Anhieb zu erkennen,<br />

zu ersparen ? immerhin feierte<br />

er gerade seinen hundertsten Todestag<br />

und das hinterläßt, ob man will oder<br />

nicht, einfach Spuren ?, hatte er, der<br />

mir nun mit gestreckter Grußhand entgegengelaufen<br />

kam, den nun frech<br />

grinsenden Ober vorausgeschickt. ?Grüßi<br />

Gott! So lange wird es ja nicht dauern,<br />

oder?? Ich schöpfte gerade Luft um<br />

darauf zu antworten, da setzte er bereits<br />

fort: ?Ich muss nämlich dringend<br />

ins Studio. Das können Sie nicht verstehen.<br />

Sie sind ja Journalist und dann<br />

auch noch ein Hiesiger!? Hilflos bestätigend,<br />

an die Brüstung des Balkons<br />

gelehnt, hob ich den Arm Richtung<br />

heimatliches Viktring, da saß er auch<br />

schon und setzte fort: ?Und die beiden<br />

anderen sind auch schon wieder zu<br />

spät. Auch mir wird ja allerlei nachgesagt,<br />

ganz sicher jedoch kein Mangel<br />

an Präzision und Ernsthaftigkeit. Nun<br />

denn, Ihre Fragen können Sie sich sparen,<br />

ich habe das Interview bereits verfasst.<br />

So entfällt auch das Gegenlesen.<br />

Alma meinte zwar, es ge- zieme sich<br />

nicht ??? ein verständnisvolles Lächeln<br />

meinerseits, als ich mich nun auch<br />

wieder zu setzen wagte ? ?? aber ich<br />

hatte die Kinder gefragt und keinen<br />

Einwand erhalten. Schließlich ist die<br />

Zeit kostbar und sie muss genutzt,<br />

ergo organisiert werden. Wissen Sie,<br />

wenn ich nicht auf die Minute genau<br />

essen, schwimmen und spazieren<br />

gehen kann, dann ist jeder Versuch zu<br />

komponieren zwecklos. Wie eine Symphonie,<br />

so verlangt auch das Leben<br />

eine präzise Beschreibung sämtlicher<br />

Nuancen, eine eiserne Disziplin. Wie<br />

beim Schwimmen oder etwa dem Rudern,<br />

bestimme ich die Tempi ?? ? ein<br />

kurzes Nicken meinerseits ? ?? ich die<br />

Intensität, ich die Färbung! ...? ? ?Wollen<br />

die Herren noch warten oder bereits<br />

einen Aperitiv ordern?? ? ? ? Wenngleich,<br />

wären die Elemente nicht, hier<br />

1<br />

in concreto das Wasser, die Wellen, ich<br />

wäre der Tondichtung nicht befähigt.<br />

Alles, wissen Sie, alles ?? ? ein Wink<br />

dem Kellner, sich zu entfernen ? ?? ist<br />

Naturlaut. Ja, alles, was ich komponiere,<br />

ist Naturlaut, nichts anderes.<br />

Darum bin ich auch hier an diesem besonderen<br />

Ort. Nicht wegen der Menschen,<br />

der Zivilisation. Dieser möchte<br />

ich ja gerade entfliehen. Ich habe mir<br />

mein Stück Natur erkauft, darauf eine<br />

Villa am See und ein Studio im Wald<br />

erbaut. ><br />

Ausflugtipp:<br />

Mahler-Komponierhäuschen<br />

Maiernigg, geöffnet von<br />

April bis Oktober<br />

2<br />

Gloriette über<br />

Pörtschach, einer<br />

der Lieblingsplätze<br />

von J. Brahms<br />

Kärnten magazin 73


Das ist alles hier die Essenz des Lebens,<br />

Inspiration und Form zugleich,<br />

verstehen Sie? Hier komponiere ich<br />

nicht, hier werde ich komponiert! Und<br />

damit wäre für heute auch alles schon<br />

gesagt.? Der Maestro ist ins Schwitzen<br />

geraten, steht auf und geht, gibt mir jedoch<br />

vorher noch eine 20 Seiten umfassende<br />

Version all dessen, was er<br />

noch alles gerne gesagt hätte. Ein Blick<br />

auf die Uhr verrät, dass er wieder einmal<br />

seiner Zeit weit voraus war. Ich<br />

fragte mich gerade, ob er tatsächlich je<br />

gelebt hatte, da hörte ich einen lauten,<br />

kräftigen Motor, der einen schönen und<br />

mächtigen Oldtimer in einen engen<br />

Parkplatz pendelte, und kurz darauf<br />

stand er auch bereits vor mir, Alban<br />

Berg, seines Zeichens Kompositeur<br />

und Autonarr. ?Ich bin entlang des<br />

Südufers gefahren. Denn ich liebe die<br />

vielen Kurven, das immer wieder anfahren<br />

und bremsen.? ? ?Ist das etwas,<br />

was auch in Ihren Kompositionen Verwendung<br />

findet? ? Und ich erschrecke<br />

vor meiner eigenen Stimme, die ich<br />

schon so lange nicht mehr gehört<br />

habe. ?Ja, ein interessanter Aspekt,<br />

den Sie hier erwähnen! Tatsächlich gibt<br />

es nichts, was sich nicht auch in Form<br />

von Musik darstellen ließe. Im Gegensatz<br />

zu Gustav, dem Mahler, beschäftige<br />

ich mich weniger mit mir selbst<br />

und der Natur, sondern vielmehr mit<br />

den Schicksalen anderer. Und da bietet<br />

der See unerhört viele Möglichkeiten<br />

der Inspiration.? Ein junges Mädchen ?<br />

Kärnten magazin 74<br />

der Begriff Teenager fand damals noch<br />

keine Verwendung ? sprang in diesem<br />

Augenblick vor den Augen lüsterner<br />

Bootsbesitzer vom Steg ins Wasser<br />

und ihre Begleitung rief entsetzt: ?Aber<br />

Lulu, wir wollten uns doch lieben und<br />

nicht baden!? Der schüchterne, wenig<br />

attraktive Mann, der gerade damit beschäftigt<br />

war, den Blick von der nun in<br />

einer transparenten Hülle alle Kurven<br />

und Erhebungen darbietenden jungen<br />

Frau auf das sich nähernde Schiff ?Loretto?<br />

zu lenken, erhält bloß die Antwort:<br />

?Wozzeck so sei doch kein<br />

Spielverderber, niemand hat sie dazu<br />

gezwungen!? Da knallt das Schiff hart<br />

an den Körper des Mädchens und das<br />

Wasser färbt sich rot. Ein Mann beugt<br />

sich über die Reling, sieht die Tragödie<br />

und stimmt mit einem Männerchor ein<br />

Lied an, dessen Text lautet: ?Ein Hoch<br />

der Behaglichkeit?. ?Johannes Brahms,<br />

hier sind wir!?, rief ich ihm zu, nachdem<br />

dieser sich bei den Schiffsleuten für<br />

das Ständchen bedankt hatte. Als sich<br />

die Aufregung gelegt hatte und das<br />

verunglückte Mädchen versorgt worden<br />

war, meinte Brahms, während<br />

Alban Berg wie besessen eine Note<br />

nach der anderen auf eine Serviette<br />

schrieb: ?Ich kenne die Situation dieses<br />

Mädchens genau. Mich verfolgte ständig<br />

eine Baroness, und manchmal<br />

musste ich, um ihr zu entfliehen, auch<br />

ins Wasser springen. Das kann ich aber<br />

inzwischen nackt und ungestört von jedermann<br />

machen, seit ich meinem Da-<br />

Hinter mächtigen<br />

Bäumen in Auen versteckt,<br />

das Haus Alban Bergs.<br />

sein als Barpianist in Leonstein entflohen<br />

und ins Krainerhaus übersiedelt<br />

bin. Die kleine Postfrau vom Weißen<br />

Rössl gefiele mir da eher als diese<br />

überkandidelte Aristokratin, aber was<br />

würde Clara Schumann zu dieser meiner<br />

Neigung sagen, gilt doch all meine<br />

Korrespondenz, die ich ebendort erhalte<br />

sowie versende, ihr. Robert würde<br />

mir das nie verzeihen, ihm zuliebe<br />

komponiere ich ja und habe ich bald<br />

schon meine Pörtschacher Symphonie<br />

vollendet. Er bestellte sich nochmals<br />

eine Portion Käsnudeln, und sein Frustessen<br />

bezeichnet er salopp als bestes<br />

Zeichen von Behaglichkeit. Das Leben<br />

ist ein Traum, waren wir, ich Sterblicher<br />

und die Unsterblichen, uns einig, und<br />

ich wollte, dass ich nie erwachte. Bloß<br />

die Autogrammkarten am Tisch holten<br />

mich in die Realität zurück. Die hatten<br />

sie hiergelassen, und die schönste<br />

Musik, die unvergänglich und gnadenlos<br />

vom Strandlärm übertönt wird, es<br />

sei denn, man verwendet Kopfhörer<br />

oder man zieht sich, wie Gustav Mahler,<br />

in den Wald zurück.<br />

1<br />

2<br />

Kärntens ?Galerien zum Übernachten? als<br />

Gesamtkunstwerk für reisende Kulturinteressierte.<br />

Eine Vielzahl an Hotels in Kärnten<br />

bietet ihren Gästen ein sinnliches Gesamtkunstwerk.<br />

Feines Essen und Trinken,<br />

einzigartige Kunstwerke und eine<br />

herzliche Gastfreundschaft lassen das<br />

Haus zu einer unverwechselbaren Oase<br />

der Sinne werden. Oft wird der Garten<br />

mit eingeschlossen, so auch im Warmbaderhof<br />

in Villach-Warmbad. Der<br />

reich bestückte Skulpturengarten mit<br />

Werken aus Krastaler Marmor von<br />

[kunstwerk krastal] ist nur eine der<br />

vielen Kunstoasen des Warmbaderhofes.<br />

Schon in den 60er Jahren konnte<br />

C. Kolig für eine Auftragsarbeit gewonnen<br />

werden. Heute noch schmückt<br />

seine Plexiglas/Polyesterwand den Veranstaltungssaal.<br />

Die ParkLounge, das<br />

Restaurant, die Korridore, das Entree,<br />

ja sogar beim Pool finden sich erlesene<br />

Kunstwerke. Ein Kokettieren zwischen<br />

historischen Werken und zeitgenössischen<br />

Arbeiten nennt Fr. L. Lukeschitsch<br />

ihre Zusammenstellung der<br />

KUNST<br />

IM HOTEL.<br />

Liebhaber der Kunst aufgepasst.<br />

Hier treffen sich Hotel und<br />

Kultur, Erfahrung und Vision,<br />

Design und Interieur.<br />

Durch Art & Design wird<br />

ein Hotel mehr als ein Hotel.<br />

Text Cornelia Mathis-Haider<br />

Kunstwerke. Einen knisternden Spannungsbogen<br />

zwischen Alt und Neu<br />

spannt auch das Paar Liesenfeld in seinem<br />

Boutique-Hotel, der art-lodge<br />

am Verditz auf über 1.000 hm. Der<br />

Rohrerhof mit seiner 300-jährigen Geschichte<br />

wurde behutsam renoviert. In<br />

diesem historischen Kontext kommen<br />

zeitgenössische Werke, die in der<br />

Stube, den Gästezimmern sowie im<br />

Garten mit Bio-Pool positioniert sind,<br />

zu einer völlig neuen Wirkung. Vom<br />

Berg zum See ist es in Kärnten nicht<br />

weit. Anna Trattnig vom Hotel Linde<br />

am Wörthersee stellt seit vielen Jahren<br />

regionale und internationale Künstler<br />

direkt am See aus. Kürzlich eröffnete in<br />

der 12. Kehre auf der Gerlitzen-Alpenstraße<br />

das Hotel 12. Die 12 Zimmer sind<br />

ganz individuelle von 12 Künstlern aus<br />

der ganzen Welt gestaltet. Ein wahrer<br />

Hingucker ist die 12 m lange<br />

Fotografie, auf der 12 internationale<br />

Models und Wintersportstars wie Franz<br />

Klammer, Marc Girardelli, Claudia<br />

Strobl und Martin Koch minimal bekleidet<br />

in Pose gesetzt sind.<br />

Kärntens Hotels schaffen direkte Begegnungen<br />

mit der Kunst im Urlaub.<br />

Erholung und Inspiration sind gleichermaßen<br />

gegeben und schaffen unvergessliche<br />

Urlaubsmomente in Kärnten.<br />

Hotels mit Kulturangebot<br />

(kleine Auswahl):<br />

www.villabulfon.at<br />

www.ronacher.com<br />

www.sandwirth.at<br />

www.art-lodge.com<br />

www.warmbad.at<br />

www.hotellinde.at<br />

www.lichtenegger-reart.com<br />

www.villaverdin.at<br />

www.kleineshotel.at<br />

www.hotel-fuchspalast.at<br />

www.hotel12.at<br />

Kärnten magazin 75


Marburg gibt <strong>2012</strong><br />

mit seinem Leitmotiv<br />

?Voller Energie?<br />

den Takt an.<br />

Kärnten magazin 76<br />

Fährt man der Drau,<br />

Kärntens größtem Fluss<br />

entlang, erreicht man<br />

Marburg, Sloweniens<br />

zweitgrößte Stadt. <strong>2012</strong><br />

führt die kleine Universitätsstadt<br />

den Titel Europäische<br />

Kulturhauptstadt.<br />

Text Cornelia Mathis-Haider<br />

Für die Direktorin Suzana Zilic Fiser<br />

bedeutet der Titel Europäische Kulturhauptstadt<br />

einen Wendepunkt für Marburg.<br />

?Marburg war eine wichtige Industriestadt,<br />

verlor jedoch seine kulturelle<br />

Identität. Diese Identität soll jetzt<br />

wieder gefunden und belebt werden<br />

und Hoffnung für alle Gesellschaften<br />

bringen?, so Suzana Zilic Fiser.<br />

STIPPVISITE<br />

IN MARBURG.<br />

EUROPÄISCHE<br />

KULTURHAUPT-<br />

STADT <strong>2012</strong>.<br />

Den Auftakt für das vielversprechende<br />

Programm macht das Eröffnungswochenende<br />

Mitte Januar. Auf mehr als<br />

4.000 Veranstaltungen kommt die Kulturhauptstadt<br />

mit ihren fünf Partnerstädten<br />

(Slovenj Gradec, Velenje, Ptuj,<br />

Novo Mesto und Murska Sobota) im<br />

kommenden Jahr. Die Liste der Höhepunkte<br />

ist lang. Laut Direktorin zählt<br />

zu den Besonderheiten ?das Projekt<br />

Kulturbotschaften, wo jeden Monat<br />

eine andere Nation Kultur mittels<br />

Ausstellungen und Performances vorstellen<br />

kann. Den Beginn macht Finnland.<br />

Großbritannien, Frankreich, Österreich<br />

und andere Länder werden im<br />

Laufe des Jahres kulturelle Programme<br />

bieten. Ein weitere Höhepunkt ist das<br />

Projekt 12. Zwölf führende internationale<br />

Persönlichkeiten aus verschiedenen<br />

Bereichen werden jeden Monat<br />

einen Vortrag halten. Zugesagt haben<br />

schon das russische Genie Garri Kasparow,<br />

der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete<br />

Dichter jugoslawischer<br />

Abstammung Charles Simic und der<br />

Philosoph Slavoj ?i?ek.? Doch auch<br />

zahlreiche Veranstaltungen für Kinder,<br />

wie beispielsweise das traditionelle<br />

Pippi-Langstrumpf-Festival oder Tanz<br />

und Musikperformances für Jugendliche<br />

bereichern das Kulturgeschehen.<br />

Viele Wege führen von Kärnten nach<br />

Marburg. Am raschesten geht es<br />

selbstverständlich über die Autobahn.<br />

Vorteil ist, dass man ohne Umwege das<br />

neue Museum im Lavanthaus in Wolfsberg<br />

besuchen kann. Eine landschaftlich<br />

eindrucksvolle Fahrt erlebt man,<br />

auf der Strecke durchs Jauntal und<br />

über die Soboth. Vor allem Motorradfahrer<br />

erfreuen sich an den weiten Kurven<br />

und den herrlichen Ausblicken auf<br />

reiche Felder, saftige Wiesen und gesunde<br />

Wälder. Für welchen Weg man<br />

sich auch entscheidet, ein Kulturausflug<br />

ist anregend und bei jeder Witterung<br />

bereichernd.<br />

www.maribor<strong>2012</strong>.eu<br />

Kärnten magazin 77


Die Großglockner-Straße,<br />

der Höhepunkt.<br />

Handschuhe und Stiefel sollten passen,<br />

gut passen, wenn du dein Motorrad<br />

aus dem Klagenfurter Becken hinauslenkst;<br />

Richtung Südosten, wo die Seen<br />

zahlreicher werden, die Kurven noch<br />

enger und die Ortstafeln zweisprachig.<br />

Handschuhe und Stiefel sollten passen,<br />

denn du wirst oft schalten müssen;<br />

mitunter sogar bremsen. Ab Miklauzhof<br />

schmiegt sich die Straße an den<br />

Hang; 90 Grad links, 120 Grad rechts,<br />

selten geradeaus. In Eisenkappel trennen<br />

sich dann die Wege; nach links<br />

über den Paulitschsattel, nach vorne<br />

auf den Seeberg, nach rechts Richtung<br />

Schaida. Eine Route schöner als die andere;<br />

die eine am Morgen, die andere<br />

mittags, die letzte gerade richtig für<br />

den Abend ? der Sonne nach. Dem<br />

glasklaren Vellach-Fluss entlang, teils<br />

einspurig, teils weit einsichtig, nie langweilig.<br />

Bis die Haarnadel kommt, wo<br />

der linke Fuß bis zum Anschlag die<br />

Gänge hinuntertrommelt und die Maschine<br />

nach rechts wegkippt, als ob es<br />

kein Morgen gäbe. Die Straße windet<br />

sich jetzt bergwärts, hurtig, mutig, dramatisch.<br />

Keine Zeit zum Ausrasten,<br />

nachdenken verboten.<br />

Bis der Sattel kommt und<br />

der Blick sich weitet.<br />

Und ein Salettl, eine<br />

überdachte Sitzgelegenheit<br />

also, zum<br />

Entspannen einlädt,<br />

zum Träumen und<br />

zum Nachdenken.<br />

FOAH?RN<br />

TO BE WILD ?<br />

Kärnten, das Land der 1.000 Kurven<br />

zwischen Seen und Bergpässen.<br />

Wie geschaffen für Genuss-Biker.<br />

Text Hannes Mösslacher (Kronen Zeitung)<br />

Solche Routen gibt?s in Kärnten in jeder<br />

Himmelsrichtung viele; gemütliche wie<br />

spektakuläre, lange wie kurze. Mit 1.000<br />

Kurven zum ?Foah?rn to be wild.?<br />

Gerade richtig für alle, die an<br />

Sehnsucht leiden; an Sehnsucht<br />

nach Freiheit und Wildheit ? wenigstens<br />

für ein paar Stunden,<br />

idealerweise für ein paar Tage;<br />

weg vom Schreibtisch, raus aus<br />

dem Einfamilienhaus. Eine Sehnsucht,<br />

die aus emsigen Anwälten,<br />

seriösen Medizinern und<br />

biederen Familienvätern plötzlich<br />

wilde Kerle auf Motorrädern<br />

macht. Eine Sehnsucht, die<br />

auch immer mehr das kurvige<br />

Geschlecht erfasst.<br />

Österreichs sonniger Süden hat sich<br />

zum Geheimtipp für Biker gemausert;<br />

wo die Sportlichen aus der ?Schildkröten-Fraktion?<br />

versuchen, die Physik zu<br />

überlisten, wo die Enduristen erst zufrieden<br />

sind, wenn die Fußraste kratzt,<br />

und wo Chopper-Freaks einfach nur<br />

cool dahincruisen. Kärnten hat sich<br />

längst auch eingestellt auf seine einspurig<br />

reisenden Fans; ?bikers welcome?-Tafeln<br />

gehören zur Basisausstattung<br />

nicht nur entlang einschlägiger<br />

Routen. Und wer seinen Ofen richtig<br />

heiß liebt, der darf ihn sogar ganz<br />

nah zum Bett mitnehmen; bei Christine<br />

Engl etwa im ?MOHO? Gailtaler Hof<br />

in Kötschach-Mauthen. Da stehen die<br />

feinen Maschinchen mitten im Hotel;<br />

trocken und sicher verwahrt. Bis zur<br />

Ausfahrt, die die Hotelchefin gerne<br />

auch selbst anführt und dabei ihren<br />

Gästen nicht nur die schönsten<br />

Straßen und Sträßchen<br />

Eine Bikerrast ?<br />

Herz, was willst Du mehr?<br />

zeigt, sondern sie auch zu kulinarischen<br />

Zwischenstopps verführt. Und<br />

das nicht nur in Kärnten, sondern auch<br />

jenseits der Grenzen; im herrlichen italienischen<br />

Friaul etwa, im nahen Südtirol<br />

oder auch im nicht allzu fernen<br />

Slowenien. Das Angebot von Christine<br />

ist übrigens nur eines von mittlerweile<br />

einem Dutzend; einiges ist auch unter<br />

dem Titel ?Motorradland Kärnten? zu<br />

finden, im Internet unter<br />

www.motorrad.kaernten.at.<br />

Die ersten Biker legen übrigens schon<br />

zeitig im Frühjahr los; kaum, dass der<br />

Splitt aus den Kurven gekehrt ist.<br />

Dann sind es zuerst die Täler, die<br />

locken. Es folgen die Pässe; Soboth,<br />

Nassfeld, Plöcken, Gailberg,<br />

das Lesachtal, Katschberg, Turrach,<br />

Flattnitz. Die Klassiker sind<br />

erst spät ?machbar?, die Nockalm-Straße<br />

etwa und der<br />

Glockner als Krönung. Es ist<br />

eine lange Saison, bis hin zum Oktober.<br />

Mit dem besonderen September dazwischen.<br />

Der September; wenn Peter Fondas<br />

Jünger Kärnten befallen; wenn ?born to<br />

be wild? ernst genommen wird, wenn<br />

die voluminösen Zweizylindern die Luft<br />

beben lassen und Motorräder in Massen<br />

auftreten, dann ist Kärnten nämlich<br />

im Harley-Fieber ? eine ansteckende<br />

Krankheit, die absolut jeden befallen<br />

kann. 2011 waren 70.000 gekommen;<br />

zum Feiern, zum Fahren, zum Staunen,<br />

einfach zum wilden Leben bei der<br />

größten Bikerparty des ?alten? Kontinents;<br />

der ?European Bike Week?.<br />

www.europeanbikeweek.com<br />

Linke Hand zum Bikergruß ?<br />

Dobratsch: 16,5 km,<br />

7 Kehren, 116 Kurven.<br />

Kärnten magazin 78 Kärnten magazin 79


WO<br />

ERINNERUNGEN<br />

WACH<br />

WERDEN.<br />

Es riecht nach würziger Almluft<br />

und vergangenen Zeiten, die<br />

nicht immer schöner waren,<br />

aber mit Sicherheit bewusster<br />

und intensiver erlebt wurden.<br />

Willkommen beim Urlaub am<br />

Bauernhof, wo man den Gästen<br />

den Hof macht. Echt, bäuerlich,<br />

gastfreundlich, unkompliziert<br />

und fair wie anno dazumal.<br />

Text Barbara Kuttnig<br />

Zugegeben, die 3,6 km von Heiligenblut<br />

aus auf die Wallner Kasa in Winkl<br />

ziehen sich etwas in die Länge. Dafür<br />

sticht die zauberhafte Einsamkeit in<br />

Form der alten renovierten Sennhütte<br />

sofort ins Auge. Und die freie Lage auf<br />

der Gipperalm mit Blick auf die Schobergruppe.<br />

Wir sind angekommen. Bei<br />

Johann Bernhardt, den hier alle nur<br />

Hannes nennen und der Bauer ist in<br />

Heiligenblut. Die Landwirtschaft führt<br />

Tochter Rosmarie. Wenn die Leute<br />

sagen, ?Ich geh zum Wallner?, meinen<br />

sie, dass sie den Bauern Hannes besuchen.<br />

Denn der Hof hat den Vulgonamen<br />

Wallner. Aber bitte was bedeutet<br />

Kasa? Vorab, es hat nichts mit Käse zu<br />

tun, so nennt man schlicht in manchen<br />

Gegenden Oberkärntens die Almhütten.<br />

Obwohl, indirekt hat das sehr wohl<br />

etwas mit Käse zu tun, denn es heißt,<br />

früher, als Rosi noch Sennerin war, hat<br />

sie den besten Almkas weit und breit<br />

Kärnten magazin 80<br />

gemacht. Zurück aber zu Hannes: Zu<br />

seiner Almhütte, die man bei ?Urlaub<br />

am Bauernhof? mieten kann, würden<br />

die Gäste Hannes am liebsten gleich<br />

mitmieten. Man sagt, er erzählt die<br />

schönsten Geschichten aus der Gegend.<br />

Etwa die Sage von der Pasterze,<br />

dem größten Gletscher der Ostalpen.<br />

Und erzählt uns auch, wo der Hannes<br />

die Milch herholt: Seine Kühe, die dicke<br />

Berta, die flinke Bunte und die treue<br />

Milka sind es, auf die Hannes jeden Tag<br />

zählen kann. Wir würden ihm gerne<br />

noch länger zuhören, aber der Hannes<br />

hat zu tun: Er muss wieder zurück zum<br />

Hof, der Rosi beim Vieh helfen und später<br />

Butter machen. Wir sehen uns in<br />

der Hütte um und staunen über die<br />

moderne Ausstattung mit E-Herd, Geschirrspüler,<br />

Kühlschrank, Sauna und<br />

allem, was ein Stadtmensch glaubt,<br />

sonst noch so zu benötigen.<br />

Es blüht qualitätsgeprüfter Urlaub.<br />

Die Marke ?Urlaub am Bauernhof?<br />

garantiert qualitätsgeprüfte, gastfreundliche<br />

Bauernhöfe und Almhütten,<br />

die regelmäßig auf Ausstattungs-,<br />

Erlebnis- und Servicequalität kontrolliert<br />

werden. Das Bewertungsergebnis<br />

spiegelt sich in der Anzahl der verliehenen<br />

Blumen wider.<br />

Originelle Hofauswahl.<br />

Wer den Weg zum Urlaub in einem der<br />

490 Kärntner Höfe über Internet unter<br />

www.UrlaubamBauernhof.at sucht,<br />

kann neben der Region, der Lage, der<br />

Unterkunftsart, der Verpflegung sogar<br />

die Tiere auswählen, die er am Hof<br />

gerne vorfinden würde. Je nach<br />

Wunsch hört man dann in der Früh<br />

beim Aufwachen neben den Kirchenglocken<br />

ein Kikeriki, ein Miau oder ein<br />

Blöken. Oberstes Kriterium bei dieser<br />

Urlaubsform ist das Abenteuer der Individualität,<br />

auf das sich der Gast einlassen<br />

sollte. Allen Höfen gemein ist,<br />

dass man hier das Leben am Bauernhof<br />

kennenlernt und auf eine sehr menschliche,<br />

persönliche und unmittelbare<br />

Weise familiäre Gastfreundschaft erfährt.<br />

Es hängt vom Gast ab und von<br />

den Jahreszeiten, von der Größe und<br />

von der Lage des Hofes, wie sich der<br />

Urlaub entwickelt. Wir sind der Meinung:<br />

Echt schön, wenn sich nicht<br />

jeder Urlaubstag vorausplanen lässt!<br />

10<br />

ENTSPANNUNGSTIPPS,<br />

ECHT UND NATURNAH:<br />

1. Durchatmen. Im größten Stress<br />

innehalten und eine Minute lang<br />

tief durchatmen. Wirkt Wunder.<br />

2. Bewegen! Bei Bürostress eine Minute<br />

lang im Stand laufen oder kräftig<br />

ausschütteln. Hilft garantiert.<br />

3. Nein sagen. Nicht immer neue Lasten<br />

aufladen. Delegieren! Sich bewusst<br />

machen, dass niemand unersetzlich ist.<br />

4. Lachen! Massiert die Seele. Wer<br />

schwierigen Situationen eine komische<br />

Seite abgewinnt, hat?s leichter.<br />

5. Arbeitstag begrenzen. Keine Probleme<br />

mit nach Hause schleppen!<br />

6. Entspannungsorte suchen.<br />

Im Freien, in der Wohnung.<br />

Hier sucht man Zuflucht bei Stress.<br />

7. Zeitmanagement. Unwichtige Termine<br />

weglassen, delegieren.<br />

8. Perfektion ade! Nicht alles 120-prozentig<br />

machen, das wird zur unendlichen Qual.<br />

Jeder hat ein Recht auf (kleine) Fehler.<br />

9. Entspannungsmusik. Gibt?s im<br />

Fachhandel, entspannt ungemein.<br />

Auch Fachliteratur hilft.<br />

10. Urlaub auf dem Bauernhof. Die<br />

wahrscheinlich entspannendsten,<br />

natürlichsten Ferien ? idealerweise in<br />

Österreichs südlichstem Bundesland<br />

Kärnten, wo immer ein See in der Nähe<br />

oder ein Berg in Reichweite ist.<br />

Kärnten magazin 81


DIE EISERNEN<br />

VOM WÖRTHERSEE.<br />

Was um alles in der Welt treibt einen vernünftigen<br />

Menschen dazu, 3,86 km zu schwimmen, hinterher<br />

180,2 km am Rennrad zu strampeln und zum<br />

Drüberstreuen einen Marathon (42,195 km) zu laufen?<br />

Und wer tut sich das an?<br />

Text Mike Diwald<br />

1<br />

Kärnten magazin 82<br />

Zumindest letztere Antwort ist denkbar<br />

einfach: All jene, die einmal als<br />

Finisher des Ironman Kärnten gelten<br />

wollen, und besagte Distanzen in<br />

maximal 17 Stunden schaffen.<br />

17 Stunden? So wie zwei Arbeitstage<br />

plus eine Überstunde, nur ohne Schlafen<br />

dazwischen? Yessir!<br />

Wobei?s auch schneller geht: Der Rekord,<br />

im letzten Jahr vom 6-fach-Sieger<br />

Marino Vanhoenacker aus Holland<br />

aufgestellt, liegt bei 7 h 45 min 58 sec.<br />

Und zwischen dieser Zeit und besagten<br />

17 Stunden ereignen sich die kleineren<br />

und größeren Tragödien von 2.349 Finishern,<br />

und die ganz großen von jenen<br />

146 Unglücklichen, die die Checkpoints<br />

zu spät passieren oder aufgeben.<br />

Zweieinhalbtausend Spinner, sagen die<br />

einen, zweieinhalbtausend Helden, die<br />

anderen!<br />

3-fach-Finisher: Birgit Morelli.<br />

Dabei sind sie weder das eine noch das<br />

andere, sondern ganz normale Menschen,<br />

die ihre Grenzen ausloten, und<br />

sich auf eine Abenteuerreise begeben.<br />

Menschen wie Birgit Morelli:<br />

Die damals 26-jährige beschloss 2004,<br />

endlich regelmäßig Sport zu betreiben,<br />

und engagierte einen Personal Trainer,<br />

der ihr ?in den Hintern treten sollte?.<br />

Das tat der Mann offensichtlich mit Erfolg,<br />

denn bereits zwei Jahre später<br />

nahm die Kärntnerin am Ironman in<br />

Klagenfurt teil, den sie in 13 h 48 min<br />

auch finishte. ?Der Bewerb?, sinniert<br />

sie, ?ist nur die Belohnung für das<br />

Training, das die eigentliche Herausforderung<br />

darstellt.? 8 bis 10 Stunden<br />

wöchentlich habe sie im Schnitt dafür<br />

über 10 Monate investiert. ?Arbeiten,<br />

trainieren, schlafen, das war mein<br />

Tagesablauf.? Und zwischendurch ?<br />

beim Training ebenso wie beim Bewerb<br />

? immer wieder die Frage nach dem<br />

Sinn dieses Tuns. Eine Frage, auf die sie<br />

nach drei erfolgreichen Teilnahmen am<br />

Ironman Kärnten ihre Antwort gefunden<br />

zu haben glaubt. ?Ich hab viel für<br />

mein Berufs- und Privatleben gelernt:<br />

das Durchhalten, das Bewältigen von<br />

Krisen, das Durchtauchen von Wellentälern.<br />

Das kann mir niemand mehr<br />

nehmen!?<br />

Von Velden zur Klagenfurter Ostbucht:<br />

?Kärnten läuft?-Halbmarathon.<br />

Gegen die Ironman-Strapazen muten<br />

die 21,0975 km beim ?Kärnten läuft?-<br />

Halbmarathon von Velden nach Klagenfurt<br />

beinahe wie ein Kirchenchor-<br />

Ausflug an. Aber Vorsicht! Auch diese<br />

Distanz ist nicht zu unterschätzen,<br />

zumal sie in einem ganz anderen<br />

Tempo als die volle Marathon-Distanz<br />

am Ende des Ironman angegangen<br />

wird. Der Kenianer Kipsang Wilson<br />

siegte im vergangenen Jahr mit der<br />

Zeit von 1 h 02 min 25 sec, das bedeutet<br />

eine Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />

20,28 km/h. Zum Vergleich: Selbst gute<br />

Hobbyläufer bringen?s im Sprint über<br />

ein paar Meter maximal auf 18 km/h.<br />

Aber das sind Zahlenspielereien für<br />

ehrfürchtige Hobbysportler. Genau an<br />

die richtet sich ?Kärnten läuft? in erster<br />

Linie: Wer regelmäßig ? sprich: mehrmals<br />

pro Woche ? sein Laufpensum absolviert,<br />

für den stellt die Halbmarathon-Distanz<br />

keinen allzu großer Auftrag<br />

dar.<br />

Schönste Laufstrecke der Welt.<br />

Der sollte während des Laufens die<br />

Muße finden, das Nordufer des Wörthersees<br />

in einer ganz ungewohnten<br />

Gemächlichkeit zu erleben: Er sieht<br />

prächtige Wörthersee-Villen, die pittoreske<br />

Kirche von Maria Wörth am gegenüberliegenden<br />

Seeufer, die alten<br />

Badehäuser beim Friedlstrand und die<br />

vielen Segelboote am tiefblauen See.<br />

Und endlich wallen die Endorphine<br />

hoch, gelangt der Läufer in jenen mystischen<br />

Bereich des ?Runner?s High?,<br />

das ihm ein glückliches Lächeln ins Gesicht<br />

zaubert.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1) 6-fach-Sieger Marino Vanhoenacker<br />

bei seinem Ironman-Klagenfurt<br />

Triumph 2011. Im letzten Jahr war er<br />

noch mal um 20 Sekunden schneller.<br />

2) Die Wasserdusche kurz vor dem Ziel<br />

des ?Kärnten läuft?-Halbmarathon<br />

gibt Kraft für den Endspurt.<br />

3) Vor dem Schlosshotel Velden<br />

erfolgt der Start zum ?Kärnten läuft?-<br />

Halbmarathon.<br />

4) Birgit Morelli auf der 180,2 km langen<br />

Radstrecke des Ironman Kärnten.<br />

Immer lauter werden die Anfeuerungsrufe<br />

und die Publikumsreihen dichter<br />

auf diesen letzten Kilometern vor dem<br />

Ziel. Bio-Doping für die bereits bleischweren<br />

Beine, die sich verselbstständigen<br />

und ausgerechnet den<br />

letzten Kilometer in knapp 5 Minuten<br />

förmlich überfliegen.<br />

Und im ersten Rausch nach dem Passieren<br />

der Ziellinie fragt man sich, ob<br />

man nicht auch einmal zu jenen Eisernen<br />

gehören will, die sich ?Finisher des<br />

Ironman? nennen dürfen. Naja, nächstes<br />

Jahr vielleicht ...<br />

Kärnten magazin 83


1<br />

KÄRNTEN KOMPASS.<br />

Der Kärnten Kompass weist Ihnen den Weg.<br />

Damit Sie auf einen Blick wissen, in welche Richtung es geht.<br />

Im südlichsten Bundesland Österreichs, dem sonnigsten der Alpen-Adria-Region.<br />

Ursprünge.<br />

Der Name Kärnten (Karantanien)<br />

stammt aus dem Keltischen. Karantanien<br />

(slowenisch Karantanija, auch<br />

Korotan) war ein im 7. Jahrhundert<br />

nach Christus entstandenes slawisches<br />

Fürstentum. Schon Kelten und Römer<br />

wussten die Vielfalt der Landschaften,<br />

die Thermen und die Orte mystischer<br />

Kraft zu schätzen.<br />

Unser Land im Dreiländereck.<br />

Kärnten ist Österreichs südlichstes<br />

Bundesland und liegt mitten im<br />

Alpen-Adria-Raum. Es erstreckt sich<br />

auf 9.536 km2 südlich des Alpenhauptkammes<br />

und grenzt an Slowenien und<br />

Italien. Die ca. 560.000 EinwohnerInnen<br />

sind offene Menschen mit mediterranem<br />

Lebensgefühl. Den Schnittpunkt<br />

der drei Kulturkreise markiert<br />

das Dreiländereck bei Arnoldstein.<br />

Kärnten magazin 84<br />

2<br />

Shopping.<br />

Klagenfurt, Villach, St. Veit<br />

und Spittal bieten Einkaufslustigen<br />

viel Auswahl: vom<br />

Krämerladen bis zur Designerboutique.<br />

Die Einkaufszentren<br />

City Arkaden in Klagenfurt<br />

(120 Shops) sowie Atrio (über<br />

80 Shops) in Villach komplettieren<br />

das Shoppingparadies.<br />

www.city-arkaden.at<br />

www.atrio.at<br />

Lebensqualität<br />

zwischen Alpen und Adria.<br />

Kärnten gilt als Land der Berge<br />

und Seen: 93 seiner Berggipfel<br />

sind über 3.000 Meter hoch,<br />

der Großglockner ist mit 3.798<br />

Metern der höchste Berg Österreichs.<br />

200 zum größten Teil trinkwasserreine<br />

Badeseen, 8.000<br />

Flusskilometer, 60 Heilquellen<br />

und 43 Süßwasser speichernde<br />

Gletscher machen Kärnten zum<br />

wasserreichsten Bundesland. Die<br />

Nähe zum Mittelmeer, die überdurchschnittlich<br />

vielen Sonnenstunden<br />

und die grün-silberne<br />

Bergkulisse machen Kärnten<br />

zudem zum Herzen der Alpen-<br />

Adria-Region.<br />

3<br />

Wichtigste Städte.<br />

Kärntens Hauptstadt ist<br />

Klagenfurt am Wörthersee<br />

(www.klagenfurt-tourismus.at)<br />

mit etwa 94.000 Einwohnern,<br />

die größten Zentren sind Villach,<br />

St. Veit, Spittal an der Drau und<br />

Wolfsberg, die älteste Stadt<br />

heißt Friesach.<br />

<strong>Sommer</strong>-Brauchtum.<br />

Zu Ostern verschmelzen mit<br />

lodernden Feuern heidnische<br />

und christliche Bräuche. Jedes<br />

Jahr zu Maria Himmelfahrt wird<br />

die Marienstatue aus der Hauskapelle<br />

St. Josef über den Wörthersee<br />

geführt. Mit dem Villacher<br />

Kirchtag zelebrieren die Draustädter<br />

den Höhepunkt ihrer Brauchtumswoche.<br />

Kulinarische Feste,<br />

vom Speckfest in Hermagor, dem<br />

Kräuterfestival in Irschen, dem<br />

Fest um den Hadn in Neuhaus,<br />

dem Salamifest in Eberndorf, bis<br />

zum Kärntnernudelfest in Oberdrauburg,<br />

sind besonders beliebt.<br />

Aktiv zwischen Bergen und Seen.<br />

Kärnten ist ein Paradies für<br />

Wanderer, Nordic Walker und Biker.<br />

Kein Wunder, ist doch die unglaublich<br />

vielfältige Topografie der Gipfel für<br />

alle Sportlichen: Zwischen Hochgebirge,<br />

mittelgebirgigen Almlandschaften<br />

und sanften Ebenen wird<br />

alles geboten! Die vielen Radrouten<br />

entlang der unzähligen Gewässer<br />

fügen sich harmonisch in das<br />

sanft-alpine Urlaubsbild ein.<br />

Stuttgart<br />

FL<br />

CH<br />

BREGENZ<br />

A14<br />

S16<br />

Augsburg<br />

A12<br />

Bozen<br />

München<br />

A12<br />

INNSBRUCK<br />

A13<br />

Regensburg<br />

D<br />

Rosenheim<br />

Kufstein<br />

Großglockner-<br />

Felber Hochalpenstraße<br />

Tauern<br />

Klima.<br />

Sein mildes Klima und die überdurchschnittlich<br />

vielen Sonnenstunden<br />

verdankt Kärnten der Lage<br />

im Alpen-Adria-Raum. Kein Wunder,<br />

dass Diex, der sonnigste Ort Österreichs<br />

mit mehr als 2.300 Sonnenstunden<br />

pro Jahr, mitten in Kärnten<br />

liegt. Der Alpenhauptkamm hat<br />

bei Schlechtwetterfronten aus<br />

dem Westen zudem eine abschwächende<br />

Schutzfunktion.<br />

Genuss für Alpengourmets.<br />

Die Alpen-Adria-Genussküche<br />

ist gekennzeichnet durch alpine<br />

Bodenständigkeit, aber auch durch<br />

Einflüsse der mediterranen Küche.<br />

Gehen Sie auf Ihre ganz persönliche<br />

Entdeckungsreise durch die<br />

Genussregion Kärnten und erfreuen<br />

Sie sich an fangfrischen Kärntner<br />

Lax?n, Lamm aus der Glocknerregion<br />

und Almrindern aus<br />

den Nockbergen.<br />

I<br />

Lienz<br />

Udine<br />

A8<br />

SALZBURG<br />

A10<br />

Autoschleuse<br />

4<br />

A1<br />

A10<br />

Spittal<br />

A10 Villach<br />

Judenburg<br />

Maribor<br />

Brno<br />

SK<br />

S5<br />

A7<br />

LINZ<br />

A25<br />

A5<br />

S33<br />

A22<br />

St. PÖLTEN WIEN<br />

A1<br />

A21<br />

A6 Bratislava<br />

Budapest<br />

Voralpenkreuz<br />

A4<br />

EISENSTADT<br />

A3<br />

A<br />

Györ<br />

A9<br />

S6<br />

S31<br />

A11<br />

SLO<br />

CZ<br />

S36<br />

A2<br />

KLAGENFURT<br />

Ljubljana<br />

Donau<br />

GRAZ<br />

A9<br />

A2<br />

HR<br />

Zagreb<br />

Portraits.<br />

Kärnten hat nicht nur sportliche Größen<br />

wie die Billard-Weltmeisterin Jasmin<br />

Ouschan hervorgebracht, sondern auch<br />

viele literarische Größen wie Ingeborg<br />

Bachmann, Gert Jonke oder Peter<br />

Handke. Im frühen 20. Jahrhundert der<br />

Bildenden Kunst war der Nötscher Kreis<br />

u. a. mit den Malern Franz Wiegele und<br />

Anton Mahringer mit seiner europäischen<br />

Ausrichtung tätig. Der gebürtige St. Veiter<br />

Starkoch Wolfgang Puck hat es zu über<br />

70 Restaurants in den USA geschafft. Und<br />

einer der bedeutendsten Komponisten<br />

und Sänger, Udo Jürgens, der auf dem<br />

Magdalensberg aufwuchs, verkaufte bislang<br />

mehr als 100 Millionen Tonträger.<br />

Kärnten Card.<br />

Die Kärnten Card ist der Schlüssel<br />

für 100 x freien Eintritt in Kärntens<br />

schönste Ausflugsziele. 1 Wochenkarte<br />

EUR 35,00 (Erwachsene), EUR 15,00<br />

(Kinder). Für Kinder unter 6 Jahren<br />

und ab dem 3. Kind gratis!<br />

www.kaerntencard.at<br />

H<br />

ANREISE.<br />

Mit dem Auto.<br />

Von Norden über Salzburg<br />

und die vierspurige A10<br />

Tauernautobahn (mit dem<br />

zweiröhrig ausgebauten<br />

Katschbergtunnel). Von<br />

Osten über Wien und Graz<br />

auf der A2 Südautobahn.<br />

Von Süden über Laibach und<br />

die A11 Karawankenautobahn<br />

oder über Udine und die<br />

A2 Südautobahn.<br />

Mit dem Flugzeug.<br />

Über den Kärnten Airport<br />

in Klagenfurt am Wörthersee<br />

erreichen Sie den sonnigen<br />

Süden Österreichs durch<br />

attraktive Direkt- und Umsteigeverbindungen<br />

schnell,<br />

günstig und unkompliziert.<br />

Die Mobilität im Urlaub<br />

gewährleisten spezielle<br />

Mietwagenangebote<br />

von KÄRNTEN MOBIL<br />

und kärntenweite Shuttle-<br />

Verbindungen vom/<br />

zum Flughafen durch<br />

KÄRNTEN TRANSFER.<br />

Sämtliche Informationen<br />

über Flugpläne, Passagier -<br />

services und Weiteres zum<br />

Kärnten Airport finden Sie<br />

direkt auf der Flughafen-<br />

Webseite unter<br />

www.kaernten-airport.com<br />

Flughäfen in der Nähe:<br />

Flughafen Wien<br />

www.viennaairport.at<br />

Flughafen Graz<br />

www.flughafen-graz.at<br />

Flughafen Salzburg<br />

www.salzburg-airport.at<br />

Flughafen Laibach/Slowenien<br />

www.lju-airport.si<br />

Mit der Bahn.<br />

Entspannt in Ihren<br />

Urlaubsort. Detaillierte<br />

Anreisemöglichkeiten finden<br />

Sie auf der Homepage der<br />

Österreichischen Bundesbahnen,<br />

ÖBB und der<br />

Deutschen Bahn, DB.<br />

www.oebb.at, www.bahn.de<br />

Alle Informationen<br />

für Ihren Weg nach<br />

Kärnten finden Sie unter:<br />

www.anreise.kaernten.at


1 Region Wörthersee<br />

www.woerthersee.com<br />

6<br />

5<br />

3<br />

3 Nassfeld-Hermagor-Pressegger<br />

See/Weissensee/Lesachtal ?<br />

Kärntens Naturarena<br />

www.naturarena.com<br />

10<br />

5 Outdoorpark Oberdrautal<br />

www.oberdrautal.info<br />

11<br />

4<br />

8<br />

KÄRNTENS URLAUBSREGIONEN.<br />

7 Klopeiner See ? Südkärnten<br />

www.klopeinersee.at<br />

10 Lieser-Maltatal ?<br />

das Familiental<br />

www.familiental.com<br />

12 Carnica-Region Rosental<br />

www.carnica-rosental.at<br />

2 Villach-Warmbad /<br />

Faaker See / Ossiacher See<br />

www.region-villach.at<br />

4 Der Millstätter See.<br />

6 Hohe Tauern ?<br />

die Nationalpark Region in Kärnten<br />

www.nationalpark-hohetauern.at<br />

8 Bad Kleinkirchheim/Nockberge<br />

www.badkleinkirchheim.at<br />

www.nockberge.at<br />

11 Tourismusregion<br />

Katschberg-Rennweg<br />

13 Lavanttal<br />

www.region-lavanttal.at<br />

Das Juwel in Kärnten.<br />

www.katschberg.at<br />

www.millstaettersee.com<br />

9 Erlebnisregion<br />

Kärnten magazin 86 Hochosterwitz-Kärntenmitte<br />

www.kaerntenmitte.at<br />

Kärnten magazin 87<br />

2<br />

1<br />

12<br />

9<br />

7<br />

13


Ein großartiger Tag neigt sich<br />

dem Ende zu. Auf der Südseite<br />

der Alpen. Halten wir doch die<br />

Zeit an. Spüren wir die Vorfreude<br />

auf morgen. Die aufsteigende<br />

Energie. Und die Lust am Leben.<br />

Kärnten magazin 88<br />

GOLFLUST<br />

IST SÜDLICH.<br />

Text Christina Kastner<br />

Abschlag mit Seeblick am Golfplatz Millstätter See. Schönes Spiel!<br />

Sobald in Kärnten die ersten Frühlingsblumen<br />

blühen und der Schnee von<br />

den Feldern und Wiesen verschwindet,<br />

stehen Golfer vor einer schweren Entscheidung:<br />

Auf welchem der insgesamt<br />

12 großartigen Golfplätze wird die neue<br />

Saison eingeläutet? Egal, ob man seinen<br />

ersten Drive lieber in Klopein oder<br />

am Championscourse in Klagenfurt-<br />

Seltenheim spielt, auf allen Kärntner<br />

Anlagen lässt sich das landschaftliche<br />

Flair, oft durch wunderschöne Ausblicke<br />

auf einen der über 200 Seen und<br />

die nahen Berge, genießen. Von Mitte<br />

März bis zum ersten Frost Anfang<br />

November verbringen Golfer in Kärnten<br />

sonnige Stunden auf großartigen<br />

Fairways und Greens.<br />

Alles auf eine Karte setzen.<br />

Für grenzenloses Golfvergnügen<br />

zwischen Bergen und Seen sorgt die<br />

Kärnten Golf Card. Mit der Chipkarte<br />

können je nach Belieben auf teilnehmenden<br />

Anlagen drei, vier oder<br />

fünf Golfrunden zum Fixpreis abgespielt<br />

werden ? ohne dass man sich<br />

vorab entscheiden muss, auf welchen<br />

Plätzen man wie oft spielt.<br />

Frühjahrsaktion 2 für 1<br />

Von Saisonbeginn bis einschließlich<br />

30.4.<strong>2012</strong> können mit einer Kärnten<br />

Golf Card doppelt so viele Golfrunden<br />

eingelöst werden, wie aufgebucht sind.<br />

Gehen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie<br />

auf die Jagd nach Birdie und Par. Am<br />

9-Loch Romantic Course in Klagenfurt<br />

ist übrigens auch Ihr vierbeiniger<br />

Freund willkommen.<br />

1<br />

2<br />

It?s ?Teetime? am Golfplatz<br />

Moosburg-Pörtschach.<br />

18-LOCH:<br />

Golfanlage Klagenfurt-Seltenheim<br />

www.golf-seltenheim.at<br />

Leading Golf Course<br />

Velden Köstenberg<br />

www.golfland.kaernten.at/<br />

veldenkoestenberg<br />

Golfanlage Moosburg-Pörtschach<br />

www.golfland.kaernten.at/moosburg<br />

Alpe-Adria-Golf Schloss Finkenstein<br />

www.golfland.kaernten.at/finkenstein<br />

Golfanlage Millstätter See<br />

www.golfland.kaernten.at/<br />

millstaettersee<br />

Golfclub Gailtalgolf Kärnten<br />

www.gailtalgolf.eu<br />

Golfanlage<br />

Kaiserburg Bad Kleinkirchheim<br />

www.golfbkk.at<br />

Jacques Lemans<br />

Golfclub St. Veit Längsee<br />

www.golfstveit.at<br />

Golfpark Klopeinersee-Südkärnten<br />

www.golfklopein.at<br />

Kärntner Golfclub Dellach<br />

www.kgcdellach.at<br />

9-LOCH:<br />

Golfclub Drautal/Berg<br />

www.drautalgolf.at<br />

Golfanlage Wolfsberg/Lavanttal<br />

www.golfland.kaernten.at/wolfsberg<br />

Kärnten magazin 89


Sponsor Niki Lauda wusste damals eigenem<br />

Bekunden zufolge noch nicht mal,<br />

dass Beachvolleyball im Sand und nicht<br />

im Wasser gespielt würde, und Veranstalter<br />

Hannes Jagerhofer musste 200<br />

Fans mittels Freibier aus dem benachbarten<br />

Strandbad zum Turnier locken.<br />

Weltmeister Emanuel. Heute ist alles<br />

anders: Die meist jugendlichen Fans<br />

schlagen sich die Nächte vor den Finaltagen<br />

beim Stadioneingang um die<br />

Ohren, um ganz bestimmt einen der<br />

begehrten Sitzplätze zu ergattern. Der<br />

Eintritt ist frei, das garantiert volles<br />

Haus und Hexenkessel-Atmo. ?It?s the<br />

best tournament on the tour?, sagt<br />

Weltmeister Emanuel Rego, der in Klagenfurt<br />

bereits fünfmal als Sieger den<br />

Sandkasten verlassen hat. Das heißt<br />

was, denn der Mann kommt aus Brasilien,<br />

dem Beachvolleyball-Mutterland.<br />

Österreichische Meister aus Kärnten.<br />

Von den Erfolgen eines Emanuel können<br />

Xandi Huber und Robin Seidl einstweilen<br />

nur träumen. Wobei: Fast hätten<br />

die jungen Kärnten Beachvolleyballer<br />

und frischgebackenen Österreichischen<br />

Meister im letzten Jahr die Überraschung<br />

geschafft und den Brasilianer<br />

aus dem Bewerb geworfen. Den<br />

Sieg vor Augen, verhinderten wohl flatternde<br />

Nerven den erhofften Einzug ins<br />

Achtelfinale. ?Macht nix?, trösten sie<br />

sich, ?dann halt im nächsten Jahr!?<br />

Der VIP-Faktor. Finanziert werden die<br />

Gratis-Plätze fürs Volk durch Sponsoren<br />

und vor allem die VIP-Tribüne vis-à-vis.<br />

Wer knapp 2.000 Euro für?s Wochenende<br />

hinblättert, hat nicht nur seinen<br />

überdachten Sitzplatz, sondern darf<br />

sich auch unbegrenzt am Do&Co-<br />

Buffet laben, das einige wenige Handverlesene<br />

bestenfalls vom Formel 1-<br />

Paddock Club kennen. Der VIP-Bereich<br />

verfügt außerdem über Seebar und Badesteg.<br />

Aber Vorsicht: Nebenan aalen<br />

sich die Beachvolleyballer beiderlei<br />

Geschlechts, deren vom Baggern und<br />

Pritchen gestählte Körper wie aus Stein<br />

gemeißelt erscheinen. Und manchmal<br />

weiß man nicht, was schöner ist: deren<br />

Anblick oder die Aussicht vom ersten<br />

Stock des VIP-Clubs auf den azurblauen<br />

Wörthersee in der Abendsonne ...<br />

Kärnten magazin 90<br />

Was für eine Kulisse: Beachvolleyball Grand Slam<br />

in der Klagenfurter Ostbucht des Wörthersees.<br />

WO BEAUTYS<br />

BAGGERN.<br />

Zumindest in Österreich kennt das jährliche<br />

Beachvolleyball Grand Slam Turnier von<br />

Klagenfurt, direkt am Ufer des Wörthersees,<br />

jedes Kind. Womit 1996, als alles<br />

begann, keineswegs zu rechnen war ...<br />

Text Mike Diwald<br />

Das Beachvolleyball<br />

Grand Slam-Turnier findet heuer<br />

vom 17. bis 22.07.<strong>2012</strong> in der<br />

Klagenfurter Ostbucht statt.<br />

WINTERMAGAZIN <strong>2012</strong>/13.<br />

TIEFE SPUREN<br />

HINTERLASSEN.<br />

Winter-, schneeschuhwandernd<br />

und langlaufend<br />

treffen wir<br />

auf urige Kärntner, die<br />

viel zu erzählen wissen.<br />

SKI-GUIDING UNTER<br />

SÜDLICHER WINTERSONNE.<br />

Sicher begleitet und ganz entspannt auf<br />

den schönsten Pisten Kärntens unterwegs.<br />

KLEINER VORGESCHMACK.<br />

Die besten regionalen Lebensmittel.<br />

Ehrlich, fair, einfach gut.<br />

1<br />

KÄRNTEN MACHT<br />

(SKI)SCHULE!<br />

Mit viel Geduld und Erfahrung<br />

werden aus Skianfängern kleine<br />

Skitalente. Kärntens SkilehrerInnen<br />

machen es möglich.<br />

6<br />

BADEFREUDEN<br />

IN KÄRNTENS<br />

THERMALREICHEN.<br />

Aufwärmen, eintauchen, abschalten.<br />

2 3<br />

EINBLICKE IN DIE<br />

ALPEN-ADRIA-KÜCHE.<br />

Geselliges Genießen auf ganz<br />

besonderen Schauplätzen: die besten<br />

Kreationen aus dem Garten Eden.<br />

4 5<br />

KULTURSCHAUPLÄTZE.<br />

Malerische Höhepunkte und<br />

beeindruckende Begegnungen.<br />

DAS WINTERMAGAZIN ERSCHEINT IM SEPTEMBER <strong>2012</strong>.<br />

Kärnten magazin 91<br />

7


URLAUBSINFORMATION KÄRNTEN<br />

Casinoplatz 1 · 9220 Velden · Austria<br />

Tel.: +43(0)463/3000<br />

Fax: +43(0)4274/52100-50<br />

E-Mail: info@kaernten.at<br />

WWW.KAERNTEN.AT

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