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Frohe Weihnachten und Prosit 2012! - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 114 / 21. 12. <strong>2012</strong><br />

lekül dauert hingegen nur einige h<strong>und</strong>ert<br />

Attosek<strong>und</strong>en (10^-18 Sek<strong>und</strong>en). „Wir haben<br />

es also mit zwei verschiedenen Zeitskalen<br />

zu tun“, erklärt Kitzler. „Unsere speziell<br />

geformten ultrakurzen Laserpulse beeinflussen<br />

die rasch beweglichen Elektronen.<br />

Dadurch, daß die Elektronen durch den<br />

Zusammenstoss kontrolliert in einen anderen<br />

Zustand versetzt werden, beginnen sich dann<br />

auch die großen, trägen Atomkerne zu bewegen.“<br />

Mit dieser Technik konnte das TU-Forschungsteam<br />

nun erstmals zeigen, daß bestimmte<br />

elementare chemische Reaktionen<br />

bei verschiedenen Kohlenwasserstoffmolekülen<br />

auch kontrolliert initiiert oder unterdrückt<br />

werden können, wenn die Bewegung<br />

der Atomkerne indirekt über die viel schnelleren<br />

Elektronen beeinflußt wird. Entscheidend<br />

dafür ist die genaue Form der Laserpulse.<br />

Die Rolle der Elektronenbewegung<br />

für die Chemie<br />

Um die experimentellen Daten richtig<br />

deuten zu können <strong>und</strong> um zu verstehen, was<br />

bei diesen unglaublich schnellen Vorgängen<br />

auf atomarer <strong>und</strong> elektronischer Ebene<br />

eigentlich passiert, sind auch theoretische<br />

Berechnungen <strong>und</strong> Computersimulationen<br />

nötig. Diese wurden ebenfalls an der TU<br />

Foto: TU Wien<br />

Wissenschaft & Technik<br />

Apparatur für die Vermessung der im Laserpuls erzeugten Molekülfragmente<br />

Wien durchgeführt – am Institut für Theoretische<br />

Physik, das mit dem Institut für<br />

Photonik in Attosek<strong>und</strong>en-Projekten zusammenarbeitet.<br />

Mit der nun vorgestellten Methode<br />

kann man nicht nur beobachten ob <strong>und</strong><br />

wie ein Molekül zerbricht. „Die Experimente<br />

<strong>und</strong> Simulationen zeigen, wie man durch<br />

präzises Kontrollieren des Laserpulses nun<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

65<br />

auch gezielt in den Ablauf chemischer Prozesse<br />

eingreifen kann“, sagt Katharina<br />

Doblhoff-Dier vom Institut für Theoretische<br />

Physik. <br />

Originalpublikation: X. Xie et al., Attosecond-Recollision-Controlled<br />

Selective<br />

Fragmentation of Polyatomic Molecules,<br />

PRL 109, 243001 (<strong>2012</strong>).<br />

FH Joanneum Kapfenberg bringt Berlin-Modell zum Sprechen<br />

Mit Hilfe aktueller Technologien machte<br />

ein Team des Studiengangs „Energie-,<br />

Verkehrs- <strong>und</strong> Umweltmanagement“ ein<br />

Berlin-Modell zur sprechenden Stadt.<br />

Lange Zeit suchte die TU Berlin nach<br />

einem Partner, der ihr Modell (4 x 1,5 Meter)<br />

des Stadtzentrums der deutschen Hauptstadt<br />

zum Sprechen bringt. Bis sie auf den Studiengang<br />

„Energie-, Verkehrs- <strong>und</strong> Umweltmanagement“<br />

der FH Joanneum Kapfenberg<br />

stieß. Nach nur drei Wochen intensiver Programmierarbeit<br />

ist das Berlin-Modell für Sehbehinderte<br />

zu einem Informationszentrum über<br />

die deutsche B<strong>und</strong>eshauptstadt geworden.<br />

Stadt-Infos am Handy<br />

„Ausgestattet mit RFID-Tags, die im Modell<br />

eingebracht sind, können Sehbehinderte<br />

mit einem RFID-Reader alle gewünschten<br />

Informationen als Sprachausgabe am Mobiltelefon<br />

erhalten“, so Martijn Kiers vom Studiengang.<br />

Zusammen mit seinem Kollegen<br />

Oliver Gößler erweckte er „Talking Berlin“<br />

zum Leben.<br />

Für den sehbehinderten Benutzer ist es<br />

ganz einfach, Informationen über Berliner<br />

Gebäude <strong>und</strong> Plätze zu erhalten. Er fährt mit<br />

den Händen, wobei auf einer der RFID-<br />

Reader befestigt ist, über das Modell im<br />

Maßstab 1:2000 <strong>und</strong> bekommt über das<br />

Mobiltelefon Informationen über die jeweilige<br />

Sehenswürdigkeit angesagt.<br />

„Bei der Entwicklung sind wir besonders<br />

auf die Wünsche der Sehbehinderten eingegangen“,<br />

so Kiers. „Nach der ersten Inbetriebnahme<br />

haben wird das Modell zusätzlich<br />

einem Feinschliff unterzogen <strong>und</strong> die<br />

Sprachausgabe verbessert.“<br />

Berlin gehört gehört<br />

Der deutsche B<strong>und</strong>estagspräsident Norbert<br />

Lammert stellte „Talking Berlin“ kürzlich<br />

im Rahmen der Veranstaltung „Menschen<br />

mit Behinderung“ im deutschen B<strong>und</strong>estag<br />

vor. Zur Zeit kann „Talking Berlin“ in<br />

der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

<strong>und</strong> Umwelt besichtigt <strong>und</strong> gehört<br />

werden.<br />

Von vielen Sehbehinderten erhielt das Projektteam<br />

ein sehr positives Feedback. Der<br />

deutsche B<strong>und</strong>estag hat daher beim Studiengang<br />

nachgefragt, ob ein weiteres sprechendes<br />

Modell erstellt werden kann, das in der<br />

Reichstagskuppel aufgestellt werden soll.<br />

Der Studiengang „Energie-, Verkehrs<strong>und</strong><br />

Umweltmanagement“ beschäftigt sich<br />

schon seit einigen Jahren mit barrierefreien<br />

Verkehrslösungen durch den Einsatz aktueller<br />

Technologien. Im Rahmen der Projektreihe<br />

„ways4all“ wird unter anderem an der<br />

Navigation für Sehbehinderte für den neuen<br />

Wiener Hauptbahnhof gearbeitet.<br />

Die FH Joanneum wurde 1995 gegründet.<br />

Mit 40 Studiengängen (Stand Herbst<br />

<strong>2012</strong>) in den vier Fachbereichen „Internationale<br />

Wirtschaft“, „Information, Design<br />

& Technologien“, „Leben, Bauen, Umwelt“<br />

<strong>und</strong> „Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften“ zählt die<br />

FH Joanneum zu einer der führenden Fachhochschulen<br />

<strong>Österreich</strong>s. Im Juli 2007 erhielt<br />

sie den Status einer Hochschule. <br />

http://www.fh-joanneum.at

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