Frohe Weihnachten und Prosit 2012! - Österreich Journal
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Foto: Krippenmuseum Bamberg/<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong><br />
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 114 / 21. 12. <strong>2012</strong><br />
Kultur<br />
55. Krippenausstellung<br />
Der Verein der Krippenfre<strong>und</strong>e Wien-NÖ hat auch heuer wieder in der Krypta<br />
von St. Peter w<strong>und</strong>erschöne Weihnachtskrippen präsentiert. Schwerpunkt der<br />
Ausstellung waren Arbeiten aus dem Krippenmuseum Bamberg.<br />
Detail aus der Südtiroler Hausfleißkrippe – Die Figuren wurden von der Bergbäuerin Barbara Sononer <strong>und</strong> ihrem Mann<br />
aus Wolkenstein im Grödnertal noch wirklich mit der Hand geschnitzt. Die Familie Sononer gehört zu den letzten Schnitzlern,<br />
wie man sie in Tirol nennt. Gemeint sind damit Hausfleißschnitzer, die oft – von den Eltern angelernt – am häuslichen Tisch<br />
im Nebenerwerb geschnitzt haben. Mit ihnen wurde einst der Ruf des Grödnertals als Schnitzzentrum begründet.<br />
Zirbelkiefernholz, handgeschnitzt <strong>und</strong> polychrom bemalt, 1997 bis <strong>2012</strong>.<br />
Die bildliche <strong>und</strong> szenische Darstellung<br />
ist seit dem Mittelalter bekannt. 1291<br />
schuf Arnolfo do Cambio für Santa Maria<br />
Maggiore in Rom die ersten erhaltenen Krippenfiguren.<br />
Ab dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert entstanden<br />
vermehrt Kirchenkrippen. Im weltlichen<br />
Bereich waren Krippen hauptsächlich in<br />
adeligen Häusern anzutreffen.<br />
Während der Gegenreformation griffen<br />
die Jesuiten gerne auf Krippendarstellungen<br />
zurück. Im Laufe der Jahre beschränkten sich<br />
die Krippenfiguren nicht mehr auf biblische<br />
Gestalten, denn man begann Alltagssituationen,<br />
aber auch soziale <strong>und</strong> politische Kritik<br />
in den Krippen zu zeigen. Kirche <strong>und</strong><br />
Kaiser erließen darauf Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
ein weitreichendes Krippenverbot,<br />
welches das Aufstellen von Kirchenkrippen<br />
untersagte. Damit begann der Rückzug der<br />
Krippe.<br />
Die Krippenschau<br />
Von Beginn an war es dem Verein von<br />
Krippenfre<strong>und</strong>en Wien-Niederösterreich ein<br />
Anliegen, Krippen einem breiten Teil der<br />
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es<br />
wurden Krippenschauen an unterschiedlichen<br />
Orten organisiert, bevor man 1959 erstmals<br />
eine Ausstellung in der Krypta von St. Peter<br />
veranstaltete.<br />
Seither findet die Wiener Krippenschau<br />
während der ersten drei Adventwochen dort<br />
statt. Jedes Jahr werden andere Exponate,<br />
ein eigener Schwerpunkt <strong>und</strong> Werke privater<br />
Leihgeber gezeigt. Die Krippenschau soll<br />
den Besuchern nicht nur Wissenswertes über<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
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das Krippenwesen vermitteln, sondern ihnen<br />
auch Gelegenheit bieten, sich besinnlich auf<br />
das Weihnachtsfest vorzubereiten. Dank des<br />
unermüdlichen Einsatzes der Vereinsmitglieder<br />
gelingt jährlich eine einzigartige<br />
Ausstellung, die zahlreiche Gäste aus dem<br />
In- <strong>und</strong> Ausland anlockt.<br />
Lag im vergangen Jahr der Schwerpunkt<br />
der Ausstellung auf der Krippenbaukunst aus<br />
Südtirol, so konnte für dieses Jahr Erk Baumann<br />
als Aussteller gewonnen worden, der<br />
in der oberfränkischen Stadt Bamberg nicht<br />
ein, sondern sein Krippenmuseum betreibt.<br />
Seine Sammlung umfaßt eine Vielzahl an<br />
Krippen aus mehr als 40 Ländern. Einen Teil<br />
davon, eine kleine <strong>und</strong> besondere Auswahl,<br />
kann man dort bew<strong>und</strong>ern, der große Teil<br />
befindet sich in einem weit mehr als 1000 m²