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Frohe Weihnachten und Prosit 2012! - Österreich Journal

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Georg Baselitz / Foto: Mischa Nawrata, Wien<br />

Georg Baselitz / Foto: Mischa Nawrata, Wien<br />

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 114 / 21. 12. <strong>2012</strong><br />

Interesse dem Dadaismus eines Kurt Schwitters,<br />

den surrealistischen Tendenzen Antonin<br />

Artauds <strong>und</strong> der Literatur des Existenzialismus<br />

(Michaux, Beckett, Ionesco, Genet). An<br />

der Kunst der Geisteskranken fasziniert ihn<br />

das Unverbildete, Rohe, Anti-Intellektuelle<br />

<strong>und</strong> Enttabuisierte. In seiner künstlerischen<br />

Laufbahn verändert Baselitz permanent<br />

seine Malmethoden. Immer wieder setzt er<br />

Georg Baselitz, Wendelintanz, 1997<br />

Öl auf Leinwand, 250 x 200 cm<br />

sich mit den Gegenstand als Ausgangspunkt<br />

für die Malerei auseinander, segmentiert diesen,<br />

stellt ihn auf den Kopf, oder nimmt alte<br />

Motive Jahre später wieder auf <strong>und</strong> setzt sie<br />

in einen divergierenden stilistischen Kon-<br />

Georg Baselitz, Fingermalerei – Akt,<br />

1972, Öl auf Leinwand, 200 x 162 cm<br />

text. Die Malerei selbst wird besonders in<br />

den 1980er Jahren zu Rohheit verdichtet, er<br />

experimentiert aber auch mit dem weißen<br />

Rand als Passepartout für die Malerei, läßt<br />

© Georg Baselitz / Foto: Thomas Müller courtesy Galerie Thaddaeus Ropac Paris u. Salzburg<br />

Kultur<br />

Georg Baselitz, Schneezeit, 2005, Öl auf Leinwand, 250 x 200 cm<br />

Fußspuren <strong>und</strong> Leerstellen der Farbtöpfe,<br />

der am Boden gemalten Bilder stehen oder<br />

gelangt in der neueren Zeit zu einer ganz<br />

leichten, fast aquarellhaften Malerei.<br />

Alle künstlerischen Phasen seit den späten<br />

1960er Jahren sind mit wichtigen<br />

Werken in der Sammlung Essl abgebildet.<br />

Von einer zentralen Arbeit, dem Fingermalerei-Akt<br />

von 1972, über die zwischen<br />

1998 <strong>und</strong> 2001 entstandene Serie der „Russenbilder“<br />

– wie etwa Lenin auf der Tribüne<br />

(Gerasimov) bis zu der Remix-Phase (ab<br />

2005) des malerischen Wiederholens reicht<br />

das Spektrum. Die Remix Bilder beziehen<br />

sich auf frühere Werke <strong>und</strong> variieren ursprüngliche<br />

Bildmotive mit aktuellen Maltechniken<br />

<strong>und</strong> Methoden, sei es durch Formatvergrößerung,<br />

Reduktion der Farbpalette,<br />

Weglassen von Details oder Verschiebung<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

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des Bildschwerpunkts. Ergänzt wird die<br />

Ausstellung durch die drei Meter hohe Holzplastik<br />

Meine neue Mütze (2003). Plastiken<br />

wie diese schuf der Künstler ab den 1980er<br />

Jahren, die ebenso wie die intensive Auseinandersetzung<br />

mit Zeichnung <strong>und</strong> Grafik<br />

sein malerisches Werk begleiten. Mit seinem<br />

Werk ist Georg Baselitz in einer unvergleichlichen<br />

Tiefe in der Sammlung Essl<br />

vertreten.<br />

Zur Ausstellung wird ein Katalog mit<br />

mehreren Texten erscheinen, darunter ein<br />

Interview zwischen Prof. Karlheinz Essl <strong>und</strong><br />

Georg Baselitz.<br />

Das Kunstvermittlungsteam bietet Führungen<br />

<strong>und</strong> Workshops zur Ausstellung an,<br />

jeden Sonntag um 15 Uhr gibt es eine Spezialführung<br />

„Georg Baselitz“. <br />

http://www.essl.museum

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