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Diät und Ergänzungsmittel bei Prostatakrebs - Bundesverband ...

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LESERBRIEFE<br />

Zum Beitrag von Professor Dr. Helmut Bonkhoff: Neue Entwicklungen in der pathologischen Diagnostik des Prostatakarzinoms,<br />

BPS-Magazin 2/2005:<br />

Prostatische Intraepitheliale<br />

Neoplasie (PIN)<br />

Angesichts der Tatsache, dass die wesentlichen Probleme<br />

<strong>bei</strong> der Therapie des Prostatakarzinoms sind:<br />

1 die Übertherapie vieler gar nicht lebensbedrohlicher<br />

Tumoren<br />

2. fehlende Therapien <strong>bei</strong>m fortgeschrittenen Karzinom<br />

3. Nebenwirkungen radikaler bzw. chirurgischer Strahlentherapie<br />

sind Diagnostik <strong>und</strong> Therapie der seltenen Prostatischen<br />

Intraepithelialen Neoplasie (PIN) ein marginaler Aspekt. S.<br />

g. HG-PINs (hochgradige) finden sich lediglich in 4,1%<br />

der Stanzbiopsien aus der Prostata. Über falsch positive<br />

zytologische Diagnosen an PINs sind mir keine Berichte in<br />

der Fachliteratur bekannt.<br />

Wegen der Kleinheit der PIN-Herde dürften sie in der<br />

Regel <strong>bei</strong> der zytologischen Diagnostik von Feinnadelaspirationsbiopsien<br />

bestenfalls zu einer Verdachtsdiagnose<br />

führen, <strong>bei</strong> der vom Zytopathologen ohnehin zu einer<br />

histologischen Abklärung geraten wird. LG-PINs (geringgradig)<br />

mit peridiploider bzw. peritetraploider DNA-Verteilung<br />

können in der Tat zytologisch übersehen werden.<br />

Dies ist aber unerheblich, da sie klinisch irrelevant sind.<br />

Stellt ein Zytopathologe <strong>bei</strong> einer HG-PIN mit aneuploider<br />

oder multiploider DNA-Verteilung die Diagnose eines<br />

Prostatakarzinoms (was nicht falsch wäre, da dies einem<br />

In-situ-Karzinom entspricht), dann ist diese Läsion auch<br />

klinisch relevant. Da beschrieben ist, dass sich in der<br />

Mehrzahl der HG-PINs in ihrer Umgebung auch invasive<br />

Karzinomherde finden <strong>und</strong> eine hoch aneuploide HG-<br />

PIN mit großer Wahrscheinlichkeit schnell invasiv wachsen<br />

wird, ist hier auch eine therapeutische Intervention<br />

angezeigt. Insofern kann gerade die DNA-Zytometrie hilfreich<br />

sein, zwischen klinisch irrelevanten <strong>und</strong> therapiebedürftigen<br />

PINs zu unterscheiden. Ich kann also nicht<br />

erkennen, dass die zytologische oder DNA-zytometrische<br />

Diagnostik für Patienten mit PIN eine Gefährdung darstellen<br />

soll. Eher läuft die histologische Diagnostik Gefahr,<br />

eine PIN in ihrer klinischen Relevanz überzubewerten.<br />

Das Argument, es gäbe nach den kritischen Untersuchungen<br />

von Tribukait (1993) keine neueren Studien zum<br />

möglichen Schaden einer Hormontherapie des peritetraploiden<br />

Prostatakarzinoms ist schwach. Nur eine Studie,<br />

welche das Gegenteil beweisen würde, könnte die<br />

Beobachtungen des schwedischen Forschers entkräften.<br />

Diese sind zudem biologisch sehr plausibel <strong>und</strong><br />

durch klinische Beobachtungen gestützt (Entwicklung s.<br />

g. refraktärer Karzinome unter Hormontherapie). Das Wirkungsprinzip<br />

früher <strong>und</strong> heutiger hormoneller Therapie<br />

auf gemischtzellige Prostatakarzinome ist insofern identisch<br />

als <strong>bei</strong>de vor allem auf gut differenzierte Tumorzellen<br />

wirken <strong>und</strong> damit zu einer Selektion wenig differenzierter<br />

Zellen führen.<br />

UNIV.-PROF. DR. MED. ALFRED BÖCKING<br />

Direktor des Instituts für Cytopathologie<br />

Universitätsklinikum Düsseldorf<br />

Moorenstraße 5<br />

40225 Düsseldorf<br />

Zum Beitrag von Gerd Unterstenhöfer: Zum Urologen oder zum Onkologen, BPS-Magazin 2/2005:<br />

Jährlich erkranken in Deutschland fast 400.000 Bürger an<br />

Krebs, davon ca. 85.000 oder 21,2 % an urologischen<br />

Tumoren. Der urologische Anteil an durch Krebs verursachten<br />

Todesfälle liegt nur <strong>bei</strong> 11,5%, das heißt, die uro-<br />

logische Behandlung kann heilend sein, oder sich bis in<br />

ein hohes Alter hinziehen, in dem eine andere Todesursache<br />

vorliegt. Die Urologische Fachgruppe ist in der<br />

Gesamtzahl der Ärzte nur mit 2,1 % vertreten. Aus diesen<br />

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