Diät und Ergänzungsmittel bei Prostatakrebs - Bundesverband ...
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wichtiger sei es darauf zu schauen, welchen Sinn ein<br />
Mensch seiner Erkrankung abgewinnt <strong>und</strong> welche Konsequenzen<br />
er daraus zieht. Dementsprechend können<br />
die inneren Kraftquellen aktiviert werden. „Man hat in der<br />
Forschung zu stark angenommen, dass das Kämpfen in<br />
jedem Fall die bessere Gr<strong>und</strong>haltung ist. Das ist aber wissenschaftlich<br />
überhaupt nicht haltbar. Menschen, die<br />
eine Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft entwickeln, sich zu fügen,<br />
sich abzufinden, sich gleichzeitig aber mit Hoffnung in<br />
größere Zusammenhänge einfügen, wie zum Beispiel<br />
beten, die werden auf diese Weise vielleicht etwas<br />
erleichtert, weniger verkrampft, weniger angespannt,<br />
weniger verbissen. Und aus dieser gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Erleichterung, die man auch mit Loslassen, Hingabe<br />
oder Vertrauen in ein größeres Ganzes bezeichnen<br />
kann, kann natürlich das gesamte immunologische<br />
System beruhigt werden.“<br />
Rolf Verres kennt viele Menschen, die in der Krankheit<br />
enorme Fähigkeiten entwickelt haben <strong>und</strong> über sich<br />
selbst hinaus gewachsen sind. Sie kommen da<strong>bei</strong> zu<br />
Lebensfragen, die sie im normalen Alltag permanent<br />
ausgeblendet haben.<br />
„Ich kann nur sagen, dass ich <strong>bei</strong> vielen Krebserkrankten<br />
diese Bereitschaft sehe, sich ganz gr<strong>und</strong>sätzlich mit<br />
ihrem bisherigen Leben kritisch auseinander zu setzen<br />
<strong>und</strong> Schlussfolgerungen aus der Krankheit zu ziehen. Und<br />
ich kann immer wieder feststellen, dass diese Menschen<br />
bewusster, intensiver, besser <strong>und</strong> gesünder leben, als<br />
wenn sie das nicht täten. Und darauf zu vertrauen, dass<br />
Menschen diese Fähigkeit haben, das ist etwas, was ich<br />
den Ärzten auch wünsche. Wenn Ärzte das <strong>bei</strong> ihren<br />
Patienten spüren, dann können sie sich auch mit deren<br />
Fähigkeiten verbünden <strong>und</strong> daraus kann sich ein viel<br />
schöneres Arzt - Patient-Verhältnis entwickeln, als wenn<br />
man die Patienten nur als arme leidende Opfer ihrer<br />
Krankheit sieht.“<br />
Ärzte üben in unserer technologischen Gesellschaft eine<br />
ähnliche Funktion aus wie in traditionellen Kulturen der<br />
Schamane. Das liegt wesentlich an dem Glauben, den<br />
die Menschen auf den Arzt projizieren. Der Urwalddoktor<br />
Albert Schweitzer hat mal gesagt:„Alle Patienten tragen<br />
ihren eigenen Arzt in sich. Sie kommen zu uns, ohne<br />
diese Wahrheit zu kennen. Wir sind dann am erfolgreichsten,<br />
wenn wir dem Arzt, der in jedem Patienten steckt,<br />
die Chance geben, in Funktion zu treten.“<br />
Was aber, wenn ein Arzt mit dieser Verantwortung nicht<br />
gut umzugehen weiß? Unbedachte Worte aus dem<br />
M<strong>und</strong> eines Arztes können vernichtend sein. Christiane<br />
Pohl fällt da<strong>bei</strong> die Geschichte ihres Onkels ein, der<br />
einen Schlaganfall erlitten hatte. „Nach der Behandlung<br />
ging es ihm schon sehr viel besser. Trotzdem hat eine<br />
Ärztin dann zu ihm gesagt, dass er in ein Pflegeheim<br />
muss <strong>und</strong> stets auf Hilfe angewiesen sein wird. Das war<br />
für meinen Onkel so ein Schock, dass er sich nach diesem<br />
Gespräch weigerte, Medikamente zu nehmen <strong>und</strong><br />
sich völlig aufgab <strong>und</strong> nach zwei St<strong>und</strong>en war er tot. Für<br />
diese Ärztin kam sein Tod völlig überraschend, für mich<br />
gar nicht. Das hatte wirklich etwas von Verhexung, finde<br />
ich, denn diese Ärztin hat meinem Onkel den Lebensmut<br />
genommen <strong>und</strong> ihn gebrochen. Er hat sich dann<br />
selbst aufgegeben. Die Ärztin hatte meinem Onkel die<br />
Selbstheilungskräfte abgesprochen. Diese Kräfte, die es<br />
ermöglichen, dass es einem immer besser geht.“<br />
Die Heilkraft von Liebe <strong>und</strong> Mitgefühl wird in der Medizin<br />
noch immer gering geschätzt. Darum ist es überaus<br />
wichtig, sich einen Arzt oder Therapeuten zu suchen, der<br />
nicht nur fachlich kompetent ist, sondern auch zugewandt<br />
<strong>und</strong> mitfühlend. Paracelsus, eine der bedeutendsten<br />
Persönlichkeiten der Medizingeschichte soll gesagt<br />
haben: „Liebe ist der höchste Grad der Arznei.“ Liebe im<br />
Sinne von Zuwendung <strong>und</strong> Mitgefühl war für Paracelsus<br />
der Schlüssel zur Heilung. Der Volksm<strong>und</strong> machte daraus:<br />
Liebe ist die beste Medizin.<br />
Eine neue Forschungsrichtung, die Psychoneuroimmunologie,<br />
bestätigt inzwischen altes Heilwissen. Wissenschaftler<br />
können heute nachweisen, wie positive Gefühle<br />
<strong>und</strong> Einstellungen die Biochemie des Körpers verändern<br />
<strong>und</strong> das Immunsystem stärken.<br />
Theodor Petzold, Allgemeinmediziner <strong>und</strong> Arzt für Naturheilverfahren,<br />
sagt: „Lachen ist ges<strong>und</strong>. Die Psychoneuroimmunologie<br />
hat nachgewiesen, dass Lachen das<br />
Immunsystem anregt, die Zahl der weißen Blutkörperchen<br />
erhöht. Selbstbestimmung ist ein großer Ges<strong>und</strong>heitsfaktor,<br />
genauso wie Hoffnung, Sinnerfüllung <strong>und</strong> Lust<br />
auf verschiedenen Ebenen. Wenn der Mensch Glück,<br />
Vertrauen <strong>und</strong> Glauben empfindet dann werden Endorphine<br />
ausgeschüttet, also körpereigene Glückshormone.“<br />
Ist der Glaube an die Heilkraft von Liebe <strong>und</strong> Vertrauen<br />
nicht einfach bloß ein Placebo, wird der Skeptiker fra-<br />
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