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THW-Handbuch Kraftfahrwesen im THW - THW OV Friedberg / Hessen

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<strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong><br />

• vom Betrieb des Motors ausgehen.<br />

• durch die Reifen verursacht werden.<br />

Die Vibrationen werden über Lenkrad oder Karosserie auf die Insassen übertragen. Der<br />

Vibrationssinn ist leicht durch Fahrbahnstöße zu stören.<br />

Aufgrund der schnellen Gewöhnung an Vibrationen ist der Vibrationssinn erst bei Veränderungen<br />

wirksam.<br />

13.8.23 Gleichgewichtssinn<br />

Der Gleichgewichtssinn gibt bei einer gleichmäßigen Geschwindigkeit keine Informationen.<br />

Er wirkt nur bei Beschleunigungsvorgängen.<br />

13.8.24 Drucksinn<br />

Der Drucksinn empfindet Druck, der durch Fahrbahnunebenheiten oder Beschleunigungsvorgänge<br />

auf den Körper ausgeübt wird.<br />

Bei hohen Geschwindigkeiten spürt der Körper in Bodensenken Kompressionsdruck.<br />

Der Drucksinn hat eine große Bedeutung für Motorradfahrer. Der Motorradfahrer kann<br />

beispielsweise aus der Windlast, die auf seinen Körper einwirkt, Informationen über die<br />

Geschwindigkeit erhalten.<br />

13.8.25 Zusammenspiel der Sinnesleistungen<br />

Die Geschwindigkeitswahrnehmung resultiert aus dem Zusammenspiel der einzelnen<br />

Sinnesleistungen. Wird eine Informationsquelle entzogen, erfolgt eine verzerrte Wahrnehmung.<br />

Die Ausschaltung der akustischen Komponente beispielsweise lässt Schätzungsfehler<br />

sprunghaft von 5-8% auf 25-30% ansteigen.<br />

Der Leistungsabfall bei Ausfall einer oder mehrerer Sinnesleistungen ist bei erfahrenen<br />

Kraftfahrern größer als bei unerfahrenen. Das hängt mit dem Wahrnehmungslernen zusammen,<br />

d. h. der zunehmenden Fähigkeit des Organismus, eintreffende Informationen<br />

aus verschiedenen Teilbereichen zu integrieren.<br />

Be<strong>im</strong> erfahrenen Fahrzeuglenker, der die eintreffende Information integriert, bildet die<br />

Synthese aller Sinnesleistungen die Grundlage der Geschwindigkeitswahrnehmung.<br />

Der Entzug einer Informationsquelle verändert das Ganze und setzt die Leistung herab.<br />

Der unerfahrene Lenker auf der anderen Seite kann die verschiedenen Informationen<br />

nur begrenzt integrieren. Er verarbeitet jeweils die Eingabe aus einem Kanal. Der Entzug<br />

einer Sinnesleistung bewirkt zwar den Verlust von wichtiger Information. Andererseits<br />

lenkt der Unerfahrene seine Aufmerksamkeit auf einen anderen sensorischen Kanal,<br />

um den Informationsverlust auszugleichen. Dieser Wahrnehmungsprozess erfordert<br />

allerdings relativ hohe Energie.<br />

Der größte Teil der für den Verkehrsteilnehmer wichtigen Informationen wird durch den<br />

Sehvorgang aufgenommen. Die Netzhaut - auf sie wird die dreid<strong>im</strong>ensionale Umwelt<br />

zweid<strong>im</strong>ensional projiziert - liefert jedoch nur unzuverlässige Informationen. Dadurch<br />

kann es zu gravierenden Trugschlüssen kommen. Beispiel hierfür ist der sogenannte<br />

Röhreneffekt.<br />

© <strong>THW</strong>-Leitung, <strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong> 12/2001 98

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