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THW-Handbuch Kraftfahrwesen im THW - THW OV Friedberg / Hessen

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<strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong><br />

Die Zeiteindrücke werden subjektiv verzerrt, je nachdem, welche Eindrücke wahrgenommen<br />

werden.<br />

Die Schwierigkeiten und Unsicherheiten dieser Schätzung werden deutlich, wenn man<br />

beispielsweise an die Fehleinschätzungen über die Wartezeiten vor Ampeln oder Bahnübergängen<br />

denkt.<br />

13.8.11 Geschehenswahrnehmung<br />

Wahrnehmungen, für die es kennzeichnend ist, dass sich während der Zeit etwas verändert,<br />

werden als Geschehenswahrnehmung bezeichnet.<br />

Der Begriff der Geschehenswahrnehmung umfasst alle Sinnesleistungen. Wichtigstes<br />

Sinnesorgan ist das Auge, das 90% aller für den Verkehrsteilnehmer wichtigen Informationen<br />

aufn<strong>im</strong>mt.<br />

13.8.12 Tiefenwahrnehmung<br />

Die Tiefenwahrnehmung ist besonders dann wichtig, wenn Geschwindigkeiten von weit<br />

entfernten Objekten geschätzt werden sollen. Das Entfernungsschätzvermögen wird<br />

durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst. Generell gilt, dass Entfernungen <strong>im</strong> allgemeinen<br />

überschätzt und Geschwindigkeiten unterschätzt werden.<br />

13.8.13 Räumliches Sehen<br />

Räumliches Sehen wird durch beidäugiges Sehen vermittelt. Da jedes Auge ein Objekt<br />

unter anderem Winkel sieht, entstehen zwei verschiedene Netzhautbilder, deren Verschmelzung<br />

in der Sehrinde ein Bild ergibt.<br />

13.8.14 Räumliche Tiefe<br />

Der Eindruck einer räumlichen Tiefe entsteht dann, wenn Gegenstände, die sich in einer<br />

best<strong>im</strong>mten Entfernung zum Beobachter befinden, eine gewisse Distanz untereinander<br />

aufweisen.<br />

Die Grenze des opt<strong>im</strong>alen räumlichen Sehens liegt bei 90 m, ab 1200 m tritt der Eindruck<br />

einer räumlichen Tiefe nicht mehr auf.<br />

13.8.15 Entfernungsschätzvermögen<br />

Das Entfernungsschätzvermögen wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst. Generell<br />

gilt, dass Entfernungen <strong>im</strong> allgemeinen überschätzt und Geschwindigkeiten unterschätzt<br />

werden<br />

Ein Faktor ist die sogenannte "Texturdichte". Das ist die Anzahl der zur Entfernungseinschätzung<br />

notwendigen Einzelheiten. Je mehr Einzelheiten zur Verfügung stehen, desto<br />

mehr Anhaltspunkte hat das Auge, die es zueinander in Relation setzen kann. Ist jedoch<br />

die Sicht beeinträchtigt, fällt eine Reihe dieser Einzelheiten weg oder ist nur undeutlich<br />

zu erkennen.<br />

Dämmerung und diffuses Licht zerreißt die Konturen und lässt Gegenstände dadurch<br />

weiter weg erscheinen, als sie tatsächlich sind. Bei Dämmerung und Dunkelheit erfolgt<br />

die Wahrnehmung bewegter Objekte weitgehend auf der Basis der Helligkeit des Lichts.<br />

Helles Licht wird als näher angenommen als ein tatsächlich gleich weit entferntes<br />

dunkleres Licht. Diese Fehleinschätzung wird um so geringer, je größer die beleuchtete<br />

Fläche ist.<br />

© <strong>THW</strong>-Leitung, <strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong> 12/2001 96

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