THW-Handbuch Kraftfahrwesen im THW - THW OV Friedberg / Hessen
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<strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong><br />
Das Reifenprofil muss regelmäßig kontrolliert werden. Die Reifen sollten gleichmäßig<br />
abgelaufen sein und an jeder Stelle der Lauffläche mindestens 2 mm Profiltiefe aufweisen.<br />
Der Luftdruck muss regelmäßig (alle 14 Tage bei kalten Reifen) kontrolliert werden. Dabei<br />
sind die Angaben des Fahrzeug- bzw. des Reifenherstellers zu beachten.<br />
Der Luftdruck muss auf allen Rädern gleich groß sein. Ist das nicht der Fall, wird bei<br />
hohen Geschwindigkeiten in den Reifen zu viel Hitze erzeugt und es kann zum Platzen<br />
des Reifens kommen. Nach § 36 StVZO beträgt die Mindestprofiltiefe 1,6 m.<br />
Alle 10 Jahre sollten die Reifen ausgetauscht werden. Das Alter kann auf den Reifen<br />
abgelesen werden (448... bedeutet: Woche 44,Jahr 19988; 214 mit einem Dreieck bedeutet:<br />
Woche 21, Jahr 1994, das Dreieck kennzeichnet Reifen, die zwischen dem<br />
01.01.1990 und dem 31.12.1999 hergestellt wurden).<br />
13.14.7 Reifen / Fahrbahn<br />
Die Reibung bzw. der Kraftschlussbeiwert, der die Reibung in konkrete Zahlen fasst, ist<br />
<strong>im</strong>mer abhängig vom Reifen und von der Fahrbahn. Durch die gefahrene Geschwindigkeit<br />
und den Reifeninnendruck wird sie zusätzlich negativ oder positiv beeinflusst.<br />
Deshalb kann man nicht sagen, diese oder jene Fahrbahn sei besonders gut oder<br />
schlecht. Genauso wenig kann man behaupten, ein best<strong>im</strong>mter Reifen sei besonders<br />
gut oder schlecht, ohne dazu zu sagen, mit welcher Fahrbahn er in Verbindung gebracht<br />
wird. Richtig formuliert müsste es heißen, dass ein best<strong>im</strong>mter Reifen in Verbindung<br />
mit einer best<strong>im</strong>mten Fahrbahn gut oder schlecht ist.<br />
13.14.8 Reifen als Kompromiss<br />
Da man <strong>im</strong> Straßenverkehr weder ständig den passenden Reifen zur Witterung aufziehen<br />
kann, noch Einfluss auf die Straßenoberfläche nehmen kann, fährt man ständig in<br />
einem Kompromisszustand. Aus diesem Grund ist es völlig illusorisch, Grenzwerte anzustreben,<br />
da nicht einmal die Grenze selbst bekannt ist.<br />
13.14.9 Einfluss der Geschwindigkeit<br />
Die besten Kraftschlussbeiwerte werden bei niedrigen Geschwindigkeiten erreicht. Mit<br />
zunehmend höherer Geschwindigkeit nehmen die Reibbeiwerte ab. Vor allem bei nasser<br />
Fahrbahn fallen die Kraftschlussbeiwerte mit steigender Geschwindigkeit sehr<br />
schnell ab.<br />
Man sieht daraus, dass man mit Kraftschlussbeiwert-Tabellen in der Praxis nicht viel<br />
anfangen kann. Die angegebenen Werte gelten nur für ganz best<strong>im</strong>mte definierte Umstände.<br />
Verändert man auch nur einen Einflussfaktor, kann sich das Bild sehr schnell<br />
zuungunsten des Fahrers ändern.<br />
Einen entscheidenden Faktor (opt<strong>im</strong>alen Reifenzustand vorausgesetzt) hat der Fahrer<br />
selber in der Hand: Nur die Geschwindigkeit, die der Fahrer entsprechend seinen Reifen<br />
und der Fahrbahn wählt, best<strong>im</strong>mt letztlich darüber, ob man ein Fahrzeug noch<br />
rechtzeitig zum Stehen<br />
13.14.10 Kontakt Reifen/Fahrbahn<br />
Voraussetzung für das Beschleunigen, Bremsen und auch das Lenken ist die Übertragung<br />
der erzeugten Kräfte von den Reifen auf die Fahrbahn. Möglich ist dies aufgrund<br />
der Reibung, die zwischen Reifen und Fahrbahnoberfläche auftritt. Das Ausmaß der<br />
© <strong>THW</strong>-Leitung, <strong>Kraftfahrwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>THW</strong> 12/2001 109