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Wirtschaft Saarland 1959 bis 2009

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50 Jahre <strong>Saarland</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong>spolitisch bekannte sich die CDU-Regierung zu einem sozialverträglichen Auslaufberg-<br />

bau und nahm somit Abschied von der jahrzehntelangen Strategie, einen stabilen Montankern als<br />

nationale Energiereserve für das <strong>Saarland</strong> zu erhalten. Ersetzt wurde dies durch eine <strong>Wirtschaft</strong>s-<br />

politik, die auf günstige Standortbedingungen, Innovationen und Wissenschaft, Weltmarktorien-<br />

tierung und ein insgesamt wirtschaftsfreundliches Klima mit kurzen Entscheidungswegen setzt.<br />

Der Ausstieg aus dem Bergbau sollte kein Signal zur Deindustrialisierung sein. Im Gegenteil – die<br />

Industrie trieb zusammen mit den industrienahen Dienstleistungen den Aufholprozess in diesen<br />

Jahren voran. Der Fahrzeugbau, der Maschinenbau und die Stahlindustrie prägten neben der IT-<br />

<strong>Wirtschaft</strong> den Strukturwandel an der Saar. Neben der Informations- und Nanotechnologie wurde<br />

mit der Biotechnologie ein weiterer Forschungsbereich aufgebaut und durch die Schaffung des<br />

Science-Park Saar gezielt für Unternehmensansiedlungen geöffnet. Es mehren sich die Anzei-<br />

chen, dass die zum Teil <strong>bis</strong> auf die 80er Jahre zurückgehenden technologischen Neuentwick-<br />

lungen auf die Gesamtwirtschaft durchschlagen und ihr ein neues Fundament verleihen.<br />

Bildungspolitisch wurden durch die bundesweit beachtete Einführung des achtjährigen<br />

Gymnasiums neue Zeichen für eine erhöhte Leistungsorientierung und Eliteförderung gesetzt,<br />

während in der Innenpolitik das Thema „innere Sicherheit“ groß geschrieben und der<br />

Polizeibereich personell verstärkt und reorganisiert wurde.<br />

3.2 Gründe und Ursachen für den Aufschwung des <strong>Saarland</strong>es<br />

Das <strong>Saarland</strong> ist wie jede andere Volkswirtschaft auch in die nationale und internationale Arbeits-<br />

teilung eingebunden und damit von dem Auf und Ab der Konjunkturzyklen abhängig. Einzelne<br />

Länder können nur schwer die allgemeine wirtschaftliche Situation beeinflussen. Sie können aber<br />

die maßgeblichen Wachstumstreiber und die Rahmenbedingungen für zukünftigen Erfolg durch<br />

ihre Politik beeinflussen. Diese Wachstumstreiber und Rahmenbedingungen für Wachstum sollen<br />

in diesem Abschnitt untersucht werden. Daneben sollen die Veränderungen bei einzelnen Erfolgs-<br />

indikatoren auch stärker qualitativ untersucht werden. Ist der Abbau der Arbeitslosigkeit nur durch<br />

einen Rückgang der Erwerbspersonen oder durch eine Überführung der Arbeitslosen in den SBG-<br />

II-Regelkreis zu erklären oder steht ein echter Beschäftigungsaufbau dahinter? Das ist ein Beispiel<br />

für diese mehr qualitative Analyse. Schließlich interessiert die Frage, wie viel von dem Aufschwung<br />

bei den Menschen angekommen ist.<br />

Zur Beantwortung dieser drei Fragestellungen werden acht Politikfelder näher untersucht:<br />

• Beschäftigung, Integration und soziale Lage<br />

• Einkommen und Einkommensverteilung<br />

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