Wirtschaft Saarland 1959 bis 2009

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50 Jahre Saarland • Dieser Anteil ist seit 1998 sogar leicht angestiegen. Innerhalb des Verbundes haben die Dienstleistungsbereiche an Bedeutung gewonnen. • Das ist ein übliches Muster von erfolgreichem Strukturwandel in Deutschland in den letzten 20 Jahren. Abbildung 3-2: Beschäftigungsanteile im Industrie-Dienstleistungsverbund Saarland und Deutschland; 1998-2008; Angaben in Prozent Verbund: Verarbeitendes Gewerbe, Logistik und unternehmensnahe Dienstleistungen Datenbasis: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Quelle: Bundesagentur für Arbeit, IW Consult Dem Saarland ist in den letzten Jahren ein industriegetriebener Wachstumsprozess gelungen, obwohl das Land aus dem Steinkohleberbergbau ausgestiegen ist. Seit 1998 gingen in diesem Bereich über 7.000 Arbeitsplätze verloren; allein in den letzten beiden Jahren waren es über 1.100 Arbeitsplätze. Dieser Strukturwandel verlief relativ geräuschlos, zumindest wenn man die Situation mit ähnlichen Einschnitten in früheren Jahren vergleicht. Die Landesregierung federt diesen Seite 42 von 60
50 Jahre Saarland Wandel sozialverträglich ab, nutzt die üblichen Instrumente, bietet aber auch Hilfen bei der Stellenvermittlung an. Eine wichtige Facette des Strukturwandels ist die Veränderung der Unternehmensgrößenstruktur. Wie hat sich der Mittelstand im Vergleich zu den großen Unternehmen entwickelt? Drei Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2007) arbeiten in Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten. Es gibt nur 68 von insgesamt 24.321 Betrieben, die mehr als 500 Beschäftigte haben (0,3 Prozent). Allerdings existieren auch zahlreiche Betriebe mit weniger als 500 Beschäftigten, die Teil von international agierenden Großkonzernen sind. Im Vergleich zu Deutschland insgesamt existieren im Saarland strukturelle Unterschiede: • Das Saarland ist stärker als andere durch Großbetriebe geprägt. Im Saarland haben 25,4 Prozent aller SV-Beschäftigten ihren Arbeitsplatz in Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern. Im Bundesgebiet liegt diese Quote bei 21,0 Prozent; im Westen bei 22,2 Prozent. • Allerdings hatten die kleinen und mittleren Unternehmen zwischen 1998 und 2007 eine bessere Beschäftigungsentwicklung als die Großbetriebe. Sie haben 4,1 Prozent Arbeits- plätze aufgebaut; die Unternehmen mit mehr als 500 Mitabeitern haben die Beschäftigung um 8 Prozent reduziert. Die großen Unternehmen haben in knapp zehn Jahren 2,4 Prozentpunkte an Beschäftigungsanteilen verloren. Das zeigt, dass der Mittelstand auch im Saarland in den letzten Jahren noch wichtiger geworden ist. Allerdings sind die Verflechtungen und gegenseitigen Abhängigkeiten so hoch, dass eine Wirt- schaftspolitik nicht einseitig auf eine Unternehmensgrößenklasse setzen, sondern die Symbiose betonen sollte. Die Wirtschaftspolitik des Saarlandes geht diesen Weg. Internationale Ausrichtung Die saarländische Wirtschaft war in den letzten Jahren erfolgreich, weil sie international aufgestellt ist. Das zeigt ein Blick auf die Exportquoten: • Die Exportquote liegt bei 46,7 Prozent (2007) und damit deutlich über dem bundes- deutschen Niveau. • Die Exportquote ist seit 1998 um 10 Prozentpunkte gestiegen und damit etwas stärker als im Bundesdurchschnitt. Das zeigt, dass die saarländische Wirtschaft die Chancen der Glo- balisierung in den letzten Jahren verstärkt genutzt hat. Seite 43 von 60
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