05.03.2013 Aufrufe

Wirtschaft Saarland 1959 bis 2009

Wirtschaft Saarland 1959 bis 2009

Wirtschaft Saarland 1959 bis 2009

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

50 Jahre <strong>Saarland</strong><br />

• Berücksichtigt man insbesondere die niedrigeren Mieten, zeigt sich, dass die Arbeitnehmer<br />

im <strong>Saarland</strong> keine schlechtere Reallohnposition haben als jene in Westdeutschland. Der<br />

Vorteil der niedrigeren Lebenshaltungskosten kann auf rund vier Prozentpunkte geschätzt<br />

werden. Das gleicht den Lohnrückstand von etwa fünf Prozentpunkten fast aus. Für<br />

Arbeiter ergeben sich sogar höhere Reallöhne.<br />

Warum ist der Befund wirtschaftstrukturell bedenklich? Auch hier ist eine differenzierte Antwort<br />

notwendig:<br />

Fazit<br />

• Die Analysen zeigten, dass ein Teil der Einkommensunterschiede bei Angestellten durch<br />

ungünstigere Strukturen zu erklären ist. Es gibt zu wenig Arbeitsplätze im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung oder Arbeitsplätze mit umfassenden Führungstätigkeiten. Auch<br />

sind Akademikerjobs im <strong>Saarland</strong> unterrepräsentiert. Insgesamt fehlen dem Land hochwer-<br />

tige Dienstleistungsarbeitsplätze und vor allem Headquartern größerer Unternehmen,<br />

welche diese Arbeitsplätze haben. Überspitzt lässt sich formulieren, dass das <strong>Saarland</strong><br />

immer noch „Merkmale einer verlängerten Werkbank“ aufweist und moderne wertschöp-<br />

fungsintensive Arbeitsplätze fehlen.<br />

• Die Analysen zeigen aber auch, dass solche Strukturunterschiede den Einkommensrück-<br />

stand der Angestellten nicht vollständig erklären können. Das ist nicht überraschend, denn<br />

eine hochwertigere <strong>Wirtschaft</strong>sstruktur hat Komplementäreffekte und zieht andere Bereiche<br />

über Produktions-Dienstleistungsverbünde oder moderne Zulieferer-Abnehmer-Verbünde<br />

nach oben. Deshalb gibt es eine klare Reihenfolge: Zuerst muss die Struktur der <strong>Wirtschaft</strong><br />

verbessert werden und danach wird eine Konvergenz der Einkommen zum westdeutschen<br />

Niveau zu beobachten sein.<br />

Das <strong>Saarland</strong> weist eine relativ gleichmäßige Einkommensverteilung auf. Das verfügbare<br />

Einkommen je Einwohner hat sich seit dem Jahr 2000 erheblich erhöht und dem Bundesdurch-<br />

schnitt um über zwei Prozentpunkte angenähert; das <strong>Saarland</strong> hat hier also seinen Rückstand<br />

erheblich verkürzt. (Fach-)Arbeiter profitieren von insgesamt günstigeren Strukturen und können<br />

im Vergleich zu Westdeutschland überdurchschnittlich hohe Löhne erzielen. Der Vorteil der<br />

niedrigeren Lebenshaltungskosten kann auf rund vier Prozentpunkte geschätzt werden; dies<br />

gleicht den Lohnrückstand von etwa fünf Prozentpunkten fast aus. Allerdings fehlen dem Land<br />

hochwertige Dienstleistungsarbeitsplätze und vor allem Headquarter größerer Unternehmen.<br />

Seite 38 von 60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!