Wirtschaft Saarland 1959 bis 2009

50 Jahre Saarland
Bertelsmann-Stiftung. Trotz dieser Schwäche belegt das Saarland im Dynamikvergleich der
Jahre 1999 bis 2005 immerhin noch mit Rang neun einen Platz im Mittelfeld.
• Besser schneidet das Saarland indes wieder bei der Hochqualifiziertenquote ab, welche
angibt, wie viele Hochqualifizierte (Akademiker) auf 100 sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte entfallen. Hier weist das Saarland im Jahr 2008 einen Wert von knapp 8
Hochqualifizierten je 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigter auf; der Durchschnitts-
wert für Westdeutschland liegt bei 9,7. In diesem Bereich hat sich das Saarland gegenüber
dem Jahr 1998, wo der Wert noch 6,2 betragen hatte, deutlich verbessert. Im Dynamikver-
gleich der Entwicklung zwischen 1998 und 2008 belegt das Saarland hier mit Rang acht
einen Platz im Mittelfeld. Dieser Befund zeigt, dass sich die Innovationsstrategie im Bereich
der Hochqualifizierten auszahlt und das Saarland gegenwärtig nicht von einem „brain drain“
heimgesucht wird.
• Vergleichsweise stark schneidet das Saarland bei der Patentintensität ab. Hochgerechnet
auf die Gesamtbevölkerung gab es im Saarland im Jahr 2008 insgesamt 289 Patentan-
meldungen, bundesweit waren es rund 49.000. Für einen aussagekräftigen Vergleich ist es
angebracht, sich die Entwicklung der Patentanmeldungen in den vergangenen 10 Jahren
anzuschauen. Dort weist das Saarland gegenüber dem Referenzjahr 1998 zwar ein Null-
wachstum aus, was aber offensichtlich einem einmaligen Rückgang der Patentan-
meldungen im Jahr 2008 geschuldet ist. Denn im Jahr 2007 wies das Saarland noch 334,
im Jahr 2005 358 und im Jahr 2000 sogar 364 Patentanmeldungen auf. Zwischen 2000
und 2007 gab es im Saarland im Großen und Ganzen jährlich immer mehr als 330 Patent-
anmeldungen. Im gesamten Bundesgebiet hingegen verläuft die Entwicklung der Patent-
anmeldungen seit 2000 hingegen rückläufig und damit umgekehrt zum Saarland. Nur im
Jahr 2008 – dem Jahr, wo das Saarland erstmals eine schwächere Zahl von Patentanmel-
dungen aufwies – gab es im Bundesgebiet einen einmaligen positiven Ausreißer aus der
insgesamt rückläufigen Entwicklung der Patentanmeldungen. Insoweit darf dem Null-
wachstum bei dynamischer Betrachtung des Zehnjahreszeitraums von 1998 bis 2008 keine
allzu hohe Bedeutung beigemessen werden, da ansonsten die sehr positive Entwicklung
des Saarlandes zwischen 1999 und 2007 völlig ausgeblendet bliebe. Dies verdeutlicht
allein schon die Tatsache, dass bei Betrachtung des Zeitraums von 1998 bis 2007 das
Saarland eine durchschnittliche Wachstumsrate von 1,5 Prozent aufwies, während der
Bundesdurchschnitt ein Nullwachstum bzw. Westdeutschland ein schwaches Wachstum
bei diesem Indikator von 0,2 Prozent aufwies.
• Bei der Wissenschaftlerdichte schneidet das Saarland mit 78 Wissenschaftlern je 1.000
Einwohnern ebenfalls weit überdurchschnittlich ab, wenn man die Werte für Deutschland
(72) und Westdeutschland (56) gegenüberstellt.
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