trennt 4/2006 - Altstoff Recycling Austria
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Foto: Baltikum Tourismus Zentrale<br />
ARA System Inside<br />
ÖSTERREICHISCHES<br />
KNOW-HOW FÜR ESTLAND<br />
Für die ÖsterreicherInnen ist die ge<strong>trennt</strong>e Sammlung und<br />
Verwertung von Verpackungsabfällen selbstverständlich.<br />
Anders in Estland, hier fehlte bis 2005 eine effiziente Sammlung<br />
und Verwertung von Verpackungsabfällen, und auch die<br />
Restmüllsammlung steckte vergleichsweise noch in den<br />
Kinderschuhen. Mit seinem EU-Beitritt im Jahr 2004 muss<br />
Estland nun EU-Recht und damit auch die EU-Verpackungsdirektive<br />
in nationales Recht umsetzen.<br />
Im Rahmen eines Twinning-Projekts unterstützten Experten<br />
des Umweltbundesamts, des Lebensministeriums, der ARA,<br />
der ARGEV und der Stadt Wien Estland über ein Jahr lang<br />
beim Aufbau eines flächendeckenden Sammel- und Verwertungssystems<br />
nach den Richtlinien der EU-Verpackungsdirektive<br />
und der nationalen Verpackungsverordnung. Die<br />
österreichischen Experten setzten sich bei einer EU-weiten<br />
Ausschreibung als Bestbieter durch. Ziel des Projekts war die<br />
Entwicklung von Strategien für das Verpackungsabfallmanagement,<br />
von entsprechenden Kommunikationsmaßnahmen für<br />
KonsumentInnen und Industrie, die Erarbeitung von Trainingsprogrammen<br />
für MitarbeiterInnen in der Abfallwirtschaft<br />
12<br />
ESTLAND<br />
Fläche: 45.227 km 2<br />
Einwohner: 1,4 Mio.<br />
Hauptstadt: Tallinn<br />
EU-Beitritt: 1. Mai 2004<br />
BIP: 9.043 Mio. Euro<br />
BIP pro Kopf: 11.300 Euro<br />
Wirtschaftswachstum: + 7,8 %<br />
Estlands Hauptstadt Tallinn ist für ihre mittelalterliche Altstadt berühmt.<br />
Mit Hilfe österreichischer Experten startete Estland 2005 ein Projekt zum Aufbau eines Sammel- und<br />
Verwertungssystems für Verpackungsabfälle. Nun ist die Arbeit des österreichischen Teams abgeschlossen<br />
und Estland auf dem richtigen Weg zur erfolgreichen Sammlung und Verwertung.<br />
sowie die Entwicklung eines Kontroll- und Berichtsystems.<br />
HERAUSFORDERUNG FÜR ÖSTERREICHISCHE EXPERTEN.<br />
2005 richtete Estland ein Pfandsystem für Getränkeverpackungen<br />
ein. Gleichzeitig starteten die zwei Sammelsysteme<br />
ETO und Pakendiringlus ihre Aktivitäten und<br />
begannen jeweils mit dem Aufbau ihrer eigenen Sammelsysteme<br />
für Haushalt sowie für Industrie und Gewerbe. Die<br />
Sammlung von Verpackungsabfällen bedeutet in den ländlichen<br />
Regionen Estlands allerdings eine besondere Herausforderung:<br />
25 % der 1,4 Mio. Esten leben in der Hauptstadt<br />
Tallinn, die übrige Bevölkerung verteilt sich auf ein Gebiet<br />
von rd. 45.000 m 2 – das entspricht einer Bevölkerungsdichte<br />
von rund 20 Einwohnern pro Quadratkilometer.<br />
Erschwerend kam hinzu, dass es in Estland noch keine flächendeckende<br />
Restmüllsammlung gibt. Dementsprechend<br />
war auch das Sammelergebnis in den Sammelbehältern für<br />
die Verpackungssammlung. Die Bevölkerung nutzte die<br />
Behälter auch für den Restmüll. Ein Fehlwurfanteil von 40 %<br />
und mehr in der gemischten Kunststoff-, Metall- und Glassammlung<br />
war damit die Regel.