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trennt 4/2006 - Altstoff Recycling Austria

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Fotos: Lippitsch<br />

Fotos: Lippitsch<br />

Topic<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

Eine auf den ersten Blick erkennbare Marke ist Millionen<br />

wert, und nur gute Verpackung transportiert sie auch. „Der<br />

Erfolg von Red Bull etwa hängt maßgeblich vom Design der<br />

Dose ab. Mit ihr wurde die Marke aufgebaut, die mittlerweile<br />

global bekannt ist“, sagt Lippitsch. Tatsächlich findet man<br />

die markante Aluminiumbüchse mit den roten Stieren sogar<br />

im Amazonas-Gebiet. „Gerade im Supermarkt wird kaum<br />

etwas dem Zufall überlassen. Es gilt den Point of Sale richtig<br />

auszuloten. Ein Produkt verkauft sich daher vor allem über<br />

die Verpackung.“ Denn die KundInnen sind wählerisch und<br />

achten neben dem Preis auch auf die Optik.<br />

FORM UND ZUSATZNUTZEN. Beim Verpackungsdesign wird<br />

zunehmend auf die Form der Emballage geachtet. Andrew<br />

Doyle bringt dies folgendermaßen zum Ausdruck: „Für mich<br />

war das 20. Jahrhundert die Zeit des Grafikdesigns, das 21.<br />

Jahrhundert die Zeit des strukturellen Designs. Es wird in<br />

6<br />

„Haiku“ – Asia-Take-away-Verpackung<br />

Verpackung „Xaver“<br />

diesem Bereich viel mehr um Formen gehen. Die Form ist<br />

das Erste, was einem im Supermarkt ins Auge sticht. Man<br />

liest auf den ersten Blick keine Aufdrucke. Zuerst kommt<br />

die Form, dann die Farbe.“ Eine asymmetrisch gestaltete<br />

Cornflakes-Schachtel wird daher im Supermarkt-Regal eher<br />

auffallen als ihre herkömmliche, reizlose Konkurrentin, da<br />

sie den Ordnungssinn des Kunden anspricht.<br />

Auch der Convenience-Gedanke hat beim Package-Design<br />

bereits Einzug gehalten. Der Zusatznutzen steht dabei im<br />

Mittelpunkt. Das heißt, die Verpackung wird nicht sofort<br />

weggeworfen, sondern findet noch auf die eine oder andere<br />

Art Verwendung. Einen klassischen Zusatznutzen bietet beispielsweise<br />

die Verpackung der „Celebrations“-Naschereien.<br />

Hier wird die Verpackung nach dem Öffnen zur Schüssel.<br />

Susanne Lippitsch arbeitet am liebsten mit Papier. „Ein<br />

Material, das formal sehr offen und damit frei gestaltbar ist“,<br />

sagt sie. „Der besondere Reiz liegt darin, es aus einer zweidimensionalen<br />

Grundform in eine interessante dreidimensionale<br />

Form zu bringen.“ Was dabei rauskommt, ist zum<br />

Beispiel die stylishe Asia-Take-away-Verpackung „Haiku“.<br />

Diese hat den Vorteil, flach und somit Platz sparend gelagert<br />

werden zu können. Haiku ist mit vier einfachen Handgriffen<br />

zusammenzufalten und erinnert in seiner fertigen Form an<br />

ein in traditioneller asiatischer Bauweise errichtetes Schiff.<br />

Der Clou: Die Essstäbchen fungieren als Tragegriff und Verschluss<br />

des flüssigkeitsbeständigen Lebensmittelbehältnisses.<br />

Obwohl Papier und Karton ökologisch unbedenklich sind –<br />

es handelt sich schließlich um einen nachwachsenden<br />

Rohstoff, der zudem recycelbar ist–, ist sich die gebürtige<br />

Grazerin bewusst, dass die von ihr gestalteten Verpackungen<br />

in letzter Konsequenz im Müll landen.

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