Pfarrbrief - Katholische Pfarrgemeinde St. Josef - Kamp-Lintfort

Karfreitagsliturgie Kirchengemeinde St. Josef
Liturgie am Karfreitag
›Karfreitag‹ kommt von ›chara‹ (althochdeutsch)
und bedeutet so viel wie Klage,
Trauer.
Jesus wurde als ›Gotteslästerer‹ und
›politischer Aufrührer‹ an den römischen
Statthalter Pontius Pilatus überstellt,
der ihn zum Tod verurteilen sollte.
Er fand keine Schuld an ihm, ließ ihn
aber auf öffentlichen Druck hin auf Golgotha,
einem Hügel
vor der Stadt, kreuzigen.
Jesus starb ›um die
neunte Stunde‹,
nach unserer Zeitrechung
ist das um
15 Uhr.
Um diese Uhrzeit
finden in allen
Gemeinden und
Kirchen Andachten
zum Gedenken an
diese Todesstunde
Jesu statt. Die Glocken
und die Orgeln
schweigen, der
Altar ist abgeräumt,
die Kreuze sind verhüllt,
der Tabernakel
leer.
Am Gründonnerstag feierte die
Gemeinde das letzte Abendmahl Jesu
als Gemeinschaft in Brot und Wein und
im Dienst der Liebe aneinander.
Im Mittelpunkt der Liturgie
steht das Kreuz
Niemals hat die Kirche am Karfreitag
eine Eucharistiefeier gehalten. Die Liturgie
dieses Tages ist ein Wortgottes-
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dienst, in dem die Passionsgeschichte
nach dem Evangelisten Johannes
gelesen wird, die ›großen Fürbitten‹ vorgetragen
werden und sich die Gemeinde
zur Kreuzverehrung vor diesem
Zeichen des Sieges über den Tod vor
dem Herrn verneigt.
Sterben als Teil des Lebens
Es gilt, das Sterben nicht zu verdrängen,
sondern als Teil des Lebens anzunehmen
und die Leere
dieses Tages auszuhalten.
Die Gemeinschaft
(lat: Communio) mit
dem leidenden
und sterbenden
Christus ist die
Gemeinschaft der
Gemeinde vor dem
Kreuz im Gebet.
Aus diesem Grund
werden wir in
unserer Gemeinde
an diesem Tag auf
die Gemeinschaft
in Form der Heiligen
Kommunion
im Zeichen des
eucharistischen
Brotes verzichten.
In der Osternacht, in der wir die Auferstehung
Jesu Christi neu feiern, wird
er uns im österlichen Brot dann neu
geschenkt.
Reinhard Kleinewiese