Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

hatte einen ganz anderen Geruch als in der Heimat. Das erste Mal
roch ich Jasmin. Dieser Duft ist für mich auf immer mit Sizilien
verbunden. Dann kam Giardini Naxos. Der Name gefiel mir so gut.
Mehrmals wiederholte ich ihn. Das klang nach Fremde und Urlaub.
Alsbald fuhren wir in Catania Hauptbahnhof ein.
Wir sprangen aus dem Zug und da standen wir nun.
Gino überlegte, wie wir nach Comiso kommen sollten. Es bot sich ein
Mehrpersonentaxi an. Das konnten wir uns mit unserer D-Mark und
der schwachen italienischen Währung leisten. Der Taxifahrer setzte
uns am Ende der Straße ab, wo Ginos Eltern und Geschwister
wohnten. Es war eine Straße mit kleinen flachen Häuschen rechts und
links. Als erste sichtete uns eine Nachbarin und fing sogleich
begeistert an, nach meiner (noch nicht) Schwiegermutter
“Donna Turridda” zu rufen.
Alsdann kamen fast alle Nachbarn hinter Ginos Mutter gelaufen, um
dem glücklichen Wiedersehen beizuwohnen.
Ich wurde von den Familienangehörigen auf beide Wangen
geschmatzt und ins Haus geschoben.
So einen herzlichen Empfang hätte ich nicht erwartet.
Ich war glücklich.
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Ute Damsch-Baglieri, Comiso