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Catharina Reimer - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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<strong>Reimer</strong>, C. (2011). Die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den berufsbildenden Schulen Sachsen-Anhalts.<br />

Eine theoretische und empirische Analyse der Entwicklungsprozesse, der Chancen und der Probleme.<br />

Umsetzung die Frage nach der Aktualitätsfähigkeit der Wissenschaftsorientierung aufwirft<br />

(vgl. Bruchhäuser 2001, S. 330 u. 2003, S. 496). Gemäß Bruchhäuser (2001, S. 330) muss<br />

schließlich: „[…] das Leitbild einer vorwiegend an Inhalte gebundenen Vorstellung didak-<br />

tischer Modernisierungsfähigkeit brüchig werden, wenn die Grundlage dieser Konzeption, die<br />

Inhaltlichkeit selbst, sich zunehmend der Modernisierungsintention entzieht, insofern sich der<br />

inhaltliche Wandel in einem Maße beschleunigt, dass ein sinnvoller, über den Wissenschafts-<br />

bezug vermittelter didaktischer Zugriff immer weniger plausibel und begründbar erscheint.<br />

Mit dem beschleunigten Veralten und dem Bedeutungsverlust der Inhalte wird der<br />

monistische Leitanspruch des Wissenschaftsprinzips zunehmend fragwürdig […]“.<br />

2.2 Das Lernfeldkonzept<br />

2.2.1 Darstellung des Lernfeldkonzepts<br />

Das Lernfeldkonzept, welches weitestgehend mit dem Situationsprinzip korrespondiert und<br />

am 09. Mai 1996 mit der Handreichung für die Erarbeitung <strong>von</strong> Rahmenlehrplänen der<br />

Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre<br />

Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe 11<br />

durch das Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der<br />

Bundesrepublik Deutschland verbindlich für alle neuen und neu zu ordnenden dualen<br />

Berufsausbildungen eingeführt wurde, stellt berufliche Handlungsfelder bzw. berufliche<br />

Situationen in den Mittelpunkt curricularer Überlegungen und löst die traditionelle<br />

Fächerstruktur in der Berufsschule nahezu ab 12 13 . Die Lernfeldorientierung bezweckt die<br />

vielfach kritisierte Fragmentierung des Gegenstandszuganges durch die Aufteilung auf relativ<br />

willkürlich gesetzte Fächer und unverbundene Themenfolgen zu überwinden (vgl. Tramm<br />

2002, S. 42). Dabei beinhaltet das Arbeiten in Lernfeldern laut Schopf (2001, S.76) auch das<br />

Erkennen wissenschaftlicher Systematiken und das Erlernen notwendiger Fachtermini gemäß<br />

dem Wissenschaftsprinzip. Die Ziel- und Inhaltsauswahl des Lernfeldunterrichts wird an<br />

11 Nachfolgend nur noch als KMK-Handreichung bezeichnet.<br />

12 Vgl. hierzu auch Tramm (2002, S. 42).<br />

13 An dieser Stelle möchte die Autorin darauf hinweisen, dass die Idee eines interdisziplinären Lehrplans,<br />

welcher sich hinter dem Lernfeldkonzept verbirgt, nicht neu ist. Betrachtet man die Entwicklung der Lehrpläne<br />

rückblickend, wird man feststellen, dass mehrere Ansätze den Versuch unternahmen, die einzelne Aufgliederung<br />

<strong>von</strong> Wissenschaftsdisziplinen in Fächer zu überwinden, um das Ineinandergreifen und den Zusammenhang der<br />

Inhalte zu verdeutlichen. In der Literatur findet sich diese Problematik häufig unter dem Begriff<br />

paradigmatische Oszillation. Vgl. hierzu z. B. die Beiträge Bruchhäusers (2001 u. 2003), sowie Reinisch<br />

(1999a, S. 92-99); Dubs (2000, S. 22f); Lipsmeier (2000, S. 63-65); Fischer u. Gerds (2000, S. 87-93); Gerds<br />

(2001, S. 302-309 u. S. 323).<br />

12

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