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Catharina Reimer - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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<strong>Reimer</strong>, C. (2011). Die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den berufsbildenden Schulen Sachsen-Anhalts.<br />

Eine theoretische und empirische Analyse der Entwicklungsprozesse, der Chancen und der Probleme.<br />

Offenheit für kurzfristige Innovationen und Veränderungen als auch für regionale<br />

Differenzierungen zulassen ohne langwierige bildungspolitische Änderungsprozesse zu<br />

erfordern. D. h. die Ausbildung soll schneller an ökonomische und technische Veränderungen<br />

angepasst werden können und regionale Besonderheiten bzw. Schwerpunktsetzungen zulassen<br />

(vgl. Sloane 2002, S. 11, Bader 2009, S. 14 sowie Kuklinski u. Wehrmeister 1999, S. 47,<br />

Punkt 3). Dem kommen die KMK-Handreichung sowie die nach ihr entwickelten<br />

lernfeldorientierten Rahmenlehrpläne der KMK insofern nach, indem die Vorgaben offen und<br />

allgemein gehalten sind und die Ausgestaltung und Interpretation der einzelnen Lernfelder in<br />

Lernsituationen innerhalb der einzelnen Schulen erfolgt. Formale Änderungen bzw.<br />

Anpassungen der Rahmenlehrpläne sollen nur bei schwerwiegenden technologischen und<br />

organisatorischen Veränderungen, sprich grundlegenden Veränderungen der<br />

Qualifikationsanforderungen in einem Beruf, notwendig werden (vgl. KMK-Handreichung<br />

2007, S. 19 bzw. KMK-Handreichung 1996, S. 33 u. 35). Daher sind eine unangemessene<br />

Stofffülle und Detailliertheit sowie die inhaltliche Überfrachtung in den Rahmenlehrplänen zu<br />

vermeiden (vgl. KMK-Handreichung 1996, S. 21, 35 u. 37 sowie Lisop u. Huisinga 1999, S.<br />

164). Eine schnellere Aktualisierung überholter Inhalte liegt somit im Ermessensspielraum<br />

der Schulen wie auch der Lehrkräfte, welche die Lernfelder inhaltlich konkretisieren (vgl.<br />

BbS-VO 2004, S. 18). 40 Über die Auswahl der Lernsituationen und der Beispiele bietet sich<br />

die Möglichkeit besondere regionale Anforderungen in der Berufsausbildung und auch<br />

schulspezifische Aspekte zu berücksichtigen (vgl. KMK-Handreichung 2007, S. 18 sowie<br />

Bader u. Müller 2002b, S. 68).<br />

Gleichzeitig wird auch der Forderung nach Möglichkeiten der Individualisierung 41 und<br />

Differenzierung 42 für das Lernsubjekt (vgl. Sloane 2002, S.11 sowie Pätzold 1999, S. 122)<br />

durch die Lernfeldorientierung Rechnung getragen. So heißt es in der KMK-Handreichung<br />

(2007, S. 10), dass die Berufsschule sowohl „[…] unter Berücksichtigung notwendiger<br />

40 Vgl. Kapitel 3.2 dieser Arbeit.<br />

41 Gemäß Sloane (2002, S.11) treten an die Stelle einheitlicher Berufsbiographien individuelle Lern- und<br />

Berufsbiographien, die durch eine regelmäßige Umorientierung der Lernsubjekte gekennzeichnet sind. Dabei<br />

verschwindet die einstige klare Trennung zwischen Lernen in der Ausbildung und Arbeiten im Erwerbsleben.<br />

Das Berufsleben entspricht einem Prozess, in welchem heutzutage ständiges Weiter-, Um- und Neulernen<br />

erforderlich ist, welches in der Fachliteratur häufig mit dem Begriff lebenslanges Lernen bezeichnet wird.<br />

42 Differenzierung bezeichnet Sloane (2002, S. 11) als „[…] pädagogisch-didaktische Kategorie, die auf<br />

individuelle Förderung abzielt und vor allem zum Ausdruck bringt, dass wir für unterschiedliche Menschen<br />

unterschiedliche Bildungswege und -angebote benötigen.“<br />

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