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Catharina Reimer - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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<strong>Reimer</strong>, C. (2011). Die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den berufsbildenden Schulen Sachsen-Anhalts.<br />

Eine theoretische und empirische Analyse der Entwicklungsprozesse, der Chancen und der Probleme.<br />

einen Anwendungszusammenhang gebracht werden soll 15 . Gleichzeitig steigt bei den meisten<br />

Schülern durch das selbstgesteuerte, eigenverantwortliche Lernen 16 und die<br />

Handlungsorientierung des Unterrichts die Lernmotivation 17 und somit auch die<br />

Arbeitszufriedenheit der Lehrer (vgl. Pahl u. Schütte 2001, S. 56f, Schopf 2001, S. 75 sowie<br />

Bruchhäuser 2001, S. 334 u. 2003, S. 496f). Die Schüler erkennen leichter den Sinn und die<br />

Anwendungsmöglichkeiten des gelernten Wissens, da die Lernsituationen unmittelbar an die<br />

realen (Berufs-) Erfahrungen und Probleme der Auszubildenden anknüpfen (vgl. Schopf<br />

2001, S. 76 sowie Hansis 2000, S. 129). Der Lernvorgang selbst folgt sowohl<br />

kognitionspsychologischen als auch konstruktivistischen Erkenntnissen.<br />

Die lernfeldorientierten Rahmenlehrpläne zeichnen sich durch ihre größere<br />

Gestaltungsoffenheit aus und bieten den Lehrkräften die Möglichkeit schul- und<br />

branchenspezifische sowie regionale Besonderheiten zu berücksichtigen (vgl. KMK-<br />

Handreichung 2007, S. 18; Beek, Binstadt u. Zöllner 2000, S. 55; Dimanski 2004a, S. 279;<br />

Kuklinski u. Wehrmeister 1999, S. 47; Bader 2009, S. 14f). Zudem können die<br />

Lernsituationen durch die Lehrer flexibel und möglichst berufs-, betriebs- und schülernah<br />

ausgewählt werden (vgl. Klauser, 2000, S. 184) und es wird einem schnellen Veralten der<br />

Vorgaben entgegengewirkt. (vgl. Beek, Binstadt u. Zöllner 2000, S. 55). Durch die<br />

fachübergreifende Zusammenarbeit aller Lehrer im Bildungsgang 18 wird die oft einseitige,<br />

isolierte Fachperspektive einzelner Lehrkräfte erweitert und das strenge Fachlehrerprinzip in<br />

Richtung einer stärkeren Teamarbeit verschoben. „Um Lernfelder zunächst adäquat definieren<br />

und dann mit dem Wandel der betrieblichen Anforderungen auch angemessen fortschreiben<br />

zu können, ist eine andauernde Absprache und Kooperation mit der betrieblichen Praxis<br />

unumgänglich […].“ (Schopf 2001, S. 76f) 19 . Diese Lernortkooperation wurde zwar auch im<br />

Fachunterricht angestrebt, aber durch den weniger starken Praxisbezug kaum umgesetzt bzw.<br />

selten erforderlich. Die Lehrer erwarben ihre fachwissenschaftliche Qualifikation durch das<br />

15 Vgl. hierzu die Kapitel 2.3 sowie 2.4 dieser Arbeit.<br />

16 Vgl. hierzu auch Malek und Herkner (2001, S. 116).<br />

17 Im Rahmen des Modellversuchs SELUBA Sachsen-Anhalt fanden u a. auch Befragungen mit 16 Lehrkräften<br />

aus dem Berufsbereich Bautechnik sowie Ernährungs- und Hauswirtschaft statt. Bezugnehmend auf Dimanski<br />

(2004b, S. 306) wurde <strong>von</strong> den Lehrkräften angegeben, dass die Schüler größeres Interesse und mehr Spaß am<br />

lernfeldorientierten Unterricht haben, wodurch die Nachhaltigkeit des erworbenen Wissens unterstützt wird.<br />

18 Vgl. hierzu Kapitel 3.2.<br />

19 Vgl. hierzu auch Kuklinski und Wehrmeister (1999, S. 47).<br />

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