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Catharina Reimer - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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<strong>Reimer</strong>, C. (2011). Die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den berufsbildenden Schulen Sachsen-Anhalts.<br />

Eine theoretische und empirische Analyse der Entwicklungsprozesse, der Chancen und der Probleme.<br />

2000, S. 204; Kremer u. Sloane 2000, S. 176 sowie Stommel 1998, S. 387f). Bezugnehmend<br />

auf Müller (2009) wurden auch den Schulen in Sachsen-Anhalt mit der Einführung des<br />

Lernfeldkonzepts zunächst nur die nach den Vorgaben der KMK-Handreichung neu<br />

gestalteten bzw. neu geordneten Rahmenlehrpläne zur Verfügung gestellt. Die neu<br />

gewonnene Gestaltungsfreiheit und Autonomie führt zum Teil zur Verunsicherung bei den<br />

Lehrkräften (vgl. Kremer u. Sloane 2000, S.178), aber auch zur inhaltlichen und zeitlichen<br />

Überforderung (vgl. BLBS 2000, S. 207). 30 Erschwerend kommt hinzu, dass die Umsetzung<br />

„[...] an allen betroffenen Schulen gleichzeitig, aber unabhängig <strong>von</strong>einander geleistet […]<br />

[wird].“ (BLBS 2000, S. 207).<br />

Die Einführung des Lernfeldkonzepts in den Berufsschulen geht aber nicht nur mit einem<br />

veränderten Anforderungsprofil an die Lehrkräfte einher, sondern erfordert auch<br />

grundlegende schulorganisatorische Veränderungen. So müssen „[…] ausreichend zeitliche<br />

und räumliche Ressourcen zur Planung, Durchführung und Evaluation <strong>von</strong> gemeinsam im<br />

Team konzipierten Lernsituationen […]“ zur Verfügung stehen (Buschfeld 2002, S. 29).<br />

Ebenso bedarf die Umsetzung der Lernfeldvorgaben einer praxisnahen Ausstattung der<br />

Fachräume sowie neu konzipierter Lehr- und Lernmaterialien, die zur Förderung des<br />

angestrebten individuellen, selbstgesteuerten Lernens beitragen (vgl. Schopf 2001, S. 77f;<br />

Kremer u. Sloane 2000, S. 177; Schäfer u. Bader 2000, S. 150 sowie BLBS 2000, S.208).<br />

Die Kritik der Schulleitung richtet sich ebenfalls gegen eine unzureichende Vorbereitung und<br />

Anleitung, z. B. <strong>von</strong> Seiten des Kultusministeriums, und eine mangelnde Unterstützung zur<br />

Schaffung der notwendigen personellen, sachlichen und juristischen Voraussetzungen zur<br />

Umsetzung des Lernfeldkonzepts in den Schulen (vgl. Müller u. Bader 2002, S. 107-112). In<br />

den einzelnen Ländern und Schulen haben sich inzwischen diverse Umsetzungsvarianten<br />

durchgesetzt, 31 die meist im Widerspruch zu den einheitlichen Ausbildungsordnungen und<br />

den zentralen, überregionalen, meist auf Faktenwissen bezogenen Prüfungen stehen (vgl.<br />

Kremer u. Sloane 2000, S. 177; Rößler 2000, S. 212 sowie Busian u. Pätzold 2000, S. 204f).<br />

Die Präzisierung der knappen curricularen Vorgaben und die konkrete Unterrichtsgestaltung<br />

30 Vgl. hierzu auch die Überlegungen Pätzolds (1999, S. 132 und 137f) zum handlungsorientierten und<br />

konstruktivistisch ausgerichtetem Unterricht sowie die Ergebnisse <strong>von</strong> Dimanski (2004b, S. 304).<br />

31 Vgl. hierzu Schopf (2001, S. 78-81); Rößler (2000, S. 212); Reinisch (1999a, S. 111f); Kuklinski u. Pieringer<br />

(2001, S. 61 u. 64); Gerds (2001, S. 315) oder auch Embacher und Gravert (2000, S. 139).<br />

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