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Öffentlich-rechtlicher Vertrag - Landkreis Potsdam-Mittelmark

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der Gemeinde Rosenau<br />

Amt Wusterwitz, August-Bebel-Str. 10, 14789 Wusterwitz<br />

im Folgenden: Gemeinde<br />

Auf der Grundlage des § 12 Abs. 1 Kindertagesstättengesetz (KitaG) in der<br />

Fassung der Bekanntmachung vom 27.06.2004 (GVBI I, S. 384) wird dieser<br />

öffentlich-rechtliche <strong>Vertrag</strong> geschlossen.<br />

§ 1<br />

<strong>Vertrag</strong>sgegenstand<br />

(1) Der <strong>Landkreis</strong> als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe hat die<br />

Aufgabe, die Kindertagesbetreuung nach § 1 KitaG zu gewährleisten. Die<br />

Gemeinde verpflichtet sich nach Maßgabe dieses <strong>Vertrag</strong>es, die Aufgabe<br />

für den <strong>Landkreis</strong> ab dem 01.01.2004 durchzuführen.<br />

(2) Die Gemeinde führt die Aufgabe in vollem Umfang durch, soweit sich<br />

aus § 2 nichts anderes ergibt. Die Durchführung der Aufgabe umfasst insbesondere<br />

a) Entscheidung über das Bestehen und den Umfang des Anspruchs nach<br />

§ 1 KitaG, einschließlich der Gewährung längerer Betreuungszeiten<br />

und der Art und des Umfangs der Erfüllung des Anspruchs.<br />

b) Entscheidung zum Wunsch- und Wahlrecht gem. § 5 SGB VIII hinsichtlich<br />

der Betreuung von Kindern in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung<br />

innerhalb und außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es.<br />

c) Vermittlung von Tagespflegepersonen i. S. d. § 18 Abs. 1 KitaG und Abschluss<br />

von Verträgen zur Tagesbetreuung nach § 18 Abs. 3 KitaG.<br />

e) Auszahlung der Aufwendungen an Tagespflegepersonen einschließlich<br />

der Abgeltung des Erziehungsaufwandes gem. §§ 16 Abs. 4 und 18<br />

Abs. 1 KitaG.<br />

§ 2<br />

Verbleibende Rechte und Pflichten<br />

(1) Die Rechte und Pflichten des <strong>Landkreis</strong>es in seiner Funktion als örtlicher<br />

Träger der öffentlichen Jugendhilfe werden durch diesen <strong>Vertrag</strong> nicht beschränkt.<br />

(2) Der <strong>Landkreis</strong> entscheidet über<br />

a) Widersprüche gegen Entscheidungen der Gemeinde,<br />

b) Geltendmachung von Ansprüchen nach dem Staatsvertrag mit Berlin<br />

und anderen örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe im Land<br />

Brandenburg, für Kinder die ihren gewöhnlichen Aufenthalt nicht im<br />

<strong>Landkreis</strong> haben und in Kindertagesstätten im <strong>Landkreis</strong>es betreut<br />

werden.<br />

c) Die Bewilligung und Auszahlung der Zuschüsse gem. § 16 Abs. 2 KitaG<br />

an freie Träger von Kindertagesstätten sowie für alle alternativen Angebote<br />

unter Berücksichtigung des Rechtsanspruches gemäß § 1 KitaG.<br />

(3) Bei der Bewilligung und Auszahlung von Zuschüssen nach § 16 Abs. 2<br />

KitaG sind für die Gemeinden die vom <strong>Landkreis</strong> vorgegebenen Durchschnittssätze<br />

verbindlich.<br />

§ 3<br />

Kostenerstattung<br />

(1) Der <strong>Landkreis</strong> trägt die Kosten der Durchführung der Aufgabe nach<br />

Maßgabe der Absätze 2 bis 7. Darüber hinaus gehende Kostenerstattungen<br />

an die Gemeinde erfolgen nicht.<br />

(2) Die dem Träger der Kindertagesstätte zustehenden Zuschüsse nach<br />

§ 16 Abs. 2 KitaG ermitteln sich auch anhand der Bemessungsgröße<br />

„Durchschnittssätze der jeweils gültigen Vergütungsregelungen“.<br />

(3) Hinsichtlich von Kindertagesstätten in Trägerschaft der Gemeinde vereinbaren<br />

die Parteien einen Durchschnittssatz im Hinblick auf das pädagogische<br />

Personal nach § 10 Abs. 1 KitaG in Höhe von 3.150,00 €/Monat als<br />

Bemessungsgröße im Jahr 2004. Davon 84 % betragen 2.646,00 €. Die<br />

Festlegung für die Jahre 2005 folgende bedarf der Nebenabrede.<br />

(4) Hinsichtlich von Kindertagesstätten in Trägerschaft der Gemeinde vereinbaren<br />

die Parteien im Hinblick auf das leitende pädagogische Personal<br />

nach § 10 Abs. 2 KitaG i.V. m. § 5 Abs. 2 KitaPersV die Finanzierung der tatsächlichen<br />

Personalkosten bei tarifgerechter Eingruppierung nach BAT-O in<br />

2004. Die Festlegung für die Jahre 2005 folgende bedarf der Nebenabrede.<br />

Dies gilt nur im Hinblick auf die nach § 5 Abs. 2 KitaPerV vom 27.04.1993<br />

zuzumessenden Leitungsstellen.<br />

(5) Erstattungsansprüche der Gemeinde nach den Absätzen 2 bis 4 sind entsprechend<br />

§ 3 Abs. 1 und 2 Kita BKNV vom 01.06.2004 geltend zu machen.<br />

Die Zuschüsse für Kitas in kommunaler Trägerschaft werden beginnend bis<br />

zum 15. des darauf folgenden Monats nach der Stichtagserfassung in drei<br />

monatlichen Raten gezahlt.<br />

(6) Der <strong>Landkreis</strong> erstattet für jedes Kind, welches seinen gewöhnlichen<br />

Aufenthalt im <strong>Landkreis</strong> <strong>Potsdam</strong>-<strong>Mittelmark</strong> hat und außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es<br />

betreut wird, Personalkosten entsprechend der Anlage, die Bestandteil<br />

dieses <strong>Vertrag</strong>es ist. Das Bezuschussungsverfahren erfolgt in Analogie<br />

zu Absatz 5.<br />

(7) Der <strong>Landkreis</strong> erstattet der Gemeinde die angemessenen Aufwendungen<br />

einschließlich des Erziehungsaufwandes für die Tagespflege gem. § 18<br />

KitaG, jedoch abzüglich der Elternbeiträge.<br />

Die nachgewiesenen Aufwendungen werden vierteljährlich rückwirkend<br />

erstattet.<br />

§ 4<br />

Nachweispflicht der Gemeinden<br />

(1) Die Gemeinde weist die zweckentsprechende Verwendung der Mittel<br />

gegenüber dem <strong>Landkreis</strong> nach. Die Führung des Nachweises muss den Anforderungen<br />

genügen, denen der <strong>Landkreis</strong> seinerseits für die Nachweisführung<br />

über die zweckgemäße Verwendung der Zuschüsse des Landes<br />

gem. § 16 Abs. 6 KitaG unterliegt. Die Kita – BKNV vom 01.06.2004 gilt.<br />

(2) Zum Nachweis der zweckentsprechenden Verwendung der Mittel meldet<br />

die Gemeinde Art und Umfang der im Gemeindegebiet finanzierten<br />

Kindertagesbetreuungsangebote und die Höhe der Ausgleiche nach § 16<br />

Abs. 5 KitaG jeweils zu den Stichtagen nach § 3 Abs. 1 KitaBKNV des jeweiligen<br />

Jahres.<br />

(3) Die Gemeinde hat dem <strong>Landkreis</strong> auf Anforderung die tatsächlich entstandenen<br />

Kosten nachzuweisen und alle zur Überprüfung der Anspruchsberechtigung<br />

notwendigen Unterlagen vorzulegen. Für 10 v. H. der gemeldeten<br />

Plätze kann der <strong>Landkreis</strong> stichprobeartige Einzelfallprüfungen vornehmen;<br />

in begründeten Fällen behält sich der <strong>Landkreis</strong> weitere Prüfungen vor.<br />

§ 5<br />

Anerkennung von Entscheidungen<br />

(1) Der <strong>Landkreis</strong> tritt hinsichtlich der Gewährleistung der Kindertagesbetreuung<br />

und der Verträge über Tagespflege nicht in die Rechtsnachfolge<br />

der Gemeinde.<br />

(2) Der <strong>Landkreis</strong> erkennt die von der Gemeinde getroffenen Entscheidungen<br />

grundsätzlich an, auch wenn diese bereits vor dem 01.01.2004 getroffen<br />

wurden.<br />

(3) Auf Verlangen des <strong>Landkreis</strong>es ist die Gemeinde verpflichtet, getroffene<br />

Entscheidungen im Rahmen des rechtlich Möglichen rückgängig zu machen,<br />

insbesondere Verträge zu kündigen oder Verwaltungsakte aufzuheben.<br />

Amtsblatt <strong>Potsdam</strong>-<strong>Mittelmark</strong> 12/2004 33

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