SEMINAR TAGUNGSBAND Instandsetzung massiver ... - VSVI Hessen
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Wolf-Dieter Friebel Prüfung und <strong>Instandsetzung</strong> von Brücken<br />
Die Nr. 1 enthält auch Regelungen zur Kontrolle der Äußeren Bedingungen. So wird für alle<br />
Betonersatz- und Oberflächenschutzsysteme - also auch für Beton und Spritzbeton - die<br />
kontinuierliche Aufzeichnung von Lufttemperatur und relativer Luftfeuchte verlangt. Daneben<br />
ist auch die Temperatur der Betonunterlage beim Aufbringen des Betonersatzes oder des<br />
Oberflächenschutzes zu kontrollieren. Außerdem sind kontinuierlich zu kontrollieren: die<br />
Feuchte der Betonunterlage, die Temperatur der verwendeten Stoffe, und die Taupunkttemperatur<br />
ist zu bestimmen und einzuhalten, wenn reine Kunststoffe (EP-Harz, PC, OS)<br />
appliziert werden (Bilder 8, 9).<br />
Für alle diese Messungen muss der Auftragnehmer die notwendigen Geräte auf der<br />
Baustelle vorhalten (Hygrothermograph, Digitalthermometer, CM-Gerät). Die Kontrolle der<br />
äußeren Bedingungen gehört zur Eigenüberwachung des Auftragnehmers; sie ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Überwachung der Ausführung (Bild 10).<br />
Ein äußerst wichtiger Aspekt ist die Qualitätssicherung der Baustoffe und der Ausführung.<br />
Dazu gehört zunächst, dass alle verwendeten Baustoffe für die jeweils durchzuführende<br />
<strong>Instandsetzung</strong>smaßnahme geeignet sind. Die Stoffe aus den Zusammenstellungen sind<br />
entsprechend geprüft und geeignet (Unterabschnitt 4.2).<br />
Bei rein zementgebundenen Baustoffen, wie Beton und Spritzbeton, wird ein Nachweis der<br />
Eignung (Erstprüfung) nach DIN-Fachbericht 100 „Beton“ bzw. DIN 18 551 gefordert;<br />
insofern unterscheiden sich <strong>Instandsetzung</strong>smaßnahmen nicht von Brückenneubauten.<br />
Dagegen haben bei allen kunststoffhaltigen Baustoffen, also bei SPCC, PCC, PC, bei kunststoffhaltigen<br />
Haftbrücken und Oberflächenschutzsystemen sowohl die Werkseigene<br />
Produktionskontrolle als auch die (Fremd)Überwachung der Stoffherstellung nach den<br />
jeweiligen Technischen Lieferbedingungen zu erfolgen. Die Fremdüberwachung darf nur von<br />
einer von der BASt anerkannten P-, Ü-,Z-Stelle durchgeführt werden.<br />
Die Eigenüberwachung der Ausführung erfolgt durch den Auftragnehmer, die<br />
Fremdüberwachung durch eine Gütegemeinschaft bzw. durch eine anerkannte Prüfstelle.<br />
Ihre Anerkennung erfolgt durch die Straßenbauverwaltungen der Länder, das DIBt oder das<br />
BMVBS.<br />
5.1.2 Vorbereitung der Betonunterlage<br />
Nr. 2 befasst sich mit der Vorbereitung der Betonunterlage. Die Betonunterlage ist der<br />
Beton unter dem jeweils herzustellenden Betonersatz- oder Oberflächenschutzsystem. Die<br />
Betonunterlage ist also der Altbeton nach erfolgter Vorbereitung, mit allen evtl. vorhandenen<br />
ungleichmäßigen Abtragungstiefen, Störungen und Veränderungen des Betongefüges,<br />
einschließlich der evtl. freigelegten Bewehrung.<br />
Oberstes Ziel aller Vorbereitungsverfahren muss es sein, einen festen und dauerhaften<br />
Verbund zwischen dem Altbeton und dem Betonersatz- bzw. Oberflächenschutzsystem zu<br />
erreichen. Insofern kommt es immer darauf an, einen schonenden Abtrag mit möglichst<br />
geringen Störungen des Betongefüges in der Betonunterlage zu erreichen.<br />
In Tabelle 3.4.2 sind die zur Zeit vorzugsweise angewendeten Verfahren zur Vorbereitung<br />
der Betonunterlage aufgelistet. Es finden sich dort Angaben zum Anwendungsbereich, zum<br />
Verfahren, und zum Anwendungszweck sowie Anforderungen an die Verfahren.<br />
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