<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong> <strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung Spitalgasse 14 3011 Bern Tel. 031 312 13 24 Fax 031 312 13 25 info@m-spinatsch.ch www.m-spinatsch.ch
Überblick Planungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die hochspezialisierte Medizin Seite i Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs <strong>und</strong> der Aufgaben zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantonen sowie mit der neuen Regelung der Spitalfinanzierung im Krankenversicherungsgesetz sind die Kantone gehalten, die hochspezialisierte Medizin (HSM) zu planen, zu koordinieren <strong>und</strong> zu konzentrieren. Um diesen Aufgaben nachkommen zu können, sind die Kantone sowie die ebenfalls betroffenen Spitäler <strong>und</strong> der B<strong>und</strong> auf umfassende <strong>und</strong> zuverlässige Informationen über die HSM angewiesen. Der vorliegende Bericht gibt Auskunft darüber, welche Informationen <strong>für</strong> diese Aufgaben benötigt werden, auf welche bereits vorhandenen Daten zurückgegriffen werden kann <strong>und</strong> welche allenfalls neu zu erheben sind, wie die Bereitstellung von zweckmässigen HSM- Informationen organisiert <strong>und</strong> finanziert werden kann <strong>und</strong> mit welchen Zeitperspektiven zu rechnen ist. Der Informationsbedarf umfasst Angaben zur erbrachten Dienstleistung (Behandlung, Eingriff), zur behandelten Person, zu den eingesetzten Ressourcen (Infrastruktur, Personal), zu den anfallenden Kosten sowie zur erzeugten Wirkung. Mit Hilfe dieser Informationen lassen sich zudem Aussagen zur Disponibilität (kann die Dienstleistung überhaupt erbracht werden), zum Zugang (ist die Dienstleistung <strong>für</strong> alle Gr<strong>und</strong>versicherten gleichermassen verfügbar), zur Wirtschaftlichkeit, zur Wirksamkeit sowie zum Kosten-Nutzen-Verhältnis machen. Im Minimum <strong>und</strong> damit in erster Priorität müssen die Kantone Kenntnis haben von der Anzahl Fälle pro HSM- Bereich, von den Kosten pro Fall sowie von der Disponibilität (Nachweis eines Spitals, dass es über die notwendigen Voraussetzungen <strong>für</strong> HSM-Dienstleistungen verfügt). In zweiter Priorität werden Informationen über die Prozessqualität <strong>und</strong> über die Wirkung der Eingriffe <strong>und</strong> Behandlungen benötigt. Dieser Informationsbedarf kann teilweise mit bereits vorhandenen Datenangeboten – insbesondere aus den Ges<strong>und</strong>heitsstatistiken des B<strong>und</strong>esamtes <strong>für</strong> Statistik – abgedeckt werden. Informationslücken bestehen namentlich in Bezug auf die verfügbaren personellen Ressourcen sowie auf die Wirkung. Diese Lücken können teilweise durch Ergänzungen von bestehenden Erhebungen, teilweise durch den Aufbau von neuen Erhebungen geschlossen werden. Zur Abdeckung des Informationsbedarfs sollte ein umfassendes HSM-Informationssystem aufgebaut werden. Kern dieses Systems ist ein nutzergerechtes Monitoring, mit dem regelmässig über die wesentlichen Bereiche der HSM informiert wird. Zusätzliche Informationsbedürfnisse können mit spezifischen Einzelaufträgen abgedeckt werden. Die <strong>für</strong> das Informationssystem benötigten Daten können entweder dezentral von den jeweiligen Datenbanken abgerufen oder aber in einem HSM-Register zentral verwaltet <strong>und</strong> von dort aus bearbeitet werden. Angesichts der vielen noch zu klärenden Fragen ist es nicht möglich, die <strong>für</strong> den Aufbau <strong>und</strong> den Betrieb des Informationssystems anfallenden Kosten abzuschätzen. In Bezug auf die Finanzierung bleibt abzuwarten, inwiefern der B<strong>und</strong> einen HSM-Informationsauftrag erhält <strong>und</strong> ob die da<strong>für</strong> benötigten Mittel bereitgestellt werden. Zumindest kurz- bis mittelfristig ist davon auszugehen, dass ein HSM-Informationssystem von den Nutzniessern zu finanzieren sein wird. Der Aufbau eines HSM-Informationssystems wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Zu Beginn sollten die organisatorischen Rahmenbedingungen (Nutzniesser, Trägerschaft, Finanzierung) geklärt <strong>und</strong> die HSM-Bereiche verbindlich definiert werden. Davon ausgehend könnte das BFS bis Mitte 2008 erste Informationen zu Fallzahlen, Fallkosten <strong>und</strong> zur Disponibilität liefern. Diese Gr<strong>und</strong>lage kann in der Folge schrittweise durch gezielte Ergänzungen <strong>und</strong> Erweiterungen – insbesondere über die Prozessqualität <strong>und</strong> über die Wirkungen - zu einem umfassenden HSM-Monitoring ausgebaut werden. <strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong> <strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung