Ausgangslage und Auftrag - Dr. Markus Spinatsch -- Beratung für ...
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Arbeitsorganisation Seite 24<br />
aus Statistiken abstützen, die vom BFS geführt werden, kann der <strong>Auftrag</strong><br />
direkt an das BFS, das den Quellen am nächsten ist <strong>und</strong> diese am besten<br />
kennt, erteilt werden. Alternativ ist es möglich, den <strong>Auftrag</strong> an das Schweizerische<br />
Ges<strong>und</strong>heitsobservatorium (Obsan) zu vergeben, das über einen privilegierten<br />
Zugang zu den Datenbanken des BFS sowie zu vielen anderen Ges<strong>und</strong>heitsdatenbanken<br />
verfügt. Da das Obsan nur über beschränkte eigene<br />
Personalressourcen verfügt, ist damit zu rechnen, dass dieses den <strong>Auftrag</strong> an<br />
einen Unterakkordanten weiterleitet. Diese Option einer Vergabe an ein privates<br />
Büro oder an ein Universitätsinstitut ist auch auf direktem Weg möglich,<br />
sofern diesen die auszuwertenden Daten zugänglich sind.<br />
Wenn <strong>für</strong> die Erledigung des <strong>Auftrag</strong>s <strong>für</strong> eine einmalige Studie neue Daten<br />
erhoben werden müssen, dann kann der <strong>Auftrag</strong> einem privaten Büro oder<br />
einem Universitätsinstitut erteilt werden. In solchen Fällen ist davon auszugehen,<br />
dass diese <strong>Auftrag</strong>nehmer sich auf die Konzeptualisierung <strong>und</strong> Auswertung<br />
der Erhebung beschränken <strong>und</strong> die eigentliche Datenerfassung an ein<br />
spezialisiertes Unternehmen übertragen werden. Wenn es darum geht, eine<br />
neue statistische Erhebung dauerhaft zu installieren, dann steht zweifellos das<br />
BFS oder allenfalls noch das BAG als <strong>Auftrag</strong>nehmer im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Im Falle von neuen statistischen Erhebungen wird darauf zu achten sein, dass<br />
allfällige institutionelle Datenlieferanten wie z. B. Spitäler oder Ärzte frühzeitig<br />
<strong>und</strong> konstruktiv in das Vorhaben eingeb<strong>und</strong>en werden. Im Gegensatz zur<br />
rechtlich unproblematischen Nutzung von bestehenden, anonymisierten Daten<br />
sind bei Neuerhebungen u. U. auch Rechtsfragen z. B. bezüglich der Verpflichtung<br />
der Leistungserbringer zur Erhebung <strong>und</strong> Abgabe von Daten oder<br />
bezüglich des Datenschutzes abzuklären.<br />
Damit ein solches Informationssystem nutzergerecht <strong>und</strong> effizient betrieben<br />
werden kann, muss es gut geführt sein. Die Aufträge müssen klar <strong>und</strong> verbindlich<br />
formuliert sein, der Arbeitsprozess muss begleitet <strong>und</strong> kontinuierlich<br />
auf seine Zielkonformität hin überprüft werden, die Endprodukte müssen von<br />
Form <strong>und</strong> Inhalt her nutzergerecht sein. Die Nutzniesser – sei das die GDK<br />
oder aber ein breiterer Kreis von Interessenten – sind gehalten, diese Führungsposition<br />
mit einem griffigen Profil <strong>und</strong> den entsprechenden Kompetenzen<br />
<strong>und</strong> Ressourcen auszustatten <strong>und</strong> mit einer Person zu besetzen, die den<br />
besonderen Anforderungen der Scharnierfunktion zwischen der wissenschaftsorientierten<br />
Kultur der Daten- <strong>und</strong> Informationsersteller einerseits <strong>und</strong><br />
der politisch-administrativen Kultur der Nutzer andererseits gerecht werden<br />
kann.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Markus</strong> <strong>Spinatsch</strong><br />
<strong>Beratung</strong> <strong>für</strong> Politik <strong>und</strong> Verwaltung