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SCHWARZ AUF WEISS - Städtisches Gymnasium Moltkestraße ...

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Der Schulöffentlichkeit zurückgegeben<br />

Als das <strong>Gymnasium</strong> <strong>Moltkestraße</strong><br />

in einer kleinen, aber würdigen Feierstunde<br />

das 1962 geschaffene,<br />

später fast vergessene, nun aber<br />

wiedergewonnene Buntglasfenster<br />

„Die Trauernde“ von Martin Jahn<br />

(1898 – 1981) Anfang des Jahres<br />

der Öffentlichkeit vorstellte, konnte<br />

der Stellvertretende Schulleiter<br />

unseres <strong>Gymnasium</strong>s, Michael Anding,<br />

eine illustre Gästeschar begrüßen.<br />

Nicht nur waren aus Süddeutschland<br />

die beiden Kinder des Künstlers<br />

angereist, Prof. Jörg-Wolfgang<br />

Jahn und seine Schwester Judith<br />

Apel, sondern auch ehemalige Kollegen<br />

des Künstlers und langjährigen<br />

Kunstlehrers waren zugegen.<br />

Sogar verschiedene Schüler von<br />

damals hatten sich eingefunden<br />

und bekundeten ihre hohe Verehrung<br />

für ihren ehemaligen<br />

Lehrer. Auch<br />

Bürgermeister Frank<br />

Helmenstein hatte sich<br />

die Zeit genommen,<br />

dem kleinen Festakt<br />

beizuwohnen und seiner<br />

Anerkennung Ausdruck<br />

zu geben für das<br />

hier gezeigte Engagement.<br />

Ursprünglich war das<br />

große Buntglasfenster<br />

(siehe Seite 23) für das<br />

Treppenhaus unseres<br />

dann zehn Jahre später<br />

abgerissenen Altbaus<br />

geschaffen worden,<br />

fand anschließend<br />

in der Aula einen<br />

Platz an der Verglasung<br />

Richtung Hexenbusch,<br />

wurde 2004 im<br />

Zuge der erforderlichenSanierungsarbeiten<br />

am Gebäude dann<br />

ausgelagert und mit<br />

der Zeit fast vergessen.<br />

Durch einen Hinweis<br />

aufmerksam geworden,<br />

hatten sich unser Kunstlehrer Peter<br />

Leidig und sein Kollege Jürgen Woelke<br />

des Fensters angenommen,<br />

sahen sie doch in dem beeindruckenden<br />

Werkstück nicht nur ein<br />

Stück Schulgeschichte, sondern ein<br />

Kunstwerk von Rang: immerhin<br />

war Martin Jahn einer der ersten<br />

Studenten des 1919 gegründeten,<br />

später weltberühmten Bauhauses<br />

zu Weimar, in dessen Sammlung<br />

Jahn mit verschiedenen Exponaten<br />

präsent ist.<br />

Gerettet werden konnte das Kunstwerk<br />

nur, weil viele hier an einem<br />

Strang zogen. Ihnen galt der Dank<br />

aller: dem Förderverein des <strong>Gymnasium</strong>s,<br />

vertreten durch Thomas<br />

Michel, sowie den Sponsoren Magnus<br />

Neu und Elisabeth Woelke,<br />

die die finanzielle Grundlage schufen;<br />

sodann dem städtischen Bauhof<br />

mit ihrem Leiter Arndt<br />

Reichold, der Schulleitung, die das<br />

Projekt hilfreich begleitete, vor allem<br />

aber Peter Leidig und Jürgen<br />

Woelke, den beiden Initiatoren und<br />

treibender Kraft.<br />

Sehr nachdenklich wurden die Anwesenden,<br />

als in Erinnerung gerufen<br />

wurde, dass das Kunstwerk vor<br />

allem auch ein Mahnmal ist, geschaffen<br />

seinerzeit als Erinnerung<br />

an die über 400 in den beiden<br />

Weltkriegen gefallenen und ver-<br />

27<br />

missten Schüler der Schule. Darauf<br />

weist jetzt eine dem Buntglasfenster<br />

beigefügten Info-Tafel hin, die<br />

zugleich auch die Dimension des<br />

Mahnmals erweitert: „Als zeitloses<br />

Werk gilt es allen Opfern der Kriege,<br />

der Gewaltherrschaft und des<br />

Terrors.“<br />

Nachdem die Presse über die Wiedergewinnung<br />

des Ehrenmals berichtet<br />

hatte, meldete sich ein<br />

weiterer Sponsor, genauer gesagt<br />

Sponsorin (Frau Ursula Hölzer) mit<br />

dem Angebot, die Kosten zu übernehmen,<br />

falls an eine Tafel mit den<br />

Namen der in den Kriegen Umgekommenen<br />

gedacht sei. Zusammen<br />

mit einem Ehemaligen (Uwe<br />

Brustmeier), der den technischen<br />

Sachverstand einbrachte, setzten<br />

die beiden Initiatoren die Anregung<br />

in die Tat um. Pünktlich zum<br />

Anlässlich der Einweihung: v. li. Magnus Neu, Elisabeth Woelke, Jürgen Woelke, Bürgermeister Frank Helmenstein,<br />

Peter Leidig, Judith Apel, Prof. Jörg-Wolfgang Jahn, Michael Anding.<br />

Volkstrauertag konnte die 2,50<br />

mal 1,25 große Tafel mit den über<br />

400 Namen neben dem Kunstwerk<br />

„Die Trauernde“ angebracht werden.

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