Strategische Instrumente für CSR - InnoTrain CSR

Weitere 200 befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Zertifizierungsprozess. Dabei
stammen circa 70 Prozent der Produkte von Kleinbauernorganisationen und 30
Prozent von Plantagen. Am Mehrpreis für Fairtrade-Produkte ist für den
Konsumenten klar erkennbar, in welcher Weise er selbst verantwortlich konsumiert.
Denn der Einkauf solcher Erzeugnisse verbessert die Arbeits- und Lebenssituation
von Menschen, denen ansonsten eine Ausbeutung durch den Welthandel droht. So
profitieren rund 1,2 Millionen Kleinbauern, Arbeiterinnen und Arbeiter in 60 Ländern
direkt von den Vorteilen des Fairen Handels. Die Familien der Arbeiter mitgerechnet,
nutzt Fairtrade rund sechs Millionen Menschen.
Fair gehandelte Lebensmittel profitieren zusätzlich vom Bio-Boom. Da rund drei
Viertel der fair gehandelten Waren gleichzeitig auch ein Bio-Siegel tragen, steigt der
Absatz bei Fairtrade-Produkten mit. Während in Großbritannien, skandinavischen
Ländern und in der Schweiz einige fair gehandelte Produkte bereits mehr als die
Hälfte des Marktanteils besitzen, liegt der Marktanteil an Fairtrade-Produkten in
Deutschland jedoch meist unter 2 %. Der Handel von Lebensmitteln ist in
Deutschland von Discountern dominiert. Diese bieten in den letzten Jahren zwar
zunehmend Fairtrade- und Bio-Produkte an, allerdings drücken Discounter in einem
ausgeprägten Wettbewerb in der Regel auch Preise nach unten.
Eine erhöhte Zahlungsbereitschaft von Konsumenten ist besonders stark bei Bio-
Produkten zu verzeichnen. Die Bio-Branche erlebte in den vergangenen Jahren
einen rasanten Aufstieg mit zweistelligen Wachstumsraten. Die gute Absatzlage
begünstigt auch die biologische Landwirtschaft in der Europäischen Union. So hat
sich die ökologisch bewirtschaftete Fläche von 4,4 Millionen Hektar im Jahr 2000 auf
7,6 Millionen Hektar im Jahr 2008 vergrößert. Auf Deutschland fielen Ende 2009
davon fast eine Million Hektar. Mehr als 21.000 Biobetriebe bewirtschaften diese
etwa 5 % der deutschen Landwirtschaftsfläche.
Allerdings ist bei einigen Bio-Produkten, vor allem in Supermarktketten, die
biologische Anbauweise zwar garantiert, aber nicht deren regionale Herkunft. Bio-
Produkte, die aus Übersee für den deutschen Handel importiert werden, sind mit
Transporten verbunden, die zu Lasten der Umwelt gehen. Solche Aspekte können
Nachhaltigkeit und CSR grundlegend in Frage stellen und Verbraucher irritieren. Um
eine glaubwürdige Unternehmensverantwortung zu erreichen, ist dementsprechend
erforderlich, CSR in der gesamten Wertschöpfungskette integriert und nicht lediglich
auf Einzelaspekte hin zu betrachten. Während sich die Marktteilnehmer unter den
Unternehmen derzeit zwischen den Polen PR und CSR bewegen, weisen kritische
Medien und Verbraucherorganisationen zusätzlich auf Handlungserfordernisse der
Politik hin: Bio-Produkte können nicht gewinnen, solange ein unfairer Wettbewerb
zwischen konventionellen und biologischen Lebensmittelerzeugern besteht. Denn
bislang müssen konventionelle Landwirte nicht für die von ihnen verursachten
Umweltkosten wie Pflanzenschutzmittel und Dünger im Wasser bezahlen.
Die Zahlungsbereitschaft für CSR hängt entsprechend eng mit dem Informationsgrad
und dem Vertrauen der Verbraucher zusammen. In Deutschland wurde in einer
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,
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