Strategische Instrumente für CSR - InnoTrain CSR

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Strategische Instrumente für CSR 4.7. Modelle der Mitarbeiterbeteiligung kurz gefasst Mitarbeiterbeteiligungen sind materielle Anreize für Mitarbeiter in Form von Erfolgs- oder Kapitalbeteiligungen. Erfolgsbeteiligung ist eine Sonderzahlung an die Mitarbeiter, die in Abhängigkeit vom betriebswirtschaftlichen Ergebnis gezahlt wird. Die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist eine vertraglich vereinbarte, mittel- bis langfristig angelegte Beteiligung einzelner Mitarbeiter am Kapital des Unternehmens. Mit der Kapitalbeteiligung lassen sich auch Informations-, Kontroll- und Mitwirkungsrechte der Mitarbeiter vertraglich festgelegen. Mitarbeiterbeteiligung fördert die Identifikation und Bindung mit dem Unternehmen sowie die unternehmerische Motivation der Mitarbeiter. Unternehmen, denen es bei Corporate Social Responsibility (CSR) stark um die Einbindung ihrer Belegschaft geht, können ihren Mitarbeitern damit die Möglichkeit bieten, am Unternehmen auch finanziell teil zu haben. Lernziele Mitarbeiterbeteiligung als strategisches Instrument kennenlernen, und als Unterstützung für die Ausrichtung von CSR-Initiativen in Richtung Mitarbeiter verstehen CSR Lerninhalt Bei der Mitarbeiterbeteiligung gibt es kein Standardmodell, allerdings haben sich mit der Erfolgsbeteiligung und der Kapitalbeteiligung zwei wesentliche Bausteine herausgebildet. Bei einer Erfolgsbeteiligung erhalten Mitarbeiter neben ihrem Lohn oder Gehalt weitere finanzielle Zuwendungen, die von Umsatz, Gewinn, Produktivitätssteigerung oder Kostenreduzierung im Unternehmen abhängen. Bei der Kapitalbeteiligung beteiligen sich Mitarbeiter direkt oder indirekt über eine zwischengeschaltete Mitarbeitergesellschaft am Unternehmen. Die Kapitalbeteiligung von Mitarbeitern erfolgt zum Beispiel durch den Kauf von Gesellschaftsanteilen, Darlehen an das Unternehmen oder durch stille Beteiligungen bzw. Genussrechte. Das Entgelt für die Bereitstellung des Kapitals kann fest vereinbart werden (zum Beispiel Mitarbeiterdarlehen) oder vom Erfolg des Unternehmens abhängig sein (zum Beispiel Belegschaftsaktien). Erfolgs- und Kapitalbeteiligungen lassen sich untereinander kombinieren, indem etwa die Verzinsung eines Mitarbeiterdarlehens an den Unternehmenserfolg gebunden ist. Denkbar ist auch, Arbeitszeitguthaben in Geldwert umzuwandeln, welcher wiederum in das Unternehmen eingebracht wird. The project "InnoTrain CSR" is organized by GILDE GmbH and has been funded with support from the European Commission. This publication reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein. 12/2010 , InnoTrain CSR www.csr-training.eu
Die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist eine relativ alte und vielfach bewährte Finanzierungsvariante. Sie unterliegt allerdings zwei wesentlichen Einschränkungen, die in der Praxis beachtet und geregelt werden müssen: Der Aufbau eines relevanten Kapitalstocks der Mitarbeiter ist eine Frage von Jahren und nicht von Monaten oder gar Wochen. Damit ist die Kapitalbeteiligung ein langfristiges Finanzierungskonzept. Sie ist nicht geeignet, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu beseitigen sondern soll eher dazu beitragen, dass derartige Engpässe erst gar nicht entstehen. Zum anderen läuft eine finanzielle Beteiligung der Mitarbeiter „auf Zeit“: Das Mitarbeiterkapital oder Teile davon werden im Verlauf, spätestens aber bei Ablauf des Beschäftigungsverhältnisses ausgezahlt. Mit Blick auf finanzielle Vorteile der Mitarbeiter lassen sich zudem nationale steuerliche Fördermöglichkeiten mit in Betracht ziehen. Die Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft (AGP) kommt bei ihrer jährlichen Schätzung von Unternehmen mit Mitarbeiterkapitalbeteiligung für 2009 zu dem Ergebnis, dass in Deutschland knapp 4.300 Unternehmen mit etwa 2,3 Mio. Mitarbeitern Kapitalbeteiligung praktizieren. Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist im europäischen Vergleich in Deutschland bisher unterdurchschnittlich verbreitet. Lediglich 2 Prozent der deutschen Unternehmen bieten nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ihren Mitarbeitern Kapitalbeteiligungen an. Diese Quote liegt in Frankreich bei 7 Prozent und in Großbritannien bei 23 Prozent. Dort ist es allerdings für bestimmte Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben, Mitarbeiterkapitalbeteiligungen anzubieten. In Ungarn waren materielle Mitarbeiterbeteiligungen vor allem während der Privatisierungsphase von Bedeutung. Nach dem Ende der Privatisierungswelle lag allerdings lediglich 1 % des Unternehmenseigentums (mit Ausnahme des Finanzsektors) in der Hand von Mitarbeiter. In Portugal werden Gewinnbeteiligungen in der Regel häufiger als Kapitalbeteiligungen eingesetzt. So verfügen rund 6 % der portugiesischen Unternehmen über Gewinnbeteiligungsmodelle. Der entsprechende Anteil unter großen Unternehmen wird auf 25 % geschätzt. Kapitalbeteiligungen sind bei kleineren und mittleren Unternehmen in Portugal eher unüblich. Seitens großer Unternehmen verfügen rund 5 % über ein solches Modell. Mitarbeiterbeteiligung kann auch bei der Corporate Social Responsibility (CSR) für Unternehmen und Mitarbeiter eine wichtige Rolle spielen. Denn Mitarbeiter mit einem fairen Anteil am Kapital und Erfolg des Unternehmens identifizieren sich noch besser mit den CSR-Interessen ihres Arbeitgebers. Das Engagement und die Solidarität gelten dem „eigenen“ Unternehmen, für das ein höheres Kostenbewusstsein sowie eine höhere Aufmerksamkeit für Betriebsabläufe entwickelt wird; Mitarbeiter als Mit- Unternehmer übernehmen mehr Verantwortung im Alltagsgeschäft. Kurzum: Durch Mitarbeiterbeteiligung wird zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern der Partnerschaftsgedanke verstärkt. Im Hinblick auf CSR fördert dies die Transparenz gegenüber den Mitarbeitern über die wirtschaftliche Entwicklung und die Zielsetzungen des Unternehmens. Kommunikation „auf Augenhöhe“ und ein wechselseitiges Vertrauen zwischen Unternehmensleitung und Belegschaft sind Anzeichen einer partnerschaftlichen Unternehmenskultur. The project "InnoTrain CSR" is organized by GILDE GmbH and has been funded with support from the European Commission. This publication reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein. 12/2010 , InnoTrain CSR www.csr-training.eu
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