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Diplomarbeit Nina Kartmann - HELIOS Kliniken GmbH

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Einleitung<br />

"I've got this obsessive compulsive disorder where I have to have everything in a<br />

straight line or everything has to be in pairs.”<br />

Fußballidol David Beckham am 3. April 2006<br />

Interview für den englischen Fernsehsender ITV1<br />

Ungewöhnlich offen spricht Beckham über seine Zwänge. Die Betroffenen<br />

versuchen ihre Symptomatik meist so gut wie möglich zu verbergen. Lange Zeit<br />

glaubte man deshalb die Zwangsstörung sei äußerst selten. Heute weiß man,<br />

dass sie die vierthäufigste psychische Störung ist. Die Betroffenen verspüren<br />

einen immensen Leidensdruck und sind in ihrem täglichen Leben meist stark<br />

eingeschränkt. Sie verbringen beispielsweise täglich mehrere Stunden mit<br />

komplexen Reinigungsritualen, müssen zwanghaft kontrollieren, zählen oder<br />

ordnen. Auch Zwangsgedanken können den Betroffenen quälen. Die Therapie der<br />

Zwangsstörung ist allgemein schwierig und frustrierend. Eine vollständige<br />

Remission ist nicht zu erwarten. Das angestrebte Ziel ist eine deutliche<br />

Symptomreduktion mit der eine Verbesserung der Lebensqualität einhergehen<br />

soll. Das heute am besten evaluierte und wohl effektivste<br />

Psychotherapieverfahren stellt bei Zwangsstörungen die Verhaltenstherapie mit<br />

oder ohne begleitende Pharmakotherapie dar. Optimalerweise werden hier<br />

kognitive und behaviorale Therapieelemente kombiniert. Doch auch hier liegt die<br />

Misserfolgsrate bei 20 bis 40 %. Für die Behandlung der Zwangsstörung mit<br />

psychodynamischen oder humanistischen Psychotherapieverfahren fehlen bisher<br />

Wirksamkeitsnachweise in kontrollierten Studien an größeren Fallgruppen. Die<br />

klinische Erfahrung zeigt, so Vorderholzer und Hohagen (2008) in der aktuellen<br />

Veröffentlichung zur Jahrestagung 2007 der Deutschen Gesellschaft für<br />

Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), dass<br />

psychodynamische Therapieverfahren in der Regel unwirksam sind. Da, wie dem<br />

aktuellen Klinikführer für stationäre psychosomatisch-psychotherapeutische<br />

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