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Wo sich was vollendet - Abtei St. Hildegard

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LIEBE MITBRÜDER UND MITSCHWESTERN,<br />

LIEBE VERWANDTE UND FREUNDE<br />

DER ABTEI ST. HILDEGARD!<br />

„Cum bono animo“ – in guter Gesinnung – oder in anderer<br />

Übersetzung: frohen Herzens und guten Mutes. Dieses <strong>Wo</strong>rt<br />

aus dem fünften Kapitel der Benediktsregel stellte Mutter<br />

Clementia zu Beginn des neuen Kirchenjahres als Leitwort<br />

über das Jahr. In gewisser Weise war dies eine Antwort auf die<br />

auch für uns so bedrängende Vertrauens,- und Glaubwürdigkeitskrise<br />

der Kirche und der Orden, die uns - wie viele andere<br />

Gläubige - im vergangenen Jahr so bewegt und umgetrieben<br />

hat. In Zeiten der Krise gilt es, <strong>sich</strong> auf das Wesentliche zu<br />

besinnen, der eigenen Berufung konsequent zu folgen und aus<br />

der Hoffnung zu leben, so wie sie uns in unserem Professgesang,<br />

dem „Suscipe“, ins Herz geschrieben wird.<br />

Eine solche Hoffnung war für uns unter anderem der Besuch<br />

des Heiligen Vaters in Deutschland. Wir waren bewegt und<br />

beeindruckt von den Ansprachen und Predigten des Papstes<br />

und ließen uns aufrütteln von seinen <strong>Wo</strong>rten der Mahnung und<br />

Wegweisung. Gleichwohl wurde uns bei dieser Pastoralvisite<br />

aber auch einmal mehr schmerzlich bewusst, wie wenig<br />

präsent unsere Orden im öffentlichen Bewusstsein der Kirche<br />

heute noch sind. Haben wir uns vielleicht von der so oft und<br />

immer neu beschworenen Krise der Orden und von den<br />

vielerorts <strong>sich</strong>tbaren Verlusten zu sehr ängstigen und in die<br />

Defensive drängen lassen? Oder haben uns die eben auch<br />

spürbaren geistlichen Krisenerscheinungen dazu verführt, uns<br />

auf das Negative zu fixieren anstatt unseren Visionen zu<br />

folgen und aus der Mitte unserer Berufung heraus den<br />

Aufbruch in die Zukunft zu wagen?<br />

Zwei Dinge, man könnte auch sagen, zwei prophetische<br />

Zeichen wären vielleicht notwendend: zum einen die Rückbesinnung<br />

auf die zeichenhaft eschatologische Dimension<br />

unseres Ordenslebens, denn nur diese öffnet den Blick über<br />

die Welt und alle innerweltlichen Glücksverheißungen hinaus<br />

und hält den suchenden Menschen den Himmel wirklich offen;<br />

zum anderen das nie erlahmende Bemühen um ein wahrhaft

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