Wo sich was vollendet - Abtei St. Hildegard
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SCHWESTER CHRISTINA CHRISTEL RITTINGHAUS OSB<br />
* 13.01.1927 + 05.08.2011<br />
Als unsere tiefste Glocke „<strong>St</strong>. Michael“ uns am 05. August<br />
den Heimgang einer Mitschwester verkündete, wusste<br />
vermutlich jede von uns, dass es Sr. Christina war, die ihr Ziel<br />
erreicht hatte; das Ziel eines langen und oft mühsamen<br />
Lebens, das aber auch schon et<strong>was</strong> vom Licht der Verklärung<br />
ausstrahlte. Es war ein verborgenes Leben, das Sr. Christina in<br />
unserer Mitte führte; ein Leben, zu dessen innerem Geheimnis<br />
nur wenige Zutritt hatten. Aber diese Wenigen standen ihr treu<br />
zur Seite bis zuletzt. Den anderen wurde an Sr. Christinas<br />
Leben einmal mehr offenbar, dass es uns nicht zusteht, das<br />
Dasein unserer Mitschwestern ganz enträtseln zu wollen. Und<br />
so dürfen wir auch hier nur das Wenige, das wir zu erkennen<br />
glauben, in Ehrfurcht und in Dankbarkeit zusammentragen.<br />
Christel Rittinghaus wurde am 13. Januar 1927 in Wuppertal-<br />
Elberfeld geboren. Ihr evangelisches Elternhaus eröffnete ihr<br />
großzügig manche Freiräume. Besonders gut und vertrauensvoll<br />
war die Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem 16 Jahre<br />
jüngeren Bruder Jürgen. Nach der Mittleren Reife und einem<br />
Pflichtjahr im Haushalt einer Lehrerin begann Christel eine<br />
kaufmännische Lehre bei einer großen Textilfirma in<br />
Oberbarmen. Die Arbeit befriedigte sie jedoch nicht, sodass<br />
sie <strong>sich</strong> 1950 zu einer Krankenpflegeausbildung entschloss.<br />
Nach einem sehr guten Examen arbeitete sie in zwei Kliniken,<br />
bis sie ihr eigentliches Ziel, das Leben als Ordensschwester,<br />
klar und deutlich erkannte. Schon im Alter von 19 Jahren hatte<br />
Christel Kontakt zur katholischen Kirche gesucht; am 11.<br />
Dezember 1948 wurde sie aufgenommen. Es war eine schwere<br />
Zeit für sie, denn ihre Eltern konnten <strong>sich</strong> mit dem Gedanken<br />
an einen Ordenseintritt ihrer Tochter nicht anfreunden. Einzig<br />
ihr Bruder hat den Schritt seiner Schwester von Anfang an<br />
akzeptiert und stand ihr bis zu ihrem Tod treu zur Seite.<br />
Am 05. Januar 1956, vor der ersten Vesper des Epiphaniefestes,<br />
trat Christel in unsere <strong>Abtei</strong> ein. Von Anfang an hatte<br />
sie ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Novizenmeisterin,