Wo sich was vollendet - Abtei St. Hildegard
Wo sich was vollendet - Abtei St. Hildegard
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„gemeinsames Leben als Gleichnis“, wie Enzo Bianchi es in<br />
seinem neuesten, sehr lesenswerten Buch formuliert hat. Das<br />
gemeinsame Leben bedarf stets der Erneuerung und Neuausrichtung<br />
aus dem <strong>Wo</strong>rt der Heiligen Schrift. Es ist Geschenk,<br />
Arbeit und Aufgabe zugleich. Es ist ein Feuer, das wir immer<br />
neu entfachen und hüten müssen. Möge diese Chronik ein<br />
wenig davon widerspiegeln, wie wir im vergangenen Jahr<br />
versucht haben, dieses Feuer am Brennen zu halten und<br />
weiterzugeben.<br />
UNSERE MÜTTER UND „VÄTER“<br />
Mutter Clementia<br />
Mutter Clementia nahm ihre vielen Verpflichtungen im Orden,<br />
im Konvent, im Freundeskreis und in unserer <strong>St</strong>iftung auch in<br />
diesem Jahr mit nie ermüdendem Eifer und hoffentlich auch<br />
mit ebensolcher Freude wahr. Am <strong>Hildegard</strong>isfest hielt sie in<br />
Eibingen erstmals die Festansprache zur Reliquienprozession<br />
und erreichte mit ihrem Thema „<strong>Hildegard</strong> von Bingen –<br />
Hoffnungsgestalt der Kirche“ die Herzen der Pilger und auch<br />
die des zahlreich gekommenen Klerus. Hoffnung wider alle<br />
Hoffnung – Mut, Vertrauen und Glaubensfreude, das ist es,<br />
<strong>was</strong> unsere Zeit und unsere Kirche, wie es scheint, vor allem<br />
braucht. Wie kaum eine andere kann die hl. <strong>Hildegard</strong> hier<br />
Wegweiserin und Lehrmeisterin sein. „Schau auf zum Herrn<br />
und die Welt wird neu, weil du sie mit neuen Augen siehst“ –<br />
dieses <strong>Wo</strong>rt <strong>Hildegard</strong>s war und ist ein Schlüssel zur Hoffnung.<br />
Dass die Menschen diese <strong>Wo</strong>rte verstanden haben und<br />
von ihnen berührt wurden, spürten und hörten wir an<br />
zahlreichen Reaktionen auf die Festansprache.<br />
Zu Beginn der Fastenzeit hielt Mutter Clementia einen<br />
Einkehrtag für die Mitglieder des Freundeskreises zum Thema<br />
„Öffnen wir unsere Augen dem göttlichen Licht“<br />
(Benediktsregel Prolog 9). Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
waren sehr offen und nahmen die Impulse in lebendigem<br />
Austausch gerne auf. Im Juni fuhr Mutter Clementia zur<br />
jährlichen Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) nach