Organisationsgrundlagen: Praxisfelder der Führung von ...
Organisationsgrundlagen: Praxisfelder der Führung von ...
Organisationsgrundlagen: Praxisfelder der Führung von ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ressourcen ist, umso besser können die Ressourcen auf das Projekt abgestimmt werden. Bei<br />
qualifizierten Mitarbeitern dürfte das vergleichsweise leichter sein als bei <strong>der</strong> Nutzung <strong>von</strong><br />
Anlagen. In <strong>der</strong> Praxis gibt es diesbezüglich sehr große Branchenunterschiede, man denke<br />
beispielsweise nur an Projekte in <strong>der</strong> Bauindustrie, die oft mit sehr weitgehenden<br />
Anpassungserfor<strong>der</strong>nissen an die Ressourcen verbunden sind, sei es bei Mitarbeitern o<strong>der</strong><br />
maschinellen Ausstattungen.<br />
Die Motivation <strong>der</strong> Organisationsmitglie<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um wird bei <strong>der</strong> reinen o<strong>der</strong> autonomen<br />
Projektorganisation im Zweifelsfall besser sein, da durch die Projektautonomie die<br />
Aufgabenstellungen attraktiver gestaltbar und auch die Identifikationsmöglichkeiten<br />
besser zu bewerten sind. Die Matrix-Projektorganisation bietet allein durch das latente o<strong>der</strong><br />
manifeste Problem <strong>der</strong> Doppelunterstellung nur vergleichsweise eingeschränkte<br />
Motivationsmöglichkeiten. Mit motivationsschädigenden Wirkungen ist auch dann zu rechnen,<br />
wenn für das Projekt notwendige Ressourcen aus den verschiedenen Fachbereichen nur in<br />
Abstimmung mit den entsprechenden Funktionsbereichsleitern in Anspruch genommen<br />
werden können. Konflikte sind rasch möglich und die Zurechnung <strong>von</strong> Projekterfolgen nicht<br />
immer eindeutig. Schließlich beeinflusst die Laufzeit eines Projektes die Motivation sehr<br />
wesentlich. Bei langer Laufzeit sind Verän<strong>der</strong>ungen und Umstellungen verschiedener Art<br />
häufiger und möglicherweise demotivierend. Nähert sich das Projektende können<br />
Ungewissheiten, Befürchtungen und Frustrationen entstehen, z.B. über die Frage, ob neue<br />
attraktive Aufgaben zu erwarten sind, ob eine Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in einen ursprünglichen<br />
Aufgabenbereich ohne weiteres möglich ist, ob Karrieremöglichkeiten versäumt wurden usw.<br />
Die Dispositionsfähigkeit in projektorientierten Strukturen wird einmal durch die Dauer <strong>der</strong><br />
Reaktionszeiten auf wahrgenommene Probleme o<strong>der</strong> Entscheidungsnotwendigkeiten<br />
und die Koordinationskonsequenzen <strong>der</strong> gewählten Form <strong>der</strong> Projektorganisation bestimmt,<br />
die wie<strong>der</strong>um die Koordinationsanfor<strong>der</strong>ungen bedingen. Bei <strong>der</strong> reinen o<strong>der</strong> autonomen<br />
Projektorganisation sind die Aktivitäten aller Beteiligten ausschließlich auf ein Projektziel<br />
ausgerichtet. Bei <strong>der</strong> Matrix-Projektorganisation ist das nicht <strong>der</strong> Fall, da die Mitarbeiter<br />
parallel Projektaufgaben und an<strong>der</strong>e Aufgaben zu erfüllen haben und sich daraus nahe<br />
liegen<strong>der</strong> Weise erhebliche Dispositionsprobleme ergeben können, beispielsweise durch<br />
einen erhöhten Koordinationsaufwand, Spannungen u.Ä. Reine Projektorganisationen und<br />
ähnliche Ansätze <strong>der</strong> organisatorischen Projektstruktur sind hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Dispositionsfähigkeit <strong>der</strong> Matrix-Projektorganisation überlegen.<br />
Es wurde schon darauf hingewiesen, dass Aufgabenstellungen <strong>von</strong> Projektorganisationen<br />
durch ihren innovativen Charakter gekennzeichnet sind. Ist <strong>der</strong> Innovationsgrad einer<br />
Projektaufgabe sehr hoch und diese damit regelmäßig komplex, eigenen sich segmentierende<br />
bzw. fachbereichsspezifische Formen <strong>der</strong> Projektorganisation für Projektlösungen immer<br />
weniger und es werden traversierende Organisationsformen nötig, also solche, die eine<br />
bereichsübergreifende Struktur haben. Steigt <strong>der</strong> Innovationsgrad und die Komplexität <strong>der</strong><br />
Projektaufgabe weiter an, werden Projektgruppen und Projektkollegien als<br />
Organisationsform zunehmend wichtig. Die Interdisziplinarität <strong>von</strong> Projekten führt zur Suche<br />
nach neuen Organisations- und <strong>Führung</strong>skonzepten, die die herkömmliche Arbeitsteilung und<br />
-spezialisierung <strong>der</strong> Betriebe bzw. ihrer Organisationsglie<strong>der</strong>ung überspannen können. Die<br />
Abbildung 10 zeigt diesen Zusammenhang auf:<br />
28