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Organisationsgrundlagen: Praxisfelder der Führung von ...

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Das ganzheitliche Erfassen und Handeln, Prinzipien <strong>der</strong> Selbstorganisation und die beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung <strong>von</strong> Gruppen für die Lösung verschiedener Aufgaben, sollten weitere wesentliche<br />

Leitbildinhalte sein.<br />

Ziele und Zwecke des Netzwerkes sind möglichst klar zu bestimmen, wobei<br />

betriebswirtschaftliche Orientierungen einige Postulate setzen sollten, wie beispielsweise:<br />

Mehrleistung durch Vereinfachung, Kampf <strong>der</strong> Bürokratie und unternehmerisches Verhalten<br />

<strong>der</strong> Netzwerkmitglie<strong>der</strong>. An<strong>der</strong>e Zielaspekte könnten in <strong>der</strong> Verfolgung einer informalen<br />

Arbeitsweise liegen, die Koordinationen ohne kostspielige Steuerungsstellen ermöglicht und<br />

die ein flexibles Verhalten sowie Kostenbewusstsein anstrebt. Schließlich könnte die<br />

konsequente Bevorzugung dezentraler Funktionserfüllungen ein wesentliches Ziel des<br />

Netzwerkes sein.<br />

Wie auch immer die Aufgaben <strong>von</strong> Netzwerken bestimmt sein mögen, für die Ingangsetzung<br />

eines Netzwerkes ist es nützlich eine Ressourcen-Inventur durchzuführen, die immaterielle<br />

und materielle Möglichkeiten erfasst. Hierzu zählen beispielsweise Wissen, Fertigkeiten,<br />

Erfahrungen, Kontakte, Interessen, Werte und Normen, Wünsche, Erwartungen u.Ä., ebenso<br />

Schwachstellen, aber auch Büroausstattungen, Kommunikationseinrichtungen,<br />

Räumlichkeiten, Finanzmittel usw.<br />

Der Feststellung <strong>von</strong> Ressourcen-Lücken folgt zwangsläufig die Ressourcen-Inventur, um<br />

sicher zu stellen, dass für die Aktivitäten des Netzwerkes auch die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Voraussetzungen erfüllt sind.<br />

Die Wahl des Netzwerk-Typs erfor<strong>der</strong>t einmal klare Vorstellungen und Ziele für das<br />

angestrebte Netzwerk, zum Zweiten einen guten Überblick über potenzielle<br />

Netzwerkvarianten, wie beispielsweise attributive Netzwerke und Transaktionsnetzwerke.<br />

Eine <strong>der</strong> Schlüsselfragen für das gute Funktionieren <strong>von</strong> Netzwerken ist die<br />

Aktorenbewertung. Es müssen jene Einzelpersonen gefunden werden, die als<br />

Netzwerkmitglie<strong>der</strong> möglichst optimal ihre jeweilige Rolle ausfüllen können, d.h. man muss<br />

zunächst Klarheit über die unterschiedlichen Rollen gewinnen und dann die überaus diffizile<br />

Bewertung <strong>von</strong> Persönlichkeiten vornehmen. An Mängeln bei <strong>der</strong> Aktorenbewertung scheitern<br />

erfahrungsgemäß vergleichsweise viele Netzwerke.<br />

Das Wesen und die Gestaltung <strong>der</strong> eigentlichen Netzwerkprozesse unterscheiden sich<br />

meistens sehr grundsätzlich <strong>von</strong> Prozesserfahrungen außerhalb <strong>von</strong> Netzwerken. Generell<br />

wird man feststellen können, dass Netzwerkprozesse zwar nicht einfacher als an<strong>der</strong>e Abläufe<br />

sind, jedoch für die Beteiligten in aller Regel weitaus motivieren<strong>der</strong>. Da die Funktionsfähigkeit<br />

<strong>von</strong> Netzwerken vor allem auf dem Vertrauen <strong>der</strong> Beteiligten beruht, Konkurrenzdenken<br />

eine sehr untergeordnete Rolle spielen sollte und häufig kollegiale Prinzipien <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit gepflegt werden, müssten Netzwerkprozesse, die im Wi<strong>der</strong>spruch zu den<br />

genannten Verhaltensweisen stehen, tunlichst vermieden werden, da sie ein Netzwerk<br />

nachhaltig schädigen können. Die Netzwerkprozesse werden nahe liegen<strong>der</strong> Weise sehr stark<br />

durch die Interessen <strong>der</strong> einzelnen Netzwerkmitglie<strong>der</strong> geprägt sein und dadurch das<br />

Netzwerk als solches bestimmen, d.h. beispielsweise, ob es eher informalen o<strong>der</strong> formalen<br />

Charakter hat u.Ä. Wie auch immer die Verhältnisse sein mögen, Bürokratie,<br />

Hierarchiedenken, pseudo-elitäres Verhalten und an<strong>der</strong>e Untugenden zu Lasten einer<br />

Kooperation sollten sehr bewusst und konsequent vermieden werden.<br />

Die Informationsarbeit <strong>von</strong> Netzwerken wurde durch die Entwicklungen <strong>der</strong><br />

Informationstechnologie in ihren Möglichkeiten und <strong>der</strong> Rationalität <strong>der</strong> Durchführung enorm<br />

verbessert. Daher empfiehlt sich für viele Netzwerke die Anlage <strong>von</strong><br />

Informationsdatenbanken und selbstverständlich auch die Nutzung <strong>der</strong> für das Netzwerk<br />

zweckmäßigen Informationstechnologien.<br />

Das praktische Netzwerkhandeln wird sich natürlich an den Zielen und Zwecken des<br />

Netzwerkes orientieren müssen, aber einige generelle Regeln <strong>der</strong> Zusammenarbeit haben<br />

sich als nützlich erwiesen:<br />

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