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Organisationsgrundlagen: Praxisfelder der Führung von ...

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gibt, vermitteln am ehesten verschiedene und neuartige Informationen – Netzwerke, die<br />

durch geringe Größe, hohe Dichte, starke Bindungen, geringe Dispersion und hohe<br />

Homogenität gezeichnet sind, ermöglichen eher die Bildung und Aufrechterhaltung eines<br />

Identitätsmusters, das relativ einfach strukturiert ist und über die Zeit stabil bleibt –<br />

An<strong>der</strong>erseits erhalten Netzwerke, die groß sind, mehr schwache Bindungen beinhalten, eine<br />

geringe Dichte, hohe Dispersion und geringe Identität aufweisen, eher ein Identitätsmuster<br />

aufrecht, das offen für Verän<strong>der</strong>ungen und komplex strukturiert ist – Netzwerke, die<br />

schwache Bindungen enthalten und dadurch Verbindungen zu an<strong>der</strong>en Netzwerken eröffnen<br />

und herstellen, vermitteln am ehesten Zugang zu neuen sozialen Kontakten (s.a. Keupp,<br />

S.701).<br />

Als eigene Betriebsform haben Netzwerke in <strong>der</strong> Wirtschaft seit langem ihren Platz<br />

gefunden:<br />

Beson<strong>der</strong>s häufig sind sie als Zusammenschluss <strong>von</strong> Freiberuflern in<br />

Gemeinschaftsunternehmen anzutreffen, beispielsweise für Ingenieure, Architekten, Ärzte,<br />

Anwälte, Unternehmensberater, technische Büros, Entwicklungs- und<br />

Forschungseinrichtungen u.Ä. Solche Netzwerke sind zunehmend auch international<br />

erfolgreich tätig. In <strong>der</strong> Regel handelt es sich dabei um stark individualisierte und<br />

spezialisierte Firmen, die meist durch einige Schlüsselpersonen geprägt werden. Die<br />

Identität und Integrität solcher Netzwerke wird durch die jeweiligen Mitglie<strong>der</strong> bestimmt. Ihre<br />

Größe ist oft sehr beachtlich. Die Struktur zeichnet sich durch hohe Flexibilität aus,<br />

informell und intellektuell bestimmte Machtstrukturen und die Entscheidungsfindung<br />

realisieren sich vorzugsweise nach dem Konsens- und nicht nach dem<br />

Hierarchieprinzip. Der kollegiale Austausch im Netzwerk hat sehr große Bedeutung. Der<br />

Organisationsgrad solcher Netzwerke ist in <strong>der</strong> Praxis unterschiedlich hoch und kann <strong>von</strong> den<br />

Merkmalen Ordnung, Vernunft und Berechenbarkeit des Mitglie<strong>der</strong>verhaltens bis hin zur<br />

Unordnung, Ziellosigkeit, Unwissenheit und Unberechenbarkeit reichen.<br />

Viele soziale Einrichtungen sind national und international als Netzwerke aufgebaut, ebenso<br />

Umwelteinrichtungen, Non-Profit-Unternehmen verschiedenster Art,<br />

Menschenrechtsorganisationen, NGO (z.B. Non-Governmental-Organizations) usw.<br />

Unzählige Vereine, Interessenvertretungen, Clubs, auch Parteien sind netzwerkspezifisch<br />

organisiert.<br />

Darüber hinaus gibt es zahllose mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> informelle Netzwerke regionaler und<br />

überregionaler Art, sei es zwischen Geschäftsleuten, Fachleuten verschiedenster Branchen,<br />

Wissenschaftlern, Künstlern, Familien usw.<br />

Ein großer Teil <strong>der</strong> unzähligen Klein- und Mittelbetriebe in vielen Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Erde sind<br />

Familienunternehmen. Der Bestand solcher Unternehmen wird häufig durch familiäre<br />

Netzwerke garantiert.<br />

Die stark steigende Bedeutung transnationaler Unternehmen führt zunehmend zu<br />

Netzwerkbildungen bzw. -strukturen. Län<strong>der</strong>spezifische bzw. regionale Strategien haben nur<br />

partielle Gültigkeit bzw. Anwendbarkeit und es fehlen daher teilweise geeignete Instrumente<br />

zur globalen Integration. Vor allem folgende Intentionen sollen erreicht werden: Multinationale<br />

Flexibilität zur Berücksichtigung <strong>der</strong> jeweiligen Verhältnisse – globale Effizienz durch globale<br />

Integration <strong>der</strong> Unternehmensaktivitäten – weltweite Lernfähigkeit durch Übertragung des<br />

unternehmensspezifischen Wissens auf alle Unternehmenseinheiten, insbeson<strong>der</strong>e durch<br />

eine weltweite vernetzte Kommunikation. Die hierfür adäquate Organisationsstruktur wird oft in<br />

einem integrierten Netzwerk gesehen (Kreikebaum, S.118ff.).<br />

Virtuelle Organisationen, verstanden als durch geeignete Informationstechnologie gestützte,<br />

vernetzte und standortverteilte Organisationseinheiten, die an einem arbeitsteiligen<br />

Wertschöpfungsprozess beteiligt sind (Krystek et al., S.7) und traditionelle<br />

Organisationsvorstellungen sprengen, sind ohne einen Netzwerkaufbau und strategische<br />

Netzwerkaktivitäten nicht vorstellbar (Krystek et al., S.193f.). Der Erfolg für virtuelle<br />

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