Regierungsprogramm der SPD "Sozial und Demokratisch" [ PDF ...
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■ Bonus für Arbeit. Wir wollen eine gr<strong>und</strong>legende Neuordnung des unteren Einkommensbereichs<br />
in Angriff nehmen. Dabei wird ein gesetzlicher Mindestlohn<br />
im Mittelpunkt stehen. Steuern <strong>und</strong> <strong>Sozial</strong>abgaben werden mit an<strong>der</strong>en staatlichen<br />
Transferleistungen so aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt, dass eine existenzsichernde,<br />
sozialversicherungspflichtige Vollzeitarbeit gestärkt wird. Wir wollen<br />
Zuschüsse zum Einkommen so gestalten, dass niemand, weil er o<strong>der</strong> sie Kin<strong>der</strong><br />
hat, in die Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende abrutscht. Zu diesem Zweck<br />
wollen wir den Kin<strong>der</strong>zuschlag in Verbindung mit dem Wohngeld weiterentwickeln,<br />
um erwerbstätige Eltern zu för<strong>der</strong>n. Wir wollen ein Wahlrecht zwischen<br />
Kin<strong>der</strong>zuschlag <strong>und</strong> Wohngeld auf <strong>der</strong> einen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung auf<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite schaffen.<br />
■ <strong>Sozial</strong>versicherungspflichtige Beschäftigung stärken. Die Ausweitung unsicherer<br />
Beschäftigungsverhältnisse wollen wir eindämmen. Gute Arbeit bedeutet, dass<br />
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung die Regel ist. Bei den so genannten<br />
Minijobs wollen wir die Begrenzung auf 15 Wochenst<strong>und</strong>en wie<strong>der</strong> einführen.<br />
Gleiche Chancen – gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit<br />
■ Gleiche Löhne. Gerechte Löhne sind lei<strong>der</strong> immer noch auch eine Frage <strong>der</strong><br />
Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter. Wir werden dafür sorgen, dass sich die Lücke<br />
zwischen den Löhnen von Männern <strong>und</strong> Frauen schließt. Der Mindestlohn hilft<br />
dabei, weil viele Frauen immer noch in strukturell gering bezahlten Bereichen<br />
arbeiten. Wir wollen darüber hinaus eine Stelle einrichten, die Lohnmessungen<br />
bei Unternehmen veranlassen kann. Gleichzeitig sollen Betriebsräte das<br />
Recht erhalten, vom Arbeitgeber eine statistische Diagnose darüber zu verlangen,<br />
ob die Löhne im Unternehmen gerecht sind. Zusätzlich wollen wir im Allgemeinen<br />
Gleichbehandlungsgesetz die Möglichkeit <strong>der</strong> Zusammenarbeit des<br />
Betriebsrats mit <strong>der</strong> genannten Stelle verankern. Damit werden die bereits<br />
heute bestehenden individuellen Rechte <strong>der</strong> betroffenen Frauen bei einem Verstoß<br />
gegen das Benachteiligungsverbot effektiv erweitert. Außerdem sollen<br />
bei <strong>der</strong> Vergabe öffentlicher Aufträge nur Betriebe zum Zuge kommen, die<br />
Frauen <strong>und</strong> Männer in <strong>der</strong> Entlohnung gleich behandeln.<br />
■ Mehr Frauen in Führungs- <strong>und</strong> Aufsichtsfunktionen. Wir werden mit verbindlichen<br />
Regelungen <strong>und</strong> Zielvorgaben dafür sorgen, dass Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
gleiche Aufstiegschancen in den Unternehmen haben <strong>und</strong> <strong>der</strong> Frauenanteil in<br />
den Führungspositionen deutlich erhöht wird. Ausländischen Beispielen folgend<br />
wollen wir in den Aufsichtsgremien von Unternehmen eine Frauenquote<br />
von mindestens 40 Prozent einführen.<br />
■ Beratung bei <strong>der</strong> Berufs- <strong>und</strong> Studienfachwahl. Wir wollen die geschlechtsspezifische<br />
Berufs- <strong>und</strong> Studienfachwahl aufbrechen. Hierzu ist eine enge Zusam-<br />
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