Ökologie - Biologie für die Oberstufe
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30<br />
2 Abiotische Umweltfaktoren – ihr Einfluss auf das Leben<br />
Stoffaufnahme und Stofftransport bei Gefäßpflanzen<br />
Der Ocotillostrauch<br />
eine im Südwesten der<br />
USA und in Nordmexiko<br />
häufige Pflanze, ist <strong>die</strong><br />
meiste Zeit im Jahr<br />
unbelaubt und vermeidet<br />
damit übermäßige<br />
Wasserverluste (rechts).<br />
Nach starken Regenfällen<br />
treibt er sofort aus<br />
(unten und kleines<br />
Bild); <strong>die</strong> kleinen<br />
Blätter verdorren aber<br />
rasch und fallen ab,<br />
wenn der Boden wieder<br />
austrocknet.<br />
Abbildung 36.18:<br />
2.26:<br />
Einige<br />
Einige<br />
morphologisch-anatomische<br />
morphologische<br />
Anpassungen bei Xerophyten.<br />
Anpassungen bei Xerophyten.<br />
den. Die Transpiration kann jedoch nicht den oder gesam- augenscheinlich mit ihren sogar Enden vollständig aufeinander zurückgebildet, und bilden lange <strong>die</strong> PhotosynSiebten<br />
erforderlichen Langstreckentransport der these Panze findet bei solchen röhren (siehe Pflanzen Abbildung vorwiegend 35.10). Die in den Querwände Sprossen sind statt. als Dar-<br />
bewältigen. Die Transportrichtung von Wasser über und hinaus Mi- besitzen Siebplatten viele xerophytische ausgebildet, deren Pflanzen durchlöcherte Dornen als Struktur Schutz vor<br />
neralstoen von den Wurzeln im Boden zu den und Blättern Anpassung an den Pflanzenfresser, Saftuss durch <strong>die</strong> da Siebröhre sie in Gebieten ermöglicht. mit ohnehin kar-<br />
verläuft entgegen der Richtung des Zuckertransports. gem Angebot an pflanzlicher Phloemsaft Nahrung – eine und wässrige Wasser Lösung, <strong>für</strong> <strong>die</strong>se <strong>die</strong> durch eine <strong>die</strong> besonders<br />
verlockende Mahlzeit darstellen. Die Sprosse vieler Xerophyten sind<br />
Zucker werden in ausgewachsenen Blättern syntheti- Siebröhren ießt – unterscheidet sich in seiner Zusam-<br />
fleischig, da <strong>die</strong> Pflanzen dort Wasser <strong>für</strong> längere Trockenperioden speisiert<br />
und von dort in <strong>die</strong> unteren Panzenteile transmensetzung deutlich vom Xylemsaft. Bei Weitem der<br />
chern und ihre Wurzeln erstrecken sich meist entweder oberflächennah<br />
portiert – beispielsweise in <strong>die</strong> Wurzelspitzen, <strong>die</strong> gro-<br />
wichtigste Bestandteil des Phloemsafts ist Zucker, der<br />
über einen weiten Bereich um möglichst effizient das Niederschlagswasße<br />
Mengen an Zucker als Energiequelle und<br />
ser<br />
Bausto<br />
zu nutzen oder<br />
bei<br />
bis<br />
den<br />
in große<br />
meisten<br />
Tiefen<br />
Panzenarten<br />
um das<br />
in<br />
Grundwasser<br />
Form von Saccharose<br />
zu erreichen<br />
benötigen. Diese Beförderung der Photosyntheseproduk- und auf <strong>die</strong>se Weise vorliegt. in größerem Die Saccharosekonzentration Maße von Niederschlägen kann bis zu 30 unabhänGete, der so genannte Assimilattransport , ndet gig zu in einem sein. Xerophyten wichtsprozent kommen erreichen jedoch und nicht dem Phloemsaft nur in Wüsten, eine sirup- sondern<br />
anderen Gewebesystem statt, dem Phloem. auch in anderen artige Lebensräumen Konsistenz verleihen. mit begrenzter Phloemsaft Süßwasserverfügbar-<br />
enthält außerkeit,<br />
wie Dauerfrostregionen dem Aminosäuren, und Meeresküsten, Mineralstoe, vor. Panzenhormone<br />
36.5.1 Zuckertransport von Source zu Sink und sekundäre Panzenstoe.<br />
Im Gegensatz zum unidirektionellen Transport des<br />
Bei den Angiospermen sind <strong>die</strong> Siebröhrenglieder auf<br />
100 µm<br />
Oleander ( kleines Bild) ist im trockenen<br />
Mittelmeerklima verbreitet. Die Blätter besitzen eine<br />
dicke Cuticula und mehrschichtiges Epidermisgewebe, <strong>die</strong><br />
beide zur Verminderung des Wasserverlusts beitragen.<br />
Die Spaltöffnungen sind in Vertiefungen eingesenkt.<br />
Durch <strong>die</strong>se Anpassung wird <strong>die</strong> Transpirationsrate<br />
herabgesetzt, da <strong>die</strong> Stomata vor heißen, austrocknenden<br />
Winden geschützt sind.<br />
Hier eine Nahaufnahme<br />
des Greisenhaupt-Kaktus,<br />
einer mexikanischen<br />
Wüstenpflanze. Die langen,<br />
weißlichen Haare<br />
tragen zur Reflexion<br />
des Sonnenlichts bei.<br />
Cuticula obere Epidermis (mehrschichtig)<br />
Trichome Spaltöffnungen<br />
(„Haare“)<br />
Vertiefung<br />
untere Epidermis<br />
(mehrschichtig)<br />
Xylemsafts von der Wurzel zum Blatt bewegt sich der