Ökologie - Biologie für die Oberstufe
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und von Individuum zu Individuum und von Art zu Art verschieden.<br />
Zumeist liegt sie aber zwischen 10 und 14 Stunden. Je nach Pflanzen-<br />
und Tierart verschieden, messen <strong>die</strong> Individuen zu bestimmten Zeiten<br />
und über eine unterschiedliche Zeitdauer <strong>die</strong> tatsächlichen Tageslängen<br />
und reagieren auf eine bestimmte „kritische“ Tageslängenschwelle mit<br />
einer jeweils spezifischen Reaktion.<br />
Auch bei Säugetieren beeinflusst <strong>die</strong> Tageslänge bestimmte Verhaltensweisen<br />
wie beispielsweise das Anlegen von Wintervorräten und<br />
das Reproduktionsverhalten. Zahlreiche Tierarten bringen ihre Jungen<br />
nur zu einer bestimmten Jahreszeit zur Welt, so der Rothirsch oder das<br />
Schaf. Ihr Reproduktionszyklus wird durch das Hormon Melatonin ausgelöst.<br />
Melatonin wird bei Dunkelheit gebildet und in <strong>die</strong> Blutbahn<br />
abgegeben. In den kürzeren Tagen im Herbst steigt bei <strong>die</strong>sen Arten<br />
<strong>die</strong> Melatoninkonzentration, wodurch <strong>die</strong> Eireifung in den Eierstöcken<br />
beziehungsweise <strong>die</strong> Samenreifung in den Hoden stimuliert wird.<br />
Jahreszeitlich unterschiedliches Verhalten lässt sich oftmals ebenfalls<br />
als eine Reaktion auf veränderte Tageslängen erklären. So<br />
beginnt beispielsweise der Reproduktionszyklus des Weißwedelhirsches<br />
(⇒ Abbildung 2.51) im Herbst und <strong>die</strong> Jungen werden im darauffolgenden<br />
Frühjahr geboren, wenn in großen Mengen Nahrung<br />
höherer Qualität <strong>für</strong> das säugende Muttertier und <strong>die</strong> Jungen vorhanden<br />
ist. Im tropischen Mittelamerika, Heimat vieler fruchtfressender<br />
Fledermausarten, sind <strong>die</strong> Reproduktionszeiten an <strong>die</strong> Reifezeit<br />
der fleischigen Nahrungsfrüchte gekoppelt. Insekten erreichen in<br />
den Wäldern Costa Ricas ihre höchste Zoomasse zu Beginn der Regenzeit,<br />
und genau zu <strong>die</strong>ser Zeit bringen auch <strong>die</strong> insektenfressenden<br />
Fledermäuse <strong>die</strong>ser Gebiete ihre Jungen zur Welt.<br />
2.3 Abiotischer Faktor Solarstrahlung<br />
Die Diapause, ein Stadium der Entwicklungshemmung bei Insekten der gemäßigten Breiten, wird durch <strong>die</strong> Photoperiode festgelegt. Die<br />
Tiere messen <strong>die</strong> Tageslänge sehr präzise. In der Regel liegt <strong>die</strong> „kritische“ Tageslänge zwischen 12 und 13 Stunden. Bereits ein Tageslängenunterschied<br />
von wenigen Minuten kann entscheiden, ob ein Insekt in Diapause fällt oder nicht. Für eine potenziell mehrere Generationen<br />
im Jahr ausbildende Insektenart kündigen <strong>die</strong> kürzer werdenden Tage im Spätsommer und Herbst den kommenden Winter an und lösen<br />
<strong>die</strong> Diapause aus. Im Spätwinter und Vorfrühling sind <strong>die</strong> wieder länger werdenden Tage oder <strong>die</strong> steigende Temperatur das Signal <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Insekten, sich weiterzuentwickeln. Als Diapausestadium können, je nach Art unterschiedlich, verschiedene Entwicklungssta<strong>die</strong>n <strong>die</strong>nen<br />
(Ei-, Larven-, Puppen- oder Adultstadium).<br />
(a) Larve (Raupe).<br />
Abbildung 2.50: Entwicklungssta<strong>die</strong>n bei Insekten.<br />
(b) Puppe.<br />
(c)<br />
Spätes<br />
Puppenstadium.<br />
(d) Schlüpfendes<br />
Adulttier.<br />
(e) Adulttier (Imago).<br />
Beispiel<br />
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