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Ökologie - Biologie für die Oberstufe

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56<br />

2 Abiotische Umweltfaktoren – ihr Einfluss auf das Leben<br />

5.10 Verschiedene Bodenbildungsprozesse lassen unterschiedliche Bodentypen e<br />

Mg 2+<br />

Mg 2+<br />

Ca 2+ Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

K +<br />

Tonminerale, Oxide,<br />

Huminstoffe<br />

K +<br />

K +<br />

Mg 2+<br />

Ca 2+<br />

K +<br />

Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

Mg 2+<br />

Mg 2+<br />

Ca 2+<br />

H +<br />

K +<br />

K +<br />

Ca 2+<br />

Aufnahme<br />

durch<br />

Pflanzen<br />

Bodenlösung<br />

Sickerwasserabfluss<br />

in das Grundwasser<br />

Oberflächenabfluss<br />

Abbildung 5.12: Kationenaustausch Abbildung im Boden. 2.61: Kationen, Kationenaustausch <strong>die</strong> an negativ im Boden. geladene Kationen, Bodenpartikel <strong>die</strong> an negativ gebunden geladene sind, Bo- befinden sich<br />

dynami schen Gleichgewichtszustand denpartikel mit ähnlichen gebunden Kationen sind, befinden in der Bodenlösung. sich in einem Kationen dynamischen werden Gleichgewichtszustand<br />

in der Bodenlösung kontinuierl<br />

Kationen, <strong>die</strong> an Ton- und Humuspartikel mit ähnlichen angelagert Kationen sind, in ersetzt. der Bodenlösung. Zudem werden Kationen Kationen werden aus in der Bodenlösung auch konti- von Pflanz<br />

nommen und bei Übersättigung der nuierlich Lösung durch und ausbleibenden Kationen, <strong>die</strong> an Bindungsmöglichkeiten Ton- und Humuspartikel an Bodenpartikel angelagert sind, über ersetzt. das Sickerwasser Zudem ausge<br />

werden Kationen aus der Bodenlösung von Pflanzen aufgenommen und bei Übersättigung<br />

der Lösung und ausbleibenden Bindungsmöglichkeiten an Bodenpartikel über das<br />

Sickerwasser ausgewaschen.<br />

er im Boden zwischen 3 (extrem sauer) und 9 (stark Faktoren beruht, sind <strong>die</strong> folgenden fünf Ha<br />

Anionen. Chemische Elemente und Verbindungen können im Boden<br />

in Form von Kationen (etwa Calcium als Ca2+ , Magnesium als Mg2+ alka lisch). Böden mit einem pH-Wert leicht über 7 gelten<br />

als basisch (alkalisch), solche mit einem pH-Wert<br />

+<br />

von 5,6 oder niedriger sind oder sauer. Ammonium, Mit sinkendem NH4 ) wie auch in Form von Anionen (zum Beispiel<br />

– 2–<br />

pH-Wert steigt <strong>die</strong> Konzentration Nitrat, NO an 3verfügbaren<br />

, oder Sulfat, AlSO4 ) vorkommen. Die Bindung <strong>die</strong>ser Ionen<br />

aus der Bodenlösung an <strong>die</strong> Oberfläche von Bodenpartikeln hängt von<br />

der Zahl der im Boden zur Verfügung stehenden positiven oder negativen<br />

Ladungen ab. Die Gesamtzahl aller austauschbaren Kationen und<br />

Anionen im Boden (ausgedrückt in mol) bezogen auf ein bestimmtes<br />

Bodenvolumen (in der Regel 1 kg Substanz) bezeichnet man als Ionenaustauschkapazität.<br />

Die Gesamtzahl der an den Oberflächen von Tonund<br />

Humuspartikeln austauschbaren Kationen bezeichnet man als Kationenaustauschkapazität<br />

(KAK). Die negativen Ladungen schützen<br />

den Boden vor einem Verlust seiner positiv geladenen Nährstoffe. Da<br />

an den meisten Bodenpartikeln weniger positive als negative Ladun-<br />

– gen vorhanden sind, werden Anionen wie Nitrate (NO3 ) und Phos-<br />

3– phate (PO4 ) in geringerem Umfang im Boden gebunden und rascher<br />

ausgeschwemmt als Kationen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> es mehr Bindungsstellen und<br />

somit auch ein größeres Rückhaltevermögen im Boden gibt. Da <strong>die</strong> im<br />

Boden befindlichen Kationen mit der Bodenlösung von den Pflanzen<br />

aufgenommen werden können und wichtige Pflanzennährstoffe sind,<br />

ist <strong>die</strong> KAK ein elementarer Messwert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bodenqualität; sie steigt<br />

mit zunehmendem Anteil von Ton und organischem Material. Auch der<br />

pH-Wert des Bodens und des Bodenwassers kann sich, je nach sauren<br />

oder basischen Bedingungen, direkt oder indirekt über <strong>die</strong> Löslichkeit<br />

von Nährstoffen auf <strong>die</strong> Bodeneigenschaften und somit auch auf das<br />

Pflanzenwachstum auswirken.<br />

3+ -<br />

Ionen, und <strong>die</strong> von Ca2+ , Na + und anderer Kationen<br />

sinkt. Hohe Aluminiumionenkonzentrationen (Al3+ zesse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Differenzierung in <strong>die</strong> verschi<br />

Boden typen besonders entscheidend: Lateriti<br />

(Laterit bildung), Carbonatisierung (Kalkanreich<br />

Versalzung, Podsolierung und Vergleyung.<br />

Lateritisierung oder Lateritbildung findet h<br />

) in den Regionen der Tropen und Subtropen sta<br />

der Bodenlösung können bei niedrigen pH-Werten <strong>für</strong> heiße, feuchte Klima führt zu einer raschen Ve<br />

Pflanzen toxisch wirken.<br />

rung des Ausgangsgesteines und der Minerali<br />

Versickerung großer Wassermengen bewirkt e<br />

sonders starke Auswaschung und <strong>die</strong> meist<br />

Verschiedene Boden-<br />

durch <strong>die</strong> Verwitterung freigesetzten Verbin<br />

bildungsprozesse lassen<br />

und Nährstoffe werden aus dem Boden<br />

unterschiedliche<br />

schwemmt, soweit sie nicht von Pflanzen auf<br />

Bodentypen entstehen men werden können. Eine Ausnahme besteht<br />

5.10 Eisen- und Aluminiumverbindungen, <strong>die</strong> sich<br />

Aufgrund großer regionaler Unterschiede in Geologie, Böden anreichern. Eisenoxide verleihen trop<br />

Klima und Vegetation entstehen weltweit verschie- Böden ihre charakteristische rote Farbe (Abb<br />

dene charakteristische Böden. Ein wichtiges Unter- des Ultisol-Profils in Abbildung 5.13 als Beis<br />

scheidungskriterium zur Bodenklassifikation ist der einen durch Lateritisierung entstandenen Bode<br />

jeweilige Bodentyp.<br />

grund der starken Auswaschung verlieren <strong>die</strong>se<br />

Ein international gebräuchliches Klassifikations sys- mit Ausnahme von H<br />

tem geht auf ein im Jahr 1960 in den USA entwickeltes<br />

System ( USDA- Bodenklassifikation) zurück. Jede der<br />

zwölf Typen ist durch spezifische Bodenmerkmale<br />

charakterisiert ( Abbildung 5.13). Die weltweite Verbreitung<br />

der verschiedenen Bodentypen ist in Abbil-<br />

+ auch zahlreiche versch<br />

Kationen, was letztlich zu einer erheblichen V<br />

rung der Böden führt.<br />

Carbonatisierung (Kalkanreicherung) – ei<br />

dung und Anreicherung von CaCO3 tritt auf, w<br />

Evaporation sowie <strong>die</strong> Wasseraufnahme durch

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