Ökologie - Biologie für die Oberstufe
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2 Abiotische Umweltfaktoren – ihr Einfluss auf das Leben<br />
Abbildung 19.20: Der Hurrikan „Hugo“ verwüstete im Jahr<br />
Abbildung 1989 in den Küstenebenen 2.66: Der Hurrikan des US-Bundesstaates „Hugo“ verwüstete South Caro- im<br />
lina zahlreiche Kiefernwälder.<br />
Jahr 1989 in den Küstenebenen des US-Bundesstaates<br />
South Carolina zahlreiche Kiefernwälder.<br />
der USA breiten Rinder mit ihren Exkrementen zum<br />
Beispiel <strong>die</strong> Samen der Mesquite (Prosopis) und anderer<br />
Straucharten aus, so dass <strong>die</strong>se Arten in <strong>die</strong><br />
WIEDERHOLUNgSfRAgEN 2.7<br />
bereits überweideten Graslandschaften einwandern.<br />
Nicht immer werden solche Störungen nur durch wei-<br />
1. Nennen Sie natürliche und anthropogene<br />
dende Nutztiere hervorgerufen. In vielen Regionen des<br />
Ostens Störungen, Nordamerikas <strong>die</strong> haben zu Veränderungen übermäßig große Bestände eines<br />
des Weißwedelhirsches Ökosystems führen (Odocoileus können. virginianus) <strong>die</strong><br />
Feld- und Strauchschicht der Wälder erheblich dezi-<br />
2. Die Drehkiefer gilt als eine sogenannte<br />
miert ( Abbildung 19.22), so dass <strong>die</strong> Regeneration<br />
„Pionierart“, <strong>die</strong> nach Bränden in der Lage<br />
des Waldes unmöglich wurde und <strong>die</strong> Lebensräume<br />
ist, schnell ein Gebiet zu besiedeln. Erläu-<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> dort vorkommenden charakteristischen Tierartentern<br />
verloren Sie <strong>die</strong>sen gingen. Zusammenhang, Der Afrikanische Elefant indem (Loxo- Sie<br />
donta auf africana) <strong>die</strong> besonderen gilt schon Anpassungen seit langem als und wichtiger Vor-<br />
Umweltfaktor teile <strong>die</strong>ser <strong>für</strong> Pflanze <strong>die</strong> Entwicklung im Vergleich und zu Erhaltung anderen von<br />
Baum arten eingehen.<br />
Savannenlandschaften einschließlich ihrer Organismengemeinschaften.<br />
Eine zu hohe Individuendichte<br />
an Elefanten kann in Verbindung mit eingeschränkten<br />
Wandermöglichkeiten in zu kleinen Nationalparks<br />
und Schutzgebieten dazu führen, dass Waldlandschaften<br />
in großem Umfang zerstört werden (siehe Abbildung<br />
16.1).<br />
In vielen Waldgebieten Nordamerikas und punktuell<br />
auch in Europa spielt der Biber (Castor fiber, C.<br />
schmelze verändern den Lauf von Bächen und Flüssen, schwemmen<br />
Sedimente weg und sorgen <strong>für</strong> neue Sedimentablagerungen. Solche<br />
Störungen können ein Ökosystem so stark verändern, dass manche<br />
Arten, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> veränderten Prozesse besser angepasst sind, leicht<br />
überleben oder einwandern können, während andere lokal aussterben.<br />
Somit sind Störungen in der Lage, <strong>die</strong> Artenvielfalt sowohl zu verringern<br />
als auch zu vergrößern.<br />
Zwei besonders große Störfaktoren, <strong>die</strong> <strong>für</strong> dynamische Prozesse sor-<br />
gen, sind Wind und Wasser. Hurrikane, <strong>die</strong> mit großen Windgeschwin-<br />
(a)<br />
digkeiten und starken Niederschlägen über eine Region ziehen, haben<br />
auf <strong>die</strong> dortigen Ökosysteme häufig besonders verheerende Auswirkungen<br />
(⇒ Abbildung 2.66). In der Karibikregion suchte der Hurrikan<br />
„Hugo“, der im Jahr 1989 Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern<br />
erreichte, den Südosten der Vereinigten Staaten heim<br />
und verwüstete weite Landstriche. Hurrikans mit einer solch besonderen<br />
Intensität treten statistisch ungefähr alle 50–60 Jahre auf.<br />
Auch Brände können <strong>die</strong> Entwicklung von Lebensgemeinschaften<br />
nachhaltig beeinflussen. Treten zum Beispiel in einem bestimmten<br />
Gebiet vermehrt Brände auf, wird dadurch das Baumwachstum behindert,<br />
und eine Savanne entwickelt sich beispielsweise nicht zu einer<br />
Waldlandschaft, <strong>die</strong> <strong>für</strong> das dortige Standortklima ansonsten charakteristisch<br />
wäre.<br />
(b)<br />
Abbildung 19.21: (a) Ein Großbrand in einem geschlossenen Waldbestand hat zu einem Mosaik von Habitatinseln geführt,<br />
Feuer Abbildung betroffen 2.67: und zum Auswirkung Teil auch verschont eines geblieben Großbrandes sind. (b) auf Große <strong>die</strong> Brände Alleghany-Hochebene können weitreichende Auswirkungen in West auf Ökosys<br />
ben. Nachdem auf der Alleghany-Hochebene in West Virgina (USA) Mitte des 19. Jahrhunderts ein Kiefernwald abgeholzt wurde, entsta<br />
Virginia. Die Bodenvegetation wurde vom Feuer zerstört, es kam zur Bodenerosion, so<br />
Boden Brände, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Abfälle der Holzgewinnung gefördert wurden. Die Bodenvegetation und <strong>die</strong> Streuschicht wurden vom Feue<br />
es dass kam das zu Bodenerosionen, Muttergestein so dass und das Muttergestein der mineralische und der mineralische Boden freilagen. Boden freilagen. Der Der Wald konnte sich sich nicht wieder regene<br />
infolgedessen nicht mehr erholen.<br />
Boden- und Torfschichten führte, so dass der darunterliegende<br />
Kiesuntergrund freigelegt wurde. Die Pflanzenarten,<br />
<strong>die</strong> solche Habitatinseln besiedeln, unterscheiden<br />
sich von der Vegetation der umgebenden<br />
Salzmarsch, so dass in der Landschaft ein Mosaik verschiedener<br />
Lebensräume entsteht.<br />
17.03.2009 08:08:16<br />
Insektenkalamitäten wie <strong>die</strong> des Schwammspin-<br />
ners (Lymantria dispar) und des Fichtentriebwicklers<br />
19.8 Störungen entstehen auf unterschiedlichs<br />
(Parasyndemis histrionana) verursachen oft d<br />
laubung großer Waldflächen, sie verringern das<br />
wachstum oder führen sogar zum Absterben z<br />
cher Bäume. Der Schwammspinnerbefall k<br />
einem Laubwald zehn bis 50 Prozent der Bäum<br />
Absterben bringen (siehe <strong>Ökologie</strong> und Mensc<br />
Menschen (anthropogen) verursachte Verbreitu<br />
Seite 264). Eine Fichtentriebwickler-Kalamitä