Ökologie - Biologie für die Oberstufe
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fasst <strong>die</strong>jenigen Wellenlängenbereiche, <strong>die</strong> auch <strong>die</strong> Photosysnthese<br />
energetisch antreiben.<br />
Das Ausmaß der auf der Erde eintreffenden Sonnenstrahlung<br />
variiert stark mit der jeweiligen geografischen Breite. Aufgrund<br />
der Neigung der Erdachse (Schiefe der Ekliptik) verändert<br />
sich in bestimmten Regionen der Erde <strong>die</strong> Menge täglich<br />
auftreffender Solarstrahlung im Jahresverlauf und es entstehen<br />
dort Jahreszeiten mit unterschiedlichen Temperatur- und Niederschlagswerten.<br />
Über <strong>die</strong> Photosynthese wird Strahlungsenergie der Sonne<br />
zur Synthese von Glucose aus CO 2 und H 2 O verwendet. Das Enzym<br />
„RubisCO“ katalysiert den entscheidenden Schritt bei der<br />
Kohlenhydratsynthese. Die Strahlungsenergie, <strong>die</strong> eine Pflanze<br />
an ihrem jeweiligen Standort erreicht, beeinflusst und limitiert<br />
gegebenenfalls deren Photosyntheserate.<br />
Pflanzenarten können Lichtpflanzen (schattenintolerant)<br />
oder Schattenpflanzen (schattentolerant) sein. An geringe<br />
Strahlungsintensitäten angepasste Pflanzenarten haben eine<br />
entsprechend geringere Photosynthese-, Atmungs-, Stoffwechsel-<br />
und Wachstumsrate als Lichtpflanzen. Die Blätter zahlreicher<br />
Pflanzenarten verändern als Reaktion auf unterschiedliche<br />
Lichtintensitäten ihre Blattmorphologie.<br />
Pflanzen und Tiere werden in ihrer Aktivität von den Tages-<br />
und Jahreszeiten beeinflusst. Langtagpflanzen benötigen eine<br />
bestimmte Mindest-Tageslänge, um zur Blüte zu gelangen.<br />
Bei Kurztagpflanzen muss ein solcher Schwellenwert unterschritten<br />
sein. Viele jahreszeitliche Aktivitätsschwankungen<br />
von Tieren sind ebenfalls von der Tageslänge abhängig. Die<br />
längeren Tage im Frühjahr und <strong>die</strong> kürzeren Tage im Herbst<br />
lösen bei Tieren spezifische Verhaltensweisen wie Wanderungen,<br />
Anlegen von Wintervorräten oder den Beginn der Reproduktion<br />
aus.<br />
Abiotischer Faktor Wind (2.4)<br />
Wind, eine gerichtete Bewegung von Luftmassen, spielt bei<br />
der Erweiterung des Verbreitungsgebietes vieler Pflanzen eine<br />
bedeutende Rolle, da manche Samen kilometerweit durch<br />
den Wind mitgetragen werden können. Neben <strong>die</strong>sen positiven<br />
Effekten, ist <strong>die</strong> zerstörerische Kraft des Windes nicht zu<br />
unterschätzen. Erreicht der Wind zu hohe Geschwindigkeiten<br />
droht bei Bäumen Windbruch, in Extremfällen können sogar<br />
ganze Lebensräume durch windbedingte Veränderungen zerstört<br />
werden.<br />
Wind ist nicht nur ein regionales Phänomen, global betrachtet<br />
kann man auf der Nord- und der Südhalbkugel drei<br />
Windsysteme unterscheiden: <strong>die</strong> Passate, <strong>die</strong> Westwinde und<br />
<strong>die</strong> polaren Ostwinde.<br />
Zusammenfassung<br />
Das Klima – ein Zusammenspiel der abiotischen<br />
Faktoren (2.5)<br />
Die vier abiotischen Faktoren Temperatur, Niederschlag, Solarstrahlung<br />
und Wind haben den größten Einfluss auf das Klima.<br />
Klima ist der <strong>für</strong> ein Gebiet charakteristische langfristige durchschnittliche<br />
Verlauf der Witterung. Als Witterung bezeichnet<br />
man <strong>die</strong> typische Abfolge aller meteorologischen Erscheinungen<br />
in einem Gebiet im jahreszeitlichen Verlauf. Wetter ist der<br />
Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt an<br />
einem bestimmten Ort.<br />
Man kann <strong>die</strong> Klimaverhältnisse auf unterschiedlichen<br />
Maßstabsebenen beschreiben: das Makroklima kennzeichnet<br />
<strong>die</strong> klimatischen Eigentümlichkeiten größerer Gebiete (Länder,<br />
Kontinente). Unter Lokalklima versteht man das Klima eines<br />
kleineren Gebiets wie zum Beispiel eines Talbodens oder Berggipfels.<br />
Das Mikroklima bezeichnet <strong>die</strong> klimatischen Verhältnisse<br />
einzelner Strukturen innerhalb eines Lebensraumes.<br />
Nicht alle Phänomene des Klimasystems treten regelmäßig<br />
auf. Es gibt Schwankungen, <strong>die</strong> sich in Zeiträumen von einigen<br />
Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden vollziehen. Im<br />
Laufe der Erdgeschichte waren häufiger größere Klimaschwankungen<br />
zu verzeichnen.<br />
Abiotischer Faktor Boden (2.6)<br />
Die mineralische Zusammensetzung des Ausgangsgesteins und<br />
des Bodens, der pH-Wert, <strong>die</strong> Mineralstoff- und Wasserverfügbarkeit,<br />
<strong>die</strong> Humusform, der Körnungsgrad der Bodenpartikel,<br />
<strong>die</strong> art- und zahlenmäßige Zusammensetzung der Bodenorganismen<br />
und viele andere Faktoren bestimmen das Vorkommen<br />
einzelner Pflanzenarten und damit wiederum auch das<br />
bestimmter Tierarten, <strong>die</strong> sich von <strong>die</strong>sen ernähren.<br />
Die Menge an Wasser, <strong>die</strong> ein Boden halten kann, stellt<br />
eine je nach Bodenart spezifische Eigenschaft dar. Wenn Wasser<br />
sämtliche Poren und Kapillaren ausfüllt, hat der Boden seine<br />
spezifische Feldkapazität erreicht und ist wassergesättigt. Wenn<br />
der Feuchtigkeitsgehalt im Boden so weit absinkt, dass ihm<br />
Pflanzen kein Wasser mehr entziehen können, ist der permanente<br />
Welkepunkt erreicht.<br />
Bodenpartikel haben eine wichtige Funktion als Kationenaustauscher<br />
und damit Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> zeitweilige Speicherung<br />
von Nährstoffen.<br />
Pflanzen können sich an <strong>die</strong> Bodenverhältnisse anpassen.<br />
An „magere“ Böden angepasste Pflanzen weisen niedrigere<br />
Wachstumsraten und eine höhere Blattlebensdauer auf.<br />
Die Verfügbarkeit von Mineralstoffen ist entscheidend <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Verbreitung, das Verhalten, das Wachstum und <strong>die</strong> Reproduktion<br />
von Lebewesen. Der Boden ist Hauptlieferant von Mineralstoffen<br />
und <strong>die</strong>se werden von den Lebewesen entweder<br />
Zusammenfassung<br />
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