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Ökologie - Biologie für die Oberstufe

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Zusammenfassung<br />

62<br />

2 Abiotische Umweltfaktoren – ihr Einfluss auf das Leben<br />

Ein Kernthema der <strong>Ökologie</strong> ist <strong>die</strong> Erfassung und Quantifizierung<br />

von äußeren Einflüssen, welche auf Individuen einwirken<br />

und somit deren Vorkommen und Verbreitung beeinflussen.<br />

Man unterscheidet in <strong>die</strong>sem Zusammenhang grundsätzlich<br />

zwischen abiotischen und biotischen Faktoren.<br />

Abiotischer Faktor Temperatur (2.1)<br />

Leben ist nur in bestimmten Temperaturbereichen möglich,<br />

daher ist es <strong>für</strong> das Überleben eines Organismus von größter<br />

Bedeutung <strong>die</strong> Körpertemperatur innerhalb eines <strong>für</strong> ihn tolerierbaren<br />

Bereiches zu halten (Thermoregulation). Je nach Art<br />

der Regulation ihrer Körpertemperatur kann man Tiere in drei<br />

Kategorien einteilen: Poikilotherme, Homoiotherme und Heterotherme.<br />

Poikilotherme Tierarten, bei denen <strong>die</strong> Köpertemperatur<br />

mit der der Umgebung schwankt, sind auf Wärmezufuhr von<br />

außen angewiesen (= ektotherm / wechselwarm). Tierarten, <strong>die</strong><br />

über <strong>die</strong> Verstoffwechselung energiereicher organischer Verbindungen<br />

selbst Körperwärme erzeugen können, bezeichnet man<br />

als endotherm / gleichwarm. Manche Tiere sind heterotherm,<br />

das heißt, dass sie eine je nach äußeren Umweltbedingungen<br />

zeitweise endotherme und zeitweise ektotherme Lebensweise<br />

besitzen.<br />

Im Tierreich sind verschiedene Strategien realisiert, um <strong>die</strong><br />

Wärmeaufnahme und <strong>die</strong> Wärmeabgabe im Gleichgewicht zu<br />

halten. So verringern Wärmeisolierungen wie Haare, Federn und<br />

Fettschichten den Wärmeaustausch zwischen einem Tier und<br />

seiner Umwelt. Anpassungen des Kreislaufsystems oder Kühlung<br />

durch Wärmeabgabe mittels Verdunstung stellen weitere<br />

Strategien der Thermoregulation dar. Viele Tierarten regulieren<br />

ihre Körpertemperatur durch ihr Verhalten. Zum Erwärmen suchen<br />

sie sonnige, warme Stellen auf, zum Abkühlen schattige<br />

Orte. Besondere physiologische Mechanismen wie Kältezittern<br />

oder <strong>die</strong> zitterfreie Thermogenese, aber auch <strong>die</strong> Gefrierpunkterniedrigung<br />

von Körperflüssigkeiten durch Einlagerung von<br />

„Frostschutzsubstanzen“ sind spezielle Anpassungen um auch<br />

ungünstige thermische Verhältnisse durchzustehen.<br />

Abiotischer Faktor Wasser (2.2)<br />

Wasser ist Grundlage allen Lebens und auf der Erde allgegenwärtig.<br />

So sind alle Meeres- und Süßwasserlebensräume direkt<br />

oder indirekt als Elemente eines globalen Wasserkreislaufes<br />

miteinander verbunden, innerhalb dessen Wasser von der Atmosphäre<br />

zur Erdoberfläche und zu einem späteren Zeitpunkt<br />

wieder zurück in <strong>die</strong> Atmosphäre gelangt.<br />

Wasser verfügt über eine Vielzahl von Eigenschaften, <strong>die</strong><br />

ökologisch und biologisch sehr bedeutsam sind: Wasser besitzt<br />

eine charakteristische Molekülstruktur und ist eine polare<br />

Substanz. Zwischen Wassermolekülen bilden sich Wasserstoff-<br />

brückenbindungen aus, <strong>die</strong> den Zusammenhalt der Teilchen<br />

stark erhöhen. Darüber hinaus ist Wasser ein hervorragendes<br />

Lösungsmittel <strong>für</strong> polare Substanzen und verfügt über eine<br />

enorme Oberflächenspannung, was ebenfalls durch <strong>die</strong> Wasserstoffbrückenbindungen<br />

bedingt wird. Die spezifische Anordnung<br />

der Wassermoleküle verleiht Wasser ein besonderes<br />

Dichte-Temperatur-Verhältnis, welches man als Dichteanomalie<br />

des Wassers bezeichnet. Wasser kann zudem beträchtliche<br />

Wärmemengen aufnehmen, speichern und zu einem späteren<br />

Zeitpunkt wieder abgeben, weshalb größere Gewässer als eine<br />

Art „Temperaturpuffer“ wirken.<br />

Ein Großteil des Wassers wird durch <strong>die</strong> Transpiration der<br />

Pflanzen verdunstet. Wasser strömt dazu vom Boden durch <strong>die</strong><br />

Pflanze in <strong>die</strong> Atmosphäre. Hierzu gibt es einen effektiven Langstreckentransport<br />

innerhalb der Pflanze, <strong>die</strong> Massenströmung.<br />

Treibender Motor der Massenströmung ist <strong>die</strong> Wasserpotenzialdifferenz<br />

(und damit einhergehende Sogwirkung) zwischen<br />

Blatt und Wurzel.<br />

Pflanzen haben eine Vielzahl von Anpassungsmechanismen<br />

an <strong>die</strong> Wasserverfügbarkeit ausgebildet. Grundsätzlich kann <strong>die</strong><br />

Wasserabgabe durch das Öffnen und Schließen der Stomata<br />

reguliert werden. Für viele Lebensräume sind je nach Wasserverfügbarkeit<br />

jedoch ganz spezielle Anpassungen erforderlich: So<br />

gibt es in Wüsten und anderen wasserarmen Gebieten hochgradig<br />

angepasste Trockenpflanzen (Xerophyten) und <strong>die</strong> ebenso<br />

stark spezialisierten Hygro- und Hydrophyten sind <strong>die</strong> Pflanzen<br />

der Feuchtgebiete und Gewässer.<br />

Landtiere müssen ihren Wasserverlust, der durch Verdunstung,<br />

Atmung und Exkretion zustande kommt, ausgleichen, indem<br />

sie Wasser mit der Nahrung aufnehmen, trinken und / oder<br />

den Wasserverlust reduzieren. Durch bestimmte Stoffwechselprozesse<br />

wird darüber hinaus im Körper Wasser gebildet. Arten<br />

in trockenen Regionen können den Wasserverlust durch vielerlei<br />

Anpassungen (nächtliche Lebensweise, Resorption von Wasser)<br />

begrenzen.<br />

Wasserorganismen müssen <strong>die</strong> Aufnahme von zu viel Wasser<br />

verhindern und überschüssiges Wasser wieder abgeben<br />

können. Süßwasserfische halten ihr osmotisches Gleichgewicht<br />

beispielsweise durch Absorption und Speicherung von Salz in<br />

speziellen Körperzellen und durch <strong>die</strong> Abgabe großer Mengen<br />

wässrigen Urins aufrecht.<br />

Abiotischer Faktor Solarstrahlung (2.3)<br />

Die auf <strong>die</strong> Erde eintreffende Solarstrahlung stellt einen wesentlichen<br />

abiotischen Faktor <strong>für</strong> den Erfolg von Leben dar. Ein<br />

Mangel aber auch ein Zuviel an Sonnenlicht ist begrenzend<br />

<strong>für</strong> das Vorkommen verschiedener Organismen. Licht ist eine<br />

Erscheinungsform der elektromagnetischen Strahlung und um-

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