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Ökologie - Biologie für die Oberstufe

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oder Bodenhorizonte sind bei frischen Profilen, etwa beim Straßenbau<br />

oder bei Ausschachtungsarbeiten <strong>für</strong> ein Gebäude, leicht zu erkennen<br />

(⇒ Abbildung 2.59).<br />

2.6.2 Eine wichtige Eigenschaft von Böden<br />

ist das Wasserhaltevermögen<br />

Gräbt man nach einem kräftigen Regen ein Bodenprofil, fällt ein scharfer<br />

Übergang zwischen der durchnässten oberen und einer trockenen<br />

unteren Schicht auf. Regen, der auf <strong>die</strong> Bodenoberfläche fällt, sickert in<br />

den Boden ein. Aufgrund der Schwerkraft fließt das Wasser in <strong>die</strong> offenen<br />

Poren und Kapillaren des Bodens, wobei <strong>die</strong> Größe der Bodenpartikel<br />

und ihre räumliche Anordnung <strong>die</strong> Menge des aufgenommenen<br />

Wassers bestimmen. Eine große Porenweite an der Bodenoberfläche<br />

erhöht <strong>die</strong> Versickerung (Infiltration), daher haben grobkörnige Böden<br />

(z.B. Sand) eine größere Infiltrationsrate als feinkörnige (z.B. Lehm).<br />

Übersteigt <strong>die</strong> Wassermenge das Volumen, das <strong>die</strong> Zwischenräume<br />

der Bodenpartikel speichern können, ist der Boden wassergesättigt<br />

und das überschüssige Wasser fließt oberflächlich ab. Wenn das Wasser<br />

sämtliche Poren ausfüllt und aufgrund interner Kapillarkräfte festgehalten<br />

wird, ist der Boden an seiner so genannten Feldkapazität<br />

angelangt. Man versteht darunter <strong>die</strong> maximal mögliche Haftwassermenge<br />

natürlicher Böden mit freiem Wasserabzug. Die Wassermenge,<br />

<strong>die</strong> ein Boden über seine Feldkapazität hält, variiert mit den Korngrößen<br />

(Anteile von Sand, Schluff und scheidet Ton). man Tonige aufgrund und ihrer lehmige Farbe, Struktur Böden und nach haben<br />

der Art des über das Sickerwasser eingetragenen Ma-<br />

eine wesentlich höhere Feldkapazität als sandige Böden.<br />

terials.<br />

Wenn dem Boden durch Pflanzen und Verdunstung von der Boden-<br />

Der C-Horizont besteht im Wesentlichen aus dem<br />

oberfläche Kapillarwasser entzogen wird, nimmt der Wassergehalt des<br />

Ausgangsgestein. Er bendet sich unterhalb der Zonen<br />

Bodens ab. Mit abnehmendem Wassergehalt wird es jedoch <strong>für</strong> Pflan-<br />

größter biologischer Aktivität, ist der physikalischen<br />

zen schwieriger dem Boden und/oder weiteres chemischen Wasser Verwitterung zu entziehen. unterworfen, Nimmt aber der<br />

Wassergehalt bis zu dem Punkt durch ab, <strong>die</strong> wo Bodenbildungsprozesse <strong>die</strong> Pflanzen dem noch Boden nicht ver- kein<br />

Wasser mehr entziehen können, ändert und ist geht der ießend so genannte in das Grundgestein permanente<br />

über.<br />

Welkepunkt erreicht. Die Differenz zwischen dem als Feldkapazität<br />

ermittelten Wassergehalt und demjenigen beim permanenten Welkepunkt<br />

bezeichnet man als <strong>die</strong><br />

Eine<br />

potenziell<br />

entscheidende<br />

pflanzenverfügbare<br />

EigenWassermenge<br />

(⇒ Abbildung 2.60).<br />

schaft<br />

Obwohl<br />

von Böden<br />

auch jenseits<br />

ist<br />

des permanenten<br />

Welkepunktes noch weiteres<br />

das Wasserhaltevermögen<br />

Wasser im Boden verbleibt, 5.8 ist es so<br />

fest an <strong>die</strong> Bodenpartikel gebunden, dass <strong>die</strong> Wurzelsaugspannung der<br />

Gräbt man nach einem kräftigen Regen ein Bodenpro-<br />

Pflanzen nicht ausreicht, um es aufzunehmen.<br />

l, fällt ein scharfer Übergang zwischen der durch-<br />

nässten oberen und einer trockenen unteren Schicht<br />

2.6.3 Die Ionenaustauschkapazität ist wichtig<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktivität von Böden<br />

auf. Regen, der auf <strong>die</strong> Bodenoberäche fällt, sickert in<br />

den Boden ein. Aufgrund der Schwerkraft ießt das<br />

Wasser in <strong>die</strong> oenen Poren und Kapillaren des Bo-<br />

Verschiedene Mineralien (= Ionenverbindungen dens , wobei <strong>die</strong> Größe der oder Bodenpartikel Salze) lösen und ihre sich<br />

im Bodenwasser. Als so genannte räumliche austauschbare Anordnung <strong>die</strong> Menge Nährstoffe des aufgenommenen stehen sie<br />

direkt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufnahme und Wassers <strong>die</strong> Verwertung bestimmen. Eine durch große Pflanzen Porenweite zur an Verfü- der<br />

Boden oberäche erhöht <strong>die</strong> Versickerung (Inltragung.<br />

Aufgrund ihrer Ladung werden sie an entgegengesetzt geladetion),<br />

daher haben grobkörnige Böden eine größere Innen<br />

Bodenpartikeln zeitweise gebunden und stehen in ständigem Aus-<br />

ltrationsrate als feinkörnige.<br />

tausch mit der Bodenlösung.<br />

Übersteigt <strong>die</strong> Wassermenge das Volumen, das <strong>die</strong><br />

Ein Ion ist ein geladenes Teilchen. Ionen, <strong>die</strong> eine positive Ladung tra-<br />

Zwischenräume speichern können, ist der Boden wasgen,<br />

nennt man Kationen, negativ geladene Ionen bezeichnet man als<br />

sergesättigt und das überschüssige Wasser ießt ober-<br />

ächlich ab. Wenn das Wasser sämtliche Poren aus-<br />

füllt und aufgrund interner Kapillarkräfte festgehalten<br />

wird, ist der Boden an seiner Feldkapazität . Man ver-<br />

steht darunter <strong>die</strong> maximal mögliche Haftwassermenge<br />

1062<br />

anderer Bodenpartikel festgehalten werden.<br />

Zu den fruchtbarsten Oberböden, das heißt jenen<br />

mit dem besten Pflanzenwachstum, 2.6 Abiotischer gehört Faktor der Boden Lehmboden,<br />

der ungefähr zu gleichen Teilen aus Sand,<br />

Schluff und Ton besteht. Lehmböden besitzen so viel<br />

Abbildung 37.2: Bodenhorizonte.<br />

Abbildung 2.59: Bodenhorizonte.<br />

A-Horizont, Oberboden:<br />

eine Mischung aus verwittertem<br />

Gestein mit unterschiedlicher<br />

Beschaffenheit<br />

sowie lebenden Organismen<br />

und verrottendem organischem<br />

Material.<br />

B-Horizont, Unterboden:<br />

enthält wesentlich weniger<br />

organisches Material als<br />

der A-Horizont und ist nicht<br />

so stark verwittert.<br />

C-Horizont: besteht hauptsächlich<br />

aus zum Teil verwittertem<br />

Ausgangsgestein<br />

und <strong>die</strong>nt als Ausgangsmaterial<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> oberen<br />

Bodenhorizonte.<br />

5.8 Eine entscheidende Eigenschaft von Böden ist das Wasserhaltevermögen<br />

Wassergehalt [Vol.-%]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Sandboden<br />

panzenverfügbares<br />

Wasser<br />

FK PWP<br />

Schluboden<br />

Wasserspannung<br />

nicht panzenverfügbares<br />

Wasser<br />

Tonboden<br />

0<br />

0 1 1,8 2,5 3 4,2 5 7<br />

Abbildung 5.11: Wasserspannung und Wassergehalt. Dargestellt<br />

Abbildung ist <strong>die</strong> Beziehung 2.60: zwischen Wasserspannung und und Wassergehalt.<br />

Wassergehalt ( Was-<br />

Dargestellt serspannungs-, ist pF-Kurve) <strong>die</strong> Beziehung bei einem Sandboden, zwischen einem Wasserspan- tonigen Schluboden<br />

(verwitterter Lössboden) und einem Tonboden (A-Horizonte)<br />

nung und Wassergehalt bei einem Sandboden, einem<br />

(siehe auch Abbildung 5.8). FK = Feldkapazität, PWP = permanenter<br />

Schluffboden Welkepunkt, WS und = Wassersäule, einem Tonboden. hPa = Hekto-Pascal. FK = Feldkapazität, Der pF-Wert<br />

PWP kennzeichnet = permanenter <strong>die</strong> Wasserspannung Welkepunkt, (pF = pF log = cm Wert WS). Die der panzenverWasserspannung.fügbare Wassermenge Das pflanzenverfügbare ist deniert als <strong>die</strong> Dierenz Wasser zwischen ergibt dem als<br />

Feldkapazität ermittelten Wassergehalt und demjenigen beim perma-<br />

sich aus der Differenz des Wassergehaltes bei FK und<br />

nenten Welkepunkt. Sowohl <strong>die</strong> Feldkapazität als auch der perma-<br />

demjenigen nente Welkepunkt beim steigen permanenten von feineren Welkepunkt zu gröberen (PWP). Korngrößen So- an.<br />

wohl Der höchste <strong>die</strong> Feldkapazität Wert an panzenverfügbarem als auch der Wasser permanente wird in Böden Welmittkepunktlerer Korngrößen steigen erreicht. von feineren zu gröberen Korngrößen<br />

an. Der höchste Wert an pflanzenverfügbarem Wasser<br />

wird von der in Böden Bodenoberäche mittlerer Korngröße Kapillarwasser erreicht.<br />

entzogen<br />

wird, nimmt der Wassergehalt des Bodens ab. Nimmt<br />

er bis zu einem Punkt ab, wo Panzen dem Boden kein<br />

Wasser mehr entziehen können, ist der so genannte<br />

permanente Welkepunkt erreicht. Die Dierenz zwi-<br />

[pF]<br />

[cmWS]<br />

55<br />

Die<br />

kun<br />

nis<br />

Bes<br />

form<br />

An<br />

Die<br />

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