Jürgen Weibler Personalwirtschaftliche Theorien - Rainer Hampp ...
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<strong>Weibler</strong>: <strong>Personalwirtschaftliche</strong> <strong>Theorien</strong> (ZfP 2/95)<br />
Ziele). Je nach eingenommenen Standpunkt erweisen sich verschiedene andere<br />
<strong>Theorien</strong> dann als unterschiedlich nützlich (vgl. auch Ulrich 1981).<br />
Letztendlich wird also durch Bezugnahme auf eines (oder alle) dieser möglichen<br />
Systematisierungskriterien entschieden, was überhaupt ein (bedeutsamer) personalwirtschaftlicher<br />
Sachverhalt ist (z.B. Entwicklung) und, zuvor, wie Ziele (z.B. individuelle)<br />
und Gegenstand (z.B. Bedingungen und Alternativen des Einsatzes der Human-<br />
Ressourcen) der Personalwirtschaftslehre inhaltlich auszusehen haben und welche<br />
theoretischen Bausteine benötigt werden (z.B. Motivationstheorien), um die in den<br />
Zielen und im Gegenstand beschriebenen Elemente so ausfüllen zu können, daß<br />
letzendlich eine bestimmte Struktur einer allgemeinen personalwirtschaftlichen Theorie<br />
sinnvoll mit Leben erfüllt werden kann 12 . Die konkret einbezogenen (Teil-)<strong>Theorien</strong><br />
können in dem Moment, wo sie mit Absicht auf personalwirtschaftliche Sachverhalte<br />
(modifiziert) bezogen werden, als Spezielle Personaltheorien betrachtet werden. Diese<br />
einzelnen <strong>Theorien</strong> (=spezielle Personaltheorien) beziehen sich dann jeweils nur auf<br />
einen sehr begrenzten Bereich personalwirtschaftlicher Sachverhalte.<br />
In Analogie zu einer Aussage Wunderers (1993a, S. 640) über Führungstheorien<br />
wäre dann weiter zu formulieren: Spezielle Personaltheorien sollen die Erscheinungsformen<br />
des Einsatzes der Human-Ressourcen beschreiben, erklären und prognostizieren.<br />
Um dies zu leisten, benötigen sie auch Annahmen und Aussagen zu den Ursachen<br />
und Konsequenzen dieses Einsatzes sowie zu den allgemeinen Rahmenbedingungen<br />
bzw. konkreten Situationen, in denen er stattfindet. Es wäre eine Möglichkeit, diese<br />
speziellen Personaltheorien in eine vergleichbare Struktur zu überführen, wie sie z.B.<br />
weiter oben Drumm für eine allgemeine Personaltheorie vorgeschlagen hat. Da es sich<br />
um enger abgegrenzte Bereiche handelt, besteht natürlich die Chance, einzelne<br />
Elemente konkreter fassen zu können. Es gäbe also hiernach z.B. spezielle Personaltheorien<br />
zur Selektion oder zur Entwicklung. Daß diese inhaltlich nur unter Hinzunahme<br />
von Erkenntnissen disziplinärer bzw. betriebswirtschaftlicher Nachbarwissenschaften<br />
aufzustellen wären, versteht sich von selbst. Eine allgemeine personalwirtschaftliche<br />
Theorie stünde nach unserern bisherigen Erörterungen demnach dann zur Verfügung,<br />
wenn alle, zumindest doch alle wesentlichen personalwirtschaftlichen Sachverhalte mit<br />
Hilfe Spezieller Personaltheorien bearbeitet werden könnten.<br />
Stellt man nun die Anforderung, daß ein einheitlicher - mindestens aber kompatibler<br />
- perspektivischer Problemzugang von Betriebswirtschaftslehre und Personalwirtschaft<br />
anzustreben sei, stellt sich des weiteren die Frage, wie dieser unter Berücksichtigung<br />
der Ziele und des Gegenstandes der Personalwirtschaftslehre konzeptionell<br />
aussehen könnte.<br />
Abb. 2: Wissenschaftstheoretische Position sowie Menschen-, Organisations- und Gesellschaftsbild<br />
als Klassifikationskriterien personalwirtschaftlich bedeutsamer Aussagen<br />
und <strong>Theorien</strong><br />
12 Ergänzende personalwirtschaftliche Sachverhalte sind Fragen mit der Institution<br />
Personalwesen in Unternehmen (Organisationen) sowie die Reflexion der gemachten Annahmen<br />
sowie ihre Bedeutung für das Fach.<br />
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