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Jürgen Weibler Personalwirtschaftliche Theorien - Rainer Hampp ...

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116 <strong>Weibler</strong>: <strong>Personalwirtschaftliche</strong> <strong>Theorien</strong> (ZfP 2/95)<br />

würde im übrigen innerhalb der Personalwirtschaftslehre alleine kaum zu leisten sein.<br />

Letztendlich müßte ein gesichertes Wissen aus verschiedenen Disziplinen (Organisationslehre,<br />

Psychologie) zur Verfügung stehen, um die gegenseitigen Wirkungen<br />

abschätzen zu können.<br />

Wir haben weiter oben darauf hingewiesen, daß diese allgemeine Theorie erst nach<br />

der Beschreibung personalwirtschaftlicher Sachverhalte Anwendung finden kann.<br />

Deshalb entbinden uns diese formalen Überlegungen nicht von der Pflicht, diese<br />

Sachverhalte näher zu spezifizieren. D.h. nichts anderes, als daß eine Auseinandersetzung<br />

mit vorhandenen theoretischen Zugängen in der Personalwirtschaftslehre<br />

eigentlich erst nach und nicht vor der Bestimmung des Zieles und des Gegenstandes der<br />

Personalwirtschaftslehre virulent wird (vgl. zur besonderen Bedeutung des Gegenstandes<br />

für die <strong>Theorien</strong>bildung auch Schneider 1987). Dies wird unserer Ansicht nach<br />

bislang nicht immer deutlich genug betont. Erst wenn hier Klarheit besteht, kann<br />

überhaupt nach <strong>Theorien</strong> gesucht werden, die dazu beitragen, den Gegenstand<br />

auszufüllen und die gesetzten Ziele zu erreichen. Eine vorab gegebene allgemeine<br />

Übersicht über bislang verwendete <strong>Theorien</strong> wäre zwar informativ, würde aber zur<br />

Güte des Problemlösungsbeitrages hinsichtlich personalwirtschaftlicher Fragen erst<br />

einmal nichts ausssagen.<br />

3. Gegenstand und Zielsystem einer Personalwirtschaftslehre<br />

Vorausgeschickt sei, daß die Frage nach dem Gegenstand und dem Zielsystem<br />

einer Personalwirtschaftslehre eng mit der jeweils eingenommenen Perspektive des<br />

Forschers verwoben ist. Rational eindeutige Entscheidungen lassen sich dementsprechend<br />

nicht treffen. Es handelt sich also immer um mehr oder weniger gut begründete<br />

Problemzugänge, die im Laufe der historischen Entwicklung einer Disziplin durchaus<br />

Änderungen unterworfen sein können. Dies liegt auch daran, daß die Setzung von<br />

disziplinbezogenen Grenzen keine objektive Wahl darstellt, sondern entscheidend<br />

durch Wertentscheidungen geprägt ist (vgl. Remer 1978, Egner 1984 und die Replik<br />

Schneiders 1984). Eng mit dem Gegenstandsproblem verbunden ist die Frage des<br />

zugrunde gelegten betriebswirtschaftlichen Paradigmas (zur Kritik am Paradigma-<br />

Begriff vgl. z.B. Schneider 1982). Durch die Wahl eines bestimmten Paradigmas wird<br />

mitentschieden, welche Aktionsfelder betrachtet werden und demnach, was wichtig und<br />

weniger wichtig ist. So auch Mag (1976, S. 639): "Eines kann er [der Theoretiker]<br />

jedoch nicht: Teile betrachten, die definitionsgemäß gar nicht vorhanden sind". Dies<br />

soll an anderer Stelle aber erst weiter vertieft werden (vgl. <strong>Weibler</strong> 1995a).<br />

Man kann zunächst allgemein festhalten, daß die Personalwirtschaftslehre Aussagen<br />

zu Personal und Arbeit in Unternehmungen macht (vgl. hierzu auch Steinmann/<br />

Kühlmann 1991, Oechsler 1992, Schanz 1993) 2 . Wir denken, daß dieser Sachverhalt in<br />

der Formulierung "Aussagen zum Einsatz der Human-Ressourcen" prägnant und<br />

2 Mit "Personal" ist die Gesamtheit von sich in abhängiger Stellung befindenden Personen,<br />

die in einer arbeitsvertraglichen Beziehung mit dem Unternehmen verbunden sind, gemeint<br />

(Türk 1978, Oechsler 1992).

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