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gemeindearchiv_b - Weißenkirchen in der Wachau

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Aus dem Geme<strong>in</strong>dearchiv und an<strong>der</strong>en Aufzeichnungen R. Korner, 2013 Seite 4<br />

1623 wurden die Kirchen tatsächlich an die Katholiken übergeben. Trotz des Wi<strong>der</strong>standes<br />

des Herrn von Zelck<strong>in</strong>g bestimmen die kaiserlichen Kommissare: die Kirchen werden alle<strong>in</strong><br />

von St. Florian besetzt, den Bürgern wird befohlen, ke<strong>in</strong>e unkatholischen Predicanten,<br />

Zechleute o<strong>der</strong> Schulmeister zu erhalten.<br />

Erwerbung e<strong>in</strong>es Hauses für evangelische Gottesdienste: Frau Anna Artstetter (die Witwe<br />

nach Herrn Artstetter, geb. Puchheim) verkauft die Brandstatt, „Thurn auf <strong>der</strong> Purk“ dem<br />

Marktrichter Veit Koler, damit die Protestanten <strong>in</strong> diesem Gebäude ihre Andachten abhalten<br />

können.<br />

1624 Pfarrer Johann Steiger berichtet: Predicanten nehmen trotz des Verbotes Handlungen<br />

vor (<strong>in</strong> Herbstens Haus auf <strong>der</strong> Purk, im Hof des Nicola <strong>in</strong> Joch<strong>in</strong>g gepredigt, bei Florian<br />

Müller e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d getauft, …)<br />

20. 3. 1624: „Den Predicanten, da sie nicht vor <strong>der</strong> kaiserlichen Kommission <strong>in</strong> St. Michael<br />

erschienen s<strong>in</strong>d, wird befohlen, sich auf <strong>der</strong> Stelle aus dem Thal <strong>Wachau</strong> zu entfernen.“<br />

General Mandat zur Abschaffung <strong>der</strong> uncatholischen Landsleuth im Erzherzogthum<br />

Österreich<br />

… alle Predicanten und Schulmeister auf den 28. Sept. 1627 vorgeladen … können sich<br />

h<strong>in</strong>wegbegeben woh<strong>in</strong> sye wollen … Frist bis 10. April 1628<br />

In den Jahren 1629 und 1630 müssen <strong>in</strong>sgesamt mehr als 70 protestantische Mitbürger<br />

o<strong>der</strong> Familien das Thal <strong>Wachau</strong> verlassen („Exulanten“). Abschiedsbriefe bestätigen ihnen<br />

„... ehrliches und redliches Verhalten, solang sie Mitbürger im Thal <strong>Wachau</strong> gewest, wie es<br />

e<strong>in</strong>em ordentlichen Bürgersmann zu thurn gebührt ... umb sich an e<strong>in</strong>em frembden Orth<br />

nie<strong>der</strong> zu lassen ...“<br />

(1629 52 Abschiede, 1630 Abschiedsbriefe für 20 Personen/Familien)<br />

Aber auch nach dem Ende des 30jährigen Krieges ist die überwiegende Mehrheit <strong>der</strong><br />

Bevölkerung Lutherisch (1652 „es sey ke<strong>in</strong> Katholischer im Rath“); Glaubenskommissionen<br />

beg<strong>in</strong>nen die Bewohner katholisch zu machen, Protestanten verlassen erneut das Thal<br />

<strong>Wachau</strong><br />

1629: Wahl des Marktrichters: Valent<strong>in</strong> Henne, Schulmeister (Henne 159 Stimm, Matthias<br />

Fr<strong>in</strong>g, alter Richter 5, Donat Pfeiffer 42 und Hanns Thummer 24 Stimm); (aber auch <strong>der</strong><br />

Schulmeister und Richter Henne verlässt – o<strong>der</strong> muss verlassen - geme<strong>in</strong>sam mit an<strong>der</strong>en<br />

Glaubensgefährten 1630 die <strong>Wachau</strong>)<br />

E<strong>in</strong>ige Angaben zu Exulanten: Georg Kochberger, Bürger und Beckh Wk 17; Christoph<br />

Vischer, Schurster, die Behausung 90fl; Mart<strong>in</strong> Grätzenberger hat se<strong>in</strong>e Schöffmühl um 290<br />

fl verkauft; Stefan Englhard, die Behausung 150 fl; Jacob Märkl, Schmied, se<strong>in</strong>er Murtter<br />

Behausung 100 fl; Michl Schlitzers Behausung 40 fl, Christopf Ste<strong>in</strong>z<strong>in</strong>ger, se<strong>in</strong> Haus auf<br />

<strong>der</strong> Burg 45 fl, Michl Pichler, Schnei<strong>der</strong>, das Haus 60 fl; He<strong>in</strong>rich Schlemmer, Hanns<br />

Santner,<br />

Hanns Frey, Hanns Thummer, Dietrich Suchentrunk aus Wösendorf;<br />

Valent<strong>in</strong> Henne, Schulmeister, Richter; Andre Endters, Fleischhacker; Georg Franzenegger,<br />

…<br />

Jonas Schrimpf schreibt se<strong>in</strong>em Vater <strong>in</strong> Wk (Marx Schrimpf, Gastgeb Wk 29), dass er<br />

wegen <strong>der</strong> göttlichen Wahrheit auswan<strong>der</strong>n muss (J. Schrimpf geht nach Regensburg)<br />

Clag <strong>der</strong> Hft. Freistadt gegen Hanns Schober (wegen e<strong>in</strong>es Pferdes, das <strong>in</strong> den<br />

Bauernkriegen dort gestohlen wurde und das <strong>der</strong> Schober dann (e<strong>in</strong>em Bauern?) abgekauft<br />

hat.

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